Richard David Precht

@FJ.: Aha, mit einer philosophischen Einführung wird also der Grundstein der Disziplin gelegt! Wie bitte? Und auf welche Prämissen stützt du die angeblich fehlende Eignung von Herrn Precht eine philosophische Einführung zu schreiben? Du bist uns ein paar Erklärungen schuldig, die über “Herr Precht erscheint mir wie ein Möchtegernhansele” hinausgehen. Leg doch mal deinen strengen Maßstab an deine eigenen Argumente an.

Ps: Läßt sich die Außerirdischen-Geschichte nicht auch in logische Argumente zerlegen (ohne zwingende Prämissen natürlich)? Oder verwirfts du auch bspw. Platons Höhlengleichnis weil es die Form einerGeschichte hat?

Das ist Ansichtssache, ich finde nämlich er ist Vollauf dafür geeignet. Aber diesen Punkt können wir nicht diskutieren, bevor du mehr über den Mann und seine Bücher in Erfahrung bringst.^^

Nun, das ist in erster Linie Schuld des Fernsehens und nicht Herr Prechts. Finde auch nicht, dass er so übermäßig Medienpräsent ist.
Ich persönlich kannte ihn z.b. gar nicht aus dem Fernsehen, sondern aus youtube: [spoiler]http://www.youtube.com/watch?v=VexG6VrWwuU[/spoiler]

In der Außerirdischen- Geschichte scheint doch folgende Argumentationskette implizit vorhanden zu sein:

Menschen sind leidensfähig.
Tiere sind leidensfähig.
Daher gleichen sich Tiere und Menschen darin leidensfähig zu sein.

Tiere und Menschen sind leidenfähig
Wesen die leidensfähig sind wollen nicht gequält werden.
Menschen und Tiere wollen nicht gequält werden.

Menschen und Tiere wollen nicht gequält werden.
Wesen die nicht gequält werden wollen, sollten nicht gequält werden.
Daher sollten Menschen und Tiere nicht gequält werden.

Menschen und Tiere und Tiere sollten nicht gequält werden.
Massenhaltung verursacht Qualen.
Daher sollten weder Menschen noch Tiere in Massenhaltung gehalten werden.

Usw.

Es ist also ein Argument.

Trotzdem werde ich kein Vegetarier!

Mein Statement soll weniger eines zu Hernn Precht sein, sondern vielmehr eines zum Vertreter der Philosophie in diesem Forum, da Menschen wie er meiner Meinung nach die Vorurteile gegenüber der Philosophie nur verstärken
@ F.J.
Zum einen finde ich es gerade von einem Phiolosphiestudenten äußerst peinlich, wenn er sich über einen Autor kritisch äußert, ohne auch nur einen Satz von ihm gelesen zu haben. Würden „echte“ Philosophen ihre Argumente nur auf Unterstellungen und Vermutungen aufbauen, hätte die Philosophie nicht die lange Tradition, die sie hat, sondern wäre zu einer Disziplin der Dummschwätzer und Wichtigtuer verkommen. (Nebenbei wäre bei so einer Vorgehensweise auch die Sekundärliteratur, die du zuweilen für deine Hausarbeiten nutzt, nicht das Papier wert, auf dem sie steht.)
Dann zu deiner Brei-Analogie. Ich finde der Begriff „Brei“ in diesem Zusammenhang ist ein äußerst dehnbarer Begriff. Auch ein Philosophiestudium setzt seinen Studenten nicht permanent harte, schwer verdauliche Brocken vor. Man hat Vorlesungen, in denen der Stoff bereits vereinfacht bzw. vorgekaut wird (zumindest habe ich noch keine Vorlesung gehört, in der 90min aus Kant vorgelesen wurde). Will man jemanden für die Philosophie begeistern, der sich vorher noch nie damit befasst hat, dann muss man es ihm meiner Meinung nach ein wenig leichter verdaulich erläutern, als es die direkte Lektüre mancher Autoren wäre. Prechts „Wer bin ich und wenn ja wieviele?“ soll, soweit ich weiß, auch nur solch eine Einführung wie die von Thomas Nagel in die verschiedensten Fragen der Philosophie sein, ohne große Antworten darauf zu geben.
Was dein Ärgernis anbelangt, dass man von Philosophen immer sagt, sie würden sich im Elfenbeinturm verkriechen: Wenn Leute wie du daher kommen und anderen auf derart umständliche Art und Weise erklären wollen, was formale Logik ist, dann wundert dich das noch? Solch eine schrecklich verkomplizierte Ausdrucksweise (ich meine hier ganz besonders den ersten Absatz) wird auch von Philosophieprofessoren nicht gerne gesehen. Auch in einem Philosophiestudium wird viel Wert darauf gelegt, dass sich die Studenten gut verständlich ausdrücken können.
Zu dieser Vegetariergeschichte: Ich hoffe dir als Philosophiestudenten ist der Begriff des Gedankenexperimentes geläufig. Gedankenexperimente begegnen in der Philosophie ständig, um bestimmte Argumente, einen bestimmten Gedanken/ Einfall oder einfach eine Meinung zu verdeutlichen oder in eine folgende Argumentationsweise einzuführen. Die Aliengeschichte ist meiner Meinung nach nichts weiter als ein Gedankenexperiment und soll keinen Argumetationsstrang darstellen.

