Politischer Smalltalk 2.0

Wenn man bedenkt, dass dies das erste Mal seit 20 Jahren ist, dass hochrangige Mitglieder der SPD überhaupt mal so etwas ähnliches wie Reue gegenüber Schröders Politik öffentlich bekunden, bezeugt diese Aussage von Altmeier doch einen bemerkenswert starken Abstand zur Realität.

Auch, wenn es von Nahles kommt und somit das Papier nicht wert ist, auf dem es steht.

Es werden immer mehr Grüne und SPDler die die abschaffung fordern. Wenn Sie das halt nun nicht wirklich anstreben, werden beide Partein in der versenkung verschwinden. Das sind ja nun keine Einzelfälle mehr. Sie stellen sich damit ein Ultimatum, dass Sie nun auch einhalten müssen.

Sagt mal Leute könnt ihr rechnen? Anscheinend nicht-momentan wäre Schwarz grün die Einzige mögliche Koalition-denn die Sozis werden BUNDESWEIT Niemals einen Grünen zum Bundeskanzler wählen-dafür ist ihr Stolz zu groß

Sozis mit Stolz würden keine Andrea Nahles, keinen Stegner und keinen krakeelenden Kevin dulden. Sowas hätte unter Schmidt nicht mal die Toiletten gewischt.

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Genauso wie niemals jemand einen Linken zum MP machen würde, niemand mit den Grünen eine Koalition bilden würde, niemals die F.D.P. (sic) mit der SPD koalieren würde… solche Standards wurden schon immer irgendwann über Bord geworfen. Ob die Gründe nun opportun oder opportunistisch sind, obliegt dem Beobachter.

Woher kommt eigentlich immer die Hybris dies zu fordern? Irgendjemand muss die Differenz tragen, entweder der AG (und das sind ja ausschließlich Multimilliardäre🙄) oder eben die Gesellschaft (Hauptsache nicht man selbst). Wenn man weniger arbeiten will, verdient man auch eben weniger. Deal with it.

Das ist kein Naturgesetz.

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Naja… die seit mehreren Jahrhunderten stattfinde zunehmende Automatisierung von Arbeitsschritten und Aufgaben.

Durch die Erfindung des Buchdrucks braucht man für 100 Kopien eines Buchs keine 100 Mönche und ein halbes Jahr Zeit, sondern das macht jetzt ein einziger Drucker (ich meine den Berufsstand) mit einer entsprechenden Maschine an einem Nachmittag (oder gar noch schneller)

Fliesbandarbeit wird zunehmend wegautomatisiert

Für die Straßenreinigung muss man heutzutage auch keine riesigen Kolonnen an Mitarbeitern mehr haben

In einer modernen Autofabrik arbeiten heutzutage auch weitaus weniger Menschen in der Produktion als noch in der ersten Autofabrik von Ford seinerzeit.

In der Landwirtschaft braucht man für einen Bauernhof (mit wenigen Ausnahmen) keine hunderte Erntehelfer mehr sondern hat einen Mähdrescher. Zum Umpflügen und anderen Arbeiten genauso

Und…

Und…

Und…

Es entstehen eben nicht im gleichen Maße neue Arbeitsplätze, wie durch Automatisierung wegfallen. Dem könnte man Rechnung tragen und die Unternehmer durch die zusätzlich entstehenden Gewinne (weil mehr produziert werden kann mit weniger Personal) an den Kosten einer weniger arbeitenden Gesellschaft zu beteiligen.

Im Grunde eine Egoismus-Frage, die Arbeitgeber derzeit ungefragt für sich entscheiden… Oh wait…

Ich habe noch kein Konzept gesehen, bei dem der Automatisierungsgrad objektiv abgeschätzt und der daraus resultierende Mehrgewinn sinnvoll umgerechnet wird. Jeder darf reduzieren für gleiches Geld führt -allgemein durchgesetzt-zu massiven Problem in allen Branchen, in denen nicht automatisiert werden kann bzw. bei Unternehmen, die es sich schlicht nicht leisten können dort zu investieren. Bestrafen wollen Umverteiler immer die Großen. Solche Forderungen merken Weltkonzerne aber kaum und die, die jedesmal darunter zu leiden haben und im Zweifel eben dicht machen, sind Klein- und Mittelunternehmen.

Und eben, weil Weltkonzerne das nicht merken, können die auch etwas mehr bezahlen, richtig.
Ab „und“ wird dein Satzkonstrukt dann widersprüchlich.

Warum teilen sie sie dann nicht? Die nutzen doch sonst jede Gelegenheit, sich mit billigem Opportunismus zu profilieren.

