Projekt NÖRGLER

Projekt NÖRGLER ist eine ältere Idee von mir, die vielleicht mal angegangen werden könnte. FKTV zeigt oft auf, was mit den Öffentlich Rechtlichen nicht stimmt - man denke nur an die zwei Holländerinnen, die per Flugzeug und Fallschirmsprung nach Deutschland gebracht worden sind, um sich um einen belanglosen Garten zu kümmern. Dekadenz pur.

So wichtig wie die Kritik an diesem System auch ist - eine alternative Lösung kann sicher nicht schaden. Ziel von Projekt NÖRGLER wäre es also eben nicht zu nörgeln, sondern ein Konzept auszuarbeiten, wie der ÖR aussehen müsste. Alleine kann das aber nichts werden - darum die Frage an euch: hat jemand von euch Lust, sich daran zu beteiligen? Man könnte das am Ende groß aufziehen und damit vielleicht auch eine Kampagne starten, um einen konkreten und greifbaren Gegenpol in der Hand zu haben. Aber zunächst müsste man natürlich erst einmal sehen, ob das irgendwo hinführt…

[B]Projekt NÖRGLER[/B]

[[B]N[/B]euer [B]Ö[/B]ffentlich-rechtlicher [B]R[/B]undfunk [B]G[/B]egen [B]L[/B]iederliche und [B]E[/B]klatante [B]R[/B]edundanz]

Ich hab dazu verschiedene Gedanken, die variabel miteinander kombiniert werden können. Dabei sollte es auch nur zweitrangig um die Finanzierung gehen. Dass der Rundfunkbeitrag in der jetzigen Form beschissen ist und das sowieso besser per Steuer machbar wäre, sollte denk ich klar sein.

[B]Schritt 1[/B]

Wichtig sollte für ein Konzept erstmal eine Frage im Mittelpunkt stehen:

[B]1.) Nicht das, was Deutschland will, sondern das, was Deutschland braucht:[/B]

Es darf nicht um das gehen, was gewollt wird. Ich mag auch Zucker. Zucker find ich lecker. Ich will jeden Tag Zucker essen. Aber das ist nicht das, was ich brauche. Ohne eine mehr oder weniger ausgewogene Ernährung schade ich mir aber selbst.
Genau so müssen mir die ÖR geben, was ich brauche - nicht das, was ich will. Eine Quotenerhebung sollte daher vielleicht gar nicht erst durchgeführt werden. Also müsste zunächst festgestellt oder zumindest eingegrenzt werden, was Deutschland braucht. Das könnte ich alleine nicht bestimmen, zumal das doch etwas anmaßend wäre. Das muss gemeinsam gemacht werden. Jeder sollte dabei das Ziel haben, möglichst objektiv zu sein. Die eigenen subjektiven Interessen sind dabei relativ unwichtig.

Als Beispiel kann dafür die Übertragung der Fussballweltmeisterschaft herangezogen werden. Für viele ist Fussball nur ein doofes Spiel, bei dem 20 Männer einem Ball hinterherrennen und die TV-Rechte dafür wären nur rausgeworfenes Geld. Es gibt aber genauso viele, die eine WM gespannt und mit hohem Interesse verfolgen. Es sind zwei gegensätzliche Meinungen, bei der keine Seite im Recht oder Unrecht ist. Ob es die Übertragung nun wert ist, muss debattiert werden. Zufrieden werden niemals alle sein, ein gesunder Mittelweg, bei dem sich beide Seiten Zugeständnisse machen, sollte aber doch irgendwie machbar sein. Dafür gibt es ja auch alternative Programme zum Ausgleich.

[B]2.) Was braucht Deutschland also vom ÖR?[/B]

Hier lassen sich sicherlich 100+ Fragen finden, die zum Thema gemacht werden müssen. Sei es nun zu den Inhalten oder auch zu den Strukturen des ÖR.

[B]2.1) Wieviele Sender werden benötigt?[/B]

Wir haben ARD, ZDF, WDR, MDR, SWR, RBB, NDR, […], XYZ, die teilweise sogar in Konkurrenz zueinander stehen. Reichen nicht beispielsweise 5 Sender, auf die das gesamte entschlackte Programm verteilt wird?
Wie könnten die Sender jeweils vom Programm her aussehen? 1 Sender für Information, 1 Sender für “Unterhaltung” und 1 Sender für “Kultur”? (Je nach dem wie sehr man Unterhaltung und Kultur unterscheidet und definiert). 1 Kanal für Kinder und Heranwachsende? Sollte das Programm gemischt oder thematisch dediziert sein?

[B]2.2) Wie sieht es mit der Integration aus?[/B]

Seh- und/oder Hörbehinderte werden kaum ausreichend versorgt. Sie müssen aber unbedingt ebenfalls mit Inhalten versorgt werden. Wie umfangreich muss dieses Programm gestaltet werden? Ist ein 24/7 Programm überhaupt nötig? Sollte jede Beeinträchtigung einen eigenen Sender bekommen? Tagesaktuelle Berichte und Liveübertragungen der Nachrichten könnten parallel zu den regulären Sendungen wie der Tagesschau übertragen werden, während das restliche Programm an die Behinderung angepasst wird. Während am Sonntag zum Beispiel der Tatort läuft, könnte auf einem Integrationssender eine Hörfilmfassung laufen, sei es nun vom Tatort oder einem anderen Film.

[B]2.3) Welche Inhalte sollte es geben?[/B]

Wie sieht es mit dem Programm aus? Was ist mit Fremd- und Eigenproduktionen? Ist die Förderung von Serien wie dem Tatortreiniger wichtig? Brauchen wir den Tatort? Brauchen wir den Fernsehgarten? Eine gescheiter Sendeplan muss in jedem Fall erstellt werden, damit keine hochwertigen Sendungen (Walulis und co.) im Nachprogramm versendet werden, ohne dass es jemand mitbekommt. Stattdessen haben wir den aktuellen Aktienkurs.
Brauchen wir das ZDF Montagskino? Was ist mit US-Serien? Was ist mit internationalen Filmen? Auf arte laufen/liefen tolle Sachen wie Breaking Bad oder Animes wie Ghost in the Shell in deutscher Erstausstrahlung. Auch das ist Kultur.
Was ist mit Musik? Auf ZDF_neo laufen vereinzelt sehr tolle Konzerte. Es könnten hier nationale und natürlich auch internationale Interpreten verschiedener Genres vorgestellt und gefördert werden. Wann sollten diese Konzerte laufen? Was spricht dagegen, diese zum Beispiel am Nachmittag/Vorabend im direkten Hauptprogramm zu zeigen?

[B]3.) Was darf nicht im ÖR stattfinden?[/B]

Was für Inhalte sollten absolutes Tabu sein? Was spricht zum Beispiel gegen eine Verbannung von Boulevardmedien wie Brisant? Sie dienen keinem Zweck, sondern sind eher noch schädlich. Bei Interesse daran können auch die Privatsender angesteuert werden.
Was ist mit politischer Einflussnahme? In den Gremien sollte es nur neutrale Parteien geben, was ist aber mit Talksendungen wie Maischberger, Jauch und co.? Sollten Gäste aus Parteien nicht mehr zugelassen werden oder ist es wichtig, ihnen eine Bühne zu geben?
Was ist mit Werbung? Ist sie als Finanzierungsmittel in Ordnung oder sollte sie komplett aus dem Programm verschwinden?

[B]4.) Frage XYZ[/B]

weitere Themen (wie Mediatheken und Radiosender) bitte hier einfügen

[B]5.) Wie wird der ÖR finanziert?[/B]

Als abschließende Frage und auch erst dann sollte die Finanzierung betrachtet werden, um zu sehen, ob das bis dahin konzipierte Idealbild umsetzbar wäre. Dafür ist natürlich Transparenz wichtig, um zu sehen, was wieviel kostet.
Dabei ist es erneut wichtig, einen gesunden Mittelweg zu finden. Inhalte kosten Geld, Qualität ebenso. Zu Lasten der Qualität sollte nicht gespart werden - das bedeutet aber natürlich nicht, dass das Geld unüberlegt verschwendet werden kann.