»Zum einen finde ich es gerade von einem Phiolosphiestudenten äußerst peinlich, wenn er sich über einen Autor kritisch äußert, ohne auch nur einen Satz von ihm gelesen zu haben. Würden „echte“ Philosophen ihre Argumente nur auf Unterstellungen und Vermutungen aufbauen, hätte die Philosophie nicht die lange Tradition, die sie hat, sondern wäre zu einer Disziplin der Dummschwätzer und Wichtigtuer verkommen.«

Da hast du sicher recht. Zum Glück ist das keine philosophische Argumentation, sondern vielmehr ein persönliches Statement zum guten Richard David. Der ist mir als Person zuwider und kommt mir vor wie ein aufgeblasener Selbstdarsteller. Vielleicht ist er ja aber super.

»Dann zu deiner Brei-Analogie. Ich finde der Begriff „Brei“ in diesem Zusammenhang ist ein äußerst dehnbarer Begriff. Auch ein Philosophiestudium setzt seinen Studenten nicht permanent harte, schwer verdauliche Brocken vor. Man hat Vorlesungen, in denen der Stoff bereits vereinfacht bzw. vorgekaut wird (zumindest habe ich noch keine Vorlesung gehört, in der 90min aus Kant vorgelesen wurde).«

Natürlich werden Texte besprochen. Trotzdem ließt man doch aber wohl Originalquellen. Darum geht es mir aber gar nicht, sondern vielmehr um die mediale Präsentation: Da ist der Herr Precht; der ist Philosoph; kaufen Sie sein Buch!
Warum nicht mal eine Laberrunde in der - nach kurzer Einführung - die Thesen von hier Name deines zeitgenössischen Lieblingsphilosophen einsetzen besprochen werden? Ich denke der Zuschauer wird hier für dümmer verkauft als er ist, was endlich zur Verdummung führt.

»Was dein Ärgernis anbelangt, dass man von Philosophen immer sagt, sie würden sich im Elfenbeinturm verkriechen: Wenn Leute wie du daher kommen und anderen auf derart umständliche Art und Weise erklären wollen, was formale Logik ist, dann wundert dich das noch?«

Inwieweit war ich umständlich?

»Zu dieser Vegetariergeschichte: Ich hoffe dir als Philosophiestudenten ist der Begriff des Gedankenexperimentes geläufig. Gedankenexperimente begegnen in der Philosophie ständig, um bestimmte Argumente, einen bestimmten Gedanken/ Einfall oder einfach eine Meinung zu verdeutlichen oder in eine folgende Argumentationsweise einzuführen. Die Aliengeschichte ist meiner Meinung nach nichts weiter als ein Gedankenexperiment und soll keinen Argumetationsstrang darstellen.«

Genau das habe ich doch gesagt: Es ist kein Argument, sondern ein Gedankenexperiment. Wo ist das Problem?

Nun ich sehe in diesem Gedankenexperiment vor allem ein literarisches Stilmittel, dass dazu dient einen trockenen Sachtext durch Anschaulichkeit aufzulockern und eine komplexe Theorie allgemeinverständlich dazustellen. Herr Precht führt mit diesem Beispiel in die Theorien Peter Singers ein, der ja mit Leidensfähigkeit von Lebewesen gegen (unter anderem) ihren Verzehr argumentiert.

@FJ.: Es geht hier also nur um deine persönliche Meinung und die muss man nicht begründen? Willst du nicht lieber Bildredakteur als Philosoph werden?

