Musik, die euch begeistert (Die Lobeshymnen)

Ich auch nicht, bin da ganz bei Piero Scaruffi.

Ich habe dank des Chaosradio’s nun LukHash entdeckt - einen polnischen Künstler, der 8bit-Chiptunes, Elektro, Dubstep und Rock miteinander kombiniert.

Chiptunes finde ich eigentlich nur so “ganz nett”, aber er bekommt es wirklich hin, Emotionen mit reinzubringen.
Sehr gefällt mir z.B. “Arcade Journeys”, das irgendwie melancholisch klingt:
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//youtu.be/n5FHjiV_CjA
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Chiptunes, die mich happy machen ohne dass mir nach 60 Minuten die Ohren brennen - das muss man erstmal schaffen. Daher eine Lobeshymne an LukHash.

[QUOTE=Kirin;423675]Ich auch nicht, bin da ganz bei Piero Scaruffi.[/QUOTE]

Du meinst Piero “Die Beatles sind scheiße weil sie keine 20 Minuten lange atonalen Drones gemacht haben” Scaruffi

Das hat er nicht gesagt, er sagte die Beatles sind absolut überbewertet und damit hat er auch recht.

Sind halt mainstream, sowas magt ein hipster wie Kirin halt nicht :> scnr

Das stimmt nicht, ich mag auch viele Mainstream-Musiker, ich hab sogar Robbie Williams auf meiner Festplatte

Grillenzirpen

Kirins Meinung interessiert halt niemanden :frowning:

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//youtu.be/Foa3reEutzw

Grillenzirpen in Übersetzung :voegsm:[/SPOILER]

[QUOTE=Kirin;423837]Das hat er nicht gesagt, er sagte die Beatles sind absolut überbewertet und damit hat er auch recht.[/QUOTE]

Wenn eine Band fast überall als “beste Band wo gibt” bezeichnet wird, dann ist der Vorwurf zwangsläufig, denn jede Meinung, die sie auch nur als die “zweitbeste” Band wo gibt bezeichnen würde, könnte den anderen Überbewertung vorwerfen.

Aber Piero und auch die Pro-Fraktion differenzieren selten zwischen Innovation und Einfluss.

Wenn Piero behauptet, dass die meisten zeitgenössische Musiker die Beatles nicht mochten, weil sie nicht verstanden, wieso sie mit ihrer vermeintlich unoriginellen Musik erfolgreich waren, dann ist das einfach sachlich falsch.

Piero will sich nur profilieren, was ja hervorragend funktioniert.

Aber das wäre Stoff für einen eigenen Thread. Den mache ich aber ganz bestimmt nicht auf.


mir alles egal eigentlich

fuck yeah Syd Barrett
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//youtu.be/Igv-7S4gP-k
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[QUOTE=Kirin;423860]Kirins Meinung interessiert halt niemanden :([/QUOTE]

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//youtu.be/CwK74w4VwgQ
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Ich würde sie aber auch nicht als zweit- oder zehntbeste Band wo gibt bezeichnen, für mich treiben die sich eher irgendwo im dreistelligen Bereich rum. Aber okay, das ist meine Meinung, die ich nicht auf den Thesen von Scaruffi begründe - ich gebe ihm nur in diesem Punkt recht, ob er sich profilieren will oder nicht ist mir egal, genauso wie seine Persönlichkeit an sich.
Bei den frühen Beatles-Werken teile ich diese Uralt-Review der Newsweek:

