Politischer Smalltalk

[QUOTE=Baru;500396]Oder auch die Offenbarung:
[/QUOTE]

Aus den Hadithen: “Der Prophet sagte, daß die Stunde nicht kommen wird, bis die Muslime die Juden bekämpfen und umbringen; bis der Jude sich hinter dem Stein und Baum versteckt und der Stein und der Baum sagen wird: Oh, du Muslim, oh, du Diener Allahs, dies ist ein Jude, der sich hinter mir versteckt, komm und bring ihn um!”

Gut, dass aus solchen Worten kein Antisemitismus erwächst

:ugly

http://bibelzitate.npage.de/kat-05.html

Krass, ich hab erst heute wieder religiöse Christen Israelflaggen in Berlin verbrennen sehen… oh, wait.

Die Statistik hat sich bestimmt auch nur so ein Nazi ausgedacht

Nach den Angaben des Bundesinnenministeriums wurden 632 der 681 antisemitischen Delikte von Rechtsextremisten begangen (93 Prozent). Nur bei 23 Fällen wird ein religiöser oder ausländisch motivierter Hintergrund unterstellt, dabei handelt es sich um Extremismus, der durch ausländische Themen bestimmt ist, beispielsweise um den Palästinenser-Konflikt. 25 Delikte lassen sich nicht zuordnen, in nur einem Fall wird ein linksextremes Motiv angenommen.

Wahrscheinlich.

@Scumdog
Hm, im selben Artikel, den du verlinkst, steht aber auch, warum an dieser Statistik arge Zweifel angebracht sind: zum einen werden viele antisemitische Straftaten dem Rechtsextremismus zugerechnet, obwohl sie dort nicht unbedingt hingehören. Ein Beispiel:

Als am 25. Juli 2014 Anhänger der schiitischen Hisbollah einen antisemitischen Al-Kuds-Marsch durch die Hauptstadt organisierten und damit israelfreundliche Gegendemonstranten auf den Plan riefen, hielten Polizeibeamte fest: „Aus einem Aufzug heraus wandte sich eine unbekannt gebliebene 20-köpfige Personengruppe an eine Israelfahnen schwenkende Personengruppe und rief geschlossen ‚Sieg Heil‘.“

Erfasst wurde dieser Vorgang bei der Berliner Polizei wegen eines Verstoßes gegen Paragraf 86a des Strafgesetzbuches („Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen“) als „PMK-rechts“, also als politisch motivierte Kriminalität mit rechtsextremen Motiven.

Der andere Punkt ist, dass viele antisemitische Äußerungen gar nicht erfasst/angezeigt werden oder nicht die Schwelle zur Strafbarkeit überschreiten, aber die Verbände sagen, dass diese Äußerungen oft islamistisch motiviert seien.

Trotzdem werden die rechtsextrem motivierten einen relevanten Teil der Übergriffe ausmachen. Und die sind eben zumindest kulturell christlicher Natur.
Antisemitische Christen sind natürlich keine Absurdität, wie Klaus es da oben weismachen will.

ExtraKlaus,

das ist ja nicht mal ein Koran-Zitat …

[QUOTE=Scumdog;500414]Und die sind eben zumindest kulturell christlicher Natur.[/QUOTE]

Kannst du das bitte erläutern?

Und die bundesdeutsche Statistik liefert wie genau Einblick in die Verbreitung des Antisemitismus bei einer Religion von Millionen Anhängern? Richtig, [B]gar nicht.[/B]

Naja, immerhin haben nur 21% der in D lebenden Muslime antisemitische Züge. Das geht ja noch.

Das soll heissen, daß der durchschnittliche Neonazi in einer Kultur mit „Abendländisch-Christlichen Werten“ aufgewachsen ist, nicht etwa daß jeder Christ ein Nazi ist :wink:

Willst du jetzt ernsthaft über den prozentualen Anteil von Antisemiten in unterschiedlichen Religionen diskutieren?
Oder vielleicht einfach mal erkennen, daß das kein relevantes Alleinstellungsmerkmal des Islam ist?

[post=500418]@Scumdog[/post]

Vor allem sind die wenigsten Neonazis Christen. Und wir können uns dem Thema Antisemitismus gerne einmal mit Bezug auf Menschen nähern, die mit islamisch-morgenländischen Werten aufwuchsen. :wink:

Das stimmt, bei Odin! So wie die wenigsten Muslime Islamisten sind.
Beide sind aber von der jeweiligen Kultur geprägt, die wiederum (leider Gottes) religiös geprägt ist.

