"Mama Papa Zombie" - ZDF-Doku über Horrorfilme von 1984

Beim surfen durch YT bin ich über diese Doku von 1984 gestoßen:
http://www.youtube.com/watch?v=nMy-NryQN2c

Nach diesem Film wurde u.a. Evil Dead auf dem Index gesetzt. Interessant finde ich, wie tendenziös das Fernsehen damals schon berichtet hat. Das damals über den Horrofilm in etwa so berichtet wurde wie heute über Videospiele. Ein sehr schönes Zeitdokument, wie ich finde, das zeigt, dass Manipulation schon damals in den Medien an der Tagesordnung war.

Hach, wie herrlich populistisch diese Dokumentation doch war. :smiley:

Das Verhalten der Macher und vom Großteil der Erwachsen ist entlarvend und bezeichnend. Videos sind grundsätzlich böse, besonders natürlich wegen den ganzen „Brutalo“-Filmen, wozu sogar Karate-Filme gezählt werden. Einer von vielen Höhepunkten dieser Dokumentation. :smt005

Der Anfang war auch ganz unterhaltsam mit den Szenen aus dem Film „Muttertag“ und als dann die Kinder bzw. Jugendliche danach gefragt wurden, haben sie größtenteils eigentlich nur das wiedergegeben, was in den gezeigten Szenen vorkam. Ob das ZDF damals seine Hände im Spiel hatte?

Auch fand ich diese ganzen Prüfer recht amüsant. Da werden Menschen dafür bezahlt, Filme zu bewerten und die Altersfreigabe einzustufen, können aber nicht einmal ansatzweise zwischen Realität und Fiktion unterscheiden, weshalb sie natürlich eher subjektiv, als objektiv an die Bewertung herangehen.

Ebenso beim Elternsprechtag, als „Ein Zombie hing am Glockenseil“ gezeigt wurde. Ein echter Trashfilm, will ich meinen, aber zur damaligen Zeit halt eben ein Paradebeispiel für die ganzen bösen Filme.

Auf die Frage der Lehrerin, ob einer der anwesenden Erwachsenen jemals den Film oder einen ähnlichen gesehen hatte, reagierte natürlich niemand. Wie vorhersehbar. Man könnte ja zugeben, dass man solche Filmchen gerne Zuhause guckt, während die Kinder schlafen, aber dann wäre man kein moralisches Vorbild mehr.

Die Reaktionen einiger Eltern waren auch stellenweise lustig. Natürlich, ein Film erzeugt eben ein gewisses Gefühl in einem. Sei es Trauer, Wut, Freude, Angst, Ekel oder dergleichen, aber vielen der Anwesenden dort sah man einfach an, dass sie den Film für bare Münze nahmen, anstatt mit dem Grundgedanken an die Sache zu gehen: „Okay, es ist nur ein Film. Es ist reine Fiktion und nicht die Wirklichkeit.“

Nein, stattdessen wird verurteilt und mit populistischem Geschwafel um sich geworfen.

Schrecklich sowas, aber Ja, so geht es grundsätzlich heute der Videospiel-Industrie.

Erst gestern hab ich die Retrospektive von Schnittberichte über Tanz der Teufel gesehen.
Sehr lesenswert was damals so abging. :smt018

http://www.schnittberichte.com/artikel.php?ID=54

Eine super Dokumentation… hust :?
Aber im Ernst, für die damalige Zeit eine völlig normale Diskussion, da man Filme wie diese einfach noch nicht gewohnt war. Mittlerweile sind diese Filme (Paradebeispiel „Hostel“) der Gesellschaftsentwicklung entsprechend, massentauglich geworden.
An dieser Stelle will ich die Doku aber nicht in der Luft zerreisen (man beachte das Alter :!: ), sondern auch für die durchaus „relativ“ guten journalistischen Ansätze loben.
Zwar war der Tenor der Sendung eindeutig (diese Filme können ja nicht gut sein), jedoch war man sich nicht zu schade, die damaligen politischen Entscheidungen zum Jugendschutz kritisch zu hinterfragen (was meiner Meinung nach heute leider viel zu selten passiert).
So wurde unter anderem CDU-Abgeordneter Norbert Schlottmann über die verhärtete Gesetzeslage befragt.
In diesem Zusammenhang stellt der ZDF-Journalist einfach mal die Frage in den Raum, ob hinter den neuen Gesetzen vielleicht auch wirtschaftlich-politische Interessen stehen.
Lobenswerter Weise wird angezweifelt (oder zumindest erkennbar angedeutet), ein Politiker, der sich kurz vor der Wahl auf einmal zum Jugendschützer beruft, wirklich an selbigem interessiert ist. (natürlich… ähm… was den auch sonst? :wink: )
Aber nicht nur das, die Politik könnte ja auch an der Förderung anderer neuer Medien, die größeren wirtschaftlichen Erfolg sichern würden, interessiert sein. (natürlich verneint Herr Schlottmann auch das)

