Politischer Smalltalk 2.0

Ich habe das Buch irgendwo rumliegen. Wenn ich drandenke, sehe ich später mal nach, wen er genau gemeint hat. „Rechts → rechter → Nazi“ war allerdings damals falscher als heute. Vergiss die Monarchisten nicht (Edit: hast du nicht). Und mit Konservatismus hatten Nazis noch nie etwas zu tun.

Aus Hitlers Sicht Rechte. Was sagt uns das? Dass er kurz vor Kriegsende seinen Gauleitern vortäuschen wollte, er sei kein Rechter?

Relativierung

Relativierung

Rechtfertigung

Whataboutism

Alle Nuancen vorhanden.
edit: War das Ergebnis einer fünfminütigen Suche, ich bin sicher, ich fände auch neueres und deutlicheres, aber die Zeit ist es mir jetzt auch nicht wert.

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  1. Keine Relativierung. Ich setze da Linksextremismus zu garnichts ins Verhältnis.

  2. Muss schon älter sein, inzwischen mal Statistiken gesehen mit Körperverletzung durch LE.

  3. Keine Relativierung von LE, weil Demonstranten kein linkes Phänomen sind :ugly:

  4. Bleibe ich dabei, daß die Gewaltqualitäten beider Seiten nicht auf einer Stufe stehen.

Ich sehe nicht, wie das deiner Argumentation hilft. Dass es unterschiedliche Strömungen auch im rechten Spektrum gibt, steht doch nicht wirklich zur Debatte, oder?

Trotzdem sind aber Rechtsextreme eine extreme Ausbildung des rechten Spektrums und imo die einzige verbleibende relevante Strömung.

Wenn es kurz vor Kriegsende war: Dass er überall die Schuldigen suchte, außer bei sich selbst?

Ich weiß nicht, worauf du hinauswillst. Der Ausspruch sagt nicht viel über Hitlers eigene Einordnung im System aus. (So wie auch die Ermordung Trotskys durch Stalin nicht viel über die Einordnung des Kommunismus aussagt.)

Aber Nazis und Rechtsextreme sind nicht identisch. Ich habe weiter oben gesagt, dass der NS ein Bastard aus linken und rechten Wahnideen war und es mich daher nicht überrascht, dass Typen wie Horst Mahler scheinbar hin- und herwechseln. Ich habe außerdem festgestellt, dass sich das kommunistische Narrativ, wonach der NS eine ausschließlich rechte Ideologie sei, leider durchgesetzt hat. Daran liegt es übrigens, dass selbst elementare Eigenschaften des Nationalsozialismus - etwa militanter Antisemitismus - nicht als solche wahrgenommen werden, wenn die Gruppe, die sie aufweist, nicht rechts verortet werden kann.

Überspitzt formuliert müsste ein neuer Hitler einfach nur darauf achten, sich laut genug von der Rechten zu distanzieren, und schon würde ein beachtlicher Teil der Opposition wegbrechen.

Zitelmanns Buch dafür jede Menge. Es ist das Grundlagenwerk zur Selbsteinordnung Hitlers.

Zum einen hab ich ja schon gezeigt, wie Hitler sich ziemlich deutlich von allem abgegrenzt hat, was man als „links“ definieren würde. Das sind Hitlers Aussagen zum Sozialismus gewesen und ich sehe nicht, wie irgendwas anderes als das reine Wort „-sozialismus“ jeglicher üblicher Bedeutung beraubt, übrig bleibt.

Dass Horst Mahler so einfach wechseln kann, sagt meiner Meinung nach mehr etwas über die Psychologie von Horst Mahler als über die Ideologie aus.

Man kann ungeachtet aller politischen Überzeugungen Antisemit sein. Das wurde doch nun bezüglich den Linken auch schon ausführlicher diskutiert.

Ian Kershaw scheint dort Zitelmann zu widersprechen. Ich weiß also nicht, ob das ein Grundlagenwerk darstellt oder nur eine Meinung im Diskurs.

Wie auf Stichwort kam gerade ein fetter Pack “Compact Spezial” von Herrn Oberquerfrontler Elsässer. Thema: das satanische Finanzjudentum.

Und ich muss das auch noch ins Regal räumen.

