Musik, die mir auf den Sack geht (Lästerthread)

@Caeshijque: Joa, das nervt mich auch, dass die Öffentlichkeit jegliche elektronische Musik als „Techno“ betitelt. Dabei hat das ja, ähnlich wie Metal :wink: , sau viele wirklich unterschiedliche Subgenres und Stile. Und im Endeffekt geht alles auf Bands wie Kraftwerk oder Tangerine Dream zurück, die aber wohl auch kaum „Techno“ gemacht haben.

Mir gefällt derzeit zum Beispiel diese ganze Space-Synth Schiene wie z.B. Galaxion:

Letztens mit ner Freundin nachts mit 220 km/h über die Autobahn gefahren und da kommt diese Art von Musik sehr, sehr geil!

@Nakkinak: :smt005 :smt007

Mich nervt praktisch jede Musik, die mit einem Computer erstellt wurde!

Für mich war, ist und bleibt ein Computer alles, nur kein Musikinstrument!

@Caeshijque

Das von dir vorgeschlagene Beispiel ist ja noch anhörbar, da ist ja noch Klang drin und nicht nur UFZ UFZ UFZ UFZ !
Aber wenn wir nicht bald zu “Musik, die mir auf den Sack geht” zurückkehren, gibts wieder Fingerkloppe von den Mods!

In meiner früheren Tätigkeit bei Bauer Druck Köln als Maschinenführer, hatte ich fast täglich die BRAVO mit den Clearasil-Bombern TOKIO HOTEL vor den Augen. Der kajalgetuschte Beate Kaulitz wird auf den ersten Blick oft mit Christina Stürmer oder Nena verwechselt. Wenn man ihn allerdings “DURCH DEN KONSUM” singen hört, fühlt man sich doch eher an den Kinderchor der städtischen Grundschule erinnert.

[spoiler][video]http://www.youtube.com/watch?v=npA2401yPyg&feature=player_detailpage[/video][/spoiler]

Ich finde Bruno Mars ganz schlimm… und vor allem scheint der überhaupt nicht mehr zu verschwinden aus dem Radioprogramm… gut, dass das Auto einen CD-Player hat :smiley:

Godspeed You! Black Emperor

:frowning:

Es gibt ja nicht viel Musik, die mir tatsächlich Tränen in die Augen treibt, aber die Musik von GY!BE schafft das fast jedes Mal.

Das schafft auch Tokio Hotel. Leider keine Tränen der Freude. :smiley:

Wie kommst Du auf den Gedanken? Hör Dir zum Beispiel mal diesen Song hier an:

Dass das kein echtes Klavier ist, hört man erst, wenn man weiß, dass es keines ist, sondern nur ein Synthesizer angeschlossen am PC. Für viele ist das eine super Möglichkeit wenn man beispielsweise nicht das Geld oder den Platz hat sich so n Klavier in die Bude zu stellen. Du wärst überrascht wieviel „handgemachte“ Musik, die sich so anhört, vollständig am Rechner gemacht worden ist. Und in der Produktion, Mastering, etc. brauchst Du auch Computer, egal in welcher Musikrichtung.

@Topic:
Ganz Schlimm finde ich den House/Electro Brei, der einfach nur gleich klingt und wo jeder Hans Wurst dieselben ekelhaften Claps und Snare Samples hinklatscht… Ansonsten nervt mich eigentlich relativ wenig, mann kanns ja gut umgehen. Nur die Songs, die halt viel zu oft gespielt werden nerven dann halt automatisch.

Also nervt dich 99,9% der heutigen Musik? Woher weisst du denn so genau, ob ein Song mit oder ohne Computer produziert wurde? Und warum ist das Teil kein Musikinstrument? Wahrscheinlich weil du noch nie damit gearbeitet hast… :ugly :stuck_out_tongue:

@Extraklaus
Der grösste Teil der Tokio Hotel-Groupies tragen ja auch Zahnspangen, weshalb sich ihre Brunftschreie mehr nach “TOKIOTEL” anhören! :lol:

Da wäre noch: Deutsch-Rap. Ja ja, ich weiß. Er kann auch intelligent sein.Aber ich meine diesen „Gangsta-Shit“. Da kotze ich im Strahl.

Ich finds ja eigentlich super, wenn man sich Gedanken macht, aber gerade im Rap-Bereich gehen mir eben genau diese Möchtegern-Intellektuellen tierisch auf den Sack. Weil Gangsta langsam ausgelutscht ist, müssen sie nun irgendwas „Intelligentes“ bringen.

