Totale Freiheit? Ok,aber dann muss jeder für seine Fehler haften.
Totale Hilfe in allen Lebenslagen? Ok,aber dann muss der Staat einige potentielle Gefahren im Vorfeld ausschliessen.
Du begehst hier einen Gedankenfehler.
Geholfen wird so oder so, auch wenn sich jemand mit illegalen Drogen das Hirn zerstört, wird ihm immer noch durch Krankenkasse usw. geholfen. Es kann passieren, dass er ein paar Monate oder Jahre in einem Gefängnis ist, aber auch das sind Steuergelder die dann ausgegeben werden.
Es gibt also keine Möglichkeit Drogenkonsum nicht gesellschaftsschädlich zu regulieren.
Verbote sorgen nur dafür, dass niemand die Qualität der Drogen kontrollieren kann und vor allem versuchen die Drogenkonsumenten so lange wie möglich geheim zu bleiben, weshalb Hilfe häufig zu spät kommt und eigentlich nur noch in Form von lebenslanger Sozialhilfe sinnvoll ist.
Aus staatlicher Sicht wäre es also sinnvoll ein Drogenmonopol aufzubauen und auf diese Art dem Schwarzmarkt das Wasser abzugraben.
Man muss nur darauf achten, dass die Regeln wie Drogen konsumiert werden dürfen relativ unattraktiv sind.
Beispiel: Man richtet für Heroinabhängige Häuser ein, in denen sie (am besten kostenlos) Heroin holen können. Natürlich unter ärztlicher Aufsicht und mit einem dauerhaften Angebot der Entzugstheraphie.
Der kurzfristige Effekt wäre mit Sicherheit negativ, weil viele Heroinabhängige nun mehr konsumieren werden.
Langfristig sollte der Effekt aber folgendermaßen aussehen:
- Drogenmafia verliert ihre regelmäßigen Kunden, weil sie gegen „kostenlos“ natürlich nicht ankommen können
- Einzige Einnahmequelle werden Neukunden
- Neukunden sind sehr schwierig zu finden und vor allem weniger lukrativ
Es sollte dann folgendes passieren: Die Biologie sorgt dafür, dass innerhalb von 30 oder 40 Jahren die meisten Abhängigen sowieso weg sind. Durch den geringeren Umsatz auf dem Schwarzmarkt lohnt sich das Drogengeschäft nicht mehr im heutigen Umfang. Die Anzahl an „Neukunden“ wird also geringer werden.
Man wird dauerhaft diese „Heroinhäuser“ brauchen, aber die Anzahl der Abhängigen wird extrem sinken. (Unter der Bedingung, dass nur Abhängige Zutritt erhalten.)
Ansonsten zum Thema Cannabis:
Hier liegt einfach das Problem vor, dass Cannabis unverhältnismäßig stark „dämonisiert“ wird.
Im Prinzip kann man sagen, dass jeder der sich über die Gefahr durch Cannabis beschwert Antialkoholiker und Nichtraucher sein muss.
Da sowohl Alkohol als auch Nikotin deutlich gefährlicher sind als THC und vor allem ein viel höheres Suchtpotenzial haben.
Es wirkt halt einfach „ungerecht“, weil eine der „harmlosesten“ Drogen verboten ist, während zwei deutlich gefährlichere Drogen nicht nur legal sind, sondern auch noch gesellschaftlich so anerkannt sind, dass der Konsum weniger ungewöhnlich ist als der Nichtkonsum. (Wobei sich das bei Nikotin mittlerweile ja geändert hat. Wir sind glaube ich soweit, dass Nichtrauchen einen gesellschaftlich ‚besseren‘ Status hat als Rauchen.)