Their lyrics (punctuated by nutty shouts of „yeah, yeah, yeah!“) are a catastrophe, a preposterous farrago of Valentine-card romantic sentiments.
Die frühen Lieder der Beatles haben kein Merkmal, dass sie von anderen ähnlichen Gruppen vorher abgrenzt, die Texte sind so verfasst, dass sie auch nach der dritten Lobotomie noch mitgesungen werden können, die späteren Alben empfand ich immer als pseudo-artsy und nicht authentisch (wer wissen will, was ich mit „authentisch“ im Bezug auf surreale Musik meine, vergleiche bitte „I am the Walrus“ mit „Walking the Cow“ von Daniel Johnston).
Aber ja, wie gesagt, nur meine Meinung, die sich auch darin begründet, dass ich die Beatles nie „gefühlt“ habe und auch das weltbewegende nicht gesehen habe, dass andere bei ihrer Musik verspüren. Ich streite gar nicht ab, dass die sehr nette Kompositionen und Arrangements hatten teilweise, aber auch wenn wir nicht von Innovation reden sondern von „Einfluss“ wie du es nennst, würde ich jetzt eher andere Künstler als relevant einstufen als die Pilzschädel. George Clinton z.B., der außer in der Hip-Hop-Szene (in die er ja gar nicht gehört) in der Öffentlichkeit weder wahrgenommen noch reflektiert wird, ganz unabhängig davon, wie sehr seine Produktion prägten.
Aber du kannst mir ja erklären, was so toll an den Beatles war. :slight_smile:

Die Beatles waren einfach der damaligen Zeit voraus, und das sie bei den mit Lennons Demos zusammengemischten Liedern bei ihrem Musikstil geblieben sind war doch klar. Hätten sie die Songs zeitgemäß aufgepoppt, wie beispielsweise Modern Talking nach der Wiedervereinigung, hätten wohl die meisten protestiert “Hey, das sind doch nicht mehr die Beatles, das will keiner hören”. Mit dem damaligen Comebacksong Free as a Bird landeten die immerhin weltweit auf Anhieb wieder in den Top-Ten.

Andererseits wunderts mich das bei einem Perfektionisten wie McCartney der letzte Song ihrer digitalen Wiedervereinigung, Grow Old with me, trotz der saumäßigen Tonqualität irgendwann doch noch den Weg nach draußen gefunden hat.

[QUOTE=Kirin;423869] die Texte sind so verfasst, dass sie auch nach der dritten Lobotomie noch mitgesungen werden können[/QUOTE]

Wahrscheinlich macht sie das so erfolgreich. Es ist halt flache, unspannende Musik, die wenig Angriffsfläche bietet. Der kleinste gemeinsame Nenner. Das machen ja auch viele andere Bands so. Abba zum Beispiel. Dieser Piero Scaruffi, den ich vorher übrigens gar nicht kannte, hat es doch gut auf den Punkt gebracht: Die Beatles sind eine gute Pop-Gruppe, aber nicht mehr.
Warum muss Musik, die man selber gut findet, immer zwangsläufig auch als besonders einflussreich und innovativ dargestellt werden? Spricht ja nicht für die Band, wenn man es nötig hat jeden zu erklären, warum man sie gefälligst gut finden muss, weil es ohne diese Band heute wahrscheinlich gar keine Musik gäbe.

[QUOTE=sikev;423893]Wahrscheinlich macht sie das so erfolgreich. Es ist halt flache, unspannende Musik, die wenig Angriffsfläche bietet.[/QUOTE]
Das sieht Scaruffi übrigens auch so:
[I]“The Beatles sold a lot of records not because they were the greatest musicians but simply because their music was easy to sell to the masses: it had no difficult content, it had no technical innovations, it had no creative depth. They wrote a bunch of catchy 3-minute ditties and they were photogenic.”
[/I]Ich glaube übrigens genauso wie Scaruffi auch, dass die Beatles nicht zuletzt daher als einflussreichste Musiker des 20. Jahrhunderts eingeschätzt werden, weil sie schlichtweg weiß waren. ([I]“Beatles’ “Aryan” music removed any trace of black music from rock and roll. It replaced syncopated African rhythm with linear Western melody, and lusty negro attitudes with cute white-kid smiles.”[/I])
Das mag hart klingen, aber es ist schlichtweg so. Zu dieser Zeit war die Gesellschaft halt einfach noch nicht reif, die Innovation anzuerkennen, die viele schwarze Musiker hatten, und in der Retrospektive wird diese Position leider unreflektiert übernommen. Ich habe hier schon George Clinton als Beispiel genannt, es gibt aber noch viel mehr, Sun Ra z.B., Mikey Dread, in letzter Zeit z.B. OutKast oder Kool Keith (ja, auch und grade der!).

