also ich habe mal zu der zeit als ich ne wohnung gesucht habe, jemanden kennengelernt, der kurz vor der obdachlosigkeit stand, bzw immer iweder obdachlos war.
ich kann hier nur bestätigen, was jemand auf seite eins meinte:
wer Hartz IV bekommen möchte, MUSS einen festen wohnsitz haben. einen festen wohnsitz muss man aber auch bezahlen können. wer zb seinen job und seine wohnung gleichzeitig verliert, hat recht schnell verschissen in unserem staat, wenn die bearbeitung des antrags länger als 3 monate dauert, was keine seltenheit ist! wer keine rücklagen hat, um die wohnung mind 6 monate zu zahlen, ist ruck zuck obdachlos. es ist im endeffekt eine sauerei, dass es in dem bürokratischen apparat solche teufelskreise gibt, zumal es logisch ist, das man ohne job keine wohnung hat. nen JOB wiederum bekommste auch nirgends, wenn du keinen festen wohnsitz angeben kannst. (ebenso kein konto usw !!!)
und wer schuld hat … ich weiss nicht. es gibt halt faule säcke, sicher, aber die meisten leute haben iein schicksal hinter sich. keinen job gehabt und dann scheidung - bum sitzte auf der strasse. reicht schon, wenn die behörden den antrag verschlampen, is man ersmal obdachlos, sind alle grundrechte faktisch ausgehebelt, weil du ohne geld oder wohnung quasi eig nix mehr machen kannst, anwalt nehmen geht auch nicht.
wer denkt, wir leben hier im paradies hat weit gefehlt. und solche die immer schreien, arbeit findet, wer arbeit sucht, hat in geschichte wohl bei „industrialisierung“ nicht ganz aufgepasst. in d herrscht faktisch einfach ein „menschenüberschusss“ von sag ich mal ca 20% , es gibt einfach für diese leute nichts zu tun, sie sind über. (klingt fies, aber es IST einfach so)
daher soll auch keiner denken, er müsse faktisch nicht mehr ums überleben kämpfen, wenn er zur schule geht und nen abschluss macht, um sich später nen job zu suchen.
wers hier nicht schafft, seinen job und seine wohnung auf teufel kom mraus zu behalten, kann recht schnell abrutschen. daher ist eigentum (also ein haus od eigene wohnung) immernoch der beste garant, NICHT abzurutschen. wer ein haus hat kann bei akutem geldmangel zur überbrückung wenigstens ne hypothek aufnehmen.
jeder, der sich freiwillig auf eine mietwohnung stützt, geht im endeffekt ein risiko ein. wenn man die sache durchrechnet, ein eig unnötiges, da man die meisten wohnungen nach 5 jahren miete faktisch eig „abbezahlt“ hat.
allerdings kann man sich mit krediten natürlich auch derbe in die scheisse reiten. daher gilt heute wie vor tausend jahren immernoch: wer eigentum besitzt und vererben kann, tut sich und seinen nachkommen einen RIESIGEN gefallen.
früher musste man um zu überleben um die höhle kämpfen, heute muss man sich durch formulare kämpfen, wer das nicht pakt (fristen und termine einzuhalten) der wird auch nie was vom staat bekommen.
wenn ich mir überlege, wieviel lauferei ich als student habe, nur um iwelchen zahlungsforderungen des staates aus dem weg zu gehn … zweitwohnung hier, gez dortn, bafög hierundda, und vorallem, wieviel blödsinn man auf diesen bürokratenwegen durchmacht. in bay muss ich als student zb zweitwohnungssteuer bezahlen, wenn ich mehr als 25tausend euro im jahr NETTOeinkommen habe. (mein vater verdient ca 20tausend netto in einem 8stunden 6tage/woche job …) ich frage mich, welcher weltfremde politiker diese grenze festgelegt hat. da denkt quasi jemand, es gibt unmengen von managern und abteilungsleiter bei siemens- leuten, die studieren und sich ne zweitwohnung in bay nehmen … mal abgesehn davon, das in dem falle ich würde mehr als 400euro/monat verdienen in 99,9% aller fälle eine lohnsteuerkarte vorhanden wäre, wodurch der staat durchaus erfahren würde, das ich geld verdiene.
es ist quasi unnützer bürokratiekram, der im schnitt mehr kostet, als eine zweitwohnungssteuer jemals bei studenten einbringen könnte.
ich kann auch durchaus diese sog „aussteiger“ verstehn, die keinen bock mehr auf diesen irrenhaus kram haben, auch wenn ich diesen weg nicht für sinnvoll halte.
der einzige grund, warum ich obdachlosen nichts in die bescher werfe ist der, das ich einfach nicht jedem helfen kann, und wenn ich dem einen helfe, müsste ich jedem was geben, und am ende der allee wäre ich dann genauso blank und könnte mich dann dazustellen.
ich wäre eher dafür, solche missstände zu beenden, wie ich sie eingangs mit dem harz iv beschrieben habe.