Ist das dein Ernst? Sobald sich jemand distanziert, gilt das als gegeben? Wenn der Islamische Staat vom Islam distanzierte oder Trump vom Populismus hat es nichts mehr miteinander zu tun? Also bitte, billiger als billigst.

Hitlers Politik war per Definition in vielen Bereichen Sozialistisch. Müttergeld, Gemeinnutz vor Eigennutz, Subventionen, Preis- und Lohnkontrollen, „Brechung der Zinsknechtschaft“,…

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Dann die Unterscheidung zwischen gutem “schaffenden” Kapital und bösem “raffenden” Kapital, die in der innerlinken Debatte als “regressiver Antikapitalismus” bezeichnet wird, sowie abstrakter die Idealisierung einer fiktiven Urgemeinschaft, die von parasitären Mächten zerstört und unterwandert wurde.

Das muss er nicht mal. Unsere Journalisten übernehmen es für ihn. :wink:

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Es wird ein bisschen albern, wenn Hitler selbst nicht mehr genug ist für die Bestimmung der offiziellen Ideologie des Nationalsozialismus. Was er da sagt steht ja nun auch so gar nicht in einem Widerspruch zu dem, was er getan hat.

Müttergeld ist nicht wirklich links, da militaristisch begründet. Gemeinnutz vor Eigennutz war zum einen höchst exklusiv rassistisch beschränkt und ich finde es schon amüsant, die Einstellung Gemeinnutz vor Eigennutz den Linken vorzubehalten. Merke ich mir für spätere Diskussionen. Wehe du verteidigst mich dann nicht! Subventionen dürften gerade zu den Zeiten von allen Seiten ein normales Instrument gewesen sein und auch bis heute erscheint es mir nicht so, als gäbe es fundamentale Probleme der Rechten mit Marktsubventionen. Preis- und Lohnkontrollen kann man dann vielleicht als linkes Instrument betrachten, aber vielleicht auch einfach ein Mittel eines absoluten Herrschers bzw. einer Kriegswirtschaft.

Und war es nicht die Wirtschaft, die ihren Anteil hatte, Hitler an die Macht zu bringen? Ich glaube, die Schwerindustrie.

Das tun sie ja alle schon, die neuen Hitlers ^^
Wenn’s nicht die Rechten wären, müssten sie sich halt nur laut genug von $VAR distanzieren, insofern also kein Argument.
Ihr scheint einfach nur verzweifelt vermitteln zu wollen, daß „Rechtsextremismus“ etwas völlig total anderes ist, als rechts zu sein. Das ist und bleibt aber Quatsch und das schreibe ich so oft es nötig ist.

Wie du das aus der Aussage schließt, Rechtsextremisten seien extremistische Rechte, wird dein Geheimnis bleiben.

nein, das haben beide Seiten, deswegen ist es aber nicht nicht links.
ICH halte von diesem Grundsatz aber nichts.

von wirtschaftsrechten schon; und zwar erhebliche.

lel

Laber Rhababer, dem NationalSOZIALISMUS die linken Instrumente vollends abzusprechen zeigt wie verbohrt du bist und Angst hast, dein Kittelchen zu bekleckern. Ermüdend.

Ich schliesse das nicht aus einer einzigen Aussage.

Dann schließt du es gegen besagte Aussage, was ebenso geheimnisvoll ist. :smiley:

Du sagst: rechtsextrem = so rechts, wie man sein kann.
Ich sage: rechtsextrem = rechts + extremistisch.

Das ist alles. Klingt nach einem innerkirchlichen Streit aus dem Mittelalter.

Ich verweise noch einmal auf folgendes Grundlagenwerk zu Hitlers Ideologie:

Ist natürlich nicht halb so seriös wie ein Youtube-Video, aber die Lektüre lohnt sich trotzdem.

Ich sage, daß “extremistisch” automatisch kommt, wenn man sich nahe genug an den Rand bewegt.

Obwohl es beide Seiten haben, ist es ein Merkmal linker Politik. KA wie das funktioniert.

Okay. Es gibt eine Strömung, die dagegen ist. Sagt nicht viel.

Und mal wieder anlasslos persönlich.

Und dazu ein Strohmann. Es ging nicht um einzelne Instrumente, sondern um die Gesamteinordnung.