Rach tischt auf - interessante Randnotiz

Bei der gestrigen (10.7.) Ausgabe von „Rach tischt auf“ ist mir ein kleines Detail aufgefallen.

Link: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/#/beitrag/video/2177850/Rach-tischt-auf!"-vom-10-Juli-2014 ab Minute 80:00

Rach wollte bei einem Eis Produzenten in der Produktion drehen, und hat von allen 3 Hauptproduzenten Aldi/Lidl, Langnese und Mövenpick absagen bekommen. Daraufhin habe er einen anonyme Brief bekommen, den er vorgelesen hat.
Dieser Brief war aber nicht an ihn direkt addressiert gewesen zu sein, sondern war eine interne Anweisung aus der Führungsetage an die Mitarbeiter, in der Stand, dass eine Drehgenehmigung erfragt wurde, der man nicht nachkommen könne. Man müsse aber damit rechnen, dass auf anderen Wegen versucht würde die Produktion zu filmen, und man daher bitte niemandem Zutritt gewähren sollte.

Das gibt 3 kleine Ansätze:
1.: „Die haben was zu verbergen!“
2.: Die möchten sich nicht in die Karten gucken lassen / Betriebsgeheimnisse schützen
3.: Die haben keine Lust auf Fernsehsender, und da Rach ja bekanntlich bei RTL war, möchte man sich keine Blöße geben - auch wenn es diesmal garnicht RTL sondern das ZDF war, was angefragt hat.

Die Art und Weise wie das passiert ist halt wirklich interessant, weil es quasi eine Art Vorverurteilung gibt… der Hersteller bekommt eine Anfrage für eine Drehgenehmigung, und lehnt diese ab - warum auch immer. Die Leitung geht aber anscheinend DIREKT davon aus, dass sich der Fernsehsender nicht an die Absage hält und dann „auf eigene Faust“ oder „verdeckt“ recherchiert.

Das ist einfach eine Sache, der man kurz Beachtung schenken sollte.

Zum Thema in der Sendung (falls es jemanden interessiert, ist jetzt eher offtopic): Ich kenne einen Produktionsleiter bei einem Eis Produzenten. Die Abläufe dort sind nicht anders als bei anderen industriellen Nahrungserzeugern auch.

1.: Man produziert im Auftrag, d.h. für verschiedene Marken. Es gibt kaum Fabriken, wo ausschliesslich für eine Marke produziert wird. Die Verteilung der Produktion auf verschiedene Standorte spart auch Logistikkosten. damit das Eis dann trotzdem überall gleich schmeckt gibt es streng festgelegte Rezepturen.

2.: Es wird sowohl „Billigeis“ wie auch „Premiumeis“ dort produziert. Letztendlich unterscheiden sich die Sorten nur in der o.g. Rezeptur. In einem „Billigeis“ wird zB nur ein günstiges Vanillearoma verwendet, im „Premiumeis“ auch echte Bourbonvanille, die natürlich auch deutlich teurer ist im Einkauf.

3.:Die Gewinmargen sind bei Premiumeissorten höher. Zwar werden dort auch höherwertige Zutaten benutzt, was den Grund-/Herstellungspreis erhöht, das wird aber auch gleich doppelt/dreifach auf den VK aufgeschlagen. Rein von der Herstellungsseite ist ein Premiumeis selten signifikant teurer als ein Billigeis. Grober Vergleich: Kostet ein Billigeis im VK 3,50, könnte man eine entsprechende Premiumvariante auch für 4,00-4,50€ anbieten. Nicht eingerechnet sind hier natürlich die Kosten für die Werbung, die bei den Premiumsorten deutlich höher ausfallen.

Das ist jetzt alles nichts Neues und an sich „Gang und Gäbe“ in der Produktion, aber ich hatte einfach gerade mal das Gefühl, dass es hier mal gesagt werden musste :slight_smile: