Das geplante Verbot der NPD könnt ihr bitte in einem externen Thread diskutieren, aber nicht hier.
[…]
Jawoll! Und so soll es sein. ![]()
[…]ich bin prinzipiell nicht gegen ein Verbot der NPD. Was mich stört ist, dass aus Sicht der Politiker damit alles erledigt ist. […] so ziemlich jeden Politiker von jeder Partei seinen Senf zum Thema NPD-Verbot abgeben (Dafür, dagegen, noch warten, am besten sofort etc etc etc) - aber keine Sau scheint sich damit zu beschäftigen, woher die Neonazis kommen […] Die NPD ist ein Symptom, keine Ursache. Sie zu verbieten ist wie einen schlimmen Ausschlag mit einem hautfarbenen Pflaster zu überkleben. […]
Tach nochmal.
Also, dass die Politker (und wir hier) darüber diskutieren und sich erstmal nicht so recht einig sind, finde ich gut. Dafür haben wir eine Demokratie, und ein Parteiverbot ist schon starker Tobak finde ich. Es würde mich schon beunruhigen, wenn es so einfach wäre, mal eben kurz eine Partei zu verbieten und - zack! - weg ist sie.
Dass man dabei ziemlich ratlos ist, wie man mit dem 40 Jahre lange verpennten Thema „Integration“ umgehen soll (denn das ist ja letztlich das Pavlow’sche Klingelchen, mit dem die Rechten immer wieder läuten und zustimmendes Sabbern ernten und womit Herr Sarazzin sein Buch so erfolgreich verkauft hat), ist für mich nachvollziehbar. Ich glaube schon, dass sich ziemlich viele Leute den Kopf darüber zerbrechen, wie man das in den Griff bekommt. Und ich glaube weiterhin, die sehr viel wirksameren Maßnahmen gegen Rassismus werden in den Kommunen und Gemeinden sowie vielfach von den Bürgern selbst ergriffen, nicht im Bund. Politik ist kein Allheilmittel, und die Bundespolitik kennt die Verhältnisse in den Gemeinden nicht.
Aber es wird in dieser Gesellschaft dennoch auch künftig Leute geben (und die werden sicher nicht weniger…), die keine echte Lebensperspektive und keine Chance haben, und bei denen werden die Rechten eher ein offenes Ohr finden, obwohl sie ebenfalls keine Lösung haben (außer natürlich das Allheilmittel „Ausländer rausschmeißen“.). Ein Verbot der NPD bringt diesbezüglich nix, das stimmt.
Aber - um bei deinem Bild mit dem schlimmen Ekzem zu bleiben - die NPD zu verbieten ist, dem Ekzem die Haut zu entziehen, auf der es wuchern kann. Die NPD will ja legitimes Sprachrohr der Rechtsradikalen sein und in den Verwaltungen mitreden. Sie KANN aber nicht (im Wortsinn) „legitimes“ Sprachrohr sein, wenn sie Grundrechte verletzt, an die die Parteien gebunden sind. Folglich ist sie zu verbieten. Damit ist das eigentliche Problem nicht beseitigt, schon klar. Aber die dauerhafte Verstrickung von rechtem Terror und der NPD kann man ja nun auch irgendwie nicht einfach so unbeantwortet lassen…
Marinero