Markus Lanz 31 Mai

In der Markus Lanz Sendung vom 31 Mai 2012 sind Klaus Wowereit, Dirk Müller, Hans Werner Olm, Tino Wopp und Neda Soltani zu Gast.

Der erste Gast mit dem Markus Lanz spricht ist Klaus Wowereit, der übrigens mit einer Sprechzeit von fast 30 Minuten einen überdurchnschnittlichen Anteil an der 75Minuten langen Sendung hat. Als es dann um das Thema Finanzen von Berlin geht leitet Markus Lanz auf Dirk Müller über - Dirk Müller ist ein Finanzexperte und Autor zwei sehr erfolgreicher Bücher - dieser redet dann etwa 6Minuten über die Eurokrise u.Ä. bis er dann bei Minute 37 von Hans Werner Olm unterbrochen wird, indem dieser wie ein Kleinkind so tut als ob er einschlafen würde.
Der Moderator Markus Lanz geht auch noch voll drauf ein und fällt Dirk Müller ins Wort nur um ihn dann für die restliche Sendung nicht mehr zu beachten um mit den restlichen Gästen zu reden. Der Kabarettist Tino Wopp bekommt auch gerade mal die Sendezeit um seine kurze Nummer aufzuführen.
Hans Werner Olm redet dann noch 14 Minuten mit Markus Lanz und den Abschluss der Sendung mit immerhin 20Minuten Gesprächszeit bildet das Gespräch mit Neda Soltani.

Was soll diese unfaire Verteilung der Gesprächszeit. warum lädt Lanz so viele Gäste ein wenn er eh nicht vorhat mit allen zu reden und warum belohnt er auch noch das kindische Verhalten eines erwachsenen Mannes ?
Der Vorfall wäre mindestens eine Erwähnung in kurz kommentiert wert.

Olm genießt “Narrenfreiheit” und darf wegnicken.
Vorallem wenn sein Sizunachbar einen “Laberflash” bekommt und in sechs Minuten mehr textet als “Martin Schneider” bei allen Talkshowauftritten zusammen.

Was soll man sagen? Lanz ist halt eine zum klassischen Zirkus mutierte “Talkshow”, in der es nicht um Diskussionen oder Austausch von Argumenten geht, sondern hauptsächlich um Action, Drama, lustige Fritzchen-Witze und sonstigem kuriosen Tinnef. Wo die sogenannten politischen Talkshows wenigstens noch den Anschein einer Sachdiskussion verfolgen, geht’s bei Lanz wirklich nur noch um die Attraktion.

Wowi bringt den Promi-Status mit und darf deshalb in der Manege 30 Minuten seine Runden drehen. Natürlich geht’s auch hier nicht wirklich um Sachthemen. Dem Zuschauer wird gezeigt, wie der Promi durch die von Lanz vorbereiteten Feuerreifen springt. Dabei geht Lanz wohl davon aus, dass das dem ZDF-Publikum auch nach dem zwölften total dämlichen Hoppsala noch nicht langweilig ist. Und dann geht’s weiter zum nächsten Gast.

Mr. Dax’ Talent ist die Finanz-Clownerie; seine einstudierte One-Man-Show spult er auf allenmöglichen sich bietenden Bühnen ab. Mr. Dax ist ein Produkt der modernen Talkshow-Maschinerie. Er hat sich auf fetzige Statements spezialisiert, die aufgrund der Themenkomplaxität niemand kontert und wenn, dann wird es idR. vom Moderator abgewürgt, weil es dann angeblich zu kompliziert wird.

So dann gibt’s ein wenig Comedy mit Bällchen-Jonglieren und MAS*H-mässigen Frontberichten aus Afghanistan.

Zum Schluß noch zur Abrundung der Abendvorstellung eine herzzerreißende Geschichte. Und morgen geht der Spass in genau dersleben Konstellation wieder von vorn los - nur mit wechselnden Artisten; etwa Theo Waigel, Margot Hellwig und eine Sexualpädagogin die was über’s Zu-früh-kommen erzählt (gnihihi).

Dass Dirk Müller mit seiner Clownseinlage nur 6 Minuten hatte und Wowi hingegen 30 Minuten …nunja, ein ausgebuffter Profi wie Dirk Müller weiß, was seine Rolle in einer solchen Zirkus-Show ist. Da muss man wenig Mitleid haben.