Politischer Smalltalk 2.0

Ist aktuell meine bevorzugte Kombi, da die SPD unter Nahles unbrauchbar ist. Und auch wenn ich persönlich natürlich mehr mit den Fundis sympathisiere, sollten die Grünen im Rahmen eines Bundestagswahlkampf dann ihren realpolitischen Flügel stärken, damit es auch der CDU etwas einfacher fallen wird, diese Koalition einzugehen.

Die CDU hat gerade die abschaffung der SPD beschlossen.

Ich will einfach nur, dass die grüne Blase platzt. Sie hatten schon lange keine Chance mehr, sich zu entzaubern, und wenn ich auf die erste rot-grüne Bundesregierung blicke, kann ich es kaum erwarten, zu erleben, was die erste schwarz-grüne so anstellen wird.

Die Kernkraft wird in Deutschland ihre Renaissance erleben und ein grüner Minister wird dafür verantwortlich zeichnen. So viel halte ich schon einmal für sicher.

Ist ja gerade zu eine optimistische Einschätzung, da du nicht davon ausgehst, dass das ein Grünen-Minister aus Prinzip völlig vor die Wand fahren würde. (Ich bewerte mal nicht, ob das überhaupt dringender nötig wird.)

An der Macht sind die Grünen äußerst flexibel. Daher lieben sie Merkel ja wie eine Schwester. :smiley:

Aber im Ernst: Grüne und Kernkraft ist keine absurde Kombination. Was die Klimafreundlichkeit dieser Technologie angeht, gehen die Meinungen zumindest auseinander, und es ist jederzeit möglich, dass sich das Narrativ durchsetzt, die Kernenergie sei trotz der damit verbundenen Risiken dem drohenden fossilen Weltenbrand vorzuziehen. Fakten sind immer nur so lange interessant, wie sie dem eingeschlagenen Kurs dienen. Für die Verächtlichmachung valider Kritikpunkte findet sich immer irgendein Spezialist.

Das hat die SPD wiederholt selbst. Sie hat es immer wieder ausgeschlossen, mit der Linkspartei zusammenzuarbeiten, und sich damit selbst eine realistische Machtoption verbaut. Und während sie in den sozialen Netzwerken (Melde- und Anprangerwut, s.z.B. C. Lauer) und auf der Straße (etwa in München-Sendling) immer wieder mit repressiven Maßnahmen und in ihren Stammländern (z.B. Berlin) mit totaler Unfähigkeit auffällt, achtet sie ausgerechnet in ihren Wahlkämpfen auf minimale Reibung (s. hier). Sie hat kein Profil und will auch keins haben. Sie wirbt ohne Erfolg nahezu ausschließlich um den unangenehmsten Teil der Klientel der Grünen: Vorstadtsnobs und deren Kinder.

Diese Partei will sterben.

Ok, ich korrigiere mich: Die CDU mag einen Fehler der SPD wiederholt haben, aber sie ist bei weitem nicht so krank.

Nein nein nein nein nein.

Die CDU hatte drei Optionen.

Option 1: SPD abschaffen hat gewonnen
Option 2: AFD abschaffen hat fast gewonnen
Option 3: CDU abschaffen hat verloren.

Jens Spahn dürfte mit dem Ergebnis sicher nicht ganz unzufrieden sein, denn jetzt kann er relativ entspannt an seinem Image als konservativer Jungspund feilen und Verbindungen aufbauen. Bin mir ziemlich sicher, dass seine Zeit noch kommen wird.

Hab gehört, dass bei Blackrock ne Stelle frei geworden ist.

Hab noch vergessen die CDU-Hymne nachzutragen!

Erledigt!

Der Missbrauch kennt heute keine Grenzen. ^^

Ach komm, einer geht noch! :yum:

Die CDU hatte die Chance zur Änderung, aber der Parteitag so:

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Acja für die Merz Anhänger hier noch etwas zum trost.

