Rolling Jubilee - eine gute Idee?

Bin erst jetzt gerade auf das Thema aufmerksam geworden.

Die Occupy-Bewegung Wallstreet hat sich eine Art Schuldenerlass für die Bürger ausgedacht:

http://rollingjubilee.org/

In den USA können Schulden gebündelt und weiterverkauft werden. Gläubiger tun das vor allem mit den Krediten, deren Inhaber in Zahlungsschwierigkeiten geraten sind. Also bei denen nicht davon ausgegangen werden kann, dass diese die Schulden auch wirklich zurückzahlen. Verkauft werden diese Darlehen dann weit unter ihrem Wert um wenigstens einen Teil der Schuld wieder reinzuholen: Das ist vor allem lohnenswert für Spekulanten, zwar besteht das Risiko, das Geld zu verlieren - treibt man die Schulden jedoch ein, winkt ein saftiger Gewinn. Diese Praxis hat unter anderem erst zur Immobilienblase und der weltweiten Finanzkrise geführt.

Mit “Rolling Jubilee” werden solche “verbilligten” Darlehen dann aufgekauft und “vernichtet”. Der Schuldner ist dann schuldenfrei.
Finanziert wird dies alles durch private Spenden, die Darlehen werden dann per Zufall und anonym aufgekauft. Erst nach dem Kauf erfährt der Schuldner von seinem Glück.

Hier nochmal ein Video wo alles erklärt wird (englisch):

[video]http://www.youtube.com/watch?v=1Qs9w1XlJKE[/video]

Weitere Links:


http://www.sueddeutsche.de/digital/neuer-occupy-coup-rolling-jubilee-zahlt-schulden-von-us-amerikanern-1.1525386

Meiner Meinung nach eine sehr gute Idee, da dort mit wenig Geld einiges an Schulden gelöscht werden kann und den sozialschwachen Menschen geholfen wird.
Was haltet ihr von dieser Idee?
Meint ihr sowas könnte man auch in Deutschland durchsetzen?

Grüße

Das gibt es in Deutschland schon und nennt sich “Privat-Insolvenz”!

Da hat der herr zwegat wohl noch nicht genug aufklärungsarbeit geleistet :smt005

In Deutschland funktioniert das sogar ohne spenden.

Das gibt es in Deutschland schon und nennt sich „Privat-Insolvenz“!

Ja natürlich, setzen wir einfach mal 6 Jahre gepfändetes Einkommen mit sofortiger Entschuldung (ohne Pfändung) gleich. Zudem gibt es Wartzeiten von bis zu 6 Monaten ehe ein Privat-Insolvenz-Antrag entsprochen bzw. bearbeitet wird.
Außerdem soll Rolling Jubilee doch nicht die Privat-Insolvenz ersetzten sondern lediglich den enormen Schuldenberg entgegenwirken und die Schere zwischen Arm und Reich nicht weiter auseinanderdriften lassen. Auch in den USA gibt es die Privat-Insolvenz.

Wenn euch der Thread nicht interessiert, dann braucht ihr auch nichts zu schreiben…

Für Leute die unverschuldet in so hohe Schulden gekommen sind mag das okay sein, aber nicht für Leute die absichtlich Schulden machen und hinterher rum jammern.

Denen dürfte man nicht mal eine Privatinsolvenz zugestehen

Die Privatinsolvenz ist ja gerade ein mittel das „Weh tun“ soll.
Mann muss halt 6(oder 7) harte Jahre hinter sich bringen und dann sind die ganzen schulden weg. Man könnte es auch wie bei einem Unternehmen machen, die abgewickelt werden müssen Die schulden sind weg, das Unternehmen (der Schuldner) dann aber auch.

Bei einer Unternehmensabwicklung würde man halt die Firmeneinrichtung, Maschinen etc. Verkaufen, und unter den Gläubigern aufteilen.
Die Gläubiger haben ja schließlich auch etwas geleistet, was auch Kosten verursacht hat.

