Rehabilitation von "Teenager außer Kontrolle"

Zunächst will ich klarstellen, daß ich kein Freund von Reality TV bin: Ich vertrete hierzu im wesentlichen die Kritik, die auch der Fernsehkritiker immer wieder geäußert hat (Bloßstellung einzelner Leute in der Öffentlichkeit, Vermittlung eines Zerrbildes der Gesellschaft, Hetze gegen bestimmte soziale Gruppen usw.) Dennoch habe ich mit Interesse die bisher drei Staffeln von “Teenager außer Kontrolle” verfolgt und zwar in erster Linie, weil mich die Therapiemethoden interessieren. Des weiteren hat mich diese Sendung in einer gewissen Weise emotional angesprochen – dies aber nicht aus Mitleid oder Sensationslust. Ich war daher enttäuscht über die Wertung dieser Sendung in FernsehkritikTV Folge 24. Obwohl ich zugestehe, daß die obengenannten Kritikpunkte prinzipiell auch auf “Teenager außer Kontrolle” zutreffen, will ich hier dafür argumentieren, daß diese Sendung von allen Dokusoaps im aktuellen Fernsehprogramm am ehesten eine pädagogische Wirkung haben kann. Dies werde ich in den folgenden Abschnitten darlegen.

  1. Kritik an der Methode des Fernsehkritikers

Es ist meiner Ansicht nach nicht genügend berücksichtigt worden, daß der Schwerpunkt von “Teenager außer Kontrolle” nicht auf der Darstellung des Fehlverhaltens der schwererziehbaren Jugendlichen, sondern der Dokumentation der Therapie liegt. Nur in der ersten Folge nahmen die bisherigen Lebensumstände und Verhaltensauffälligkeiten der Jugendlichen den meisten Raum ein. Der Fernsehkritiker hat sich hier meiner Meinung nach etwas zu eigen gemacht, was für mich ein Zeichen von unseriösem Journalismus ist: Man wählt aus dem vorliegenden Material für einen Bericht nur jenes aus, was die eigene Sichtweise belegt und enthält dem Leser oder Zuschauer wichtige Informationen vor, die er braucht, um sich eine eigene Meinung zu bilden. (Man vergleiche wie in der unseriösen Presse einzelne Sätze aus Interviews herausgepickt werden, so daß die eigentliche Intention des Sprechers nicht mehr ersichtlich ist.)

  1. Wider die Behauptung, man würde die Schwererziehbaren zu Antihelden stilisieren

Dies ist mir unplausibel. Während der Darstellung des bisherigen Lebens der Jugendlichen, überwiegt wohl bei den meisten Zuschauern Mitleid angesichts der Perspektivlosigkeit und Konflikte, mit denen diese Menschen zu leben haben. Eine Identifikation mit oder gar Verherrlichung dieser Lebensweise ist wohl eher bei durchgeknallten Pubertierenden zu erwarten, die wohl selbst einer Therapie bedürfen. Vielmehr laden die Fortschritte in der Therapie und der entstehende Wille zur Resozialisation ein, sich mit den gezeigten Personen zu identifizieren – einfach dadurch, daß man sich mit den Jugendlichen über ihre Erfolge freut. Ich nehme an, daß hierin der Reiz für die meisten Zuschauer liegt.


Zugute halten will ich dieser Sendung, daß sie Zuschauer zur Beschäftigung mit dem Thema Psychotherapie im allgemeinen anregen kann. Dies tut meiner Meinung nach not in unserer gegenwärtigen Gesellschaft, wenn man sich die Klischees bewußt macht, die über Psychotherapie umlaufen (und über Menschen, die Therapie beanspruchen). Ich gebe hier all jenen Recht, die meinen, eine fundierte Dokumentation (die weniger reißerisch ist als dieses Format) würde den gleichen Zweck erfüllen, gebe hier aber zu bedenken, daß Leute, die nicht über höhere Bildung verfügen, sich solche Sendungen in der Regel seltener ansehen werden – therapiebedürftige psychische Probleme kommen dagegen in allen Gesellschaftsschichten vor. Ferner will ich die Ansicht relativieren, daß hier ein falsches Bild der heutigen Jugend vermittelt würde, etwa im Sinne von “Solche Fälle hätte es zu meiner/unserer Jugendzeit nicht gegeben”: Jeder intelligente Mensch wird sich im klaren darüber sein, daß solche Fälle, wie hier gezeigt, Randphänomene sind, die es zu jeder Zeit und in jeder Gesellschaft gegeben hat.

