Mich überrascht es immer wieder, wie offen Zeitschriften offen zugeben, mit welchen Mitteln sie die Werbeflaute kompensieren wollen. Bei Baur Media sieht das so aus:
(gefunden auf turi2.de; klick hier für die ganze Flash-Werbung)
Na gut, daran haben wir uns gewöhnt, dass, wenn wir eine Fernsehzeitung aufschlagen, Autohersteller das Zetungscover auf der Rückseite nachahmen (und wenn die Zeitung falsch herum liegt, plötzlich im Zeitungsdesign für Automarken werben) - oder, dass eben genannte Automarken einen ganzen Fernsehtag mit eigenen, meist lustigen Sendungen designt bekommen.
Nun ja, warum stößt mir das sauer auf?
Hinweise zum Presserecht
Um die Glaubwürdigkeit von Presse und Rundfunk zu sichern und das Publikum vor Irreführungen zu schützen, verbietet die Rechtsordnung, dass
* Anzeigen den Eindruck eines redaktionellen Beitrages erwecken, * Anzeigenaufträge mit Vereinbarungen über den redaktionellen Teil verknüpft werden,
An den „Individuellen Fake-Inhalten“ in TV-Zeitschriften werden sich nur die Wenigsten stören. Trotzdem muss man sich schon fragen, wieso BAUR gerade dieses sensible Thema, über deren Praxis man auch bei anderen, seriöseren Zeitschriften diskutieren kann, so offensichtlich in einer Anzeige zur Sprache bringt.
Zumal „Programmintegration“ sehr offen formuliert ist Man weiß nicht, ob sich das nur auf tv14 bezieht. Heißt das etwa, ich kann in der „Welt-der-Wunder“-Zeitschrift mit redaktionellen Fakeinhalten ein Produkt bewerben? Oder im Automagazin das neue Navi?
Anders herum gedacht: Vielleicht ist das Programm der Öffentlich-Rechtlichen viel besser als gedacht, weil „Rote Rosen“ und nächtliche Blockbuster nur Fake-Inhalte sind ?