Online Schnüffelei des Vermieters

Ich hatte mich vor einiger Zeit ziemlich blauäugig bei Facebook angemeldet und mich kaum um Anonymität gekümmert.
Später war ich dann auf Wohnungssuche im schönen Hamburg. Ich verdiene gutes Geld…keine Kredite am laufen etc. und hohe Ansprüche an die Wohnung auch nich als WoW-Nerd.

Also irgendwann ne Bude bekommen (mündlich).Der Mietvertrag sollte dann (weil ich gerade Schichtarbeit hatte) eine Woche später unterschrieben werden.

Nach 3 Tagen ruft mich der Vermieter an und labert was “Die Konstellationen innerhalb des Hauses hätten sich geändert…er könne die Wohnung jetzt doch nicht vermieten”.
Tolle Sache da ich natürlich den Umzug schon organisiert hatte.
Kam meiner Frau auch komisch. Also sie ran ans Telefon …Vermieter angerufen :

Frau : "Ich rufe wegen Wohnung XXX an"
Vermieter : "Ja die ist noch zu haben …Besichtigungen sind immer mittwochs"
Frau : "Ja und warum kriegt mein Ehemann die dann nicht?"
Vermieter : ZACK …aufgelegt :smt011

Echt eine Frechheit was sich Vermieter erlauben können aufgrund des Hamburger Wohnungsmangels
Da reicht es nicht mehr einfach nur zahlungsfähig zu sein

Sauerei sowas :smt011
Gibt es denn Indizien dafür, dass Du aufgrund der von Deines Facebook-Profils die Absage bekommen hast?

Ich weiß nicht, wie es rechtlich mit einer mündlichen Zusage aussieht…
Vielleicht hat ja deine Frau noch ne Chance, die Wohnung auf ihren Namen zu bekommen :wink:

Also ganz sicher is das nicht .Aber da ich da ein Bild mit Iro und Bierflasche in der Hand hatte denke ich mir meinen Teil.
Hab nach dem Vorfall natürlich bei Facebook alles anonym gemacht. und voila …ne Wohnung bekommen :smt023

Wie das rechtlich mit einer mündlichen Zusage aussieht weiss ich nicht. Aber wenn dein Telefonanbieter dir den neuen “von 3-4 Uhr für alleinerziehende Männer mit nur einem Ohr” - Tarif anbietet geht das ja auch mündlich.

Ein Mietvertrag muss nicht schriftlich sein - Wenn der Vermieter zu dir sagte, du bekommst die Wohnung und du es angenommen hast, dann könntest du auf die Wohnung bestehen denn damit ist der Mietvertrag zustande gekommen. Aber da du ja jetzt eine andere Wohnung gefunden hast, macht das keinen Sinn. :wink:

Na ja, verstehen kann ich den vermieter schon. Wen du einmal jemanden in der bude hast, kriegst du ihn nicht mehr los :wink:

Selbst wenn du Beweise und das ganze hast, willst du da denn noch wohnen? Das ist immer so schnell geschossen auch bei Arbeitgebern. Wenn die was gegen Ausländer oder was auch immer haben, dann helfen auch nicht diese traurigen anonymen Bewerbungen oder juristische Trollereien.

Absolut normal das man vorher schaut das der Mieter einen ned verarscht, wer will denn schon Mietnomanden?

Absolut normal das man vorher schaut das der Mieter einen ned verarscht, wer will denn schon Mietnomanden?

Ach und sowas kannst Du aus einem Onlineprofil folgern?? :smt017

Absolut normal das man vorher schaut das der Mieter einen ned verarscht, wer will denn schon Mietnomanden?

Hm, die überprüfen ja auch SchuFa und ähnliches, wobei ich schon da finde, dass es teilweise zu weit geht.
Nur weil jemand auf dem Profil einen Iro und ne Pulle hat, heisst das ja noch lange nicht, dass er nicht „zahlungskräftig“ ist oder er keinen Job hat.
Aber ich kann ähnliche Erfahrungen bestätigen: als ich mich vor ein paar Jahren von meinem langjährigen Lebensgefährten getrennt hab ( ich habe die Wohnung die ganzen Jahre seit ich 16 war alleine bezahlt, erst vom Lehrlingsgeld, dann vom Lohn, immer pünktlich, gab NIE Probleme, war eine 2-Raum-Whg.) und mich bei der gleichen Wohnungsbaugesellschaft nach einer anderen 2-Raum-Whg. erkundigt habe, hiess es, da wäre keine mehr frei: obwohl ich wusste, dass „unsere“ 2-Raum-Whg. nach seinem Auszug (Kündigung lag bereits vor) wieder frei wurde.

Ich sah einfach nicht konform aus, und wurde in dieses 33 qm² Loch gesteckt, wobei mir das dann auch nicht geben wollte, und ich dafür kämpfen musste. Wohl bemerkt, dies ist ein Sozialbau mit einer sehr niedrigen Miete (was ich auch mittlerweile zu schätzen gelernt habe).
Hätte ich ALG2 bekommen, hätte ich auch eine 2-Raum-Whg. bekommen, wurde mir gesagt.
Aufgrund meiner Lohnarbeit hatte ich vers. Einkommen, mal 1.200, mal nur 800 Euro, je nachdem wieviele Stunden ich schrubben durfte.
Aber der Hintergund war, dass man mir nicht zutraute, dass ich die Arbeit auch behalten würde. So, wie ich aussah.

