Microsoft kauft Minecraft

Der Minecraft-Erfinder erklärt in einem offenen Brief, warum er an Microsoft verkauft hat.

Wenn ich ehrlich bin ist das für mich ganz viel blah blah blah. Er soll sagen wie es ist: Jeder der so ein Angebot, nachdem man für den Rest seines Lebens ausgesorgt hat, ablehnt ist einfach nur dumm.

Dann ist natürlich die Frage, weshalb er sich die Mühe macht, sich zu rechtfertigen.

Ist vielleicht auch besser so. Jedes andere erfolgreiche Indie-Studio hatte bessere Entwickler. Und da könnt ihr mir jetzt ruhig hate für geben,wenn ich mir z.b. den Lead Developer von Introversion anschaue was der für geile Sachen einbaut, die noch prinzipiell simpel zu machen sind (für jemanden der C++ kann - pfeif).

Minecraft basiert auf Java, was ja schon mal eine extrem blöde Idee ist, weil Java nach wie vor Performanceprobleme gegenüber C++ hat (Oder sagen wir mal man muss schon mehr ein Auge drauf haben als bei anderen Sprachen) . Man hat das zwar gut im Griff, das ist aber normalerweise nicht für ein Videospiel dieser Größe gedacht. Dazu kommt noch, und das muss ich als Java-Programmierer jetzt einfach mal mehr oder weniger annehmen ohne groß in den Source-Code schauen zu können, das scheinbar auch nicht wirklich performanceorientiert programmiert wurde. Das Spiel wirkte mit seinen technischen Problemen immer wie ein kleines Hobbyprojekt was ich nebenbei mal so schreibe, und das war es wahrscheinlich auch.

In der Community selbst waren deutlich bessere, ambitioniertere und erfahrenere Programmierer als bei Mojang selbst, das hat man immer wieder gemerkt. Viele Dinge, die dann sehr spät irgendwann mal Einzug gehalten haben in MC sind teilweise einfach Arbeiten von Hobbyprogrammierern, indem man große Teile des Mods einfach übernommen hat. Dahinter steckt keine konzeptionelle Eigenentwicklung und wie viel eigener Code außer Integrationsbedingt noch da eingeflossen ist, kann man auch nur vermuten.

Ich will nicht seine Arbeit runtermachen, er hat definitiv Talent in Gamedesign und Programmieren hat er ja ganz offensichtlich auch; Aber es gehört halt mehr dazu als nur ein paar Codezeilen zu tippen, und das hat Mojang halt nicht verstanden oder realisieren können - Das ist der Schritt, an denen viele Indiestudios zerschellen, sobald sie expandieren. Am richtigen Softwareengineering, Projektplanung, PR, Rechtsabteilung, etc. - Mojang hätte viel größer werden MÜSSEN um das Produkt Minecraft noch richtig fördern zu können - So dümpelte es irgendwann vor sich hin.
Es gibt auch genügend Studios die den Sprung schaffen, es ist ja nicht unmachbar (Kerbal Space Program) , aber in nachhinein hat Notch da wohl richtig entschieden. Wenn er die Geschicke seines Unternehmens und seines Produktes nicht leiten kann - oder will - dann muss er das halt an Leute abgeben die das können.

Microsoft hat die Kapazitäten und das Know-How und nun eben auch die Marke, da muss man einfach mal schauen was sie daraus machen. Es hat halt nur eine gewisse Ironie.

[QUOTE=ExtraKlaus;377162]
Microsoft hat die Kapazitäten und das Know-How und nun eben auch die Marke, da muss man einfach mal schauen was sie daraus machen.[/QUOTE]
Würde ich Minecraft spielen, würde mir schon jetzt davor grausen.
Zum Glück ist es mir aber egal :mrgreen:

[QUOTE=strohaLm;377159]Jeder der so ein Angebot, nachdem man für den Rest seines Lebens ausgesorgt hat, ablehnt ist einfach nur dumm.[/QUOTE]
Milliardär zu sein ist zwar noch eine ganz andere Hausnummer, aber Notch war dank Minecraft schon lange Zeit mindestes zweistelliger Multimillionär. Mojang hat bei 31 Mitarbeitern über 240 Millionen Dollar Jahresumsatz undgemacht…allein 2013 hatten sie über 90 Millionen Euro Gewinn. Ausgesorgt hat der Mann schon seit 2010.

Ich nehme ihm daher ab, dass er wirklich nicht mehr im Rampenlicht stehen möchte. MS hätte ihn sicherlich auch gerne behalten. Die Wissen wie sehr Notch mit der Marke Minecraft verbunden ist.

Irgendwann interessieren dich die Nullen vor dem Komma auch nicht mehr, denke ich :ugly

Doch, man gewöhnt sich schließlich an alles. Viele wollen halt immer mehr, egal was sie haben.

Ich hatte Notch zwar nie so eingeschätzt, aber ich hatte ihm auch seine Abneigung zum Oculus/Facebook Deal abgenommen…von daher ist er vielleicht auch wirklich, zumindest zum Teil, dem Glanz erlegen :wink:

Er schreibt ja selbst, dass dieser Deal im starken Kontrast zu seinen früheren Aussagen steht. Man kann sich halt immer leicht moralisch über andere erheben solange man es nicht selber ist, dem man die Milliarden vor die Nase hält.