Warum ich den guten Richard David nicht mag:

  1. Sein Auftreten ist mir unangenehm.
  2. Gibt es nicht.

Das klingt nicht gerade rational, logisch oder weltoffen und ist auch kein tolles Argument. Der Eindruck kann täuschen, Nietzsche oder Schopenhauer waren auch nicht gerade super freundliche Gesellen, haben aber trotzdem einen Beitrag geleistet. Zu sagen: “Der is doof weil ich ihn doof finde” ist keine Basis für eine ordentliche Diskussion.
Gedankenexperimente sind meist idealisierte, fiktive Verbildlichungen um ein Problem zu veranschaulichen oder um Thesen besispielhaft zu erläutern. Man kann sie also als Argument nutzen, wie man auch Beispiele als Argument nutzen kann. Es ist nicht die bestmögliche Argumentationsform, aber dennoch nützlich und wirksam.

Ich habe “Wer bin ich und wenn ja wie viele?” von Precht gelesen und finde, es ist eine gute Einleitung für Nicht-Philosophen zur Alltagsphilosophie. Er hat mit dm Buch nicht das Rad neu erfunden, aber klappert viel wichtiges (nicht alles) in der Philosophie und deren Geschichte ab. Das ganze ist noch anschaulich und nicht so kompliziert verschroben geschrieben wie manche andere philosophische Texte, deshalb ist es auch so erfolgreich. Es ist also eher als Sekundärliteratur zu betrachten.

Rationale Argumente für Vegetarismus:
Fleisch enthällt keine Stoffe die wir nicht auch durch pflanzliche Produkte zu uns nehmen könnten, daher ist es nicht unbedingt nötig Fleisch zu essen
Die Anbaufläche für das Tierfutter könnten sinnvoller als Anbaufläche für Nahrung für die Menschen dienen, die nicht in einer Konsumgesellschaft leben und hungern müssen.
Der Fischfang zerstört den gesamten Lebensraum Meer durch Überfischung, Schleppnetzfang, etc.
3. Welt Länder verkaufen an Industrienationen fruchtbares Land, welches wiederum als Feld von Einheimischen bestellt wird und so wird von diesen Industrienationen dorthin ihre Nahrungsmittelproduktion outgesourcet. Die Anbaufläche kann also nicht mehr zum Anbau von Nahrung dienen, die die Einheimischen vor dem Hungerstod bewaren könnte.
Das mit “stellt euch vor Aliens würden auf die Erde kommen etc” halte ich für kein gutes Argument, da Tiere nicht wie wir denken. Sie denken nälich aus ihrer perspektive gar nicht und leiden auch nicht. Um zu wissen das Ich leide muss ich wissen das ich ich bin. Die meisten Tiere haben kein Bewusstsein von sich selbst, sie werden also nicht wissen das sie leiden obwohl sie leiden. Mitgefühl mit einem Wesen das nicht weiß das es fühlt, weil es nicht weiß das es es ist, wäre irrational. Tiere zu vermenschlichen ist ein großer Fehler , der aber leider oft gemacht wird. Wir hingegen wissen, dass wir wir sind, haben ein Bewusstsein und wissen also auch wenn wir leiden. Der Vergleich hinkt also

Ich hab sein Buch “Lenin kam nur bis Lüdenscheid” ( Beschreibung seiner Kindheit) gelesen und fand es sehr gut. Wer seinen Hintergrund, also den familiären, kennt, weiss, warum er so ist wie er ist.

@bulletinmyback

Das mit „stellt euch vor Aliens würden auf die Erde kommen etc“ halte ich für kein gutes Argument, da Tiere nicht wie wir denken. Sie denken nälich aus ihrer perspektive gar nicht und leiden auch nicht. Um zu wissen das Ich leide muss ich wissen das ich ich bin. Die meisten Tiere haben kein Bewusstsein von sich selbst, sie werden also nicht wissen das sie leiden obwohl sie leiden. Mitgefühl mit einem Wesen das nicht weiß das es fühlt, weil es nicht weiß das es es ist, wäre irrational. Tiere zu vermenschlichen ist ein großer Fehler , der aber leider oft gemacht wird. Wir hingegen wissen, dass wir wir sind, haben ein Bewusstsein und wissen also auch wenn wir leiden. Der Vergleich hinkt also

Wenn du dir nochmal durchliest was ich zuvor geschrieben habe, ich wiederhole: Es geht dabei um die Philosophie Peter Singers und der lehnt das Verspeisen von Tieren und den Missbrauch für Tierversuche nicht etwa aufgrund des „Denkens“ oder des „Bewusstseins“ ab, sondern wegen der „Leidensfähigkeit“. Und dass Tiere leidensfähig sind kann man nicht bestreiten, schließlich haben sie ein Nervensytem, zeigen Schmerzreaktionen und werden psychisch aufällig wenn man sie schlecht behandelt.