[B]Schritt 2[/B]

[B]?[/B]

[B]Schritt 3[/B]

Das fertig ausgearbeitete Konzept publik machen, im Netz verbreiten oder auch Anzeigen in großen Tageszeitungen schalten. Mit einem bekannten Ziel lassen sich vielleicht genügend Spenden sammeln - die Kritik am ÖR geht ja weit über das hinaus, was bei FKTV/Massengeschmack passiert. Verschiedene Interessengruppen, die FKTV vielleicht noch gar nicht kennen, könnten dazu beitragen. Es sagen ja immer alle, dass das System verkrustet ist… und es sei so kompliziert und hü und hott und palimm palimm. Wenn man aber kein konkretes Ziel vor Augen hat, kann man eben jenes auch nicht verfolgen.

Gutes Projekt.

[B]Schritt 1.[/B]

[B]1.)[/B] Alles im wesentlichen richtig. Man muss sich eben darauf einigen wieviel % Information, Kultur und reine Unterhaltung man will. Zu Kultur gehören auch deutsche Eigenproduktionen mit deutschen Regisseuren,Schauspielern etc. Film ist schliesslich auch Kulturgut und deshalb finde ich es sinnvoll, wenn hier KREATIVEN und INNOVATIVEN Kulturschaffenden eine Bühne geboten wird.

[B]2.1)[/B]

Nun das lässt sich schwer beantworten, aber momentan kann zumindest ich ARD von ZDF inhaltlich nur schwer abgrenzen.
Ich kann mir kaum merken wo nun Illner,Maischberger,Will und Plasbi laufen. Das spricht ja nicht gerade für eine hohe inhaltliche Diversität und schon gar nicht für ein Profil eines Senders.

Ich würde Ard und ZDF reformieren, wie auch immer, und mindestens ZDF Neo, Kika erhalten (nicht inhaltlich). Sinnvoll wäre nun noch ein voll auf Kultur und Bildung ausgelegter Sender, wie ZDFkultur. Name ist ja egal.

[B]2.3)[/B]

Kika: Zu meiner Zeit (86er Jahrgang) liefen wunderbar unschuldige und pädagogisch wertvolle Kinderserien im TV.
Darauf sollte Wert gelegt werden. Wird das Programm von Kika überhaupt pädagogisch konzipiert? Diese ganzen Real-Aufnahmen mit einer Kinder WG und den coolen Kids etc. die würde ich alle rausnehmen. Das hat sowas Dokusoapmässiges und Kinder mit sowas auch nur in Verbindung zu bringen ist schon bei mir negativ belegt. Wichtig ist ein Mix aus Bildung und Unterhaltung. Zudem würde ich die Altersgrenze bei ca. 10,11 Jahren ziehen. Danach sind es heute keine Kids mehr und da braucht man eher ein Jugend und Teeniekanal.

Bildungstechnisch und pädagogisch wertvolle Serien:

-Sendung mit der Maus
-Löwenzahn
-Als die Tiere den Wald verliessen
-Es war einmal der Mensch
-Es war einmal das Leben
-Captain Future

Unterhaltung:

-Biene Maja original
-Heidi und die sonstigen Studio-Ghibli/ Hayo Miyazaki Produktionen
-Die Mumins
-Alles Disney vor 2000

In den sonstigen Kanälen sollte “alles” so bleiben wie es ist, bis auf die im nächsten Punkt kritisierten Sachen (damit fällt bei Ard wahrscheinlich 70% des Programms weg).

Ersetzen würde ich zb. mit Formaten in denen Abschlussarbeiten (Film etc.) von Studenten gezeigt werden. Nur so können sich die
Zuschauer überhaupt mal ein Bild machen was für neue Talente es gibt. Und nur so bekommen die Leute auch eine Platform.
Wenn sich von 100den Absolventen 2,3 Leute bei irgendeinem Wettbewerb mit sozialer Themenstellung und rot/grün/schwarzer Jury “Durchsetzen” und die dann eine große, große Förderung von 10.000 Euro erhalten für ein weiteres solches Projekt und das dann der große Erolg für junge Talente sein soll, dann brauch man sich doch nicht zu wundern, dass man den Eindruck hat,dass Berlin ein Riesenbordel der Vetternwirtschaft ist, wo irgendwie immer die gleichen Leute präsent sind und nur alle Schaltjahre mal ein neues Gesicht auftaucht. Nee. Ich habe als Zuschauer diese extreme Vorauswahl satt und will selbst auswählen können, was kulturell wertvoll und innovativ ist. Der erste Schritt dazu ist es MEHR Leuten mehr Präsenz einzuräumen, damit ich überhaupt auswählen kann.

