muss da sanchez zustimmen dass hier einige übers Ziel hinausschießen.
Geld direkt geben ist sowieso nicht, da so etwas immer in kurzlebige Konsumgüter investiert wird. Mir ist es echt schon oft zu Ohren gekommen wie gerade Kinder von ALG II Empfängern immer die sind, die irgendwelchen technischen Schnickschnack in der Schule haben oder die Eltern die ihre eigenen Ausgaben nicht im Griff haben, das ist ein Fass ohne Boden denen mehr zu geben. Was man da eher machen kann ist jedem Schüler kostenlos ausleihbare Schulbücher zu ermöglichen und solche Sachen, direkte Mittel landen woanders als sie sollen. Dass direktes Geld auch den falschen Anreiz schafft und Leute dazu verleitet, Kinder als Investition in das eigene Einkommen zu sehen kommt da genauso dazu wie die Tatsache, dass arbeiten sich nicht mehr lohnt.
Dazu kommt dann noch, dass gerade die Eltern die eigentlich viel Zeit hätten um sich um ihre Kinder zu kümmern, diese oft nur vor PC & TV parken und sie überhaupt nicht bei Schulaufgaben unterstützen und kontrollieren oder mit ihnen reden und lesen, eigentlich müsste man denen die Kinder wegen akuter Unfähigkeit wegnehmen, womit wir wieder beim Thema wären. Für jeden Scheiß braucht man in Deutschland einen Schein, aber Kinder großziehen dürfen sie alle, na das regt doch mal zum Überlegen an.
Musikunterricht ist sicher in besseren Kreisen eine schöne Sache und auch ein gewisses Zeigen eines Status dem eigenen Kind das zu ermöglichen, aber notwendig ist das nicht, ich habe auch nie ein Instrument gelernt.
Und die Mär, dass Kinder armer Eltern nicht studieren können ist der größte Schwachsinn den ich je gehört habe. Wer Eltern hat die ALG II bekommen, erhält in Deutschland Bafög Höchstsatz und das ist oft mehr als das Kind von arbeitenden Eltern bekommt, die gerade so aus den BaföG-Sätzen raus sind und nicht so viel ermöglichen können. Von Leuten die schon ausgelernt haben gar nicht erst reden. Studium ist immer eine riskante Investition und man stellt vorerst Bedürfnisse zurück, würde mich wundern wenn das beim Großteil der Studenten anders als bei mir wäre, daher ist so ne blöde Bedürfnispyramide, die wie gesagt ein “Modell” ist, Unfug.
Und natürlich gibt es auch beim sozialen Aufstieg Grenzen, ich bin sicher selbst 2 Stufen nach oben gekommen, aber zum Manager könnte ich es trotzdem nie bringen, dafür habe ich einfach zu weit unten angefangen und musste mir Dinge, die über die Fähigkeiten meiner Eltern reichen, zu spät und zu mühsam selbst erarbeiten. Wessen Eltern Langzeitarbeitslose sind und wer es dann zu einem guten Ausbildungsberuf bringt hat schon viel geschafft, viel mehr ist in einer Generation oft nicht drin.
Die Gleichung Nachhilfe=bessere Noten muss halt auch erst einmal aufgehen. Wenn die Motivation zum zuhören und aufpassen in der Schule schon nicht gegeben ist, dann sicher nach Schulschluss… . Ich denke mal dass die meisten hier Abitur gemacht haben, aber wisst ihr annähernd wie die Motivation in so manchen Real- und Hauptschulen aussieht??? Wenn jemand nicht will, dann kann man ihn in Deutschland “leider” nicht mehr zwingen, das war vor 100 Jahren noch anders. Später alles auf den Staat zu schieben macht die Sache natürlich leicht.
Meine Eltern haben mich eigentlich immer knapp gehalten, nicht aufgrund ökonomischer Zwänge sondern eher aus tja, keine Ahnung warum, ich habe es aber auch nie wirklich gefordert, große Geldmengen um sich selbst zu verwirklichen sind wirklich aus der Luft gegriffen, man wird auch erwachsen wenn man nicht schon mit 18 die ganze Welt gesehen hat. Ich halte dieses Anspruchsdenken “man muss seinem Kind das und das bieten” für typisch unsinniges deutsches Anspruchsdenken und wohl auch der Grund, warum sich viele nicht mehr als 1 Kind “leisten”. Was stimmen muss ist die Einstellung der Eltern aber die kann man nicht mit 100 Euro mehr im Monat ändern. Gerechtigkeit in dem Sinne wird es nie geben, weil einfach zu vieles in der eigenen Entwicklung von den eigenen Eltern abhängt (damit meine ich nicht das Einkommen) und die kann man sich nicht auswählen. Schade, aber ist so.