Die Argumentation mit der „Leidensfähigkeit“ hat einen großen Vorteil gegenüber der Argumentation mit dem „Bewusstsein“, denn sie erklärt uns warum wir auch keine Babies essen dürfen, denn diese haben ja auch streng genommen kein „Bewusstsein“.

Das klingt nicht gerade rational, logisch oder weltoffen und ist auch kein tolles Argument.

Um das nun ein für alle mal zu klären. Es ging mir nie darum den guten Richard David in seinem Wirken oder Werk anzugreifen (ich habe es ja nie glesen), noch darum im Detail einen Beweis zu führen, warum er irgendwie zwingend zum Kotzen ist. Alles was ich sagen wollte war, dass er mir sehr unsympathisch erschien. Ich bin mir sicher, jedem Menschen sind irgendwelche anderen Leute manchmal einfach unglaublich zu wider.
Das gleiche habe ich übrigens über die gute Barbara gesagt (ohne mich dezidiert mit ihrem Leben und Wirken beschäftigt zu haben). Da schien irgendwie größerer Konsens vorzuherrschen.

Zum Argument des guten Peters. Ich denke das lässt sich (wie jedes Argument dieser Gattung) von der Hand weisen, indem man sich in diesem Fall auf den Standpunkt des moralischen Skeptikers stellt: »Warum sollte es mich kümmern, ob ein anderer leidet?«

»Warum sollte es mich kümmern, ob ein anderer leidet?«

Diese Frage kann ich noch nicht beantworten. Ich habe aber ein 2 Hinweise die ich in die Diskussion einbringen möchte. Der erste stammt aus der HIrnforschung:

Es geht um die sogennannten „Spiegelneuronen“. Es handelt sich um Neuronen die aktiviert werden, wenn wir das Leiden eines anderen wahrnehmen, üblicherweise über dessen Gesichtsausdruck. Diese Neuronen liegen im selben Bereich des Hirns, die bei dem Anderen die Empfindungen des Leidens verursachen und lösen eine ähnliche Empfindung bei uns aus. Die Empfindung wird sozusagen in uns gespiegelt, wir empfinden nicht nur Mitleid, nein wir leiden tatsächlich mit (auf dieselbe Weise können wir uns aber auch mitfreuen).
Was darf man daraus ableiten? Zumindest dass mich das Leid eines anderen kümmert, sofern ich ein psychisch gesunder Mensch bin, denn es gibt Menschen die aufgrund von psychischen Erkrankung nicht so empfinden können.

Der zweite Hinweis stammt aus der Mitleidsethik Schopenhauers:

Für sein Weltbild ist das Leid konstituierend. Wenn ich einen Anderen leiden sehe (Schopenhauer bezieht hier die Tiere mit ein, er ist der Philosoph auf den in Deutschland die erste große Gründungswelle von Tierschutzvereinen zurückgeht), dann erkenne ich mein eigenes Leid bzw. das allgemeine Leid in dem Anderen. Indem ich den Anderen als einen Leidenden erkenne, erkenne ich ihn als einen der mir gleicht. Mitleid ist bei ihm also eine spontane Identifikatiosleistung. Mitfreude kennt er übrigens nicht.

Zwei sehr wichtige Punkte, die leider ein Problem haben, auf das man immer wieder bei ethischen Argumenten insb. Analogieargumenten stößt: Nur das Leid, das ich sehe will ich nicht.
“Sehen” hier auch in einem Sinne, dass es mir gegenwärtig wird.

Bsp.: Dadurch, dass ich einem Verhungernden, der vor meiner Haustüre liegt natürlich helfen würde folgt nicht zwingend, dass ich für die Welthungerhilfe spende. Erst, wenn man mir Bilder von verhungernden Kindern zeigt, will ich deren Leid nicht mehr.

Irgendwie scheint naheliegend das das Kein-Leid-in-der-Welt-haben-wollen eigentlich nur ein Kein-Leid-sehen-wollen ist. Das zeitigt grundsätzliche Probleme beim Definieren von Moral.

