Nichtschwimmer

[QUOTE=Icetwo;346121]Es gibt aber auch Möglichkeiten Bei Bädern einzusparen ohne das es an Attraktivität verliert. [/QUOTE]

Stimmt! Wie das geht, sieht man an der ehemaligen Barmer Badeanstalt, in der heute das Wuppertaler Brauhaus residiert. Endlich lohnt es sich mal, ins Hallenbad zu gehen!

Nein. Das meinte ich nicht. Nach langer Recherche habe ich aber herausgefunden, das es sich um das Bürgerbad in Waltrop Handelt

[SPOILER][video=youtube_share;59G8PjEgccw]http://youtu.be/59G8PjEgccw[/video][/SPOILER]

Die Vorgabe war ein Festpreis von 2,2 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket 2, der nicht überschritten werden durfte
Man hat hier Ein Becken des Alten Freibades Genommen, und da hinein (und darauf) ein Bad Gebaut, das man auch im Winter nutzen kann. Betreiber des Bades ist eine Gemeinnützige GmbH, die aus Dem DLRG, Schwimmverein, der Stadt, und im besonderen einem Bürgerbad Verein besteht. Das Gebäude ist so Gebaut, das es leicht zu beheizen, und Relativ Kostengünstig zu betreiben ist.

Den Rest des Alten Freibades hat man dann umgebaut, und das Hallenbad da hinein integriert, sodass man den Eingangsbereich Mitnutzen kann

http://www.waltroper-buergerbad.de/index.html

Wie es der Zufall so will (Leselektüre für Zug gekauft) fand ich im PC Magazin genau dies:

[B][U]Fähigkeiten von Kindern zw. 3 u. 5 Jahren:[/U][/B]
(Deutschland vs. weltweit)

Computer spielen (34 % - 64 %)
Smartphone bedienen (35 % - 47 %)
Schuhe binden (14 % - 14 %)
Schwimmen (13 % - 22 %)

Das sagt doch schon eigentlich alles. Computer ist halt einfach, weil vorhanden. Wobei ich mich frage was zum Henker diese 3-5 Jährigen mit Smartphone’s anfangen? Bezeichnendes Video dazu.

Ich hab’s auch nicht gelernt, was soll man machen, bin halt ein Angsthase (oder hatte desinteressierte Eltern). :oops: Zumindest weiß ich wohin ich gehen muss wenn ich irgendwann keine Lust mehr habe. Oder so.

Schwimmen habe ich schon immer gehasst. Wahrscheinlich wurde das dadurch noch gefördert, dass ich, weil ich es noch nicht konnte, mit sechs Jahren zu einem Schwimmkurs genötigt wurde, weil ich es immer noch nicht konnte, was zu meinen linksgrünen Guteltern eigentlich gar nicht so passte. In der Schule gab es für mich nichts schlimmeres als den Schwimmunterricht, den es in der Fünften und noch einmal später gab. Ich war ungefähr halb so schnell wie die schnellsten. Dazu kommt, dass mir mit drei oder vier Jahren mal ein Trommelfell geplatzt war und ich dadurch schnell unruhig werde, wenn sich der Umgebungsdruck spürbar ändert. Selbst beim Fliegen habe ich manchmal immer noch ein mulmiges Gefühl.

Falls wirklich nur 13 % der Kinder in Deutschland zwischen drei und fünf schwimmen können, finde ich das nun nicht gerade bedenklich. Der höhere Anteil schwimmender Kleinkinder dürfte sich unter Anderem dadurch ergeben, dass die Kinder in einigen asiatischen Ländern, die ja bekanntlich unmittelbar nach der Geburt eine Geige und ein Mathebuch in die Hand gedrückt bekommen, auch das Schwimmen entsprechend schnell lernen. Außerdem ist wohl auch die Wasseraffinität aufgrund der geografischen Gegebenheiten anderswo höher als in Deutschland.

Ich habe erst mit 18 Schwimmen gelernt, und die Gründe dafür waren nicht fehlende Schwimmbäder bzw. Unterricht (gabs bei mir beides), sondern eher eine grundsätzlich vorhandene Angst vor Wasser und ein gewisser sozialer Druck:

[QUOTE=andy01q;346091]Komisch.
Als ich in der Grundschule Schwimmen hatte konnten aus der Klasse bis auf zwei Schüler alle bereits vorher schwimmen.
Die beiden waren Immigranten und ihnen war die Tatsache dann ziemlich peinlich (induziert von verdutzten Nachfragen: Was? Du kannst echt nicht schwimmen?)[/QUOTE]

Ja, so ungefähr.

Gerade wenn du ab und zu in halbtiefem Wasser bist schlage ich vor die mal ein YT-Vid anzuschauen wie das geht und nächstes mal einfach ein wenig zu schwimmen, es ist nicht so schwer, dass man es mit ein wenig Probieren nicht auch von alleine schaffen könnte.