Weil ich gestern selbst in einer Katerstimmung war, aber heute schon bei einigem anders denke, hier nochmal was zur Vollständigkeit, was ich heute morgen auf FB gepostet habe. Das ist logischerweise eine Ansprache in Richtung meiner Partei, also nicht wundern.


Jetzt mal ehrlich: Ich war enttäuscht, dass es nicht Friedrich Merz geworden ist. Merz war für viele in der Partei gar nicht so sehr wegen seiner Person, sondern dem was er repräsentiert, ein Hoffnungsträger geworden. Das kann man, von außen betrachtet, naiv finden, dämlich finden, lachhaft finden, dass man in einen 63 Jahre alten Mann seine Hoffnungen für eine Erneuerung der CDU steckt. Ja, das verstehe ich sogar, wenn viele, selbst viele in der Union, das nicht verstehen. Und nun ist er es nicht geworden und der von vielen erhoffte Umschwung bleibt aus. Oder bleibt er es?

Ich habe gestern viel diskutiert. Im Internet. Auf Facebook. Beim JU-Stammtisch. Mit AKK-Anhängern, Merz-Anhängern, Spahn-Anhängern. Ich habe mir die Meinungen angehört, habe faire Gewinner im AKK-Lager gesehen aber auch Menschen in der Partei, die nun glauben ihr Flügel habe “gewonnen” - und liberalkonservative keinen Platz mehr in der CDU. Aber dem ist nicht so. AKK wurde mit einem knappen Ergebnis gewählt. Das heißt, der Flügel, dem ich mich zugehörig zähle, der unter der Kanzlerin faktisch untergebuttert wurde, jedes einzelne Mal, der lebt. Der ist nicht tot. Die Partei ist in den letzten Wochen aus einer Lethargie erwacht, der Lethargie, dass der Tod der Volksparteien nicht mehr aufzuhalten ist, grüner, linker und rechter Populismus gewinnen, die Mitte sich auflöst.

Und gestern habe ich ähnlich gedacht, in den ersten Stunden. “Das war es jetzt mit der CDU” - das war ja auch die Meinung vieler, die sich Merz zugehörig gezählt haben: Unsere letzte Chance. Aber das ist so gesagt einfach falsch.
Denn was ist noch passiert? Jens Spahn, der ehrlich gesagt selbst unter vielen Parteikollegen seit Jahren belächelt wird, dem man sagt, das er nicht so weit ist - zu laut, zu wenig staatsmännisch, zu provokant, zu rechts, zu unbeliebt - der hat die Rede seines verdammten Lebens gehalten. Niemand, wirklich niemand hat mit so einer leidenschaftlichen Rede gerechnet und auch wohl kaum damit, dass er die beste Rede des Abends hält. Jens Spahn hat nicht den Parteivorsitz gewonnen, aber etwas viel wichtigeres: Er hat den Respekt der Partei gewonnen. 15% ist ein respektables Ergebnis, das bis zum Ende durch zuziehen verlangt Respekt, sich als Stimme der jungen Generation hinzustellen obwohl diese dank Merz nicht geschlossen hinter ihm stand - das verlangt Respekt.

Und nun haben wir AKK. Und ich bin immer noch der Meinung, dass der Satz “Wir können. Wir wollen. Wir werden” für mich eine inhaltlose Phrase in einer Reihe mit “Wir schaffen das” sind. Es war mir persönlich zu unkonkret und zu viel Plattitüden. Aber: Sie wurde demokratisch gewählt. Und jetzt muss sie zeigen, dass sie nicht nur sagen kann, dass sie keine Merkel 2.0 ist, sondern das auch zeigen. Ein tiefer Graben geht durch die Union, zwischen (liberal-)konservativ und linkerem Flügel, aber AKK wurde auch deswegen mal zur Generalsekretärin, um diese Volkspartei wieder zu einen. Wenn das eine schaffen könnte, dann eine Konservative, die vom linken Flügel gestützt wurde, konservativer in vielen Punkten und klarer in der Haltung in vielen Punkten als ihre Vorgängerin.

