Progressive Rock

Zählt obskurer japanischer Noise-Rock aus den 70ern auch zu Prog Rock?

[video]http://www.youtube.com/watch?v=2x7CmiCa_bM[/video]

nice avatar, fellow /mu/tant!

Naja, also Prog Rock ist das nicht wirklich. Klingt eher wie Sonic Youth meets Merzbow oder so. Aber ich hör sowas auch total gern, die Japaner habens schon ziemlich drauf in der Hinsicht. Hört hier auch jemand Zeuhl? Ist ja ein Subgenre von Progressive Rock. Wer mal reinhören will, die (ebenfalls japanische) Band “Bondage Fruit” kann ich empfehlen.

\O In the Aeroplane over the sea 4ever!

Danke, erklärbär :smiley:

Sonic Youth sind ja ne Band der 80er und diese Japaner hier entstammen den 70ern und haben ihren Sound von The Velvet Underground inspirieren lassen.Es klingt auch ein bisschen wie Shoegaze, das aber ca. 10 Jahre vor My Bloody Valentine etc. xD

Ja stimmt, ist eindeutig von VU inspiriert. Ich hab gewusst, dass es mich an irgendwas erinnert, aber es wollte mir einfach nicht einfallen. Dann habe ich einfach Sonic Youth geschrieben. Aber nachdem die auch VU-influenced sind kann man das ja gelten lassen. :wink:

Ein Thread über Progressive Rock und Dream Theater wurden noch nicht erwähnt (okay, ist Prog.-Metal. Aber das ist ja auch nur ein Subgenre vom Prog.-Rock - von daher…)?

[video]http://www.youtube.com/watch?v=cvEOsdH8T_8[/video]

Eine Band die mich schon seit meiner Kindheit begleitet. Mich fasziniert auch heute noch die Genaugkeit im Spiel der Musiker. Da ist jeder Riff, jeder Hook und jedes Wort an der genau richtigen Stelle. Und krass finde ich die Band auch live. Lange ausufernde Gitarrensolis und improvisiert wird da auch häufiger mal. Schade nur, dasss mir die letzten Alben vom Stil her überhaupt nicht mehr gefallen. Hat man sich doch vom alten Dream Theater Sound nahezu komplett veraabschiedet. :smt009

Joa Prog hat sich in den letzten Monaten auch zu meiner Lieblingsrichtung entwickelt. Wobei ich ihn wegen Genuss höre, da ich keine 17/11tel Takte heraushöre, geschweigedenn mich daran aufgeilen kann. Für mich sind die größten Vorzüge dieser Musik die absolut abartigen Melodien und die Momente der Erhabenheit die sie bietet. Außerdem: Hat man ein Prog-Lied für sich entdeckt, geht es meist nicht 4 oder 5, sondern auch gerne mal länger als 10 Minuten. Und das beste: Ich habe noch keins dieser Lieder tot gehört und bezweifle stark, dass es möglich ist.
Leider muss ich aber sagen, dass auch bei vielen der großen Bands die Gesangsdarbietung nicht ganz mit der instrumentalen Klasse mitkommt. Ruhmreiche Ausnahmen: Jethro Tull (bis zur “Broadsword”), Genesis (mit Peter Gabriel), Rush und Van der Graaf Generator. Andere Bands wie Pink Floyd, King Crimson, Dream Theater, Wishbone Ash, die frühen Deep Purple oder Dire Straits (wobei hier der Gesang immerhin gut zur Musik passt) geben mir leider aufgrund des Gesangs deutlich weninger - allerdings finde ich Sachen wie Starless, April, oder Telegraph Road trotzdem genial. (Das soll nicht heißen, dass der Gesang bei einer dieser Bands schlecht wäre, nur irgendwie nicht ganz so geil wie der Rest. :smt017 )
Ein weiteres Problem ist, dass man einem Lied - oder Album - aus diesem Bereich nicht sofort anhört, wie gut es ist, weil sich die Musik erst beim x-ten Mal anhören voll entfaltet. Aus diesem Grund sind mir die wirklich anspruchsvollen Sachen wie ELP oder Gentle Giant bisher entgangen, man kann ein Lied schließlich nicht hundert mal anhören um dann zu entscheiden, ob man es mag.
Da lob ich mir Jethro Tull, bei denen man sich bei fast jedem Album zwischen 1969 und 1982 (kleine Abstriche bei Passion Play, Warchild und Too old to Rock’n’Roll und A) sicher sein kann, dass mit das beste ist, was man je gehört hat. :smt025