Jetzt ist es aber so das man nicht das Leben einer Person ausverkaufen kann, macht man das etwas anders. Man sagt halt das alles was die Person über ein bestimmtes maß leistet in den nächsten 6 oder 7 Jahren den Gläubigern zusteht, (die auch auf groß teile ihrer Ansprüche verzichten müssen)

Wenn man jetzt ganz einfach raus aus den schulden kommen könnte dann würde ich sofort einige Größere Anschaffungen machen, und Maßlos konsumieren, Ich würde mir einen Ferrari Kaufen und wenn ich tanken muss dann werfe ich den einfach weg und hohl mir einen neuen. Wenn dann der Gerichtsvollzieher kommt habe ich schulden von 20-30 Ferraris, aber nur einen da, aber das macht ja nichts weil ich einfach am nächsten Tag alle meine schulden loswerden kann.
Gut wenn man jetzt irgendwie (zum Beispiel durch B e t r u g) enorme schulden angesammelt halt oder durch andere dinge für die man selbst nichts kann, da sollte es eine Möglichkeit wie einen Privatschuldentilgungsfond geben, damit die Gläubiger die Forderungen nicht zu 100% abschreiben müssen.
Wenn man aber zu Blöd oder zu Konsum geil war dann sollte man durchaus einige zeit darunter leiden, vor allem da das ja nur von begrenzter Dauer ist

Die Meisten Amerikaner waren zu blöd oder zu Konsum geil. Die Haben Kreditkartenrechnungen mit Kreditkarten bezahlt.(Ich hab nicht mal eine Kreditkarte, ich benutze dieses komische Papierzeug). Die haben Hypotheken aufgenommen um so etwas lebenswichtiges wie einen Zweitwagen zu bezahlen, mit enormen Risikozins, Ohne eigene Rücklagen zu bilden. Jedem der auch nur halbwegs Rechnen kann hätte klar sein müssen: Wenn du Arbeitslos wirst dann verlierst du das Haus weil du die Zinsen für den Kredit für das Auto nicht mehr zahlen kannst, das nicht mehr soviel wert ist wie der Kredit hoch ist, so das das Haus auch nicht mehr zu retten ist wenn du das Auto verkaufst . In den USA herrscht das Prinzip des Hire&Fire, man kann also jeden Tag gekündigt werden. Da das also jeden Tag passieren kann sollte man irgendwie vorsorgen, das ist in den USA nicht gemacht worden.(Da kommt jetzt die Blödheit ins Spiel)

Und diese ganzen Schulden aus der Immobilienblase, dieses ganze Geld, das ist WEG. Man sagt zwar immer so schön „Das Geld ist nicht weg es gehört nur jemand anderem“, aber in diesem Fall stimmt das nicht. Das Geld ist der Volkswirtschaft entzogen worden.(mittlerweile ist neues Geld da)
Jetzt bin ich irgendwie vom Thema abgekommen, egal.

Sicherlich sollte dieses System nicht genutzt werden um eine maßlose Verschuldung zu schaffen. So wie ich es verstanden habe wird bei der Auswahl der Schulden, diejenigen stärker bevorzugt, die infolge einer Krankheit/Unfall (also zu hohe Krankenhausrechnungen) zustande kamen. Das amerikanische Gesundheitswesen ist ja bisher nicht sonderlich ‘sozial’ gewesen.

Zumindest verweist ja auch die Internetseite darauf, dass 62% aller Privat-Insolvenzen aufgrund hoher medizinischen Rechnungen zustande kamen. Wie seriös das ist weiß ich natürlich nicht, halte es aber nicht für unwahrscheinlich.
Desweiteren sollen auch Studentenanleihen stärker bevorzugt werden. Wenn das so umgesetzt wird, halte ich es nicht für unmöglich, dass “unverdient Verschuldete” und selbstverschuldete (also “Konsumgeile”) besser getrennt werden können und somit diejenigen die Hilfe bekommen, die sie auch brauchen.