Ich bezweifle trotzdem, dass seine Polemik (denn das ist es) irgendwas an dem Status der Beatles ändern. Und das andere Musiker nicht wertgeschätzt werden, ist nicht die Schuld der Beatles. Ich habe umfassendes Wissen über Pop- und Rockmusik, und es gab herrliche Innovationen links und rechts des Mainstreams, doch bleiben die Beatles der kleinste gemeinsame Nenner.

Wieso sollte man zum Beispiel Captain Beefheart oder George Clinton zum kleinsten Gemeinsamen Nenner werden? Das ist völlig “utopisch”.

Unter Musiknerds sind übrigens eher The Velvet Underground der kleinste gemeinsame Nenner. Es kommt also ganz drauf an, wen man fragt. Die Beatles sind überbewertet These ist schrecklich undifferenziert.

Man könnte auch stumpf über Johann Sebastian Bach schreiben, er hätte nur Italiener und Franzosen abgekupfert und nur immer dieselbe Fuge geschrieben.

      • Aktualisiert - - -

Ich persönlich würde auch Daniel Johnston über die Beatles stellen, aber wtf wer bin ich

Nein, aber du kannst ja diesen Status trotzdem anzweifeln. Warum musst du einen Konsens zw. dir und dem Mainstream (oder anderen Musiknerds) herstellen? Schließlich:

kommt [es] also ganz drauf an, wen man fragt.

Ich halte z.B. „Aus Liebe“ von Taktloss & Justus für das beste deutschsprachige Album aller Zeiten, kann aber nachvollziehen, dass die meisten Menschen a) mit diesem non-sequitur-/Dada-Meta-Humor nichts anfangen können und ihnen b) das Album viel zu hart ist. Mein Vater würde wohl ein Wolf-Biermann-Album als bestes deutschsprachiges Album nennen, warum sollte ich mich mit ihm auf einen Konsens einigen? Ist doch okay, wenn wir beide unsere eigene Meinung haben. Wie will man z.B. einen Konsens über die zehn besten Rockalben herstellen? Rolling Stone hat das oft genug versucht und ist oft genug gescheitert.

Ich persönlich würde auch Daniel Johnston über die Beatles stellen, aber wtf wer bin ich

MMn im Recht, und hier sieht man auch, dass du mit diesem Konsens, den du bilden willst, selbst nicht zufrieden bist. Put your sunglasses on, Nakki, that’s the law around here, you gotta wear your sunglasses. So you can feel cool :^)

Der Soundtrack zu den Kurzgesagt-Videos von Epic Mountain Music gehört zur besten orchestralen Musik, die ich je gehört habe.

Hier passt einfach alles - so schallen schonmal mehrere Instrumente auf einmal los, nur um im nächsten Moment von einem 8bit-Thema fortgesetzt zu werden oder man fühlt sich einfach wie in einem guten Actionfilm :oops:

Mein persönlicher Lieblingssong ist Life, der wiederum eine noch epischere Variation von Time ist.

Tori Amos! Eine hammer Frau deren Live-Auftritte mich jedes mal begeistern :smiley: Ich habe immer sehr viel Freude beim zusehen. :smiley:

luv it

passend zur Jahreszeit :wink:

[video=youtube_share;6fYr41ZqXSU]http://youtu.be/6fYr41ZqXSU[/video]

Wer Grausamkeit musikalisch so aufbereitet, der hat mehr als nur Talent.

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//youtu.be/3_shz1T1_yo
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