Diskussion über den Blog-Artikel: Nachts sind alle Votings grau
Ach ja, das Dschungelcamp! Also, ich muss ja ehrlich sagen, dass mir diese Show “Ich bin ein Star - Holt mich hier raus” Spaß bereitet - gerade im Vergleich zu anderen großen Formaten wie etwa “Deutschland sucht den Superstar”. Die Art und Weise, wie Sonja Zietlow und Dirk Bach wortgewandt über die allesamt abgehalfterten Kandidaten herziehen, ist großartig (“Mathieu und Katy kennen sich schon lange, aber sie haben sich lange nicht gesehen, weil sie doch soviel zu tun hatten” - “Wie schön, dass diese Zeiten inzwischen vorbei sind”). Hier zeigt sich wieder einmal, wie wichtig für die Seele einer Show die richtigen Moderatoren sind. Während bei “DSDS” Marco Schreyl durch seine schleimige Präsentation der ganzen Show einen hohen Ekelfaktor gibt, hat man als Zuschauer beim Dschungelcamp trotz gewolltem Ekelfaktor weniger Brechreiz. Das will doch schon was heißen.
Eines allerdings stößt mir übel auf: das Telefon-Voting! In der vergangenen Nacht habe ich mir die Wiederholung der dritten Ausgabe von gestern Abend angeschaut - und war ein weiteres Mal verwundert, warum erneut dazu aufgerufen wurde, einen Kandidaten für die Dschungelprüfung “Oktoberfest” zu bestimmen. Denn: Die Entscheidung, dass Sarah und Jay diese absolvieren sollen, war doch in der live ausgestrahlten Show zuvor längst gefallen. Natürlich habe ich testweise eine der Nummern angerufen - und es wurde als abgegebene Stimme gezählt, 50 Cent wurden berechnet. RTL hat mir auf Anfrage geantwortet, dass alle Anrufe, die in der Nachtwiederholung eingehen, bereits für die nächste Show gelten. Aber wäre es denn nicht fair und transparent, mittels Texthinweis darauf aufmerksam zu machen, dass das abgegebene Voting keinerlei Einfluss mehr auf die aktuelle Entscheidung hat? Schließlich weiß ich als Zuschauer ja noch gar nicht, was für eine Dschungelprüfung morgen kommen soll. Zudem wird auch in der Wiederholung andauernd das Wort “live” eingeblendet - dem durchschnittlichen RTL-Zuschauer fällt also womöglich nicht mal auf, dass es sich um eine Wiederholung handelt. Wäre es nicht vielleicht sauberer, in der Wiederholung ganz auf das Einblenden der Voting-Rufnummern zu verzichten?
Schade, dass mir diese undurchsichtige Abzockerei den Spaß an dieser ansonsten herrlich abstrusen Show ein wenig verhagelt.
Übrigens ist Ihnen sicher aufgefallen, dass der von mir noch in Folge 60 vollmundig angekündigte Florian Stöhr gar nicht als Kandidat dabei ist. RTL hatte das androgyne Etwas wohl nur für den Fall eingeplant, dass auch Tatjana Gsell dabei gewesen wäre (sozusagen Zickenkrieg im Doppelpack). Diese hatte aber kurz vor Beginn der Show ihre Teilnahme abgesagt.