Ich könnte jetzt über elektronische Musik herziehen, wie es Caeshijque mit Metal getan hat, aber ich werds nicht tun. Ich komm dran vorbei, es gibt kaum Leute, die einem versuchen die Musik aufzuzwingen. Bei Rap hat man leider öfters mal Leute, die meinen, man müsse Künstler XY anhören, dann würde man wirklich anerkennen, dass es gar nicht so schlecht ist.
Wie das bei Metal aussieht, kann ich nicht wirklich beurteilen, den hör ich schließlich schon freiwillig.
Generell geht mir Musik auf den Sack, die mir irgendwer aufzwingen will. Sei es exzessiv beworbene Musik oder auch eben Musik, von der die Hörer meinen, jeder müsse sie unbedingt hören und gut finden. Halt Musik, an der man schwer vorbei kommt.

Ansonsten geht mir vor allem Power Metal auf den Sack. Einfach weil darum.

Vom Radio hatte ich schon lange nicht mehr dieses „wow. Ich muss wissen wie das Lied heißt“-Gefühl bekommen.

Warum hörst du eigentlich noch Radio, wenn doch eh nur Stuhlgang läuft?

Ich höre Radio, lieber Enzio, weil ich immer wieder die Hoffnung nicht aufgebe, dass mir das passiert, was ExtraKlaus schon lange nicht mehr passiert ist: Ich warte auf einen magischen Moment, in dem „das Stück der Stücke“ gespielt wird. Manchmal hatte ich schon Glück. Vorletze Woche haben sie zB mittags auf DRadio Kultur „Nick Drake - River man“ gespielt. DAS war so ein Moment, für den es sich gelohnt hat, nicht die Hoffnung aufgegeben zu haben. Denn wenngleich auch Herr Drake seit 1974 nicht mehr unter uns weilt, sondern sich per Überdosis als 26-Jähriger empfohlen hat, so kannte ich das Stück bisher nicht - und es ist eine echte Perle. Manchmal macht das Radio sowas, nachts wie gesagt öfter als tagsüber. Ein Mixtape kann das nicht. Das ist wie in der Disco, wo man den DJ kennt und - wenn es schlecht läuft - schon genau weiß, welches Stück als nächstes kommt. Ich weiß, dass viele Leute in der Disco genau das gut finden, und die selben Leute hören aus dem gleichen Grund die entsprechenden Sender: die wollen keine Überraschung, die wollen das Gewohnte. Im Frühstyxxradio auf FFN wurde das damals „gehirnverschonende Bekömmlichkeit“ genannt. Und genau das ist es auch: eine nette Dreingabe; die harmlose Geräuschkulisse, die nicht stören, aber auch nicht fehlen darf; der Soundtrack zur Autofahrt, Haus- oder Büroarbeit, Montage, Stuhlgang, whatever. ICH mag das nicht und will das auch nicht hinnehmen, weil ich Musik mag. Jedenfalls gute Musik.

Klar könnte ich meine Mixtapes im Auto 'reinschmeißen, hab ich auch schon manchmal gemacht (naja, heute schließt man wohl eher das iPhone ans Bordradio an, oder?), aber ich will ja eben nicht das ganze Zeugs hören, das ich ohnehin schon kenne. Ich will mal was neues, interessantes hören, und wenn diese Penner vom Radio mal ihren Job machen (und zwar auch zu Uhrzeiten, an denen jemand zuhört und nicht bloß nachts, wo man auch eine Stunde einfach ins Mikro rülpsen könnte, ohne dass es jemand merken würde…) und mich darüber informieren (!) würden, was es an Musik Neues gibt, käme ich ja auch zu meinem Glück. Das Kuriose dabei ist, das auch Sender wie etwa Bremen 4 dieses Mainstream-Spielchen mitspielen - dabei ist das ein öffentlich-rechtlicher Radiosender, der keinen Quotendruck hat. Jedenfalls nicht wirklich. Macht nix, hört sich dort alles ganz genauso öde an wie anderswo.

Dass ich ein ganzes Musikgenre nicht mag, kann ich indes nicht sagen. Es gibt ein paar schöne Metalstücke, wie zB. das Cure-Cover „A forest“ von Waitari oder „Sanatorium“ von Matallica. Aber das meiste, vor allem wenn es dann dieses hohe Eunuchen-Gekreische wird, kann ich auch nicht ertragen. Motörhead finde ich noch ganz gut, aber das geht für mich schon fast in Richtung Punk, für Metal ist das viel zu dreckig und nicht durchgestylt genug. Auch elektronische Musik finde ich nicht grundsätzlich schlecht, es gibt da sehr viel intertessantes Zeugs (wobei ich diesbezüglich vor 20 Jahren auch anders geredet habe…).