Ich will nur erwähnen, dass es einen Thread zum Thema Vegetarismus schon gibt!

Indem ich den Anderen als einen Leidenden erkenne, erkenne ich ihn als einen der mir gleicht. Mitleid ist bei ihm also eine spontane Identifikatiosleistung. Mitfreude kennt er übrigens nicht.

Darin sieht man, dass Schopenhauers Philosophie einfach nicht mehr dem Stand der Wissenschaft entspricht, denn wenn wir uns mit jemanden freuen, weiß man inzwischen, schlägt sich das auch positiv auf unser Wohlbefinden nieder. Das ist eben der springende Punkt, den ich an Precht schätze, in jedem Buch wird erstmal eine naturwissenschaftliche Grundlage vorgegeben, auf die aufbauend kommt dann die Philosophie ins Spiel und nicht umgekehrt.

Ich wollte nur mal nachfragen, ob niemand sein neuestes Buch „Die Kunst, kein Egoist zu sein“ gelesen hat? Bzw. Was ihr zu all seinen Ideen sagt, wie z.B. autofreie Innenstädte (mit Ausnahme von Krankenwagen, Polizei, etc.)und dafür massiver Ausbau von öffentlichen Verkehrsmitteln.

Im Fall Schopenhauer würde ich mal behaupten das Mitleid nur ein Hinweis auf das Leid verursachende Weltprinzip “Wille” ist, dass er durch Abstraktion festgestellt zu haben glaubt. Also entspringt alle Ethik aus der Verweigerung an den “Willen” und nicht nur aus der Willensverweigerung die aus dem Mitleidsaffekt entsteht.
Es ist natürlich fraglich ob dieses metaphysische Prinzip “Wille” tatsächlich existiert…

Mal davon abgesehen, der Mensch ist doch auch fähig in Mitleid in der Abstraktion zu empfinden. Schon die Vorstellung von Leid, lässt Mitleid empfinden. Ich brauche z.B. den Fernsehkritiker nicht erst in Ketten zu sehen, um den Wunsch zu hegen ihm den Gefängnisaufenthalt zu ersparen. Oder neurowissenschaftlich gesprochen: Auch die Vorstellung von Leid aktiviert dieselben Hirnregionen, die bei tatsächlich zugestoßenem Leid aktiv werden.

@ENull:Wie gesagt die “Spiegelneuronen” werden ja auch bei der Mitfreude aktiv. “Die Kunst kein Egoist zu sein” habe ich angefangen, zu den von dir erwähnten Dingen habe ich noch nichts gelesen.

…der gute Richard David

…den guten Richard David

…der gute Richard David

…die gute Barbara

…den guten Richard David

@FJ.: Kannst Du erklären, warum Du dieses kleine Wörtchen wirklich jedesmal vor die entsprechenden Namen setzt?

Dafür, dass Du keine Ahnung hast, gehst Du hier übrigens ganz schön in die Vollen… Ich zumindest würde mich nicht trauen, in solchem Umfang über einen Menschen zu urteilen, den ich nur kurz in einem Fernsehausschnitt gesehen habe und seine Publikationen im Vorfeld schlecht zu reden, ohne dass ich auch nur einen Satz daraus gelesen habe.

Philosophie ist eine schöne Sache, aber nur indem man Philosophie studiert wird man meiner Meinung nach noch lange nicht zum Philosophen. Dazu muss man sich schon eigene Gedanken machen, anstatt anderen Menschen vollkommen verklausuliert die Ideen längst verstorbener Denker vorzukauen. Und wer ein Studium braucht um Denken zu lernen…

Das hier irgendwo genannte Beispiel mit den Aliens bezüglich Vegetarismus finde ich übrigens sehr gut! Warum würden die Aliens Menschen essen? Weil sie es können, und genauso essen wir Tiere weil wir es eben einfach können. Eine moralische Grundlage gibt es nicht.
Allerdings wäre der Mensch heute nicht der Mensch, wenn er sich im Laufe der Evolution nicht zum Allesfresser gewandelt hätte, denn die Energie, die tierische Kost geliefert hat, hat maßgeblich zur Entwicklung des Gehirns beigetragen. Klingt banal, muss man aber beachten.