Minecraft ist für mich schon seit 2 Jahren kein Thema mehr. Das hatte keinen bestimmten Grund, aber irgendwann ist halt die Luft raus…gespielt hatte ich es seit der Beta.

Na ja, ich glaube 2,5 Milliarden hat Notch selbst gar nicht gekriegt, da waren ja noch mehr gewesen aber die Summe ist selbst dann immer noch so gigantisch, da wäre man wirklich blöd, wenn man da nicht zugreift. Minecraft ist im Grunde genommen fertig und hat seinen Zenit hinter sich. Scrolls ist nicht in Sicht, vom anderen Produkt hat man auch nichts mehr gehört und eine neue Firma kann man mit dem Geld sowieso wieder aufmachen. Selbst aus Gründen des Prinzips seh ich da ehrlich gesagt gar nichts, weshalb man den Deal ablehnen sollte. Wieso Microsoft ihn auf der anderne Seite eingeht… wird mir ein Rätsel bleiben.

Da Notch angeblich 70% von Mojang besitzt geht 70% der Kaufsumme damit wohl an ihn. Damit ist er deutlich über der Milliarde.

Gab es schon eine gute Erklärung, was an Minecraft 2,5 Milliarden wert ist?

Baru … du hinterfrägst nach all den Milliardendeals der letzte Jahre noch wirklich den realen Wert solcher Dinge? :ugly

Jetzt weiß ich auch warum Microsoft überall die Kacheln eingeführt hat. All planned.

[QUOTE=strohaLm;377184]Baru … du hinterfrägst nach all den Milliardendeals der letzte Jahre noch wirklich den realen Wert solcher Dinge? :ugly[/QUOTE]

Die meisten dieser Käufe sind vermutlich tatsächlich etwas wert. Der Star Wars Deal wird sich für Disney sicher genauso auszählen wie der Marvel Deal. Auch so Aufkäufe von diesem Zeug wie WhatsApp ist realistisch aber wie Mojang 2,5 Milliarden wieder einspielen will ist mir wirklich schleierhaft.

Die wollen die Kohle in einem Jahr wieder drin haben, hat MS mal gesagt. Beim bisherigen Umsatz von Mojang würde das 10 Jahre dauern, vorrausgesetzt Minecraft bleibt so erfolgreich, was eher unwahrscheinlich ist.

Ich denke sie werden es Free2Play machen und anschließend über Microtransactions Geld verdienen wollen…ich bin mal gespannt.

Zehn Jahre wäre ja sogar noch optimistisch, man darf ja nicht vergessen, dass man trotz allem auch Kosten hat, vor allem was das Merchandise angeht. Von den zweihundertwasweißichwas geht nicht alles am Ende als Gewinn rein. Wenn Gewinn am ende 90 Millionen sind, braucht Microsoft mehr als zwanzig Jahre! Selbst mit MMO F2P Mikrotransaktionen kann ich mir nicht erklären, wie das gehen soll. Ein Star Wars The Old Republic hatte doch selbst Probleme die ganzen Kosten zu decken und da hat EA ja wirklich alles erdenkliche gemacht, von monatlichen Kosten bis eben kleine Bezahlungen. Und TOR war von 2,5 Milliarden ja noch weit entfernt.

Was man vielleicht noch etwas gegenrechnen könnte, wäre der Verlust, den ein erfolgreiches Minecraft für die restliche Branche auslöst. Die Spieler spielen für maximal 20 Euro ein Spiel über häufig deutlich mehr als 100 Stunden, während andere Spiele teilweise nur Spieldauer von 10 bis 15 Stunden für 60 Euro haben plus weitere teure DLC. Vielleicht gibt es eine große Überschneidung in der Zielgruppe z.B. der XBox-Spiele und der Minecraft-Spieler.

Ist auf der einen Seite sehr spekulativ, aber aus irgendwelchen Überlegungen muss sich ja die Summe zusammensetzen.

[QUOTE=Baru;377183]Gab es schon eine gute Erklärung, was an Minecraft 2,5 Milliarden wert ist?[/QUOTE]
Das Game wird integraler Bestandteil von Windows (9), Windows Patches* gibt es nur im Bundle mit Minecraft-DLCs (z.B. “Taming a horse in Minecraft” ) für $9.99 und angelehnt an das vorbildhafte “Dungeon Keeper Mobile” kostet jeder Block, den man weghacken will 100 MS-Points oder man wartet halt 2 Tage.

*Wenn man Windows nicht regelmäßig patchen tut, läuft die Lizenz ab.

Naja, ich meine mal von einem anderen Spiel mit gleichen Konzept gehört zu haben. Wenn Microsoft das Game irgendwie verschlimmbessert, könnte für MS der Schuss schnell nach hinten losgehen.

Skype nutze ich seit der MS-Übernahme auch nicht mehr.

Ja, zumal die Fans auch einfach mit der aktuellen Version auf ewig weiterzocken können. Die Modder machen sowieso jetzt schon mehr als Mojang.