Postecke zu Folge 106 (ohne das Thema frei.wild)

Das Vollarschloch ist kein Urteil, sondern eine andere Herangehensweise und Interpretation eines Gottes, an den ich eh nicht glaube.

Sicher ist die Moral aus Rotkäppchen, dass man aufpassen soll, mit wem man sich einlässt. “Geh nicht mit Fremden mit!”, aber daraus gleich auf Vergewaltigung zu schließen, halte ich für etwas übertrieben, vor allem, da Rotkäppchen im Gegensatz zu anderen Märchen keine amoröse oder sexuelle Komponente enthält, wie meinetwegen Schneewittchen oder Aschenputtel.

So? Wofür steht denn die rote Kappe?

So? Wofür steht denn die rote Kappe?

Und auch beim Fressen von Rotkäppchen und der Rettung durch den strammen Jägersmann. Aber vielleicht bin ich auch bloß Übersexualisiert, denn das Fressen (und auch die vorangegangen Tarnung, etc.) kann man durchaus auch anders deuten. Aber für mich waren das immer recht sexualisierte Bilder.

Zu dem Thema gibt es ja auch den Film „Zeit der Wölfe“, den ich nur sehr empfehlen kann.

Wie gesagt, ich habe mir das nicht einfach aus den Fingern gesogen, der Verfasser (oder Verwerter) selbst hat die Geschichte so gedeutet und gemeint. Ursprünglich kam nach dem Ende sogar noch ein kleines Gedicht, das Mädchen davor warnt, sich mit halbseidenen Fremden einzulassen.
In der Grimm-Fassung wurde etwas entsexualisiert und dafür mehr Gewalt hinzugefügt, wobei wesentliche sexuelle Schlüsselymbole wie die rote Kappe oder das „Verschlingen“ und nachjagen aber bestehen blieben.
Edit: Man(n) denke auch an die vielen Rotkäppchen-Pornos, da sieht man wie sehr sich das Thema anbietet :lol:

Bevor man anfängt zu interpretieren, sollte man sich erstmal auf die Fassung einigen. Die ältere Fassung von einem Perrault endet mit dem Verschlingen von Rotkäppchen und kennt keine Befreiung. Dadurch ergibt sich in dieser Geschichte ein andere Schwerpunkt und eine andere Bedeutung als in der Grimmschen Version. In der Fassung der Brüder Grimm würde ich auch keinen Schwerpunkt auf eine sexuelle Deutung setzen.

@Kumbao
Ich glaube du bist nicht, wie du selbst sagst „übersexualisiert“. :wink: Die These, dass es in einem Großteil aller bekannten Märchen um’s Thema Nr. 1 geht ist ja gar nicht so weit hergeholt. Soviel ich weiß sind Märchen, wie zum Beispiel Schneeweißchen und Rosenrot und Rapunzel vom Ursprung her eine verschlüsselte Form von ziemlich heißen Storries.
Ich kann dazu aber keine Quellen angeben. Wäre mal interessant, wenn jemand hier näheres wüsste.

@Baru

Das ist was du hier schilderst ist aber Tatsächlich Ausdruck einer gewissen nationalen Gepflogenheit. Die deutsche Fassung, in der Rotkäppchen gerettet wird spiegelt so ein bisschen die deutsche Mentalität wieder. Da kommt der Jäger (die Polizei) und alles wird gut. Die französische Form heißt halt diesbezüglich „Da hat sie halt Pech gehabt“.
Zumindest habe ich das mal so von einem Sprachwissenschaftler gelernt.

Das ist leider eine Unsitte vieler ach so Toleranter Atheisten, dass immer ein Pauschalurteil gegen Religionen jeglicher Art gefällt wird. Es gibt nun einmal Menschen die in der religiösen Betätigung, und sei’s nur der sonntägliche Kirchenbesuch eben Kraft, Trost und Halt finden und daran ist nichts verwerfliches. Da verfahre ich auch nach dem Prinzip „Leben und Leben lassen“, so lange mich nicht jemand versucht zu missionieren und das gilt für diverse Religionsgemeinschaften genau so, wie für Atheisten.

Ich glaube auch nicht, dass Holger sich über Leute aufregt, die Kraft aus ihrem Glauben schöpfen.

Zu kritisieren (und zu demontieren) ist ja nicht der Glaube an sich, sondern die Macht der Kirchen.

Ich glaube, Aries meinte nicht Holger sondern DelwinJones, der sich über den nichtvorhandenen „Shitstorm“ der Fundamentalisten amüsiert hat :slight_smile:

Nix Quatsch!

http://www.zeit.de/1977/15/hexen-her

Ja, richtig. Also ist die Bibel ein Märchenbuch.

@Titanic:
Um das, was Lars schreibt noch zu ergänzen.
Märchen sind ja durchgängig sehr brutale Geschichten. Denk nur mal an Hänsel und Gretel, da wird eine Frau bei lebendigem Leibe verbrannt. Der grundsätzliche Aufbau dessen ist aber immer, dass das Gute über das Böse siegt. Wenn jemand darin, wie ich schon sagte Trost, Kraft und Halt findet und nicht damit anfängt seine Mitmenschen zu tyrannisieren ist das doch kein Problem.