Abschließend will ich sagen, daß ich sicherlich auch mit vielem nicht einverstanden bin, was den Aufbau dieser Sendung angeht. Ich hoffe nun, daß ich zeigen konnte, warum die Einstufung dieser Sendung als nutzloseste Dokusoap meiner Meinung nach zu Unrecht erfolgte. Mich interessiert nun, wie die anderen Besucher dieses Forums, zu der von mir vorgebrachten Kritik stehen.

Jede Form von Therapie die mit der Begleitung von Kameras einhergeht um damit Quote und Gewinn zu erzielen kann für mich keine ernst zu nehmende Therapie mehr darstellen. Es sei die Frage erlaubt, wie viele von den Jugendlichen “Ja” gesagt haben als es hieß: “Willst Du ins Fernsehen und Dir dabei zuschauen lassen wie wir Dich therapieren lassen?” Wie, was meinen Sie? Ach so, stimmt: Da reicht es ja, wenn die Eltern zustimmen - Eltern, die gerne zustimmen, wenn das Fernsehen den letzten Strohhalm der Hilfe reicht. Und glaubst Du, WIR bekommen ALLES zu sehen? Die Medien können Kinder, Eltern und Therapeuten genau SO darstellen wie die Medien es wollen - und das ist in den wenigsten Fällen der realen Wahrheit entsprechend - denn die Realität ist für die Medienwelt einfach zu langweilig.

Ebenfalls sei angemerkt: Die Kinder reagieren nicht selten so wie es für die Kamera und NICHT für die Therapie gewollt ist, denn: Es sollen auch schon Gelder geflossen sein. Wenn sich Max Mustermann geweigert hat, irgendeine Aufgabe zu übernehmen nur um dann nach einem Schnitt kommentiert zu werden: “Max konnte sich doch noch darauf einlassen, die Aufgabe zu übernehmen!”. Da sollen schon mal 50 Euro in die Hand von Max geflossen sein mit den Worten: “Komm, mach mal!” Tolle Therapieform, wirklich.

Aber wie Eingangs erwähnt: Eine medial ausgeschlachtete Therapie verliert für mich alleine schon durch diese Ausschlachtung jede Form von Seriosität, ebenso wie jeder in TV-Talkshows labernde oder in Dokusoaps mit schlauen Sprüchen helfende Psychologe - diese dürften meiner Meinung nach Ihren Beruf nicht weiter ausüben.

Na komm, da laufen handverlesene Möchtegernprolls durch die Wüste.
Das ist nicht das wahre Leben, sondern nur Kommerz.

Das ist so die ähnliche Argumentation, wie ich sie mir auch schon bei “Helfer mit Herz” (“RTL hilft in Not geratenen Familien - was ist denn dagegen zu sagen?”) anhören musste. RTL geht es doch nur darum, quotenträchtig Gewaltorgien von Jugendlichen zu zeigen - das hat doch mit Therapie nichts zu tun. Im Gegenteil: Die Jugendlichen kamen ja nur ins Fernsehen, WEIL sie so brutal und rücksichtslos sind. Ein tolles Vorbild für andere Jugendliche, oder?

Danke Darian-van-Dark, kalyptus und Fernsehkritiker für Eure Antworten.

Ich habe inzwischen die Sache mit einigen meiner Bekannten besprochen und bin zu neuen Einsichten gekommen, die ich hier darlegen will. Zunächst will ich Darian-van-Dark darin rechtgeben, daß die reißerische Aufmachung dieser Sendung den Blick auf die Therapie verstellt. Dies ist auch einer meiner Hauptkritikpunkte an diesem Format, also die Frage: “Geht es nicht auch ohne die ständigen Rückblenden und das Breittreten von rührseligen und explosiven Szenen?” Natürlich geht das und dies wäre einer objektiven Darstellung zweifellos angemessener. Und ebenso ist mir klar, daß RTL kein pädagogisches Interesse in bezug auf die Zuschauer mit dieser Sendung verfolgt.