Für Progressive Rock muss man sich einfach Zeit nehmen.
Was ich gerne höre, ist z.B. High Hopes und Comfortably Numb von Pink Floyd.
Wenn es etwas skandinavisch-düsterer sein darf, empfehlen sich die Songs von Opeth, in denen nicht gegrowlt wird (vor allem das Album Damnation): [video]http://www.youtube.com/watch?v=DeXYK-cGOtw[/video]

Ansonsten höre ich noch eher härteres Progressive, wie Tool oder Mastodon.

Der Inbegriff von Progressive Rock ist für mich das Album “Thick as a Brick” von Jethro Tull.
[video]http://www.youtube.com/watch?v=i7ts-n87f0Y[/video]

Modernen Progessive Rock höre ich zwar auch gerne, das meiste kommt aber für mich irgendwie nicht an die Sachen der späten 60er und 70er ran. Ein sehr schönes Album von 2012 ist aber von Crippled Black Phoenix “(Mankind) the Crafty Ape”.
[video]http://www.youtube.com/watch?v=MQfypm8ZDgo[/video]
Was mir an diesem Album besonders gut gefällt ist, dass sie gute Riffs und Themen auch mal ein bisschen länger spielen und variieren, und nicht gleich wieder danach was komplett anderes anfügen. Das ist - vor allem bei Yes - etwas, was mich an einigen frühen Prog-Rock Bands extrem nervt, so sehr ich ihre Musik auch liebe. Die Lieder vereinigen trotz ihrer außergewöhnlichen Länge so dermaßen viele Ideen, dass ich mir bei vielen 5-10 Sekunden Ausschnitten denke, dass dieses eine Thema so genial ist, dass ich damit lieber ein ganzes Lied gehört hätte.

Ja, “Thick as a Brick” sollte man (mehrmals natürlich) gehört haben, es lohnt sich. Genauso wie mindestens noch “Aqualung” und “Minstrell in the Gallery”

Ich bin leider auch nicht so empfänglich für Neoprog. Opeth sind noch ganz nett, wenn sie die Growls stecken lassen, aber was Leute zum Beispiel an Tool finden, erschliesst sich mir nicht recht. Auch Dream Theater, Marillion, Spocks Beard und wie sie alle heisen gehen an mir ziemlich vorbei.

Übrigens: Wer hätte gewusst, dass Chris de Burgh mal sehr soliden Progressive Rock fabriziert hat? Ich kann besonders “Spanish Train and other Stories” durchaus empfehlen.

Wenn Growls bei Opeth das Problem waren, sollte man mal ins neuste Album von denen reinhören. Es entfernt sich noch weiter von den ürsprünglichen Death Metal Wurzeln und ist als reine Homage an die 70er gedacht.

Tool kann man nicht mit den „klassischen“ Progrock vergleichen. Das geht mehr in Richtung ProgMetal und das, was einige Leute Art-Rock nennen (wobei für mich zB. neuere Anathema unter Depressive Rock/Art Rock laufen würden und nicht Tool).

Dream Theater waren mit ihrem Debüt am Besten unterwegs und ab nach zweiten Album Images and Words gings eigentlich bergab (auch weil der neue Sänger danach aufgrund einer Lebensmittelvergiftung einiges an Sangeskraft verlor zwischenzeitlich zumindest). Auch das kann man schlecht vergleichen mit dem klassischen Progrock, ist das Debüt doch ziemlich typisch US-Metal geprägt und danach wird es eigentlich immer seelenlos-frickeliger mit DT, wie es einige nennen. Wenn man das Standing innerhalb der Szene bedenkt, eigentlich die überbewerteste Band des Progmetals meiner Meinung nach.

Die ersten 4 Marillion sind natürlich über jeden Zweifel erhaben, aber Spocks Beard interessiert mich eigentlich auch nicht.

Was mir auffällt ist, dass hier gar kein Krautrock thematisiert wird, obwohls ja schon eine Abart des Progrock ist.

[spoiler][video]http://www.youtube.com/watch?v=VZJNv4GNZhY&feature=related[/video][/spoiler] Solche Bands kennt leider heutzutage keiner mehr, sehr schade.