Mein Ex ist nach ein paar Wochen wieder in „unsere“ 2-Raum-Whg. eingezogen, weil er sich von seiner Kurzzeitflamme dann wieder getrennt hat. HAt die Whg. sofort bekommen. Hat ja Hartz4 gekriegt.

Was geht denn bei der Überprüfung von SchuFa und dergleichen durch einen Vermieter denn bitte teilweise zu weit?
Als Vermieter bin ich nun mal nicht die Wohlfahrt und will, dass ich meine Miete jeden Monat pünktlich auf dem Konto habe. Da ist es ja das gute Recht eines jeden vorher, soweit gesetzlich erlaubt, an allen möglichen Stellen zu überprüfen ob der potentielle Mieter in der Lage ist monatlich seine Miete zu bezahlen.

Und nur weil jemand auf einem Profil einen Iro und eine Pulle hat, heißt das natürlich noch lange nicht, dass er deswegen sofort zahlungsunfähig oder dergleichen ist.

Aber wenn du die Wahl zwischen zwei Mietern hast, bei denen der eine bei Facebook ein seriöses Bild und eine eingetragene feste Arbeitstelle hat und man bei dem zweiten nicht mehr als ein Foto mit Bier in der Hand und nem Iro sieht, dann wägt man nun mal ab und geht davon aus, dass bei demjenigen mit seriösen Auftreten es mit hoher Wahrscheinlichkeit eben zu weniger Problemen kommen kann. Ob das wirklich zutrifft steht auf einem anderen Blatt, aber bei einer Bewerbung ist es ja nichts anderes. In der Realität kann natürlich auch derjenige mit Iro& Bier über die nächsten Jahre ein geregeltes Einkommen haben, und der mit Anzug verliert nach einem Monat seinen Arbeitsplatz oder ist privat eben eine „Drecksau“. Aber wie gesagt, vom ersten Eindruck her geht man eben im Normalfall nicht davon aus.

Das mag man jetzt für ungerecht halten, aber als normaler Vermieter achtet man eben auch auf seinen eigenen Vorteil. Ich würde das nicht anders machen.

Also ich würde auch meine Mieter und Bewerber vorher im Internet abchecken. Ich mach das heute auch bei Ebay und Amazon Marketplace Käufern. Bei Leuten, die eine nachvollziehbar positive Historie haben, schicke ich unversichert, bei Leuten, bei denen ich nix finde, sende ich nur per Einwurfeinschreiben. Oder z.B. wenn ich was nach Berlin schicke, überprüfe ich immer, in welchem Teil von Berlin die wohnen. In Problemstadtteile verschicke ich immer nur per Einwurfeinschreiben.

Also ich würde auch meine Mieter und Bewerber vorher im Internet abchecken. Ich mach das heute auch bei Ebay und Amazon Marketplace Käufern. Bei Leuten, die eine nachvollziehbar positive Historie haben, schicke ich unversichert, bei Leuten, bei denen ich nix finde, sende ich nur per Einwurfeinschreiben. Oder z.B. wenn ich was nach Berlin schicke, überprüfe ich immer, in welchem Teil von Berlin die wohnen. In Problemstadtteile verschicke ich immer nur per Einwurfeinschreiben.

Es lebe das Vorurteil…

Was geht denn bei der Überprüfung von SchuFa und dergleichen durch einen Vermieter denn bitte teilweise zu weit?

Es gibt ja auch die Möglichkeit, vom Vormieter eine Unbedenklichkeitsbescheinigung zu bekommen, da steht dann nicht drin, dass ich beim Versandhaus XYZ mal zu spät gezahlt habe. In der SchuFa Auskunft stehen aus meiner Sicht zuviele andere, vertrauliche Dinge drin.

Vielleicht gibt es keinen Vorvermieter, der Vorvermieter will sowas nicht ausstellen oder ich erreiche ihn aus sonstigen Gründen nicht. Oder es ging beim letzten Vermieter aus sonstigen Gründen einfach alles gut.

Wenn mir die Schufa-Auskunft aber desweiteren zeigt, dass der potentielle Mieter es vielleicht geschafft hat die Miete rechtzeitig zu zahlen, aber ansonsten bei anderen Händlern und Vertragspartnern ordentlich in Verzug ist, unpünktlich zahlt oder zehn Kredite am abzahlen ist, dann ist das auf jeden Fall ein Alarmsignal, dass es zukünftig zu Schwierigkeiten kommen kann.

Für jeden popeligen Handyvertrag muss ich eine Schufaauskunft zulassen, dann ist das bei so etwas wichtigem wie einem Mietvertrag, an dem viel Kapital hängt, wohl nicht zu viel verlangt.
Dazu kommt, dass du selbstverständlich nicht verpflichtet bist dem Vermieter eine Schufa Auskunft vorzulegen. Wer diese allerdings verweigert, muss sich dann aber auch nicht wundern, wenn kein Mietvertrag zustande kommt.

Unsinn! Geradebeisoetwas wichtigenm wie eine Wohnung ist SCHUFA komplett unsinnig. Sollen alle Leute, welche dort drinne sind, etwa Obdachlos sein oder was? Echt mies, wie sehr ganze Existenzen mittlerweile an den Rand derGesellschaft gedrängt werden! :smt009

Du sprichst aus der Sicht eines Mieters, nachvollziehbar.

Schau es dir aber aus der Sicht eines privaten Vermieters ein, der viel Geld in eine Wohnung gesteckt hat, und diese als Geldanlage für die Zukunft benutzt. Was will der?

  • Jeden Monat über die komplette Mietdauer hinweg pünktlich das Geld auf dem Konto
  • Einen guten Umgang mit seiner Wohnung

Das Risiko für ersteres kann man zumindest grob durch eine Schufa-Auskunft und dergleichen abschätzen. Zweiteres ist schwieriger zu sagen. Aber da greift man als Vermieter eben doch mal auf das ein oder andere Klischee zurück. Wie gesagt, ob es zutrifft oder nicht ist da vollkommen egal. Es geht um eine persönliche Risikoanalyse. Das kann man bewerten wie man will. Rechtlich ist es vollkommen in Ordnung.

Als Vermieter hätte man übrigens noch einen ganzen Haufen weiterer Interesse. Z.B., dass nicht alle 2 Wochen ein Brief der Nachbarn eintrudelt, dass der Mieter um 3 Uhr Nachts noch wild am feiern ist und die Musik voll aufgedreht hat. Oder die Polizei die Wohnung wegen eines Drogendelikts verwüstet.

Und nochmal… das sind ganz normale Interessen eines jeden Vermieters, der eben will, dass man mit seinem Eigentum gut umgeht und er für seinen Wohnraum auch bezahlt wird.

Deswegen darf man sich natürlich niemals alle Informationen zu einem potentiellen Mieter einholen, die Privatsphäre muss immer geachtet werden. Aber soweit es eben gesetzlich erlaubt ist, sollte man sich so viel Information einholen wie nur geht, um das Risiko zu minimieren.

Wieso soll ein privater Vermieter auch unter den Problemen eines arbeitslosen Mieters leiden? Das ist Aufgabe des Staates soetwas zu regeln, nicht der Vermieter. Ein Mietvertrag ist ein ganz normaler Vertrag nach BGB in den beide Parteien einwilligen müssen. Wenn einer von beiden, aus welchen Gründen auch immer, dies nicht tut ist das sein volles Recht.

Aber mit dir kann man über solche Themen eh nicht diskutieren, deswegen wird das wohl mein letzter Beitrag in diesem Thread gewesen sein.

Nein, das ist kein Vorurteil, das ist Erfahrung. Habe durch zuviel Nachlässigkeit in der Vergangenheit dadurch Geld verloren. Ich wohne ja selber in Berlin und fahre Ebay-Pakete auch mal selber aus. In den einschlägigen Stadtteilen sind oftmals Briefkästen kaputt oder demoliert, da wundert es mich nicht wirklich, wenn Päckchen nicht ankommen. Hab ich zumindest per Einwurfeinschreiben verschickt, bin ich fein raus, weil ich einen Versandnachweis habe.

Es gibt ja auch die Möglichkeit, vom Vormieter eine Unbedenklichkeitsbescheinigung zu bekommen, da steht dann nicht drin, dass ich beim Versandhaus XYZ mal zu spät gezahlt habe. In der SchuFa Auskunft stehen aus meiner Sicht zuviele andere, vertrauliche Dinge drin.

Nutzlos, die Dinger kann man sehr leicht fälschen. Schufa ist für den Vermieter viel einfacher als beim Vorvermieter zu verifizieren, dass das Dokument auch von ihm stammt.

Naja, die Schufaauskunft wäre jetzt nicht so schwer zu fälschen. Das sind ja am Ende auch nur ein paar Blätter mit Informationen drauf. Wer sagt denn, dass man die sich nicht auch am heimischen PC ausgedruckt hat.

Die kann sich der zukünftige Vermieter auch selbst bei der Schufa holen.

Ich finde es jetzt auch nicht so dramatisch. Den Online-Check macht der Vermieter genauso wie der Arbeitgeber, deswegen, sollte man aufpassen welche Fotos man veröffentlicht, gerade bei Facebook.

Ich musste als ich meine neuen Wohnung bekommen habe auch eine Selbstauskunft unterschreiben, mit Angabe über mein Gehalt, Haustiere, ob ich ein Musikinstrument spiele etc. und eine Kopie meines Arbeitsvertrages musste ich mitschicken.

Der Vermieter sichert sich halt ab, ging auch noch über einen Makler.

Ab und zu einfach mal den eigenen Namen googeln oder eine spezielle Seite bemühen:

http://www.123people.de/

Und wenn etwas öffentlich zu sehen ist, dann muss man sich auch darüber im Klaren sein, dass es jemand sieht und etvl. auch gegen dich verwendet.