Aus allen drei Antworten habe ich das Argument herauslesen können: “Es geht nur um die Quote!” – Wer mir unterstellt, daß ich dies nicht wüßte, hält mich wohl für sehr naiv. Dies ist mir aber als Argument zu billig, da heutzutage das Streben nach der besten Quote allgegenwärtig ist im Fernsehen (wie wohl auch bei allen anderen Massenmedien). Als Vergleich will ich die beiden Sendungen “37 Grad” und “Menschen hautnah” aus den Öffentlich-rechtlichen anführen. Beide zeigen eine doch auffallende Nähe zu dem Reality TV aus den privaten Sendern: Auch hier lassen sich die Themen allesamt unter “Menschen in schwierigen oder spannenden Lebenslagen” einordnen, sind also bewußt so ausgewählt, daß sie die Sensationslust des Zuschauers ansprechen. Und auch in diesen beiden Sendungen mußte ich leider Szenen sehen, bei denen ich mich fragen mußte, ob sie nicht für einige Zuschauer die Grenze des guten Geschmacks überschritten haben. Dies verurteile ich aber nicht unbedingt, weil gerade diese Art der Gestaltung es in der heutigen Fernsehlandschaft wahrscheinlicher macht, überhaupt noch zur Kenntnis genommen zu werden. Werden diese Sendungen aber rezipiert, können sie durchaus sinnvolle Inhalte vermitteln. Obwohl hier ein großer Unterschied zu “Teenager außer Kontrolle” besteht, sehe ich dennoch die Parallele.

Ich fühle mich von Fernsehkritiker mißverstanden. Den thread über “Helfer mit Herz” habe ich vor einiger Zeit gelesen und mich hat die Argumentation der Frau, die jene Sendung in Schutz genommen hat, auch nicht überzeugt. Es ist wohl offensichtlich, daß man Langzeitarbeitslosen, chronisch Kranken und anderen ausgegrenzten Menschen nicht sinnvoll dadurch helfen kann, daß man deren Wohnung renoviert und neu einrichtet. In ähnlicher Weise sehe ich auch “Teenager außer Kontrolle”: Das Programm, welches die Jugendlichen hier durchlaufen, kann allenfalls der Einstieg zu einer langwierigen Resozialisierung mit Hilfe von therapeutischer Betreuung sein. Allerdings war dies wiederum nicht, worauf ich mit meinem ersten posting hinaus wollte: Es ging mir nicht darum, die Sendung in Schutz zu nehmen, weil hier “jemandem geholfen” würde. Vielmehr ging es mir um die Wirkung der Sendung als möglicher Denkanstoß für den Zuschauer.

Gerade in diesem Punkt, bin ich inzwischen von meiner Meinung aus dem ersten posting abgekommen. Nun meine ich, daß sich der Großteil der Zuschauer diese Sendung tatsächlich bloß aus Sensationslust ansieht und nicht höher darüber reflektieren wird. Jene Menschen, die über ein höheres Niveau verfügen und damit die Fähigkeit haben, sich kritisch gegenüber mit den Inhalten auseinanderzusetzen, werden sich für diese Sendung wahrscheinlich gar nicht interessieren. Ich habe hier zu sehr von meinen Interessen auf die der Allgemeinheit geschlossen. Und ich gebe dem Fernshkritiker auch darin recht, daß sich die meisten Zuschauer wohl bloß an den sentimentalen und aggressiven Szenen aufgeilen werden. Insgesamt ist das Format wohl zu krass, um noch eine pädagogische Wirkung auf irgend jemanden zu haben.