Oh man, war klar dass das mal wieder kippt und sich jetzt alle nur noch gegenseitig ankacken.
Danke, bin raus.

[QUOTE=Scumdog;500418]Willst du jetzt ernsthaft über den prozentualen Anteil von Antisemiten in unterschiedlichen Religionen diskutieren?
[/QUOTE]

Nochmal die Zahlen von vorher, negative Sicht von Muslimen auf Juden nach Ländern: Jordanien 100%, Indonesien 76%, Libanon 99%, Marokko 88%, Pakistan 74%, Türkei 60%

Vielleicht kann man angesichts dieser Zahlen einfach mal eine Korrelation akzeptieren zwischen Antisemitismus in den Ländern um Israel herum (Mein ursprünglicher Punkt bzw. exemplarisch ausschlaggebende Länder der islamischen Welt) und der vorherrschenden Religion in diesen Ländern. Aber wie gesagt: Darf ja nichts sein, was nicht sein kann.

Heißt ja nicht, dass jeder Muslim tendenziell gleich mit ner Bombe um den Hals nach Tel Aviv rennt. Aber angesichts dieser Situation und angesichts dessen, wer da an einem Verhandlungstisch sitzt (Ich erinnere nochmal: Hamas, also islamistische TERRORISTEN), kann man da durchaus den Gedanken haben, dass diese Friedensverhandlungen und die Zwei-Staaten-Lösung ins Leere läuft. Vor allem, wenn eine Kleinigkeit wie bereits längst beschiedene US-Kongressbeschlüsse umzusetzen gleich zur Intifada und zu Aufständen führt.

Aber natürlich, das Problem ist in Wirklichkeit bestimmt auch Israel, weil die in ihrer Gründungsurkunde die Auslöschung aller Palästinenser … oh wait

Vom politischen smalltalk zum religiösen smalltalk :wink:

Und das willst du jetzt mit Islamophobie ausgleichen. Gute Taktik!

Ich bezweifle, dass unabhängig vom Nahostkonflikt der Hass auf Juden in der arabischen Welt in dem Maße zugenommen hätte.
Krieg bringt ja bekanntermaßen das allerschönste im Menschen hervor.
Krieg ist Ausnahmezustand.
Während der Weltkriege herrschte in der alliierten Welt ein Bild vom Deutschen, dass dem des Juden in der heutigen islamischen Welt nicht unähnlich ist.
Siehe Propaganda:

Deutschstämmige Bürger in den USA wurden massiv diskriminiert:

Nachdem das Deutsche Reich am 1. Februar 1917 den uneingeschränkten U-Boot-Krieg ausgerufen hatte, in dessen Verlauf viele amerikanische Staatsbürger ums Leben kamen, erklärten die Vereinigten Staaten Deutschland am 6. April den Krieg. In der amerikanischen Bevölkerung, die Parolen wie Halt the Hun! (deutsch: „Haltet den Hunnen auf!“) ausgesetzt war, entstand eine anti-deutsche Hysterie, in deren Verlauf Deutsche – auch Personen, die irrtümlich für Deutsche gehalten wurden – beschimpft, bespitzelt, denunziert, vereinzelt auch angegriffen und gelyncht wurden. Deutschamerikaner standen unter erheblichem Druck, ihren Patriotismus unter Beweis zu stellen, indem sie Kriegsanleihen erwarben. Auch zu Bücherverbrennungen, bei denen deutschsprachige Bibliotheksbestände vernichtet wurden, kam es wiederholt. Ermutigt waren solche Mob-Ausschreitungen durch die Politik der 26 Bundesstaaten, die Gesetze gegen den Gebrauch der deutschen Sprache verabschiedeten.

Geschichte der Deutschen in den Vereinigten Staaten – Wikipedia

Viel anders von der Situation her ist es auch nicht, wenn heutzutage die Konflikte im Kriegsgebiet Nahost hier in Europa ausgetragen werden.