es müsste einfach gesetzlich sichergestellt werden, dass von der abgabe über die bearbeitung bis zur ersten auszahlung nicht mher als 1 monat vergehn darf. um sicher zu stellen, das jemand nicht beim warten auf hartz iv obdachlos wird. noch dazu kommt, das die meisten behörden ungeachtet der fatalen konsequenzen oft noch „spass“ daran haben, menschen zu schikanieren, indem sie informationen zum „was brauch ich, wo muss ich hin usw“ nur SEHR zögerlich, manchmal sogar desinformativ preisgeben.
das größte übel in D ist in jedem fall die bürokratie. sie kostet viel und bringt kaum etwas. darum wäre ich schon durchaus merkelfan geworden, wenn sie dieses EINE versprechen gehalten hätte: abbau des bürokratiewasserkopfes.
warum muss jemand, der im bafögamt 5 zeilen von nem antragsformular in einen pc eintippt, verbeamtet werden, bei einme 4 stunden arbeitstag 3 tage die woche?
aber das wirklich schlimme ist, dass die menschen, dei was „über“ haben, imemr denken, es wäre rein ihr verdienst, und das sie selbst NIE abrutschen können. daher ergibts leider auch noch eine art unsozialität, das man solchen leuten dann auch noch die sozialhilfe absprechen will, weil die ja nur zu faul sind. dieseh altung behalten einige leute bis zu ihrem tod, andere rutschen ab und merken dann, wie scheisse manche gesetze sind, wenn man NICHT MEHR von OBEN nach UNTEN tritt, sondern plötzlich zum ashtray der ganzen welt wird.
wenn kant mehr einfluss auf unser denken gehabt hätte, wäre jedem klar, das jedes gesetz nur so sein kann, dass man es, in dem fall, man selbst sei davon betroffen, immernoch gut heissen kann.
viele denken sich: sozialgesetzgebung brauchmer nich … bis sie selbst bedürftig werden. bzw weil sie nicht auf diese art denken, wie soziale leute es tun. - ich kann an der stelle nur immer wieder ratm-lyrics zitieren „its a beautiful world, we live in, its a beautiful world — for YOU!“
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das argument, wer keinen festen wohnsitz hat, der bekommt vom amt kein geld, lasse ich als pauschalvorwurf und schönred-aussage nicht stehen…
das passiert aber leider genau so!
jeder, der keinen festen wohnsitz hat, kann sich in einem wohnheim anmelden und bekommt dort ein zimmer zugewiesen…damit ist ein fester wohnsitz vorhanden…
was is, wenn voll is? zu fuss zur nächsten stadt?!
im übrigen bekommt jeder obdachlose sein hartz4 bei jedem arbeitsamt, wo er sich gerade aufhält, in bar ausbezahlt…
wenn obiges erfüllt ist. (spielt ja fürs amt keine rolle, ob das nun rechtsgrundlage hat oder nicht, wie soll das ein obdachloser nachvollziehn?!)
meiner meinung nach mangelt es obdachlosen - und zwar denjenigen, die sich ungerecht behandelt fühlen - ganz einfach an eingeninitiative und -engagement…
auf der strasse zu sitzen kann schon verdammt demotivierend sein, aber ich denke, der tod in aussicht sollte wohl motivierend genug sein - denke nicht, dass es daran liegt.
sich anmelden bei der meldebehörde, gang zum arbeitsamt, antrag und schon wird es einigermassen anlaufen…es gibt genug beispiele von obdachlosen, die mittlerweile in einer wohnung wohnen…
nix wohnung ohne geld, ohne wohnung nix meldeamt, ohne meldung nix arbeitsamt usw … da rauszukommen ist schon etwas „komplizierter“ als du es darstellst. da muss man nämlich erstmal eine bestätigung vom amt holen, die dem potentiellen vermieter (du musst aber schon einen konkreten angeben) sagt, das du die miete, sobald er dir den wohnsitz gibt, bezahlen kannst. die meisten vermieter machen das aber einfach nicht mit, da es ca 20 andere bewerber gibt, die einfach arbeit haben ^^. deine argumente sind sehr realitätsfern, sry. das KANN gut gehn, muss es aber nicht.
es scheint ein eher persönliches problem zu sein: nicht wollen, nicht können, nicht machen…
ein teil der obdachlosen lebt gerne auf der strasse - mit jeglichen negativerscheinungen als preis für ihre individuelle freiheit…
ein teil … nicht alle. nicht wollen, kann ich mir beim tod in aussicht nicht vorstellen, nicht können - wer kann da was nicht? vllt kommt man beim amt auch einfach nicht durch?!
und klischees niederbeten, die man nur aus der bildzeitung oder iwelchen vormittags talktrash haben kann … also wirklich. nicht einmal 10% der leute sind so, wie sie uns das fernsehn gerne zeigt. ein grund mehr, warum die arbeit des FK nie aufhören darf: den leuten muss gezeigt werden, das die flimmerkiste nichts mehr mit „fers-sehen“ zu tun hat. wohl eher mit „fern-meinen“ oder „fern-spinnen“ (und das in jeglicher wortbedeutung …)