[QUOTE=Quck;474997]
Es geht ja um den Sinn der Richtlinie, nicht um deren buchstäblichen Wortlaut.
Wenn ich es richtig verstehe, geht es darum, der Spielsucht und dem damit einhergehenden Verlustrisiko etwas entgegen zu setzen, weil die Spielsüchtigen oder Gefährdeten selbst darüber keine Kontrolle haben. Und deren Schaden ist übrigens auch ein gesellschaftlicher Schaden (sofern das in einem Sozialstaat passiert).[/QUOTE]
So sehe ich das auch: Es geht um den Sinn einer Richtlinie bzw. eines Gesetzes. Im übrigen finde ich, dass es nicht nur um Verbraucherschutz oder Schutz vor Spielsucht geht, sondern auch darum zu verhindern, dass sich gewisse Leute/Veranstalter masslos ohne jedes Eigenrisiko durch eine Art Lotterie bereichern können, nur weil sie ohnehin schon genügend Geld haben eine Fernsehsendung zu produzieren.
Z.B bei den „Rätselfragen“ à la 9Live macht der Veranstalter nichts anderes als die Zuschauer so lange hinzuhalten, bis genügend Anrufe eingegangen sind, so dass der ausgelobte Gewinn und die Unkosten erheblich überschritten sind. Erst dann wird jemand ins Studio durchgestellt und gewinnt – vielleicht, wenn er die richtige Antwort weiss.
9Live hat solche Spiele vor Jahren auch in der Schweiz ausgestrahlt, und ich habe damals aus reiner Neugierde zwei, drei mal angerufen. Während einem im Fernsehen notorisch gesagt wurde, dass seltsamerweise niemand anruft, obwohl die Lösung doch gar nicht so schwer sei, wurde ich gleichzeitig am Telefon von einer automatischen Ansage abgewimmelt „vielleicht beim nächsten Mal“ oder so ähnlich.
Klarer Fall also: Sie warteten einfach ab, bis genügend Geld in der Kasse war. Das ist ein Geschäftsmodell, bei dem der Anbieter niemals verliert. Hohe Gewinne sind garantiert, praktisch ohne jedes Risiko, und das ist v.a. der Grund, warum Glücksspiele im Allgemeinen verboten sind. Sonst könnte ja jeder sowas machen… der Staat will aber ein Monopol auf diese Abzocke, z.B. beim Lotto oder den staatl. Spielcasinos.
Ich habe mich damals über diese Sendungen in der Schweiz beschwert bei einer öff. Stelle im Netz per Mail, und bekam tatsächlich eine Antwort. Man sei an der Sache dran, es habe schon viele Beschwerden darüber gegeben. Wenig Später waren die Sendungen weg vom Bildschirm, und in den Zeitungen konnte man lesen, dass die Konten der Veranstalter bis auf weiteres eingefroren wurden. Anscheinend kennt das Gesetz in der Schweiz nicht so viele Hintertürchen wie in Deutschland oder der EU. Die haben einfach kurzen Prozess gemacht.
Richtig so! Solange ich als Normalbürger solche Geldmaschinen nicht benutzen darf, soll es gefälligst auch kein Fernsehsender im grossen Stil dürfen 
Sowas ist doch ein Schlag ins Gesicht eines jeden Bürgers, der sein Geld mit ehrlicher Arbeit verdient.