LOL Genau du bist die Zielgruppe der Sendung von VOX!
Habe ich dich in meinem vorherigen Post persönlich angegriffen? Nein, tatsächlich nicht? Warum tust du es dann? Offensichtlich bist du derjenige, dem die Argumente ausgegangen sind, sonst würdest du nicht auf eine pseudopsychologische Schiene fahren und Leuten irgendwelche Urteile an den Knopf knallen, die sie nicht verdient haben.
Beleg deine Aussagen richtig in Bezug auf das Sozialsystem!Denn Anscheinend hast du keine Ahnung!
Natürlich kann ich meine Aussagen belegen. Man könnte natürlich auch höflich nach Quellen fragen, anstatt den dicken Max raushängen zu lassen.
Klinger, Nadja, König, Jens, Einfach abgehängt: Ein wahrer Bericht über die neue Armut in Deutschland, 2006
Herbert, Sybille, Diagnose: unbezahlbar. Aus der Praxis der Zweiklassenmedizin, 2006
Deppe, Hans-Ulrich, Solidarische Gesundheitspolitik: Alternativen zu Privatisierung und Zwei-Klassen-Medizin,
Schottdorf, Bernd, Das Gesundheitsspiel. Wie Deutschlands Medizin ruiniert wird, 2007
Fink, Ulf, Gesundheitsreform 2003. Prävention, Eigenverantwortung, Wettbewerb, Transparenz - Vorschläge gegen eine drohende Zwei-Klassen-Medizin, 2007
Lauterbach, Karl, Der Zweiklassenstaat: Wie die Priviligierten Deutschland ruinieren, 2007
Hartwig, Renate, Der verkaufte Patient: Wie Ärzte und Patienten von der Gesundheitspolitik betrogen werden, 2008
Müller, Albrecht, Die Reformlüge: 40 Denkfehler, Mythen und Legenden, mit denen Politik und Wirtschaft Deutschland ruinieren, 2005
Müller, Albrecht, Machtwahn: Wie eine mittelmäßige Führungselite uns zugrunde richtet, 2007
Horn, Gustav A., Die deutsche Krankheit - Sparwut und Sozialabbau: Thesen gegen eine verfehlte Wirtschaftspolitik, 2005
Prantl, Heribert, Kein schöner Land: Die Zerstörung der sozialen Gerechtigkeit, 2005
Butterwegge, Christoph, Krise und Zukunft des Sozialstaates, 2006
Das sind einige gute Bücher, die auch sehr aktuell sind. Ich bin mir sicher, dass du den größten Teil in städtischen Bibliotheken und Unibibliotheken ausleihen kannst. Sie vermitteln einen guten Einblick in das System und erörtern dabei heutige Problemstellungen und Lösungsansätze. Jährliche Jahrbücher wie etwa „Krankenhaus-Report“ u.ä. finden sich eigentlich in fast jeder Universität - Vorraussetzung könnte es allerdings sein, dass die jeweilige Uni, Soziologie, Volkswirtschaft, Philosophie u. Medizin als Studienfächer hat. Aber Jahresbücher und Berichte von destatis u.a. finden sich immer.
Alternativ kann man sich auch über die Webseiten von Wohlfahrtsverbänden (UNICEF, Caritas, AWO), Kinderschutzbünden (Deutsches Kinderhilswerk)und über bpb + destatis aufklären.
Das deutsche Sozialsystem hat von der Qualität her abgenommen - die Systeme der skandinavischen Länder lassen unseres regelmäßig alt aussehen. Ich kann dir gerne auch finnische Zeitungsartikel schicken, in denen der Sozialabbau Deutschlands diskutiert worden ist (Habe damals Finnisch gelernt.).
denn im diesem Land wird jedem Ärztlich geholfen, ob er Arm oder Reich ist! Informiere dich erst mal!
Ich habe mich informiert und du? Die Notfallmedizin wird tatsächlich gegeben - noch - wird dann allerdings in Rechnung gestellt. Was dabei als Notfall angesehen wird, ist von Arzt zu Arzt, Krankenhaus zu Krankenhaus verschieden. Grundtenor ist: Wenn dein Leben nicht unmittelbar bedroht ist, hast du keinen Anspruch auf Notfallmedizin. Das hat schon zu lustigen Szenen in Krankenwagen geführt, als die Patienten erstmal 10 Euro löhnen mussten, ehe die Behandlung überhaupt anfing. Ist das etwa sozial? Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, wie unangenehm das ist, wenn man Geld aus dem Portmonaie fummeln muss, während man nebenbei halb ohnmächtig vor Schmerz wird. Aber solange wie mein Leben nicht gefährdet ist, ist das rechtens.