Hallo :slight_smile:

Hab mich eben hier registriert… weil ich erst vorhin auf die Seite gestoßen bin! Warum wusste ich nicht schon früher von der Existenz dieser Seite? Find ich echt genial! So… zurück zum Topic:

Als ich mal ne Folge davon gesehen habe dachte ich mir nur: „Was? Diese Hosenscheisser werden dafür auch noch belohnt indem sie verreisen dürfen?“ Ehrlich… andere würden sich freuen sowas mal machen zu können! Aber was ich eigentlich los werden wollte: Der Kommentar ab 32:33 ist klasse! Dafür muss ich mich hier einfach mal bedanken! :smt023

Gruß Kimi

Die Sendung suggeriert jedoch, dass man auffällige Kinder und Jugendliche bloß in Extremsituationen bringen muss, bei denen ein Rückzug nicht möglich ist, um das störrische Verhalten zu brechen. Eine Art Hau-Ruck-Methode, die gerade in bestimmten Gruppen der Bevölkerung noch immer verbreitet ist.

Echte Therapien laufen völlig anders ab - mit echtem geschulten Personal, das sich jederzeit auf die Kids einstellen kann. Mit konkret dazu angeschlossenen Heimen und Arbeitsplätzen. Die Resozialisierungsarbeit ist ein langwieriger Prozess, der nicht allein beim Kind endet. Viel mehr müssen die Ursachen aufgedeckt und möglichst beseitigt werden, da ansonsten ein Rückfall allzu wahrscheinlich ist.

Höchstens, denn um wirklich zu therapieren, fehlt einfach viel zu viel - beispielsweise der Ausschluss Schaulustiger.

Dieses Programm dient allein dem Gott der Quoten, nicht mehr, nicht weniger. Es existieren genügend Dokus über Resozialisierungsarbeit in den Öffentlich-Rechtlichen, die bislang ohne die Sensationsgier auskommen.

Selbst wenn diese Kritik nicht mehr korrekt wäre - so etwas empfindliches wie die Therapie gehört einfach nicht dem gierendem Mob vorgeworfen.

Hey. Von dem Geld was sie dort zugesteckt bekommen können sich diese Jugendlichen doch eine richtige Therapie leisten.

Hey. Von dem Geld was sie dort zugesteckt bekommen können sich diese Jugendlichen doch eine richtige Therapie leisten.

Sollte das etwa lustig sein?

Therapien sind nicht gerade billig, wenn man bedenkt, dass diese im Schnitt bis zu zwei Jahren andauern können. Bis dahin möchten das Personal, die Unterkunft, das Taschengeld, Lebensmittel und andere Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs bezahlt werden. Hinzu kommt noch die Therapierung des familiären Umfeldes, das ebenso Kosten verschlingt.

Gibt es dafür keine staatlichen Hilfen?

Gibt es dafür keine staatlichen Hilfen?

Wenn’s jeder selbst tragen müsste, bestünde die Bundesrepublik aus noch mehr auffälligen Jungs und Mädels als ohnehin schon. In der Regel ist es aber so, dass man aufgrund der drückenden Kosten lange auf eine Stelle warten muss, die einen annimmt - ähnlich wie bei der Terminwartung von Kassenpsyschologen. Manchmal kann das innerhalb eines halben bis ganzen Jahr zu einer Katastrophe ausufern. Abgesehen davon, dass die Kassen nur wirklich schwere Anfälle akzeptieren, was dazu führt, dass Kinder, denen man schnell hätte helfen können, sich zu ernsthaft destruktiven Persönlichkeiten entwickeln, ehe sie Hilfe bekommen.

Ist ein Platz gefunden, versucht man dennoch aus den Hinterbliebenen einen Obolus abzudrücken, insofern da etwas zu holen ist. Ähnlich ist es auch bei der Zwangsentgiftung und anschließenden Verwahrung von Alkoholikern, sobald diese aufgrund weitreichender Destruktion (Korsakow-Wernicke-Syndrom) nicht mehr alleine lebensfähig sind.

In der Regel besteht eine höhere Nachfrage an Therapieplätzen, als überhaupt vorhanden sind. Wer da komplett auf öffentliche Knete angewiesen ist, hat ein Problem. Wenn man nicht gerade zum obersten 1% gehört, sind die Kosten tatsächlich grassierend hoch.