[QUOTE=Maschendraht;500388]
Diesen Glauben von Menschen kann man also höchstens empirisch erfassen und DANN hat man näherungsweise eine Vorstellung, was eine Religion zum gegenwärtigen Zeitpunkt im DURCHSCHNITT ist. Heutzutage ist das Christentum im Durchschnitt dann friedlicher und offener als der Islam, der im Durchschnitt konservativer und autoritärer ist. Das war nicht immer so und das muss nicht immer so bleiben. Trotzdem kann man sehr wohl festhalten, dass viele den Islam konservativ und autoritär auslegen und dass das ein Problem ist. Von gewalttätigen/terroristischen Auslegungen ganz zu schweigen.[/QUOTE]

Mir sind keine empirischen Studien bekannt, die einen direkten Radikalitäts-Check zwischen Christen und Muslimen machen.
Ich denke aber, dass die Unterschiede sich als marginal herausstellen würden, je differenzierter die sozialen und ökonomischen Parameter gesetzt werden.
Also Lebensumgebung, Geschlecht, Bildung, Erziehung, Beruf, Alter, usw.

Der Vergleich zwischen zwei verheirateten, gutbetuchten Ärzten unterschiedlichen Glaubens dürfte anders ausfallen als der zwischen einem Arzt und einem delinquenten Jugendlichen.

Ja und Nein. Natürlich spielt der materielle Hintergrund und der Bildungsstand eine Rolle. Nichtsdestotrotz vermute ich, dass immer noch Unterschiede erkennbar bleiben. Die politische Führung, die ja sehr gebildet und wohlhabend ist in muslimischen Ländern, trägt ja das ganze System. Siehe Saudi-Arabien, Iran usw.

Oder nehmen wir die islamistische Muslimbruderschaft. Wenn man sich mal anschaut, wer da im Laufe der Zeit zur Führungsriege gehörte, stellt man fast: lauter Ärzte, Ingenieure, Tiermediziner, Physiker.

2 Kritikpunkte dazu:

Zum einen:
Du gehst [-]wie selbstverständlich[/-] (edit: offensichtlich) davon aus, dass z.B. deutsche Ärzte im Vergleich zu saudi-arabsichen Ärzten weniger zu religiösem Eifer neigen müssen.
Woher willst du wissen, wie die saudischen Bildungsbürger wirklich ticken.
Nur weil sie in einem Gottestaat leben, müssen sie nicht automatisch weniger liberal sein, bzw, konform gehen mit der herrschenden religiösen Doktrin.
Die Kehrseite von autoritärer Religiosität ist immer Doppelmoral und Bigotterie.

Und genau das scheint auch in Saudi-Arabien der Fall zu sein.
Wie jüngste Enthüllungen gezeigt haben, führt die Oberschicht des Landes ein eher westlich geprägtes Leben.

Alkohol ist in Saudi-Arabien offiziell verboten und wird auf dem Schwarzmarkt teuer gehandelt. Von Anstandsüberwachern keine Spur, denn „die Religions-Polizei hält sich fern, wenn solche Partys mit Mitgliedern der königlichen Familie stattfinden oder von ihnen ausgerichtet werden“, heißt es laut Wikileaks.

„Unter der Oberfläche genießt die Jugend in Saudi-Arabien relativ viele Freiheiten, auch was die Sexualität anbelangt“, so das abschließende Urteil des US-Diplomaten.

Wikileaks-Enthüllungen: Partynächte im strengen Saudi-Arabien

Im Iran herrscht ein ähnliches Bild, dass geprägt ist von Scheinheiligkeit.
Im Animationsfilm Teheran Tabu versuchen die Autoren diese verborgene Welt der Doppelmoral zu durchleuchten.

Zum anderen:
Mag so sein, dass die politische Führung in Saudi-Arabien trotz guter Bildung das System mitträgt.
Aber diese „Bildungsbürger“ sind auch Nutznießer des Systems.
Das muss ja nicht heißen, dass alle Bildungsbürger Saudi-Arabiens radikale Islamisten sein müssen.
Möglicherweise glauben sie selber nicht mal an den Scheiß, was sie zum Gesetz erklärt haben.
Wie viele hochrangige Nazis waren Akademiker?!
Ich habe nicht behauptet, dass jeder Bildungsbürger liberal eingestellt sein muss, sondern dass es allgemein eine Korrelation zwischen sozio-ökonomischen Hintergrund und Religiosität eines Menschen gibt, und zwar unabhängig davon, ob Moslem oder Christ.

Wenn du die religiösen Wertvorstellungen der Muslimbrüder mit den religiösen Wertvorstellungen einer ähnlich gearteten christlichen Gruppierung vergleichst, wirst du marginale Unterschiede feststellen.
Z.B. mit radikal-christlichen Milizen in Uganda oder Zentralafrika oder der CDU/CSU