Ich weiß zwar nicht wer Titanic ist, aber ich antworte trotzdem mal :stuck_out_tongue:

Nein das ist sicherlich kein Problem. Nur, nach allem was hier geschrieben wurde, unterscheiden sich die Geschichten in der Bibel nicht großartig von denen in Grimm’s Märchen. Es sind beides „Märchenbücher“ nur mit unterschiedlichen Botschaften. Mehr sage ich nicht und ich bin auch froh, dass wir dabei scheinbar alle einer Meinung sind.

Nur das die Kirchen (mit Einnahmen von jährlich 20. Mrd Euro und einem Gesamtvermögen, inklusive Land und Immobilien, von 500 Mrd. Euro) mit diesen Geschichte soviel Macht bekommen haben, dass verurteile ich. Dabei sind alle Priester, Bischöfe und Kardinäle nichts weiter als große Geschichtenerzähler. Und der Papst ist der größte Geschichtenerzähler von allen. Also muss es ja genug Menschen geben, die diese „Märchen“ nicht als Märchen erkennen, sondern als wortwörtliche Wahrheit nehmen…

[quote=„„Lars Konforma““]

Ich glaube, Aries meinte nicht Holger sondern DelwinJones, der sich über den nichtvorhandenen „Shitstorm“ der Fundamentalisten amüsiert hat :)[/quote]

Richtig, mit dem Holger Kreimeyer hat das gar nichts zu tun. Das war eher so ein allgemeiner Gedanke, der sich auf alle bezieht, die Religion generell abwerten.
Und auch mal noch was zur Kirche. Es wäre schön, wenn man in diesem Zusammenhang auch mal nicht immer so eine pauschalisierende Diskussion führen würde. Es gibt tatsächlich viele Aspekte, über die man nur den Kopf schütteln kann. Aber man muss auch mal die verschiedenen ebenen Durchdringen und da ist es doch ein gewaltiger Unterschied, was in der kleinen Pfarrei vor Ort und in höheren kirchlichen Sphären passiert. So leistet die Kirche trotz ihrer Fehler auch viel Gutes, vor allem im sozialen Bereich. Zudem ist es dort auch so wie überall, in jeder Ebene gibt’s eben solche und solche. Ich habe katholische Priester kennen gelernt, die man in die Tonne treten kann, genau so kenne ich aber katholische Priester, die wirklich tolle Menschen sind, fortschrittlich denken und viel gutes Tun.

Es wäre schön, wenn man in diesem Zusammenhang [Kirche] auch mal nicht immer so eine pauschalisierende Diskussion führen würde.

Genau! Ich bin auch kein Freund der größeren Konfessionen, aber sobald irgendwo im Netz irgendwo von Kirche die Rede ist, dann immer nur im negativen Bereich.
Das finde ich sehr schade, da

  1. Auch die katholische Kirche sehr viel Gutes geleistet hat (Einführung des Spendenwesens) und
  2. Die Kirche ALLE Gläubigen beinhaltet! Sowohl den bärtigen Typ mit Sonnenbrille und „GOD HATES FAGS“-Schild als auch z.B. die extrem pazifistischen Quäker, die in Kriegen schonmal Kanonen gegen Attrappen austauschten oder Hitler ins Handwerk pfuschten.

@Titanic :ugly
Nicht alles aus der Bibel ist ein „Märchen“, es gibt natürlich auch sehr viele historisch akkurate Berichte (plus Poesie, Gebete, Liebeslieder und Gedichte, die oft vergessen werden).

http://www.zeit.de/1977/15/hexen-her

ne, ist klar… ich kann auch ein BWL-Lehrbuch nehmen und dir an jeder Ecke Symbolik für Sex reininterpretieren. :roll:

Aber hier passiert das gleiche, was durch Erich van Däniken passiert und der Bibel einst passiert ist:
Theorien werden aufgestellt an meist rein interpretativen Argumenten, die ersten sagen „Joar… lässt sich so interpretieren mit viel Phantasie“ und dann weitet es sich es bis „DAS IST SO!!!“

Na also, dann ist die Bibel nichts anderes als ein Märchenbuch.

Weißt du überhaupt was ein Märchen ist? Das ist eine ernstgemeinte Frage. Bei den Geschichten der Bibel handelt es sich von mir aus um Mythen, aber nicht um Märchen. Bei der Bezeichnung „Märchenbuch“ für die Bibel handelt es sich um einen reinen Schmähbegriff. Es ist aber gut, dass du ein solches Wort verwendest, da es als Filter fungiert. Man weiß dadurch genau, ob es sich überhaupt noch lohnt, mit (Menschen wie) dir über das Thema zu diskutieren.