Jesa hat meiner Meinung nach einen wichtigen Punkt vorgetragen: Die Effektivität eines Therapiekonzepts, das mit Zwang arbeitet. Ich weiß leider zuwenig über Therapiearten für Schwererziehbare, um hier mitreden zu können. Man muß sich bewußt machen, daß die Jugendlichen in diesem Programm kaum noch zugänglich gewesen sind für konventionelle Arten von Intervention. Meiner bisherigen Meinung nach kann der wohlüberlegte und vor allem wohldosierte Einsatz von Zwang in solchen Situationen sinnvoll sein, um die betreffenden Personen wieder therapiefähig zu machen. (Hierin lasse ich mich gern eines besseren belehren.) Auffallend ist jedoch, daß alle drei Staffeln der Sendung in den USA spielen – und es ist weitbekannt, daß gerade dort eine derartige Pädagogik von vielen Therapeuten und der Öffentlichkeit befürwortet wird. Im Vergleich mit den “boot camps” für straffällige Jugendliche, über die es auch schon zahlreiche Dokumentationen gibt, wird hier relativ wenig mit Zwang gearbeitet. Dies wurde in der ersten Staffel viel deutlicher, wo Zwang nicht nur einseitig eingesetzt wurde, d.h. die Jugendlichen konnten sich Freiheiten erkaufen für erwünschtes Verhalten.

Auch ich halte milieutherapeutisches Arbeiten für einen unerläßlichen Bestandteil solcher Therapien. Dazu gab es auch hier Ansätze, die ich aber wiederum für viel zuwenig halte. Allein solche Szenen, in denen sich Kinder und Eltern mit Tränen in den Armen liegen, werden wohl kaum langfristige Wirkungen erzielen. Jedem ist klar, daß es einen bestimmten, von innen herauskommenden Zwang gibt, sich entsprechend den Erwartungen anderer (vor allem Autoritätspersonen) zu verhalten und damit sind auch diese emotionalen Ausbrüche zu erklären, die somit keine bleibenden psychischen Veränderungen bewirken werden.

Das Argument, daß man hier auffällige Jugendliche mit einem Urlaub belohnt, ist meines Erachtens nicht haltbar: Kein Jugendlicher oder Erwachsener würde eine Reise unter ständiger Überwachung und mit solchen Vorschriften als Urlaub genießen können. Demgegenüber kann es durchaus sein, daß die Jugendlichen in ihrer unbedarften Art mit einem Urlaubsangebot gelockt wurden.

Nein nein… so war das nun nicht gemeint. Meine Wortwahl war unglücklich. Es sollte auch kein Argument sein… es war eben mein Eindruck. Dass das kein Urlaub in dem Sinne ist ist mir klar… aber der Eindruck der da vermittelt wurde ist ein ganz anderer als es in Wirklichkeit ist! Ich bin selbt Theraerfahren und hab da schon die Möglichkeit zu vergleichen. Gut… ich habe diese Sendung auch nicht wirklich verfolgt, dennoch finde ich, was ich da gesehen habe war weniger eine Therapie, wenn dann eher eine „Maßnahme“…

Genau so ist es! Weder bei den Eltern, noch bei den Kindern. Und schon garnicht bei den Zuschauern! (Meine Erfahrung)

Genau, weil ‚nicht alles normal‘ läuft wenn die Kamera mal aus ist, und man das ganze nicht wie einem Filmdreh alles stellen kann.
Oh nein oh nein - kein Urlaub oh nein.

Sehr sogar ^^

Aber mal ehrlich
wer nimmt denn wirklich an dass diese Teenies da wirklich so brutal fiese Elternverhauer sind, wie sie dargestellt werden?
Ich vermute eher das sind ganz normale, denen man die 4 Wochen USA als Ausflug spendiert, noch 500 Euro taschengeld gibt und sie dann für sich schauspielern lässt.

Oder denkt wirklich einer, eine Gruppe agressive alkoholisierte Punks (oder wie immer man die nennen will) würden es zulassen dass der Kameramann 6 mal um sie herumläuft (um diese drehbewegungsbilder da zu bekommen) oder das ganz gar 2 3 mal, weil man das erste mal verwackelt hat?