Alles in allem diente diese Doku aber trotzdem zur Panikmache, was vor allem in den dubiosen Interviews mit Videotheken-Betreibern ersichtlich wird (Stichwort „Mama Papa Zombie“).
Nostalgikern, die sich gerne über alte Dokus amüsieren können, ist sie aber sehr zu empfehlen. :smt023

Also so schlecht ist diese Doku nun auch nicht.
Die beste Szene war der Elternabend wo die Eltern einen Horrorfilm Schauen.

Folgen der Doku:
[video]http://www.youtube.com/watch?v=Qu8RjyeGAuc[/video]

Hach, Retro ist doch was Feines :mrgreen:

…vor allem wenn man bedenkt dass die Jugendlichen, die man damals schützen wollte, heute um die 45 Jahre alt sind, und so mancher Forenuser hier heute “Papi” oder “Mami” dazu sagt :ugly

Interessant auch, dass es damals sogar Automaten für Wein gab - schade drum, aber dafür gibt’s ja heutzutage bessere Ladenöffnungszeiten :sekt
Hat ja auch echt viel gebracht mit all den Aktionen: 14 jährige Mädels saufen die Jungs bei Flatrate Partys unter den Tisch, die Horrorfilme der 80er dienen heutzutage als Lachnummern, der echte Horror spielt sich auf dem Schulhof ab und Filme mit exzessiver Gewalt drehen moderne Kids jetzt selbst - mit Handycam.
Und Tanz der Teufel ist mittlerweile Kult - das allerdings zu Recht.

Ist schon echt klasse, so ein Jugendschutzgesetz :smt023

Wobei dieses “Prüfgucken” von (damals) VHS, jetzt DVD etc kein sonderlich beneidenswerter Job ist, was da teilweise an miesen Pornos geguckt werden muss, irgendwelche C-Movies usw, nach 3-4 wochen würde euch das sowas von auf den Sack gehen… :ugly

Stellt euch vor ihr müsstet 3 Wochen Filme vom Kailber “Daniel der Zauberer” gucken :shock:

Aber lustig die jetzige vorsitzende, Elke dingenskirchen ist in der Reportage auch schon dabei, die hat durchhaltevermögen, die meisten Prüfer halten kaum 2 Jahre durch

Wobei dieses „Prüfgucken“ von (damals) VHS, jetzt DVD etc kein sonderlich beneidenswerter Job ist, was da teilweise an miesen Pornos geguckt werden muss,

Bködmann!

http://www.gamestar.de/hardware/news/in … ernet.html

Das lustige an der Reportage ist, heute läuft es auf Elternabenden immer noch so. Die Eltern haben keine ahnung von Medien und stehen völlig auf dem Schlauch wenn man von Call of Duty, Counterstrike oder FIFA Soccer redet…

Normal sollte man ja denken das die Kinder von damals besser mit “neuen” MEdien zurecht kommen, ist aber großteilig nicht so. Surprise surprise, Horrorfilme wie ein Zombie hing am Glockenseil, Avatar oder Muttertag haben keine wirkliche Story :ugly

Aber gut die Eltern da sind echt Pussies, mein Vater kannte die Filme auch, ich hab mit 8 auch schon Poltergeist & co geguckt :smt018

Die Thesen das man in Schulen Medienkompetenz unterrichten muss, tja die gabs 1984 schon, ratet mal wieviel passiert ist seitdem… achja, genau gar nichts. Es ist überhaupt nichts passiert, politiker klopften sich auf die Schultern und gebracht hats 0… woher kennen wir das?