Maßlos überschätzte Filme: hochgejazzt aber nix getaugt

Wie dem auch sei, btt. Noch ein Film, den ich nicht mag ist Forrest Gump.

Dem schließ’ ich mich doch glatt an.
War ein Film, der dachte, er wäre 'n ganz toller und ganz schlauer und ganz gesellschaftlich tiefblickender und in letzter Konsequenz war’s 'n lächerlicher Oscar-Bait mit einer gefühlten Laufzeit jenseits von Gut und Böse.

MfG Forger

Forrest Gump ist doch geniales Popcorn-Kino. Mir hat er gefallen, vor allem weil ich jetzt weiß wie Apple zu ihrem Logo gekommen sind und wie der Smilie entstanden ist. :smt023

Ich mag Forrest Gump sehr…hat einfach eine einlullende Geschichte die ihnen ein paar Stündchen mitnimmt…sehr gut insziniert, tolle Schauspieler und ein gutes Skript…ich hab nix daran auszusetzen…

@ezzendy,
so sehe ich das auch. Außerdem kann man da etwas weinen. Super.

Ein als absolutes Meisterwerk verschrieener Film mit dem ich überhaupt nichts anzufangen weiß ist “Die sieben Samurai” von Akira Kurosawa aus dem Jahre 1954.

Nicht nur bei internationalen Kritikern sondern auch unter Filmfans gilt Die sieben Samurai ja als Kultfilm und bester japanischer Film aller Zeiten und er wird auch gern als Begründer des Action-Genres bezeichnet. Bei imdb.com mit einer Wertung von 8.8 auf Platz 13 der besten Filme all-time.

Ist jetzt schon etwas länger her dass ich ihn gesehen habe aber ich konnte mit diesem Film überhaupt nichts anfangen. Für mich bot der Film nur gähnende Langeweile, schlechte Charakterzeichnungen und veraltete Action-Szenen (diese mag man ihm ja noch nachsehen). Mit einer Laufzeit von über 150 Minuten gehört der Film ja nicht gerade zu den kürzesten aber viele Filme mit einer solchen Länge vermögen es ja eine unheimliche Itensität aufzubauen und auch weit über 3 Stunden zu fesseln und als filmisches Epos sich auf ewig in die Köpfe des Zuschauers einzubrennen, beste Beispiele wären “Es war einmal in Amerika” oder “Der Pate 1 & 2”. Nichts davon war bei mir nach dem Sehen von “Die sieben Samurai” der Fall, eher noch konnte mich die Uhrzeits-Anzeige auf meinem DVD-Player in ihren Bann ziehen die ich nach ungefähr der Hälfte des Filmes nicht mehr aus den Augen lassen konnte.

Das liegt wohl am ehesten daran dass ich mit dem Thema Japan in der Azuchi-Momoyama-Zeit (Quelle: Wikipedia) nicht wirklich was anfangen kann, außerdem versprühten die Dorfbewohner im Film mit ihren Gummi-Glatzen einiges an unfreiwilliger Komik, warum man hier nicht den “Aufwand” betrieben hat echte Kahlköpfe vor die Kamera zu stellen ist mir ohnehin schleierhaft. Überhaupt die gesamte Handlung ist für einen Film mit solcher Länge doch sehr sehr simpel: Dorf wird jährlich überfallen, Dorfbewohner engagieren Söldner die das Dorf verteidigen sollen, fertig.
Vielmehr passiert auch nicht in diesem Film, außer einer Liebesgeschichte als Gipfel der Langeweile.

Ich hab mich sogar noch geärgert als ich nach dem DVD-Kauf erfahren habe dass ich es mit einer gekürzten Fassung zu tun habe und das nicht die internationale Langfassung ist, die nochmal eine gute Stunde mehr an Laufzeit bietet. Später hat sich herausgestellt dass das doch nicht so schlecht war.

Interessanterweise bin ich auch mit “Die glorreichen Sieben” nie wirklich warm geworden. Dieser ist ja eine Art amerikanisches Remake der sieben Samurai, nur in einem komplett anderen Szenario, nämlich dem wilden Westen. Der Vorteil bei diesem Film ist allerding die angenehme Laufzeit die nicht dermaßen ausartet wie beim asiatischen Pendant. Außerdem kann ich auch dem Szenario hier mehr abgewinnen. Ich würde die “Glorreichen Sieben” den “Sieben Samurai” auf jeden Fall vorziehen, nur kann ich auch hier diesen Kultstatus nicht wirklich nachvollziehen, vor allem verglichen mit Leone-Western ist dieser hier doch eher schwach.

Kann also sein dass ich einfach mit der Grund-Story nicht wirklich warm werde, die in beiden Filmen ja mehr oder minder identisch ist. Jedenfalls sind beide Filme meiner Ansicht nach ziemlich überschätzte Klassiker.

DIe tollen 3D-Effekte fand ich irgendwie bestenfalls nett. Auf mich wirkten die Figuren immernoch, wie gegeneinander verschobene Pappen. Es waren viele Pappen, die da „aufgestellt“ waren, aber jede für sich wirkte einfach nur platt und flächig.
Neben den Effekten wurde aber auch die Story durchaus als toll angepriesen. Neben den bereits genannten Charakteren (der Überläufer, die Geliebte, die Oberbösefichte) fand ich auch, dass teilweise doch eine fragwürdige Logik an den Tag gelegt wurde. In dem topangepassten Ökosystem war seltsamerweise das komische Viech, dass den Protagonisten verfolgt, viel zu groß für den eigenen Lebensraum und deshalb als Raubtier, das jagt, völlig ungeeignet. Aber wie sollte sonst der Held entkommen.
Würde ich mir den Film nochmal antun, würden mir sicher weiter Details auffallen, aber ganz ehrlich? Einen Film ohne Story muss ich nicht zweimal sehn.

Nachdem ich ihn heute abend zum 1.mal gesehen habe, kommt unbedingt noch mit auf die Liste: Free Rainer.

Alle jubeln mir schon seit Jahren mit dem Streifen die Ohren voll, wie toll das denn wäre und endlich mal eine böse Komödie, die das Fernsehen so kritisiert, wie es wirklich ist – quasi FKTV als Film mit Holger in der Hauptrolle, gespielt von Moritz Bleibtreu.
Da waren meine Erwartungen natürlich dementsprechend hoch. :slight_smile:

Und was war nach Ende des Films? Genau: :frowning:
Ja gehts noch platter?? Daß sowohl das technische Konzept zur Quotenmanipulation sowie dessen filmische Umsetzung hanebüchen ist… geschenkt! Daß sich außer Bleibtreu und Gregor Bloeb keiner wirklich Mühe gibt zu schauspielern… geschenkt! Daß der Film in seiner Machart recht billig ist… doppelt geschenkt. Daß es seltsam ist, daß jemand wie Rainer nach all den Jahren im Geschäft nicht weiß, wie Quotenmessung funktioniert… ein Kniff, damit die Zuschauer darüber belehrt werden können, also auch geschenkt.

Was ich dem Film nicht schenke:
er liefert genau das gleiche Niveau ab, wie die Sendungen / Sender, die er kritisiert. Alles so platt, oberflächlich und plakativ wie möglich, Charaktere wie vom Reißbrett.
Rainers Wandlung von 100% Saulus zu 100% Paulus dargestellt durch 4 Minuten mit langen Einstellungen vom grübelnden Moritz unterlegt mit leiser Musik… na klar doch!
Und morgen stellt sich Assad vor die Kameras und verkündet, er würde freiwillig nach Den Haag fliegen und sich stellen, aber vorher noch alle Gefangenen freilassen. Grund: er hat gestern Bilder eines toten Kindes in Homs gesehen. Autsch! :roll:
Nur 3 Frauen im Film: resolute Mutti, taffe Powerfrau und blondes Tusschen. Stereotypen mit dem Holzhammer für die ganz Blöden.
Die bessere Welt sieht so aus: alle gucken nur noch Dokus oder Fassbinderfilme (totaaal langweilig) oder lesen Bücher im Park. Au Backe! Wie in der Zeugen-Jehovas-Werbung.
Und das schlimmste: billigste Klischees über Arbeitslose. Ein Säufer ohne Wohnsitz, ein weltfremder Frömmler, ein Verschwörungstheoretiker (1a Kopie von Fletcher), ein fetter Knasti, ein radebrechender Ausländer. Ganz toll, genauso hätt’s RTL2 gemacht. Was kritisiert Free Rainer doch noch gleich??.. :smt011

Was hätte man aus DEM Thema tolles machen können… echt schade drum. Einen ganz kleinen Vorgeschmack geben die Dialog zwischen Bleibtreu und Bloeb, aber das sind nur 5 von 120 Minuten…

Alleine, dass Moritz Bleibtreu mitgespielt hat… hätte dich das nicht stutzig machen müssen?

Zu den Tarantino-Filmen sei ganz klar gesagt: Entweder man liebt ihn, oder man hasst ihn. Dazu braucht man einen gewissen Zugang, den sicher aus geschmacklichen Gründen (diplomatisch ausgedrückt) nicht jeder hat.

Ein Film, der in meinen Augen total überbewertet wurde, ist folgender:

The Descent

Der Anfang des Films ist stinklangweilig, bis es dann endlich dazu kam, dass sie in der Höhle sind. Dann wurde es einfach nur dämlich. Das sollen erfahrene Extremsportlerinnen sein…und da rennt dann diese völlig verblödete Tuse (keine Ahnung mehr, wie sie heißt) voraus, weil sie der Meinung ist, Licht zu sehen, stürzt in eine Spalte ab und erleidet einen offenen Bruch am Bein. Soviel Blödheit hat auch nichts anderes verdient.
Generell konnte ich in dem Film keinen Bezug zu den Protagonistinnen herstellen. Sie bringen sich hier sowieso in Gefahr durch ihre dämlichen Aktionen und kommen dann in den Lebensraum einer uns bisher unbekannten Spezies, die gewalttätig ist und scheinbar ein Allesfresser ist wie wir. Pech gehabt…und interessiert mich als Zuschauer nicht im geringsten.

Der zweite Teil ist noch abstruser. Aber der wurde nicht überbewertet, deswegen äußere ich mich dazu nicht weiter.

Also ich fand the Descent war der beste Horror Film, den ich je gesehen habe :smt017

Blade Runner. Ja, haut mich doch und nennt mich ignorant!

Nein, ganz bestimmt nicht, ausser gute Spezialeffekte hatte der flache Streifen nichts zu bieten, der Film war zu lang und masslos überzogen, da halfen auch die Hauptdarsteller Harrison Ford und Rutger Hauer nichts mehr, einfach zum einschlafen, gleiches gilt auch für James Camerons AVATAR, menschliches Wesen kommt nach Schlumpfhausen und verliebt sich in Schlumpfine und verschlumpft sich mit den Schlümpfen und der böse Gargamel macht ganz Schlumpfhausen nieder, mehr steckt in der Story nicht drin, nur der Aufwand an Spezialeffekten ist grösser!
Ein weiterer Schuss vor den Bug war POSEIDON von Wolfgang Petersen, Peterchens Bootfahrt war ein einziges Gedöns, Getöse und Gedröhne mit wenig Inhalt, da war das Original aus den 70ern um Welten besser!
TWISTER muss ich hier unbedingt noch aufzählen, fliegende Kuh (MÖÖÖÖÖHHHHH) Aua, Aua und dann der Hindernisparcour auf der Landstrasse (Links…Rechts…), erst landet ein Auto auf der Strasse, dann ein Mähdrescher und dann ne ganze Scheune.
Der hanebüchendste aus dem Kreuz gedrückte Katastrophen-Blockbuster den ich je gesehen habe!!! :smt021

So gehen Meinungen halt auseinander.

Ich bin fassungslos… :mrgreen:

Ich habe Beiträge gelesen die ihr Menschen niemals glauben würdet.
Gigantische Ignoranz, die brannte in meinen Augen.
Und ich habe Kritiken gelesen, Schwarz auf Weiß, nahe der Unfassbarkeit.

All diese Schmähungen werden vergessen sein mit der Zeit
So wie Tränen im Regen

Zeit mal wieder Blade Runner zu genießen!

Ich habe TV Drachen gesehen, die erschlagen in einer Ecke des Forums lagen! :ugly

So gehen Meinungen halt auseinander.

Dieser Aussage schliesse ich mich an! :wink:

Blade Runner war für die damalige Zeit ein herausragender Film.
Dass er sich mit heutigen Produktionen nicht messen kann, ist logisch. Auch ich fand ihn, weil ich halt moderneres/besseres gewohnt bin, nicht ganz so dolle. Hätte ich ihn aber vor diveresen SciFi-Produktionen gesehen, hätte ich ihn sicher gut gefunden.

eigentlich wollte ich mich ja aus diesem Thread raushalten, aber was zuviel ist, ist zuviel…

… Dass er sich mit heutigen Produktionen nicht messen kann, ist logisch…

Wenn man seine Logik auf solcherlei Axiomen aufbaut, sollte man sich nicht wundern, wenn einem irgendwann das Denkgebäude zusammenfällt. An „Blade Runner“ wird man sich noch erinnern, wenn man den fünften Reboot von Transformers schon wieder vergessen hat. Übrigens ist es ganz interessant zu wissen, dass es durchaus moderne SF gibt, die wieder mit klassischem Modellbau arbeitet („Moon“ von Duncan Jones z.B.) Und war denn „Blade Runner“ nicht hellsichtig, wenn man sich die Luftverschmutzung heutiger Molochstädte wie Peking anschaut? Und war er denn nicht hellsichtig bzgl. ganzer Hochhausfassaden die zu Videoleinwänden werden? Und sind nicht einige Szenerien aus „Skyfall“ und „Cloud Atlas“ ganz klar von „Blade Runner“ inspiriert - so wie er selbst wiederum ohne „Metropolis“ und „Things to Come“ nicht das geworden wäre, was er ist? Und sollte man ihn sich nicht im KINO angesehen haben, wo er einfach ganz anders wirken kann? Und sollte ich nicht aufhören zu schreiben, bevor ich noch mehr Zeit verplempere?