Also da kenn ich den durchschnitsidioten anders, der reagiert schon agressiv wenn man ihn ‚schräg anguckt‘ - nicht von ungefähr kommt ja der Name einer Sendung namens… „Was guckst Du?!“

Das ist alles Fake, und daher sehr lustig.
Die eltern möcht ich sehen die sich ernsthaft von ihren Kindern verprügeln lassen.
hohoho was glaubst du wie schnell bei mir die Polizei vorfährt oder meine Schlösser ausgetauscht sind sollte das bei mir einmal vorkommen.
Bzw gibt kein Taschengeld mehr, oder Weihnachten fällt mal ‚für den Rest des Lebens‘ aus oder oder oder.
Auch hier gilt - der Spruch ‚man beisst nicht die Hand die einen füttert‘ kommt nicht von ungefähr.

Danke, dass du mir die Worte aus den Mund genommen hast, Jhea.
Es ist wirklich kaum auszuhalten, dass hier darüber diskutiert wird, wie effektiv diese Therapien seien, wenn das gesamte Konzept aus Laienschauspielern besteht.
Eine solche Therapie vor Kamera, die ebenso echt wäre, würde nicht funktionieren, weil die echten Jugendlichen in diesem Fall von ihrem minderbemittelten Umfeld Zuspruch für ihre idiotischen Aktionen im Fernsehen bekommen würden und die Wirkung des Ausfluges verpuffen würde.

Thema nicht aktuell, aber ich schreibe trotzdem noch :))

Also RTL ist doch wohl der Sender, der solche Shows zu Hauf hat.
Shows, die nur auf die Geilheit der Zuschauer abzielt, Menschen in
extremen privaten Situationen aufzubauen.

Das fängt bei Bauer…an und hört bei Super Nanny auf.

Natürlich kommt bei o.g. Sendung auch immer ein therapeutischer Rat rüber, aber
dies so oft wie seriöse News bei RTL2 (Paris Hilton popelt ui ui ui).

Ich als jemand mit einem durchschnittlichen IQ sehe das, wenn es hier Brains gibt, die
etwas anderes in diesem Format sehen, bitte.

Aufbau einer solchen Sendung:

Es wird gezeigt, wieso Probant A im Camp ist.
Das der Vater vllt versoffen ist und weiß nicht alles, naja egal.
Wird nicht gefilmt, bleibt also.

Der Junge kommt ins Camp und muss sich mit Authoritäten messen, bekommt Verbote.
Dann bekommt er die Ausraster (wobei ein seriöser Sender wie ARD dies nicht senden würde, falls es
um die THERAPIE geht und nicht ums Ausrasten).

Dann bessert er sich und der versoffene Vater darf ihn wieder in seine Arme einschließen.
Solche Programme können helfen, keine Frage, aber RTL zeigt die meiste Arbeit gar nicht, nur
das “sensationelle”.

Das hat übrigens auch der Streetdings gesagt, der die ganzen Möchtegernpunks aus der Gosse holt.
Der meiste Teil wird nicht gefilmt, DA WO ES UM DIE THERAPIE geht.

So und nun was Bewertendes:

Wenn jmd. mein, diese Sendung sei nur annähernd gehaltsvoll, naja, dem kann beileibe nicht geholfen werden.

All jenen, die behauptet haben, man bekäme in dieser Sendung ausschließlich gestellte Szenen zu sehen, will ich folgendes zu denken geben: Die Therapeutin, die in dieser Sendung auftritt, ist mitnichten bloß eine Darstellerin. Wer sich davon überzeuegen will, kann sich ihre Internetpräsenz anschauen – und diese ist mit Sicherheit nicht fingiert, denn sie enthält Angaben über Veröffentlichungen und eine Kontaktadresse. Nimmt irgend jemand von euch allen Ernstes an, diese Person würde ihren Ruf als seriöser Therapeut oder den Ruf einer der gezeigten Einrichtungen aufs Spiel setzen, indem sie zuließe, daß ein Fernsehsender im Rahmen ihres Therapieprogrammes gestellte Szenen mit ihren Klienten aufnimmt? Und jetzt bitte keine Unterstellung, wie: “Nein, nein, sie nimmt das billigend hin, denn die ganze Sache steigert ja ihre Bekanntheit”, denn eine solche Naivität ist bei dieser Person nicht zu erwarten. Schließlich ist jedem klar, daß sich so etwas nach einiger Zeit herumsprechen würde und vielleicht sogar in einer Bloßstellung auf einem Konkurrenzsender enden würde. Die Behauptung, diese Sendung bestehe aus gestellten Szenen, ist für mich nicht nur unzureichend belegt sondern auch unplausibel.