[video]http://www.youtube.com/watch?v=VZJNv4GNZhY&feature=player_embedded[/video]

Wow, das ist gut, danke, kannte ich wirklich noch nicht. Guter bluesiger Sänger, tullige Flöte und Emerson an der Orgel :mrgreen:
Hätte ich selber aber nicht als Krautrock eingeordnet, dachte immer Krautrock wäre extrem synthylastig, muss ich mich mal weiterbilden.

Ich liebe zur Zeit Van der Graaf Generator, kenne ich schon lange, habe auch die wichtigsten CDs schon mindestens ein halbes Jahr, aber die Musik ist immer noch am wachsen, besonders „A Plague of Lighthouse Keepers“:

The maelstrom of my memory
is a vampire and it feeds on me,
now staggering madly,
over the brink i fall

Hier könnte der Song problemlos aufhören, es wurde schon so viel geboten. Aber dann geht es weiter, mit einigen wenigen genialen Orgelnoten, die in diesem Kontext jedes Mal Gänsehaut auslösen. Und das ist nur einer von vielen solchen Momenten. Anhören wer es nicht kennen sollte!

[video]http://www.youtube.com/watch?v=gDVpGqjOLlE[/video]

Porcupine Tree kann ich sehr empfehlen. Haben auf ihren späteren Alben sehr viele Perlen eingespielt.

Der Song passt auch zum Format “Fernsehkritik TV”:

http://www.youtube.com/watch?v=efsm6aJPybg

Ich höre jetzt seit drei Tagen mehr oder weniger am Stück Comus’ “First Utterance” (1971) und bin wirklich geflasht. Zwar nicht wirklich Rock, aber definitiv progressiv. Richtungsmäßig streckenweise düsterer Folk mit einem guten Schuss Wahnsinn. Wobei Folk hier nicht klar als irisch oder afrikanisch o.ä. zu bezeichnen ist. Die Musik ist anders als alles, was ich bisher gehört habe, aber wenn ich mich auf entfernte Assoziationen festlegen müsste, würde ich sagen: Agalloch, Van der Graaf Generator, Jethro Tull (speziell “A Passion Play”) und auch Captain Beefheart. Der weibliche Gesang wird von Bobbie Watson beigesteuert, dominiert aber nur bei „The Herald“. Den männlichen Gesangspart übernimmt Roger Wootton. Während der sehr hohe weibliche Gesang wirklich gut ist, spielt Wootton in einer völlig anderen Liga. Ähnlich wie Peter Hammill kann kann er seine Stimme scheinbar beliebig verstellen und ist so in der Lage, fünf Rollen auf einmal zu singen. Die Instrumentierung ist wie üblich relativ unüblich. Es gibt kein klassisches Schlagzeug, dafür aber afrikanisch angehauchte Percussion. Deutlich häufiger als die elektrische findet die akustische Gitarre Verwendung, eigentlich sogar fast durchgehend. Weitere Instrumente sind Geige und Bratsche, E-Bass, Flöte und angeblich auch eine Oboe, die mir aber noch nicht aufgefallen ist.
Textlich geht es unter anderem um Mord und Vergewaltigung aus Sicht des Täters, die Behandlung eines Insassen einer Irrenanstalt und um eine Hinrichtung. Dabei ist der Gesang aber nicht durchgehend verständlich und die Lyrics sehr kryptisch.

Ich könnte jetzt die Songs einzeln reviewen, aber dann müsste ich bei mindestens fünf schreiben, sie seinen die besten des Albums. Für mich gehören dazu „Diana“, „Drip Drip“, „Song to Comus“, „The Bite“, und „The Prisoner“. Alle sind ähnlich weird und bei allen singt der geradezu lächerlich geniale Wootton. Wenn ich mich auf einen festlegen müsste, würde ich wohl „Drip Drip“ nehmen, allein schon wegen dem „I’ll be gentle“-Part. Aus dem Schema fallen das ruhige und ästhetische „The Herald“, als einziges mit hauptsächlich weiblichem Gesang ausgestattet, der allerdings an zwei oder drei Stellen fast schon schmerzhaft hoch ist, sowie das kurze Instrumental „Bitten“ das zum Beispiel auf Starless and Bible Black von King Crimson nicht besonders auffallen würde.
Dieses Album ist ein einziger Exzess und ein Feuerwerk musikalischen Genies. Wenn die Musik seither nicht sogar eher degeneriert wäre (Keine Regel ohne Ausnahme) könnte man sagen, die Band war ihrer Zeit weit voraus. Leider sind die beiden anderen Alben der Band nicht ansatzweise vergleichbar mit diesem Juwel. Anhören wers nicht kennt.