Was an mir vollkommen vorbei gegangen ist, ist diese ganze Grunge-Kacke. Das mochte ich wirklich nie (undgeachtet der z. Tl. wirklich guten Texte von Cobain). Grunge war für mich immer die Symbiose aus Pop und Punk und machte insgesamt harte Musik salonfähig. Jede Bankschnalle hatte ab '92 NIrvana im Plattenregal stehen, davor war es eine Art Lebenseinstellung, harte Musik, insbesondere Punk oder etwas härtere Indiemusik zu hören. Hard Rock hatte sich ja schon in den 70ern etabliert. Und heute laufen Sachen von Kiss auf der Hansawelle in der Oldie-Ecke. :slight_smile: Naja, und „Indie“ oder „Alternative“ ist heute ja auch so eine Art Genre-Bezeichung geworden, womit die Plattenfirmen wohl suggerieren wollen, dem Künstler weitestgehend freie Hand gelassen zu haben, oder so.

Was ich auch ÜBERHAUPT nicht mag, ist dieser scheiß Pseudominnesangkack á la Schandmaul und Co. Dem kann ich wirklich NIX abgewinnen. (doch noch ein Genre gefunden, dass ich nicht mag… ;)) Das ist alles so Pseudo-Sonstwas, ich weiß nicht mal, wie man das nennen soll. Vielleicht Nerv-Folk.

@Marinero: Ich weiß ja nicht wo Du wohnst, aber freie Bürgerradios bzw. alternative unkommerzielle Radiosender sind dahingehend häufig eine echte Schatzgrube um neue Musik kennenzulernen.

Also Rap wird ja hierzulande ja auch desöfteren als Plattform für absolut talentamputierte benutzt, die der Ansicht sind, unbedingt ihren kreativen Flatulenzen freien lauf zu lassen, dazu zähle ich auch eindeutig diesen Gangsta-Scheiss.
Da wird irgendwas zusammengeschustert nach dem Motto “Irgendwie Reim disch oda isch fress disch”.
Und irgendwie böse rüberkommen ist die Hauptaufgabe und dann irgendwelches unlogisches Zeug um die Waffel kloppen:
[i]Hör auf man mach keinen Scheis ey, Alda sonst muss isch disch dissn

hab aber keine bock disch zu dissn denn isch geh jetz und pissn

ich hoff mal ich schiff nich wieder alles daneben

denn sonst muss isch die Klamotten meiner Mudda zum waschen geben

Das letzte Mal hats ja ganz gut funktioniert

Da hab isch voll in die Keramik uriniert [/i]

Wie Extraklaus ja schon erwähnte, kann es auch intelligente Texte geben, aber mein Fall ist es nicht !

Ein gutes Beispiel für talentlose Freizeit-Rapper ist Gloria von Tun und Blasen mit ihrem Schlossrap, hatte Holgi ja auch schon in der Sendung.
Die steht da wie so ein zugekokster Kaffeewärmer !!
EDIT: Gloria Schlossgeist passt übrigens gut in dieses Thema, denn so eine bekloppte Nummer, walkt mir auch gewaltig im Schritt !
[video]http://www.youtube.com/watch?v=ucRTL2GQYS8&feature=player_detailpage[/video]

[…] freie Bürgerradios bzw. alternative unkommerzielle Radiosender sind dahingehend häufig eine echte Schatzgrube um neue Musik kennenzulernen.

Ja, das stimmt zum Teil. Hier (bei Bremen) gibt es den Sender WeserTV, aber den bekomme ich nicht so gut rein, wenn ich hier über die Dörfer nach Bhvn zum Job fahre. Und das letzte Mal, als ich kurz reinhörte, lief da Kreisch-Metal. :wink:

Na, immer noch besser als Adele, Lady Gaga & Co. in der Dauerrotation. :wink:

@Anchantia
Bei Adele, Lady Gaga oder Britney Spears wird mir allerdings auch die Murmel weich! :smt023

Ich finds ja eigentlich super, wenn man sich Gedanken macht, aber gerade im Rap-Bereich gehen mir eben genau diese Möchtegern-Intellektuellen tierisch auf den Sack. Weil Gangsta langsam ausgelutscht ist, müssen sie nun irgendwas „Intelligentes“ bringen.