Pflegefall nicht mal Ärztlich untersucht, wenn du keine Krankenversicherung hast…und das wär noch nicht mal das schlimmste…
Das ist hier auch so. Siehe oben. Du kannst dann nur noch versuchen, einen Arzt der Wohlfahrtsbündnisse zu ergattern, die überlaufen sind bis zum absoluten Nullpunkt. Wenn du allerdings so schlimm dran bist, dass du doch behandelt werden musst, bekommst du das in eine saftige Rechnung gestellt - wirklich saftig. Die Statistiken vermeidbarer Todesfälle durch Unterlassung medizinischer Therapien explodieren.
Vor wenigen Jahren zog ich mir bei einem Unfall einen Splitterbruch im Fuß zu. Der Fuß war so klumpig und blau, dass ich kaum gehen konnte, weshalb ich den nächstbesten Chirurgen anvisierte. Die Schwester schickte mich wieder nach Hause als sie erfuhr, dass ich bloß Kasse war und sagte mir, sie nähmen keine neuen Patienten an,ich solle jemand anderes behelligen. Auf meinen Einwand, das ich starke Schmerzen hätte, meinte sie, es könne ja nicht so schlimm sein, wenn ich nicht tot umfalle. Na gut, bin ich gegangen und hatte Glück, dass mich der nächste doch noch genommen hat - allerdings hatte er an dem Tag keine Zeit mehr. Ich soll morgen kommen, dann operiert er. Hat er dann auch getan. Der Clou war aber, dass er mir Desinfektionsspray und Verbandszeug gab und sagte, ich solle das mal lieber selbst machen! Die Nachbehandlungen musste ich ebenfalls selbst durchführen und bezahlen. Wenigstens hat er aber die Fäden selbst gezogen…
Ein anderer, lustiger Fall ist mein Syndrom, an dem weltweit vielleicht 2% der weiblichen Bevölkerung zu knabbern haben. Da es mich nicht umbringt, sondern mich bloß im Monat ab und an mit höllischen Schmerzen quält, bekomme ich von der Kasse bei den Medikamenten keine Zuzahlung. Ich muss das komplett selbst tragen, Heilung gibt’s nicht. Ich musste schon zweimal notfallmedizinisch betreut werden, da die Schmerzen manchmal so stark wurden, dass ich mehrfach ohnmächtig geworden bin - durfte aber trotzdem vorher Cash blicken lassen, sonst gab’s keine erlösende Spritze mit Spasmolytikum. Dann musste ich jedesmal fast eine Stunde auf einen beschissenen Arzt warten, weil die Pfleger ein solch starkes Medikament nicht selbst verabreichen dürfen. Das einzige, was ich vorher bekam, waren Magenspasmolytika, damit ich nicht mehr den Wagen hingebungsvoll vollkotzte.
Ein anderesmal hat sich mein Hausarzt geweigert, mir ein wichtiges Medikament auszustellen, weil er der Krankenkasse eine hohe Geldstrafe zahlen musste - er hätte in letzter Zeit in seiner Praxis zu viel verschrieben. Ich musste dann eilig zu einem anderen rennen und mir was geben lassen. Superservice. Ich war begeistert.
In meiner Familie bekommen andere ihr Theraoien nicht, die ihnen durchaus helfen könnten. Kostet den Kassen halt zuviel oder wurde aus dem Katalog gestrichen. Egal ob IKK, AOK oder Barmer.
Doch wegen einer Tablette kannst du nicht das ganze System in Frage stellen!
Niemand stellt wegen „Tabletten“ das System infrage. Aber es ist so minderwertig, so menschenverachtend geworden, dass ich mich allenernstes Frage, wo noch die ganzen Fans herkommen. Diejenigen, die niemals ernsthaft krank waren? Privatpatienten oder diejenigen, die nichts Chronisches am Hals haben? Ich stelle das System infrage, weil’s zunehmend Menschen von wichtigen Therapien aussperrt, so wie etwa mich von meinem Medikament. Die Schmerzen, die ich jemals da hatte, würde ich nicht einmal meinem ärgsten Feind wünschen. Aber wenn man schon tetanusartige Muskelkrämpfe und Schreiattacken bekommt und trotzdem erstmal 10 Euro zahlen muss, wage ich den Begriff von Fairness einzustellen.
Des Weiteren würde ich dir raten, deine süffisante Fassade fallen zu lassen und nicht mehr auf einem Niveau zu argumentieren, dass an die vulgärrabulistischen Nachahmer Schopenhauers erinnert. Ansonsten passiert es schon sehr schnell, dass du dich alleine in deinen Meinungen suhlen kannst, ohne dass dir noch jemand Aufmerksamkeit schenkt. Für meinen Teil zumindest.