Panorama: Die "Nein-Sager" (ARD)

http://www.ardmediathek.de/das-erste/reportage-dokumentation/exclusiv-im-ersten-die-nein-sager?documentId=11638688

Also das nenne ich mal Effekthascherei auf höchstem Niveau.
Die bösen, bösen Versicherer. :twisted:

Da werden Einzelfälle aufgebauscht ohne Hintergrundrecherche, ohne Reflektion der Bedingungen im Versicherungsvertrag. Allererste “RTL”-Sahne!

Da ich “vom Fach” bin, hinterfrage ich die Hintergründe anders, als der “normale” Zuschauer der natürlich direkt auf die bösen Versicherer eindrischt.

Sorry aber das war mehr als schlechter Journalismus. :smt018

SpOn ist nicht vom Fach und sieht das ganz anders als Du:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/servic … 53603.html

Es sind Einzelfälle, die der Film auflistet, allerdings liefern die ARD-Journalisten einige Zeugen, die die These stützen, dass es sich um Beispiele für ein System handelt

Ja sicher… Da zeigt man ne Frau die davon lebt, Menschen in Versicherungsfragen zu unterstützen und einen Prof. der Studien zum Thema Versicherungsstreitigkeiten leitet.
Super differenziert und so fair für beide Seiten. Sorry aber das hat mit fairem Journalismus nichts zu tun :smt018

Wenn sich die Versicherungen nicht zu den Fällen äußern WOLLEN dann kann man da wohl nichts dran ändern.

Tja, wer hat jetzt für mich mehr Glaubwürdigkeit? Ein profilierter, wirklich investigativer Journalist wie der Herr Lüttgert, dessen Arbeit ich extrem respektiere - oder ein anonymer Mitarbeiter aus der Branche, der nur sagt “allererste RTL Sahne”?

Das ist deine Sache wem du mehr glaubst. Mir ist es auch relativ wumpe wer mir glaubt und wer nicht, dafür ist das hier ein Diskussionsforum :wink:

Die Arbeit in der Vergangenheit von Lütgert fand ich auch sehr aufschlussreich und bisher auch immer glaubwürdig.

Da ich jedoch beinahe wöchentlich mit Personen wie denen im oben genannten Beitrag zutun habe (wenn auch nicht mit derart hohem Streitwert), kann ich sowohl Versicherung als auch Versicherten verstehen.
Meistens liegt der Knackpunkt nicht bei Versicherungen die partout nicht zahlen wollen, sondern an den Versicherten die ihre Verträge nicht ordentlich lesen. Das ist im Schadenfall traurig, aber für mich ein Fall für „selber schuld“.

Was ich damit ausdrücken wollte war nicht „Die Versicherten sind doch eh immer Schuld“. Dafür gibt es in der Branche zu viele Schwarze Schafe. Und gerade deshalb sollte man so objektiv wie möglich an das Thema ran gehen.

Meine Knackpunkte sind folgende:
-Warum wurde das Urteil nicht gezeigt?
-Warum wurden die betroffenen Bedingungsstellen nicht zitiert die die Versicherung anmakeln?
-Wie kommt die Versicherung dazu, dass der Mann vor dem Fenstersturz bereits tot war?

Diese Fragen hätten meiner Meinung nach beleuchtet werden sollen. Stattdessen zeigt man behinderte Menschen mit trauriger Musik im Hintergrund.

Also ich hatte mit Versicherungen ähnliche Erfahrungen gemacht wie im Film, wenngleich nicht ganz so schlimm. Bei kleineren Sachen problemlos, aber wehe, man hat mal was Größeres.

Zu Beginn meiner Fahranfängerzeit hatte ich mal einen Auffahrunfall, wobei ich der Geschädigte war. Der Schaden war äußerlich gering, deshalb hatten wir uns darauf geeinigt, das ohne Polizei zu regeln und die Versicherungsnummer übergeben.

Als ich dann das Fahrzeug in die Werkstatt brachte, stellte sich das Ganze doch als schwerer beschädigt heraus, als urspünglich angenommen. Was dann folgte, war eine Farce. Es fing damit an, dass die gegnerische Versicherung zuerst gar nicht zahlen wollte, weil sie meinte, dass ich zu abrupt gebremst hätte und der Auffahrer keine Chance zur Reaktion gehabt hätte. Blöderweise gab es nämlich kein Polizeiprotokoll. Danach musste ich einen Anwalt einschalten, am Ende kam dann raus, dass ich zumindest die Hälfte des Geldes erhielt, aber trotzdem meinen Anwalt zahlen musste. Im Endeffekt habe ich also fast den kompletten Schaden selber zahlen müssen. Heute hab ich Rechtsschutz und bin schlauer - ich hole selbst bei einem Kratzer oder Delle in der Türe die Polizei. Aber damals halt jung und naiv. :roll: