Objektive Bewertung von Informationssendungen Ein Vorschlag

Ich finde, dass die übermittelte Informationsmenge von Informationssendungen ein Kriterium sein kann, nach dem man sie bewerten kann. Sprich je mehr Information übermittelt wurde um so besser ist die Sendung.

Nun, wie kann man nun ermitteln, wie viel Information im Hirn des Zuschauers landete?
Mein Vorschlag ist so:
Man besorgt sich eine Reihe von Ausschnitten unterschiedlichster Sendungen mit Informationsanspruch. Zu jedem dieser Ausschnitte überlegt man sich eine Reihe von Fragen, sowie die korrekten Antworten dazu. Die Fragen sollten möglichst alle in dem Ausschnitt übermittelten Informationen überdecken, ein zu viel an Fragen schadet nicht.
Dann besorgt man sich eine Reihe von Versuchspersonen (z.Bsp. über das Internet) und stellt sie in folgende Situation: Man wählt zufällig einen Ausschnitt aus, bevor man ihn zeigt, wählt man zufällig die Hälfte der Fragen zu diesem Ausschnitt und stellt sie dem Zuschauer. Nach der Beantwortung zeigt man der Versuchsperson den Ausschnitt und gibt ihr die anderen Fragen.
Die Antworten auf die Fragen werden getrennt nach vorher und nachher gespeichert, eine Zuordnung zur Versuchsperson ist nicht notwendig.
Auswertung:
Man kategorisiert die Antworten nach richtig oder falsch und bestimmt die korrekte Antworthäufigkeit vorher und nacher. Sprich, wie viele Leute konnten die Frage vorher beantworten und wie viele nachher.
Beide relativen Trefferwahrscheinlichkeiten rechnet man dann in Informationsmengen um, Das ist grob -lb§ so weit wie ich weiß, müsste ich dann im Shannon noch mal nachlesen.
Zum Schluss muss man nur noch die Informationsmengen von vorher und nachher voneinander abziehen und für alle Fragen zusammenzählen und man erhält die übertragene Informationsmenge in Shannon (=Bits) oder auf Wunsch auch in Dezimalziffern.

Ein Beispiel:
In einem Ausschnitt wird erklärt, dass der Himmel blau ist.
Frage: Welche Farbe hat der Himmel.
Trefferwahrscheinlichkeit vorher: 99% (Fragen die hier schon 100% haben könnte man rausschmeißen)
Trefferwahrscheinlichkeit nachher: 99%
Daraus folgt
Informationsinhalt im Hirn vorher: -lb(1-0.99)=6.6 Bits
Informationsinhalt im Hirn nachher: -lb(1-0.99)=6.6 Bits
Differenz: 0 Bits

Ein anderes Beispiel:
Es ist ein Ausschnitt über angewandte Elektrodynamik
Frage: Wie groß ist die Relative Bandbreite bei Rechteckhohlleitern?
Trefferwahrscheinlichkeit vorher: 1%
Trefferwahrscheinlichkeit nachher: 10%
Daraus folgt
Info-Gehalt im Hirn vorher: -lb(1-0.01)=0.0145 Bits
Info-Gehalt nachher: -lb(1-0.1)=0.3 Bits
Differenz: Im Schnitt 0.287 Bits mehr im Hirn des Zuschauers.

Also die informationstheoretischen Details muss ich noch mal genauer durchdenken.

Ohne Witz, was willst du uns sagen?

Dass man den Informationsgehalt von Sendungen auch objektiv bestimmen kann. Der Schein trügt leider oft.

ja, das geht aber schon in richtung professionel angelegte studie und die wird schwer zu finanzieren und realisieren sein…

btw:

zählt “wieviel kann der dicke von galileo essen?” als frage? xD

a) Was daran teuer ist, ist so viele Freiwillige zu bekommen sowie etwas Arbeitszeit.
b) Ja, solch eine Frage wäre, so lange die Antwort in dem Ausschnitt vorkommt, vollkommen korrekt.

b) Ja, solch eine Frage wäre, so lange die Antwort in dem Ausschnitt vorkommt, vollkommen korrekt.

Damit bewertest man dann zwar, wieviel Information beim Zuschauer angekommen ist aber vergisst, die Qualität der Information zu ermitteln.
Nur weil 95% der Zuschauer danach wissen, dass dieser Mensch 30 Kg von Substanz X essen kann, bevor er - vor Magenkrämpfen schreiend - zusammenbricht und sich in seinem Erbrochenen windet, würde ich die Sendung nicht als sinnvoll und informativ bewerten.

Ehrlich gestanden bezweifle ich, dass der Informationsgehalt einer Sendung die den Anpsurch erhebt Bildung zu vermitteln das richtige Maß ist. Es gibt nämlich einen eklatanten Unterschied zwischen Bildung und Wissen. Man kann Galileo zum Beispiel nicht absprechen, dass die Sendung einen hohen Informationsgehalt hat. Da werden viele Fragen beantwortet: Wie viel kann ein Menschn essen, bevor er nicht mehr ins Auto passt? Wie sehr kann man den Zusachuer mit “mysteriösen” Pseudofakten langweilen, bevor die Sendung endlich abgesetzt wird? (und so weiter)

Aber nur weil eine Sendung viele Fakten nennt, heißt das nicht, dass sie auch bildet. Eine Doku in der die Fakten nicht besonders dicht gepackt sind, die den Zuseher jedoch animiert vorhandenes Wissen zu vernetzen (solche Sendungen gibt es leider fast nicht mehr) kann einen meiner Meinung nach wesenltichen Bildungswert haben. Auch wenn sie nur wenige Fakten präsentiert und damit nach dem vorgeschlagenen Maß nahezu “wertlos” wäre.