Heute gibt es aber Alternativen und deshalb kann man es sich auch leisten, diese moralische Grundsatzdebatte zu führen. Ich wäre insgesamt dafür, den Fleischkonsum drastisch zu reduzieren. Dann müssten die Tiere auch nicht mehr so gehalten werden, wie es jetzt der Fall ist. Zum vollkommenen Vegetarier wird der mensch wohl aber nie werden…
Zumindest werde ich nie völlig auf Fleisch verzichten, auch wenn mir das Schicksal der Tiere nicht egal ist und ich zumindest die Vegetarier gut verstehen kann (Veganer hingegen sind meiner Meinung nach in dieser Hinsicht bescheuert, aber das ist zum Glück nur meine Meinung :D).

Kannst Du erklären, warum Du dieses kleine Wörtchen wirklich jedesmal vor die entsprechenden Namen setzt?

Ist wohl ein Tick, oder so. Ich weiß auch nicht, warum er das tut. Vielleicht ein Insider…

Dafür, dass Du keine Ahnung hast, gehst Du hier übrigens ganz schön in die Vollen… Ich zumindest würde mich nicht trauen, in solchem Umfang über einen Menschen zu urteilen, den ich nur kurz in einem Fernsehausschnitt gesehen habe und seine Publikationen im Vorfeld schlecht zu reden, ohne dass ich auch nur einen Satz daraus gelesen habe.

Jeder Mensch wählt für sich, wie er leben will; was das Leben sein soll.

Und wer ein Studium braucht um Denken zu lernen…

Ganz meine Meinung. Absurd, dass die Unis das überhaupt anbieten. Ich meine, braucht das Über-etwas-Nachdenken nicht erstmal einen bedenkenswerten Gegenstand? Sollten nicht lieber die Gelehrten aller Disziplinen sich mal Gedenken über ihren jeweiligen Gegenstand machen und so zu Philosophen werden?

Eine kleine Anmerkung an den Bananenminister

Philosophie ist eine schöne Sache, aber nur indem man Philosophie studiert wird man meiner Meinung nach noch lange nicht zum Philosophen. Dazu muss man sich schon eigene Gedanken machen, anstatt anderen Menschen vollkommen verklausuliert die Ideen längst verstorbener Denker vorzukauen. Und wer ein Studium braucht um Denken zu lernen…

Das Denken lernt man bei den alten Griechen am besten heißt es. Neue, eigene Gedanken entstehen in der Philosophie immer in der Auseinandersetzung mit der Tradition. Das gilt auch für Precht, in “Die Kunst kein Egoist zu sein” beginnt er deshalb bei Platon.

Phiosophen gehören nämlich zur Gattung der Rindviecher, sie sind Wiederkäuer. :wink:

Eine aktuelle Diskussion von Thomas Metzinger und Richard David Precht zum spannenden Thema Hirnforschung und deren Auswirkungen auf unser Verständnis vom menschlichen Bewusstsein.

Wie war das mit den Glückskeksen? :smiley:

Da geb ich dir recht, haste gut erkannt :wink:

@ChangeAgent: Naja, was der gute Richard David schreibt, interessiert mich jetzt nicht wirklich.

Natürlich setzt man sich mit der Tradition auseinander und man kann ja durchaus die Erkenntnisse von Philosophen für sich persönlich als wahr empfinden, aber jemand, der sich einfach nur merkt was Herr X zu Zeiten Y über Z gesagt hat und das dann schön umständlich formuliert darlegen kann und sich dabei anderen Menschen überlegen fühlt, ist für mich kein Philosoph.
Da fehlt einfach die Eigenleistung, denn meiner Meinung nach stellt das nicht wirklich einen eigenen Denkprozess dar.
Deshalb reicht ein Philosophiestudium allein einfach nicht aus, wenn man als Philosoph durchgehen will. Die Sachen, die man in einem Studium lernt, können doch höchstens einen Denkanstoß abgeben.

In der Philosophie (altgr. ???, lat. philosóphia, wörtlich „Liebe zur Weisheit“) wird versucht, die Welt und die menschliche Existenz zu deuten und zu verstehen.

Nur wer dazu eigene Ideen entwickelt ist für mich ein Philosoph.

Der TE hingegen macht auf mich nicht den Eindruck, als gehörte er zu diesen Menschen, das wollte ich nur mal anmerken und da ich sonst nichts konstruktives beitragen kann (hab den Precht zum ersten mal in der FK.tv Folge gesehen), klinke ich mich hier wieder aus :).