Zusammen führen und Zusammenführen, das hat uns Angela Merkel ins Stammbuch geschrieben. Und das ist jetzt auch unsere Aufgabe. Konservative meckern nicht. Konservative heulen nicht herum, wenn eine demokratische Wahl nicht in ihrem Sinne ausfällt. Konservative packen an, Konservative sind gute Verlierer, Konservative sind nicht kadavergehorsam, aber loyal zur Partei. Und das heißt JETZT ERST RECHT. Viel wichtiger als die Wahl zwischen drei möglichen Kandidaten war doch eines: Es hat wieder verdammt noch mal Spaß gemacht, in der Union zu sein, das diskutieren und streiten zurück zu entdecken. Man ist stolz, das man eine solche Auswahl hat und nicht nur Nulpen, die man mit 100% wählt. Und wer den liberal-konservativen Flügel gestärkt sehen will: Werdet Mitglied! Geht in die JU! Wohin wollt ihr sonst?! AfD? FDP? Das ist für mich in dieser Form keine Option. Es gibt nur die CDU und ich bin nicht bereit, nach all den letzten Wochen kampflos aufzugeben. (Fast) die Hälfte des Parteitages hat gezeigt, der Konservatismus ist noch Teil der CDU, trotz den Daniel Günthers, den Laschets und Co., die aber auch ihre Daseinsberechtigung haben. Und wir müssen dafür sorgen, dass uns diese Partei nicht fremd wird, das wird niemand für uns einfordern. Jetzt bloß nicht in die Lethargie der Niederlage verfallen!

Der Aufschwung und der Umschwung der Union liegt jetzt wieder in den Händen der Parteizukunft. Machen wir das beste draus.
Wir sind - wir bleiben - eine Union.

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Zum Glück gehöre ich keiner Partei an, denn es scheint manches Mal ein hartes Stück Brot zu sein, auch Dinge mittragen zu müssen, die mir persönlich nicht schmecken. Ich finde es dahingehend beeindruckend, wenn es Menschen gibt, die auch im Sturm zu ihrer Überzeugung stehen. Ganz ehrlich, den Nerv hätte ich nicht.

Der JU-Chef Paul Zimiak wird Generalsekretär

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Zu ihrem Verein, meinst du.

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Die CDU hat gestern noch “mit großer Mehrheit” dem UN-Migrationspakt zugestimmt. Was genau große Mehrheit heißt, dazu konnte ich nichts finden, ich nehme an dass die Wahl per Handzeichen stattfand.

Interessant: Frau Widmann-Mauz, die Vorsitzende der Frauen-Union, die in der ARD-Doku am Montag als Netzwerkerin hinter AKK dargestellt wurde, hat bei ihrer Wahl zum Präsidium nur 500 Stimmen bekommen, das mitAbstand schlechteste Ergebnis (fairerweise muss man sagen dass bei den späteren Wahlen nicht mehr alle Delegierten mitgestimmt haben, da waren wohl schon einige am Buffet).

Und Paul Ziemiak erhält nur 63% der Stimmen als Generalsekretär. Klingt alles danach als gäbe es einige Verletzungen, die Lager strafen sich gegenseitig ab.

Würde mich nicht wundern, denn was Klaus geschrieben hat, klingt stark nach dem, was ein anderer Klaus (nämlich Herr Ernst) zu meiner Zeit immer gesagt hat, wenn er bei besonders starkem Wellengang die Einheit der Linkspartei beschwören wollte.

Naja.

Liest jemand französische Zeitungen? Ich würde gerne wissen, von wem genau die Ausschreitungen ausgehen und was es da für einen Bezug zu den Gelbwesten gibt.

Der konservative Rest in der CDU scheint langsam aufzugeben.