Zu dem „Gangsta“-Rap:
Wenn sie sich dabei nur halb so ernst nehmen würden hätte ich da kein Problem mit, wenn sie sich da zumindest mit witzigen Vergleichen beschimpfen .Nur Einigen Gestalten täte etwas Selbstironie mal gut. :wink:

Zu dem pseudo-intelligenten Rap:
Gut, das klingt manchmal schon ziemlich aufgesetzt. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel! :wink:

Und genau das ist es auch: eine nette Dreingabe; die harmlose Geräuschkulisse, die nicht stören, aber auch nicht fehlen darf; der Soundtrack zur Autofahrt, Haus- oder Büroarbeit, Montage, Stuhlgang, whatever. ICH mag das nicht und will das auch nicht hinnehmen, weil ich Musik mag. Jedenfalls gute Musik.

„Gute Musik“ zu mögen und trotzdem ganz gerne mal das Radio einzuschalten, ist für mich aber kein Widerspruch. Denn, wie du schon richtig sagst, hat das Radio ja vor allem die Funktion einer Hintergrundberieselung. Naja, zumindest für mich. Musik, die ich gerne höre, möchte ich intensiv hören und erleben, das geht beim Autofahren (Wenn ich nicht gerade auf der Autobahn oder Bundesstraße unterwegs bin) eher nicht, zumindest nicht im Essener Berufsverkehr. :mrgreen: Auch beim Frühstück, wenn man da so sitzt, sich ne Tasse Kaffe und zwei Toasts reinwürgt und die Zeitung liest, ist das eher schwierig.

Das funktioniert zuhause in der Wohnung, oder auf dem Balkon, wenn man Ruhe und Zeit hat. Wenn man im Zug, der U-Bahn oder im Bus sitzt und seinen MP3-Player dabei hat, oder auf Konzerten. Und in solchen Situationen nervt mich die Standard-Radiomusik dann auch. Ein bisschen kompliziert, aber ich hoffe man weiß, wie ich das meine. :wink:

Rap, auch so ne Sache. Die Sprache der Straße. Und Leute beschweren sich, dass Kraftausdrücke und Sprechgesang benutzt werden. Es gibt großartige Künstler, auch in diesem musikalischen Bereich, die ich mir echt gerne anhöre. 2Pac, Notorious B.I.G., GZA, Wu-Tang Clan NER*D, ja sogar Eminem finde ich um Klassen besser als diese deutschen „Gangster Rapper“. Die einen auf arme Straßenkinder machen und dann mit dicken Karren durch die Gegend fahren.

Rap selbst kann ein tolles Ablassventil für angestaute Frust, gerade bei Jugendlichen, die tatsächlich mit Problemen jedwiger Art zu tun haben, sein, hatte dazu vor kurzem einen interessanten Workshop an der Uni. Aber Bushido, Sido und die anderen Clowns ziehen das Ganze leider ziemlich in den Dreck und sind immer noch für viel zu viele Jugendliche (und auch Erwachsene) falsche Vorbilder.

PS. Die Gloria ist natürlich auch krass. :lol:

Ich würde gerne nachvollziehen können, warum elektronisch erzeugte Musik von einigen so pauschal abgelehnt wird. Ist das einfach nur schlechte Erfahrung mit stumpfer Club-Musik oder tatsächlich die Überzeugung, dass Musik aus einem traditionellen Instrument kommen muss?

Bei Musik geht es doch nicht nur um das Handwerk, sondern vor allem um Rhythmen, um Atmosphäre, um Melodien. Warum sollte man das am Computer nicht genauso gut erzeugen können, wie am Klavier oder der Gitarre?

Um noch was zum Thema beizutragen: Mir geht Musik auf den Sack, die unehrlich ist. Musik, bei der man merkt, dass sie nach irgendeiner Marketing-Formel produziert ist, um möglichst viele Käufer anzusprechen.

Die Leute stehen halt auf handgemachte Musik. Und da EDM im Normalfall mit den Füßen produziert wird, kann man das eben nicht gut finden. :roll: Man behauptet ja gerne, dass heutzutage jeder Trottel EDM machen kann. Das stimmt soweit auch, aber es kann auch jeder Affe Gitarre spielen, wenn man ihm nur genug Bananen gibt. Es geht nicht darum, ob man theoretisch etwas machen kann (Was dann scheiße klingt. Wie die meisten EDM-Bootlegs auf YouTube), sondern darum, wie viel Energie es bedarf um sein musikalisches Können zu perfektionieren. Und da steht EDM vermeintlich komplexeren Musikrichtungen, wie eben Metal, in Nichts nach.