So was hat man mir achtzehn Jahre lang gesagt. Hat nicht geholfen.

Darf ich fragen wie du dann Schwimmen gelernt hast?
Mit einem echten Lehrer? Hat dir ein Freund/Verwandter die Bewegungen nochmal erklärt und vorgemacht?

Ich bin mit meinem Freund des Öfteren im Schwimmbad gewesen, weil ich am Plantschen durchaus meinen Spaß hatte, und es stellte sich raus, dass er der Einzige war, der genug Verständnis aufbringen konnte, um mir die Angst vorm Wasser zu nehmen. Er hat im Grunde auch nichts anderes gemacht als die Leute, die mir vorher Schwimmen beibringen wollten - er hat mir gezeigt, wie ich mich am besten bewege und so -, aber bei ihm hats dann komischerweise geklappt.

Ich würde dazu folgendes sagen: Schwimmen ist vor allem eine Vertrauensfrage.

Ich weiß nicht mehr genau wann ich schwimmen gelernt habe, weiß aber noch das ich in der Grundschule nicht unbedingt gut darin war. Das hatte meine Lehrerin dann einfach damit abgetan, dass sie mir erklärt hat, dass Wasser einen fast von selber trägt. Hat bei ihr einfach nichts wirklich geholfen, mehr als ein merkwürdiges “Hunde paddeln” habe ich nicht geschafft und sogar das nur mit immer wieder kurz untergehen.

Wirklich gut schwimmen habe ich dann dadurch gelernt, dass ich mit meinem Vater im Wasser gespielt habe.
Sprich: ins so tiefe Wasser gehen das ich gerade eben nicht mehr stehen konnte und dann hat er mich genommen und geworfen. Das hat mit ihm irre viel Spaß gemacht und ich hatte auch keine Angst unterzugehen, weil Papa war ja da. Was soll also passieren?

Durch dieses Vertrauen wurde ich dann mutiger und habe einfach mehr verschiedene Bewegungen gewagt und irgendwann hat es dann wirklich geklappt.

Also würde ich als Fazit sehen:
Schwimmen lernen kann nur klappen wenn man ein gewisses Grundvertrauen in seine Lehrkraft hat. Daher glaube ich auch nicht das Schulschwimmen alleine wirklich ausreichen kann.
Damit können höchstens spätere Technikfortschritte erreicht werden oder die Ausdauer verbessert werden.

Nichtsdestotrotz glaube ich schon, dass man Schwimmen durchaus als eine Art “Grundskill” auffassen kann. Aber wirklich verpflichten möchte ich da niemanden, ich kann für mich nur nicht nachvollziehen wie man ernsthaft nicht schwimmen lernen will.

[QUOTE=Skafdir;346574]Nichtsdestotrotz glaube ich schon, dass man Schwimmen durchaus als eine Art “Grundskill” auffassen kann. Aber wirklich verpflichten möchte ich da niemanden, ich kann für mich nur nicht nachvollziehen wie man ernsthaft nicht schwimmen lernen will.[/QUOTE]

Ich glaub wenn ich nicht diesen doofen Kurs irgendwann relativ kurz vor meiner Einschulung gemacht hätte, wäre ich in der fünften Klasse schön auf die Schnauze gefallen. Es ist ganz praktisch es zu können, wenn man zum Beispiel im Baggersee so eine schwimmende Insel hat und die erreichen will. Aber das war es dann auch schon.

[SPOILER]
//youtu.be/Ayt7gBA38og
[/SPOILER]

[QUOTE=Skafdir;346574]ich kann für mich nur nicht nachvollziehen wie man ernsthaft nicht schwimmen lernen will.[/QUOTE]

Bei mir liegt das mit meiner Angst vor tiefem Wasser zusammen. Das ist eine ebensolche Angst wie meine Höhenangst. Rational kann ich das nicht begründen, aber die Angst ist einfach da!
Die Bewegungen als solche kann ich wohl recht gut. Aber sobald es ins tiefe Wasser geht, bekomme ich Panik und verkrampfe…

Aber bisher habe ich es auch wirklich noch nicht gebraucht. Es zwingt einem ja niemand ins Wasser…

[QUOTE=Skafdir;346574]Wirklich gut schwimmen habe ich dann dadurch gelernt, dass ich mit meinem Vater im Wasser gespielt habe.
Sprich: ins so tiefe Wasser gehen das ich gerade eben nicht mehr stehen konnte und dann hat er mich genommen und geworfen. Das hat mit ihm irre viel Spaß gemacht und ich hatte auch keine Angst unterzugehen, weil Papa war ja da. Was soll also passieren? […] Schwimmen lernen kann nur klappen wenn man ein gewisses Grundvertrauen in seine Lehrkraft hat. Daher glaube ich auch nicht das Schulschwimmen alleine wirklich ausreichen kann.
Damit können höchstens spätere Technikfortschritte erreicht werden oder die Ausdauer verbessert werden.