Da würde jetzt jeder linke Politiker auf unzählige Ausnahmen und Sonderregelungen für kleinere Unternehmen verweisen.

Mich würde interessieren, was den kleineren Unternehmen mehr schadet: das Verbot, Sklaven zu halten, oder die Übermacht der großen.

Automatisierung ist Wohlstand! Jetzt müssen die Gewinne nur noch an den Bürger gebracht werden. Oder braucht man so etwas überhaupt noch? NEIN!
Bei VOLLAUTOMATISIERUNG haben wir es geschafft und leben in einem Star Trek gleichen Utopia.
Schaut euch Videos aus den 70ern an, in denen von Automatisierung geschwärmt wurde. Eine 4h Woche wurde da vorhergesagt. Was haben wir jetzt? Burnout und unbezahlte Überstunden bei standardmäßigen 60h Wochen.
Warum? Weil die Automatisierung und Digitalisierung systematisch verhindert wurde. Wir könnten schon viel weiter sein.
Du bist ein Mensch, benutze ihn. In dieser Welt bist du nicht allein!

Das rührt daher, daß sich verzweifelt am mittelalterlichen „jeder Mensch muss unbedingt arbeiten“ festgehalten wird, einer jahrhunderte alten Wahnvorstellung.

Da gibt es in der Marktwirtschaft eine einfache Faustregel für: Wenn es zwei Varianten gibt, etwas zu tun, wird sich ein wettbewerbsorientierter Markteilnehmer für die Variante entscheiden, die ihm einen Vorteil gegenüber seinen Mitbewerbern verschafft.

Mit Automatisierung kann man günstiger und zuverlässiger und mehr in der gleichen Zeit produzieren. Wäre dem nicht so, würde niemand Maschinen nutzen, wenn man stattdessen auch Menschen produzieren lassen kann.

Und ja, das kann man beziffern, wenn man wollte.

Das ist das Prinzip des freien Markts! Ich dachte, der liegt dir so am Herzen… :slight_smile:

Nicht die Großen. Die Reichen. Und Bestrafen trifft es nicht wirklich. Eher „in angemessener Weise an den Kosten der Gesellschaft beteiligen“.

Ich wäre der erste, der eine weltweite Unternehmenssteuer befürworten würde, die von den Konzernen eingezogen wird und dann nach einem international festzulegendem Schlüssel auf die Länder dieser Erde verteilt würde.

Gern auch so, dass man Länder der dritten Welt finanziell bevorzugt, wenn bestimmte Bedingungen (Menschenrechte, Demokratie, usw.) erfüllt sind.

Was sind Klein- und Mittelunternehmen?

Ging das nicht von den Calvinisten aus und wurde später zum Credo sowohl der Kapitalisten als auch der Kommunisten mit ihrer Arbeiter-und-Bauern-Romantik?

Mag sein, ist jedenfalls Bullshit.

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Da muss ich auch andocken, denn im Mittelalter gab es diese Vorstellung definitiv nicht. Arbeit wurde im Mittelalter im besten Fall als notwendiges Übel gesehen, zumindest aber als etwas, das im Leben keine Priorität haben sollte. Das Enstehen der heute verbreiteten Arbeitsmoral hat streng mit der Entwicklung der calvinistischen Prädestinationslehre zu tun, wonach Armut eine Strafe Gottes sei.

Okay, „mittelalterlich“ sollte hier einfach „krass veraltet“ heissen :wink:
Wollen dem Mittelalter ja nicht Unrecht tun ^^

Schon noch interessant, wie oft das Wort „mittelalterlich“ für Dinge verwendet wird, die eigentlich eher frühneuzeitlich sind. :smiley:

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Körperliche Arbeit galt jedenfalls lange als notwendiges Übel, zu dem die Armen verdammt waren. Seit Maschinen mehr und mehr davon übernehmen, neigen Privilegierte dazu, Arbeiter dafür zu bestrafen, dass diese nicht mit den Maschinen konkurrieren können, und für jeden Geringqualifizierten, der sich weigert, im Dienstleistungsgewerbe für einen Hungerlohn Speichel zu lecken, gibt es drei nicht minder nutzlose, aber bestens bezahlte Kaffee-und-Laptop-Schmierlappen, die ihm wortreich vorwerfen, Abschaum zu sein.

Eigentlich komisch, dass sich die Linke mehrheitlich bei den Schmierlappen einreiht (mit dem einzigen Unterschied, dass sie ihr “Ihr seid Abschaum!” nicht wirschafts-, sondern identitätspolitisch begründet).

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