Ach ja, im Sinne des Threads: „Holy Motors“ habe ich vor 3 Wochen gesehen und war leider etwas enttäuscht. Zwar gab es interessante Szenerien, verblüffende Stimmungswechsel und eindrucksvolle Passagen während des Films (der sich selbst wohl als Hommage ans Kino versteht) aber konzeptbedingt habe ich mich emotional nicht so richtig eingebunden gefühlt (Warum sollte man um irgendwen in diesem Film zittern, wenn eh alles abgesprochen und gespielt ist) - wo ich mir gerade vom Schöpfer von „Die Liebenden von Pont Neuf“ mehr erwartet hätte. Aber er ist einen Blick wert, quasi auf großartige Weise gescheitert (wie „The Fountain“).

Ich nehme an, dass Balde Runner langsam aber sicher das John Carter-Syndrom packt.

Der Film fundierte unzählige Filme, und mit seiner Neueinführung des Cyberpunks legte er die absoluten Grundsteine dafür, wie zukünftige Weltraumfiktionen oder auch soziale Dystopien auszusehen hatten.

Aber Leute wie zum Beispiel ich wuchsen mit den Nachkommen von Blade Runner auf. Diese Nachkommen wussten zum Teil wesentlich besser mit der Materie, dem Storyaufbau und etwas, das man Script nennt, umzugehen.
Deswegen weiß meine Generation (denn bei mir ist es ebenfalls der Fall) Blade Runner vermutlich nicht mehr zu schätzen - wir sind mit den Nachkommen Blade Runners aufgewachsen, die eine neue Generation auf eine neue Weise anzusprechen wussten.

Blade Runner verlief für mich komplett im Sand, die Story passte auf einen Bierdeckel, die Dialoge waren teilweise absolut unterirdisch.
Damals große Fragen, können heute mit Leichtigkeit beantwortet werden.
Wird die Maschine irgendwann dem Menschen gleichen. Damals eine interessante und im Film klasse ausgearbeitete Idee.
Heute kann man nur noch den hier machen :smt017 und klipp und klar antworten = JA! Denn der Mensch ist in seiner Kernexistenz auch nichts anderes.
Eine viel wichtigere Frage wäre gewesen = Ist die Maschine etwas Besseres - und sofern man so argumentieren könnte, wie definiert sich dieses Bessere?

Blade Runner ödet mich heute leider nur noch an.

MfG Forger

Da muss ich aber mal mit der groben Kelle dazwischenschlagen! Blade Runner ist auch heute noch ein Meisterwerk, das man in seiner Gesamtheit betrachten muss. Allein die Fülle an Details, die sich dem Betrachter erschließt, wenn er sich die Straßenszenen ansieht, ist schier erschlagend! Regenschirme, Masken, Make Up, Beleuchtung und Geräusche … immer wieder entdecke ich andere Dinge, die mir vorher nicht aufgefallen sind. Und oberflächlich ist die Story nun wirklich nicht. Es geht um Menschlichkeit, Einsamkeit, Liebe, Verlustängste, Schmutz, Hoffnungslosigkeit …ect.

Kommt natürlich auch darauf an, welche Fassung des Filmes man ansieht. Für mich ist der Final Cut die erste Wahl, da dort die störenden Voice Over und das unpassende Ende komplett entfernt wurden.

Für mich wird “Blade Runner” soagr immer besser. Beim ersten Mal Sehen fand ich ihn auch noch öde (oder sagen wir mal lieber unspektakulär). Mit jedem zusätzlichen Anschauen macht mir der Film mehr Freude und gehört für mich definitiv unter die Top 10 der Science Fiction Filme.
Habe bisher nur den “Final Cut” gesehen.
Auch “Die sieben Samurai” (@ bigsmoke306) ist ein Film, der mir sehr gefällt. Finde ich definitiv besser, als “Yojimbo”, wo mir das Remake von Sergio Leone besser gefällt.

Überbewertet sind für mich Filme, wie z.B. “Lola rennt”, “Memento” u.a., wo eine bestimmte Erzählweise von einer höchst durchschnittlichen Story ablenkt. Obwohl man da auch noch Unterschiede machen muß…“Lola rennt” finde ich schlecht und überbewertet, während ich “Memento” nur für überbewertet halte.
Und dann gibt es natürlich auch noch ein paar Filme, die ich persönlich komplett für Müll halte, sich aber woanders größter Beliebtheit erfreuen. Das ist dann aber (meist) Geschmackssache.