[video]http://www.youtube.com/watch?v=r5JQBdFtuFM[/video]

Mal ein neues Thema: Gibt es “klassische” Progbands, die ihr nicht mögt? Bei mir wären das:
Rush (langweilig, wenn auch guter Sänger), Yes (Ich mag die Synths nicht und der Sänger klingt so aufgesetzt fröhlich, auch wenn er das wahrscheinlich gar nicht will), ELP (Lange versucht, sie zu mögen, aber zu viel belangloses Gedudel und zu wenig Kante.). Dass ich die meisten neueren Bands nicht mag, habe ich ja schon mal geschrieben.

@Bertie: Nachdem ich mich jetzt etwas näher mit Krautrock beschäftigt habe (unter anderem auf Anraten von Nakkinak :ugly ), kann ich doch mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass Twenty Sixty Six And Then nichts damit zu tun haben, auch wenn sie aus Deutschland kommen.

Was Rush anbelangt, stimme ich dir jedenfalls absolut zu. Ist mir auch viel zu wenig progressiv, hab nur 1-2 Alben durchgehört. Mit ELP hab ich mich noch zu wenig beschäftigt, um darüber was zu sagen.
Wie man als ProgRock-Fan allerdings Yes nicht mögen kann, ist mir ein Rätsel. :shock: Momentan läuft „Close to the Edge“ bei mir wieder rauf und runter, es ist einfach (gemeinsam mit Thick as a Brick) mein Lieblings-Progalbum. Bei Yes bin ich nur ziemlich überfordert mit der Discographie, weil sie so viele Alben rausgebracht haben. Hab mich bis jetzt nur mit den Klassikern (The Yes Album, Close to the Edge, Fragile, Relayer), und dem aktuellen Album etwas näher beschäftigt. Da liegt noch viel vor mir.
Ebenso bei King Crimson, von denen ich bis jetzt auch nur In the Court of the Crimson King öfter als 1-2 mal gehört habe. Hat jemand einen Tipp, womit ich weitermachen soll?

Danke für den Albumtipp übrigens! Auch wenn nicht sehr rockig, progressiv ist es allemal.

Ich liebe Krautrock! Es gibt da so tolle Sachen, die mittlerweile leider total versandet sind. Zum Beispiel:

Armadillo Texas
[spoiler][video]http://www.youtube.com/watch?v=x-ADqHyrGFI[/video][/spoiler]

Brainticket
[spoiler][video]http://www.youtube.com/watch?v=emc-XxC7ct0[/video][/spoiler]

Sweet Smoke
[spoiler][video]http://www.youtube.com/watch?v=Qsgj0rFUOC4[/video][/spoiler]

Eloy
[spoiler][video]http://www.youtube.com/watch?v=VLJvO9y9ayM[/video][/spoiler]

@Hazzel: Meine Herrn, was wollen Sie uns denn noch als Krautrock andrehen? Das klingt für mich beim ersten Hören alles ganz ok bis solide. Nun bin ich kein Experte für Kraut und muss mich auf Referenzen wie die klassischen Alben von CAN und Neu! verlassen. Wo sollen da bitte die Gemeinsamkeiten sein? Krautrock ist für mich unaufgeregt und von einschläfernd bis hypnotisierend, außerdem aber sehr rhytmusbetont, zumindest teilsynthetisch und kommt praktisch ohne Riffs oder Soli aus. Was alle deine Hörbeispiele klar disqualifiziert. Zugegebenermaßen weiß ich aber auch nicht, wo ich die sonst einordnen würde. Armadillo Texas hat zumindest Elemente des Krautrock. Brainticket finde ich am interessantesten, aber auch am wenigsten genrefizierbar. Sweet Smoke könnte man vielleicht als Psychedelic Folk bezeichnen. Eloy klingt wie frühe Pink Floyd.