[-]Du bist Atheist.[/-] [-]Was meinst du wie mir[/-] Du weißt wie uns als Christen diese Floskeln, die keinen anderen Zweck erfüllen als Menschen wie [-]mich[/-] uns ins Lächerliche zu ziehen und zu diffamieren, auf die Nerven gehen. Mir kann niemand erzählen, dass diese Leute an der Führung einer ernstgemeinten Diskussion interessiert sind. Aber worum geht es dann? Antwort: Trollen, Schmähung und sich über andere erheben.

Diese „AT-Gott ist böse, NT-Gott ist lieb“-Kiste ist auch etwas nervig, lies mal zum beispiel das letzte Kapitel von Jona bzgl. „Vollarschloch“ wink

Mir tun vor allem Juden leid. Die haben, aus Merit-Setos Sicht, ja nur dieses absolute Vollarschloch als Gott. Ich habe die Anführungszeichen bei Vollarschloch weggelassen und das Wort absolute wieder hinzugefügt. Man muss sich einmal durch den Kopf gehen lassen mit welch einem Begriff die Moderation dieses Forums als Bezeichnung für Gott hantiert. Schön zu sehen wie unvoreingenommen manch ein Moderator das Thema Religion angeht. Das gibt einem christlichen, jüdischen oder muslimischen User so eine angenehme Gewissheit im Fall der Fälle immer fair behandelt zu werden. :smt011

Edit: Unterstellung zurückgenommen :ugly

Ich hoffe doch nicht, dass sich das mit dem „Titanic“ hier einbürgert :mrgreen: :stuck_out_tongue: :smt010 :smt009

Die Schwierigkeit besteht dann allerdings darin, dass selbst wenn es wirklich diese „historisch akkurate Berichte“ in der Bibel geben würde, diese verschwurbelt und mit den fiktiven Teilen vermischt werden. Zudem ist die Bibel ja nichtmal zeitgenössisch geschrieben… halte ich alles für sehr schwierig…

@Danzig:
Ich habe es vorhin schon einmal gesagt: Ich definiere weder den AT- noch den NT-Gott als ein „absolutes Vollarschloch“. Ich habe lediglich gesagt, wenn man mit dem Gedanken an die Geschichten heran geht, dass Gott eins ist, ergibt alles viel mehr Sinn.

und keine Sorge :smiley: ich hasse alle Menschen gleich… egal ob gläubig oder ungläubig. Von daher kann hier nicht die Rede davon sein, dass ich jemanden besser behandel als andere :smt018

Ich bin ganz Ohr! Das würde mich sehr stimulieren.
Es muss nicht gleich das volle KGV-Programm sein. Mir reicht fürs Erste eine Kurvendiskussion auf den Matritzen.

Ach so: Der Heini, der sich über das 20th Century Fox-Thema auf der Blockflöte in der Pocher-Show beschwert hat, sollte öfters Frauentausch gucken. Dort verwendet man den Sound in beinahe jeder Folge.

Ich weise noch einmal daraufhin: meine sexuelle Interpretation ist gängig und schon vom dem Menschen, der sie als Erstes niedergeschrieben hat, vertreten worden!!!

Ich habe nicht mit „viel Fantasie“ (die muss ich als Christ sowieso schon haben, höhöhö) interpretiert, sondern unter Zuhilfenhame einschlägiger Fachliteratur. Aber bitte, wenn du dich dann besser fühlst, du musst ja allein wissen, wie ein orientales Volk in der Antike seine Schriften gemeint hat, auch wenn du dich, wie du selbst sagst, nicht mit dem Thema beschäftigst.

Wie kommst du denn darauf :slight_smile:

Schön zu sehen wie unvoreingenommen manch ein Moderator das Thema Religion angeht. Das gibt einem christlichen, jüdischen oder muslimischen User so eine angenehme Gewissheit im Fall der Fälle immer fair behandelt zu werden.

Toleranz hat immer nur vom religiösen Menschen an den Atheisten adressiert zu Sein, da der religiöse Mensch bekanntlich geistesgestört und schuld an den Kreuzzügen ist.

Edit:

Wie gesagt, du kennst offensichtlich nur das atheistische Klischeebild von Gott.
Deine Vollarschloch-Herangehensweise funktioniert z.B. bei Jona 4 absolut NICHT.

@Lars Konforma

Hoppla! Tut mir leid. Jetzt habe ich dich, warum auch immer, zum Atheisten gemacht. Das nehme ich zurück. Tut mir wirklich leid. :frowning:

@Danzig
Kein Thema :slight_smile:

Die Schwierigkeit besteht dann allerdings darin, dass selbst wenn es wirklich diese „historisch akkurate Berichte“ in der Bibel geben würde, diese verschwurbelt und mit den fiktiven Teilen vermischt werden. Zudem ist die Bibel ja nichtmal zeitgenössisch geschrieben… halte ich alles für sehr schwierig…

Deshalb halte ich es auch für wichtig, dass Christ sich mit einer urtextnahen (konkordanten) Übersetzung befasst und auch Sekundärliteratur zum Thema zur Hand nimmt.
Ich empfehle hier die Seite WiBiLex (falls es üebrhaupt jemanden interessiert), dort kann man sich den historischen Ursprung und jüdische wie christliche Interpretationen ansehen