Auch sollte es eine größere Themenvielfalt in den Eigenproduktionen geben und auch stilistisch wünsche ich mir mehr Variation.
Es gibt:

-Die Liebe vom Land/der Großstadt mit nem frechen, chaotischen Mauerblümchen/Vamp mit gescheiterter Ehe und nem etwas älteren Typ oder nem Sunnyboy.

-Kriminallfall mit nem bösen Täter mit Migrationshintergrund/Videospielsucht/zerstörten Familienverhältnissen etc. der eigentlich nur das Opfer der Gesellschaft ist und Profit aus unwissenden Teenies gezogen hat.

-Kreuzfahrten und/oder Nonnen und immer das Thema Reisen und das Fernweh.

-Nazi

Wieso gibt es keine Mysterieserie?
Oder einen Anime/ Zeichentrickfilm für Erwachsene?
Wo ist die Science-Fiction?

Mir fehlt ein Format “Science Blog”, wo wöchentlich Leute aus der Forschung Interviewt werden und überhaupt mal vorstellen können, woran sie Forschen. Es muss doch die Bevölkerung interessieren, wo ihre Milliarden für Forschung hingehen, wenn sie schon immer so darauf schimpfen. Wichtig ist hier Zeit. Nicht 10 Minuten Häppchen,sondern wirklich 1 stündige Gespräche.
Dazu braucht es eine Wissenschaftsredaktion mit mindestens 10 gut ausgebildeten Leuten, die diese Interviews Thematisch auch vorbereiten können. Klar.

Auch Theater findet kaum statt im Tv. Es gibt tonnenweise neue Stücke. Wieso wird nicht wöchentlich einfach mal ein solches gezeigt, um den Leuten vor Augen zu führen, dass im Theater nicht nur Goethe und Schiller zu sehen sind.

etc.

[B]3.)[/B]

Nun die Privaten bieten vieles schon und die ÖR sollten nicht als Konkurenz, sondern Ergänzung fungieren. Insofern braucht Deutschland nicht noch mehr kitschige Daily Soaps, träge Spiel und Quizshows, Pseudoverbrauchermagazine (Stichwort: Check) und auch keine teils populärwissenschaftlichen, oberflächlichen Dokus im Stiel von Galileo. Zudem finde ich, dass Religion im öffentlichen Fernsehn nichts verloren hat. Ein Grossteil der Bevölkerung ist schliesslich nicht oder nur kaum religiös. Boulevardmagazine und auch diese dämlichen Morgenmagazine gibt es doch schon im Privatfernsehn. Sowas gehört definitiv nicht zu den Pflichten des ÖR. Gerade in der heutigen Twitter und Facebook-Welt sind diese ganzen Prominews Abends sowieso schon wieder veraltet. Ich würde morgens Naturaufnahmen von Sonnenaufgängen, konträr zum aktuellen Wetter falls dies schlecht ist, bringen. Das hilft beim wach werden, bringt eine gute Stimmung, nimmt einen nicht in Anspruch und lässt es zu die Gedanken für den Tag zu ordnen.

[B]5.)[/B]

Einfluss vom Staat ist nicht wünschenswert. Aber wäre ein durch Steuern finanzierter ÖR durch seine Abhängigkeit vom Staat nicht nochmehr in Gefahr staatlicher Einflussnahme? Würde diese Finanzierung nicht den Einfluss des Finanzministeriums oder des noch zu schaffenden Ministeriums für Medien etc. unterliegen? Und dieses wäre dann parteipolitisch besetzt und würde dadurch zu einem Propagandaministerium.