@erklärbär: Wo du bei King Crimson weitermachen solltest? Zuerst mal habe ich keine Ahnung von deren 80er-Output (und noch neuerem). Mit “In the Court…” hast du schon mal das beste Album erwischt, aber je nach dem was du sonst noch hören willst: In the Wake of Poseidon" ist ähnlich wie das Debut, aber minimal schwächer. “Lizard” ist folkig und hat den genialen Opener “Cirkus”. “Islands” ist sehr chillig und nicht schlecht. “Lark’s Tongues in Aspic” ist mein zweitliebstes Album von King Crimson, aber wie die beiden folgenden recht anstrengend. “Starless and Bible Black” mag ich am wenigsten, ist fast ausschließlich improvisiert. “Red” hat “Fallen Angel” und “Starless”, beide sehr sehr gut, andererseits aber auch “Providence”, das man durchaus als Free Jazz bezeichnen kann und die beiden restlichen Songs sind auch nicht gerade meins. Von den späteren Alben weiß ich nur, dass sie anders sind und dass ich sie nicht mag.
Was Yes betrifft: Das einzige Album, das ich von denen hörbar finde, ist “Tales from Topographic Oceans”, auch wenn es viel zu lang ist, hat es doch sogar einige gute Momente. Der Rest trifft einfach meinen Geschmack nicht, macht auf mich einen oberflächlichen Eindruck, auch wenn er das vermutlich gar nicht ist.

Ich stütze meine Genrezuteilung hauptsächlich auf den Wikipedia-Artikel zum Krautrock, welcher Brainticket und Eloy auflistet sowie die Krautrock-Enzyklopädie “The Crack In The Cosmic Egg,” welche ebenfalls Brainticket und Eloy sowie Sweet Smoke aufführt. Armadillo Texas ist noch unbekannter als die restlichen Bands, die brachten soweit ich weiß nur ein Album als Eigenproduktion mit wenigen Exemplaren raus.

Ich hab mir ehrlich gesagt nie groß Gedanken über die Charakteristik des Krautrock gedanken gemacht. Für mich hing der Begriff hauptsächlich mit der Herkunft der Bands\Mitglieder zusammen. Der Begriff geht ja soweit ich weiß aufs Sauerkraut zurück bzw. die Amis die uns (früher) gerne mal als “Krauts” bezeichneten. Ausserdem haben alle Bands die ich als Krautrocker kenne einen psychedelischen Musikstil gemein.

Mit diesen Genrezuteilungen ist das ja immer so eine Sache. Irgendwie hat da jeder eine andere Sicht drauf und ordnet Musiker anders zu. Ich geb da nicht so viel drauf, ich hör Musik weil sie mir gefällt und nicht, weil ich einer Subkultur angehören will, die sich dem Genre zuordnet.

Ich finde Genres schon hilfreich, wenn es darum geht, Musik zu finden, die einem gefällt (Nicht, dass mir Krautrock besonders gefallen würde). Andererseits hast du schon recht, diese Einordnungen sind subjektiv und ich habe die Wahrheit nicht gepachtet, zumal ich wie gesagt auch kein Experte bin. Tatsächlich ist meine Schubladensortierung mindestens so seltsam wie die von Wikipedia, zum Beispiel würde ich den größten Teil der NWoBHM nie als Metal bezeichnen.
Als Kraut wird man von Amerikanern immernoch hin und wieder bezeichnet, genauso wie die von uns Amis genannt werden. Immer noch besser als Germs genannt zu werden :wink:

Bis vor einiger Zeit war ich auch der Meinung, Genres sind ja ganz hilfreich um ähnliche Musik zu finden. Mittlerweile gibt es aber so verdammt viele Subgenres, das meiner Meinung nach eher das Gegenteil der Fall ist. In den einzelnen Subgenre mag das ja noch zutreffen, aber ich hab das Gefühl, das fast jede neue Band gleich ein eigenes Genre begründen will. Am liebsten würde ich mir diese Genrezuteilungen ganz abgewöhnen, dann kommen erst gar keine Missverständnisse auf, aber gut, Musik ist eben auch eine komplexe Sache mit einem Riesenspektrum.

Nun zurück zum Thema. Kennt hier jemand die Band Aphrodites Child? Die Band an sich finde ich nicht gerade herausragend, dafür hat sie aber mal ein, zumindest aus der eigenen Diskographie, herausragendes Album abgeliefert, nämlich “666”. Hier mal ein paar Stücke:
The Four Horsemen
Loud, Loud, Loud
Infinity
Altamont

:smt025

wer kennt die Band nicht?! (der älter als 50 ist) Sänger war übrigens Demis Roussos und an den Tasten Vangelis