Das ist ja grad das Grundkonzept solcher Formate, dass die “Protagonisten” schon noch irgendwie echt sind, die Fälle aber samt und sonders “aufbereitet” oder gar ganz gestellt.
Ist doch bei “Lentzen & Partner”, “Niedrig und Kuhnt”, “Richterin Babara Salesch”, “Richter Alexander Holdt”, “Zwei bei Kallwas” und und und auch nicht anders.
Frau Kallwas ist auch Psychologin oder Psychaterin oder was auch immer, so wie die ganzen Fernsehrichter tatsächlich Richter sind. Gut, die Richter können machen was sie wollen, die müssen scheinbar wieder zurückgenommen werden, wenn sie wieder echte Fälle beurteilen möchten. Aber was ist mit einem Anwalt zum Beispiel? Ingo Lentzen ist tatsächlich ein Rechtsanwalt, und der nimmt scheinbar tatsächlich billigend in Kauf, dass sein Ruf schaden nehmen könnte. Bei den teilweise abstrusen Fällen, die kaum noch Kontakt zum wirklichen Leben haben, erscheint der Verlust des guten Rufes immerhin als eine wahrscheinliche Folge.
Warum soll es ausgerechnet bei “Teenager außer Kontrolle” so komplett anders sein? Es wäre dann wahrscheinlich eine der wenigen Doku-Soaps die nicht in irgendeiner Weise gestellt ist, aber es ist immerhin möglich, dass die Fälle dort echt sind. Aber warum sollte ausgerechnet die Ausbildung der Therapeutin ein Argument dafür sein?

Werbung für sich selbst mit engagierten Schauspielern zu drehen, sollte doch nichts außergewöhnliches mehr sein.
Eigentlich ist es umso mehr Werbung, wenn es die Therapeutin schaffen sollte, kleine Wesen aus den Untiefen des Neandertales in normale Mitglieder der Gruppe Homo Sapiens zu verwandeln, die kohärente Sätze sprechen können, in denen “alta” nicht auftaucht.
Ich habe mir die erste Folge angesehen und kann ohne Probleme sagen, dass das geschauspielert sein muss. Es sind die gleichen hölzernen Versuche, zu schauspielern, die man bei den gewöhnlichen Dokushows ebenso entnehmen kann.

Meine Meinung, nochmals ein hallo an alle, ist folgende:

eine Therapie ist eine private (!) , im sinne von intime (!) ausseinandersetzung zwischen einem (Psycho-) Therapeuthen und dem einzelnen (bis weilen kleineren Gruppen), mit dem Problem konfrontiertem (en) Individuum (duen)!

wolle man, zukünftigen Therapeuthen Methoden näher bringen , so hielte ich eine handfeste Dokumentation für sehr viel tragender.

und ich denke zudem, der Hilfscharakter ist ungefähr so einzuschätzen, wie bei der Sendung, wo iwelche Firmen, die sich kein ordentliches Marketing leisten können, einen Ihrer Mitarbeiter zum Untersc … “Präkariats”- Mitglied machen um 75% der Sendezeit mit Werbung zu verbringen und dafür dann einigen Wenigen einen schmählichen gesellschaftlichen Ausgleich, meist monetärer Art, zu liefern. (war das Menschen mit Herz?)

schon in der Bibel steht, dass man anderen Helfen sollte, um der Hilfe willen, nicht um dabei “gesehn” und bewundert zu werden, wo doch allen klar ist, dass die Firmen Menschen entlassen und erst an diesen Punkt gebracht haben.