Nichtsdestotrotz glaube ich schon, dass man Schwimmen durchaus als eine Art “Grundskill” auffassen kann. Aber wirklich verpflichten möchte ich da niemanden, ich kann für mich nur nicht nachvollziehen wie man ernsthaft nicht schwimmen lernen will.[/QUOTE]

Das hat mein Vater auch mit mir gemacht und ich habs gehasst. Schwimmen hab ich dadurch auch nicht gelernt. Angst wurde dadurch eher noch größer. Ansonsten stimme ich dir aber zu.

[QUOTE=Anchantia;346577]Es zwingt einem ja niemand ins Wasser…[/QUOTE]

Es wird vielleicht seltener, wenn man die Schule beendet hat, aber es gibt doch immer noch genug Gelegenheiten, bei denen es zumindest von Vorteil wäre…

Der Punkt ist ja auch garnicht jemanden zum Schwimmen zu zwingen. Ich verstehe einfach nicht eine grundsätzliche, unbegründete Haltung, die besagt, dass man nicht Schwimmen lernen will, weil es einem keinen Spaß machen würde. Ich habe da eher das Gefühl, dass es aus reinem Selbstschutz vor dem Versagen des erlernens passiert.
Es ist einfach einer dieser Sachen, die man können sollte, egal ob man es danach häufig tut oder nicht. Das ist für mich sowas wie Fahrrad fahren.
Ob es jemandem Spaß macht steht auf einem ganz anderen Blatt.

PS: Ich bitte das Wort “unbegründet”, welches ich oben verwendet habe, nicht zu überlesen.

Nur dass man, ohne Fahrrad fahren zu können, leichter auskommt, als ohne schwimmen zu können…

Du kommst im Alltag ohne die Fähigkeit Fahrradfahren zu können leichter zurecht als ohne die Fähigkeit Schwimmen zu können? Wo wohnst du denn? In Venedig?

Ich meinte das so, dass du, wenn du nicht Fahrrad fahren kannst, das zwar im Alltag für dich blöd sein kann, im schlimmsten Fall gehst du dabei aber nicht drauf (wie bei Nichtschwimmertum).

Man kommt ohne beidem recht gut aus. Wobei ich hier in einer Stadt wohne wo sich Fahrrad fahren sehr lohnt, ich würde also nicht drauf verzichten wollen. Man kommt aber auch gut ohne Kochen aus, sollte trotzdem meiner Meinung nach jeder etwas können.
Mir geht es darum, dass ich es als eine der Grundskills ansehe, die man können sollte. Man muss nicht besonders viel Spaß dran haben oder es besonders gut können.
Ausnahmen gibt es natürlich. Wenn man massive Angst vor Wasser hat, macht es natürlich keinen Sinn Schwimmen zu lernen, dann sollte man eventuell erst mal die Angst vor dem Wasser besiegen.
Aber als einzige Begründung den nicht vorhandenen Spaß anzuführen, weshalb man nicht Schwimmen lernen will, ist, wie ich es bereits sagte, meiner Meinung nach eine Schutzreaktion.

Ich kann auch kein Fahrradfahren. :mrgreen: Weil mir das Gleichgewicht dafür fehlt. Ich bin auf dem Ding zu zittrig und fall definitiv aufs Maul. Tja, Nichtschwimmer, kann kein Fahrradfahren, dazu ziemliche Höhenangst… aber durchs Leben bin ich bisher trotzdem gut gekommen. :wink:

Ohne jemanden persönlich angreifen zu wollen, aber das in einem so fortschrittlichen Land überhaupt jemand nicht schwimmen/und oder Fahrradfahren kann, finde ich ganz schön traurig :confused:

Sowas bringen einen die Eltern doch bei! :open_mouth:

@Anchi: Lern mit Stützrädern, das hilft

Da helfen auch keine Stützräder. Ich habe halt einfach kein Gleichgewichtssinn. Ich kann auch nicht länger als 2,3 Sekunden auf einem Bein stehen bleiben. :wink:
Jeder Mensch ist halt unterschiedlich, hat unterschiedliche Stärken und Schwächen. Das hat nix mit der Fortschrittlichkeit eines Landes zu tun… :shock:

[QUOTE=ExtraKlaus;346639]Ohne jemanden persönlich angreifen zu wollen, aber das in einem so fortschrittlichen Land überhaupt jemand nicht schwimmen/und oder Fahrradfahren kann, finde ich ganz schön traurig :confused:

Sowas bringen einen die Eltern doch bei! :O[/QUOTE]

Ja, es ist traurig. Nein, manche Eltern schmeißen einen einfach ins Wasser und denken, dass die tiefsitzende Angst vorm Wasser so kuriert werden kann.