Maischberger zum Thema Salafisten

Hat noch jemand gestern Maischberger zum Thema Salafismus gesehen?

Das erinnerte teilweise wirklich an eine dieser Krawalltalkshows, die mittags bei den privaten laufen. Slapstick pur, beste Unterhaltung. Dumm nur, dass Maischberger nicht als Unterhaltungssendung angelegt ist, sondern eigentlich als ernsthafter Talk.

Wenn man sich anschaut, wer eingeladen wurde, hat man den Eindruck, dass die Macher der Sendung es bewusst auf Krawall angelegt haben:

-Renan Demirkan kam kaum zu Wort. Was schade war, weil sie von allen Teilnehmern der Sendung noch am ehesten so wirkte, als wolle sie ernsthaft diskutieren.
-Michel Friedman steckte die anderen intellektuell bei weitem in die Tasche.
-Hassan Dabbagh antwortete nicht auf die konkreten Fragen, die ihm gestellt wurden, sondern erging sich stattdessen in allgemeingültigen Erklärungen. Wirkte ziemlich deplaziert.
-Kristiane Backer stellte die Konvertierung zum Islam dar wie einen berauschenden Esoterik-Trip.
-Wolfgang Bosbach war relativ zurückhaltend, was bei ihm immer positiv zu bewerten ist.
-Matthias Matussek war mit Abstand der schlimmste von allen. Nicht zu einer Diskussion fähig, stattdessen ständig irgendwelche Schimpftiraden und Hetze gegen den Islam, dazu Geschichten über Bibelverteilungen in Saudi-Arabien, die überhaupt nicht ins Thema passten. Glatte 6 :smt011

Ein spannendes Thema mit viel Diskussionsbedarf. Leider wurde diese Sendung dem überhaupt nicht gerecht.

Die Sendung in der Mediathek:Hier

Interessant finde ich eher, dass Sabatina James, die seit ihrer Konvertierung zum Christentum permanent Mordrohungen von der allerfriedlichsten aller Religionen erhält, vor der Sendung ausgeladen wurde. Aber man muss halt das Verhältnis von Islamkritikern zu Befürwortern immer möglichst bei 1:2 halten.
Generell wirkte die Maischberger aber wie so oft völlig deplaziert und nervtötend. Die Eso-Tante schwebte irgendwo im Traumzauberland, und der Salafist hat sich netterweise selber demontiert. Insgesamt aber eine sehr amüsante Sendung! Gerne mehr davon! :ugly

“Rettet und toleriert den Islam, denn er ist so friedlich mimimimi”

Es reicht ja schon das eine Betroffene (Sabatina James)der im Islam typischen Handhaben ausgeladen wurde weil man versuchte “eine inhaltlich vertretbare Sendung zu komponieren”.
Was eine inhaltlich vertrebare Sendung ist, scheint im Bereich von “Islam nichts anprangern” bis hin zu “Islam lobpreisen” zu liegen. Alles andere wäre Blasphemie.

Man muss gegen den Islam nichtmal Hetzen, man muss nur ein paar Tatsachen aufzählen, dann schafft er es ganz allein Leute gegen seine dumm, verlogene Art aufzubringen. siehe mademoiselle Prediger ^^
(Ausser man ist der Meinung es kann nicht seinen was nich sein darf)

Btw is die ehemalige Mtv Moderatorin eh Geistig komplett von der Erde verschwunden. Das kommt dabei rum wenn man allein nichmehr auf sein Leben klarkommt und sich dann an “etwas” klammert.

Wobei erstaunlicherweise, zumindest in den 10 Minuten die ich ausgehalten habe, ausgerechnet Friedman noch der ruhigste war und diese komische Schauspielerin zusammen mit Matussek am meisten herumrandalierten. Naja jedenfalls ein erneuter tiefster Tiefpunkt der sogenannten politischen Talkshow im ÖR. Bei Christiansen hieß sowas “Sendung mit der Maus” - Fünf Randalinskis und ein Mod-Mäusschen.

Das ganze Konzept dieser Shows ist darauf ausgelegt, dass da möglichst die Fetzen fliegen - grad noch so an der Grenze, wie es der/die Moderator/in in Zaum halten kann. Ist ja klar, dass sowas dann regelmäßig in’s Unkontrollierbare überkippt. Die Alternative ist Beckmann, wo durch die Auswahl des Themas und Gäste eine Friede-Freude-Eierkuchen-Show vorprogrammiert ist.

Fünf Gäste sind einfach viel zu viel. Schon drei sind zu viel. Da geht’s nur noch darum, in der kurzen Zeit, die man als Gast hat, möglichst viele “Gegner” platt zu machen und mittels populistischer Sprüche möglichst viel Beifall zu ernten. Das Schlimme ist, dass die Ausweitung dieses Talkshow-Formats mittlerweile den Politikertypos mitbestimmt. Nur wer in der Arena der Beklopptheit besteht, besteht auch in der Politik.

Manchmal benötigt die Politik auch mal Randale, denn oft genug geht alles in einer Einheitssoße aus gleichen Meinungen und Appeasement unter. :wink:

Habe mir vergangene Woche bei Anne Will genauso gedacht. Die wollen jetzt sogar bei ernsthaften Polit-Talks, das Niveau drücken.

Bei Anne Will wurde das mit Einspielern gemacht, die unglaublich penetrant die Deutschen als Gutmenschen, und die Griechen pauschal als faule Säcke und Betrueger abstempelten. Kein Wunder, enden diese Talkshows, je länger je mehr in einem sinnlosen Gebrabbel, anstatt in einer ernsthaften Diskussion.

Wie gesagt, die Beckmann-Alternative finde ich auch nicht erstrebenswert. Aber wenn 60 Minuten 6 Leute wild durcheinander krakelen - macht das für mich keinen Sinn. Krieg ich nur Aua im Kopf.

Wie wäre es denn mit folgender Idee: man lädt 2 konträre Gäste zu einem Thema ein. Jeder hat 2x 15 Minuten und bekommt einen Marker und ein Zeichenbrett in die Hand und soll mal ganz allein 15 Minuten lang im Gespräch mit dem Moderator das Problem skizzieren und erklären, wie es zu lösen ist. Danach kann der andere Gast in 15 Minuten seine Position ausführlich darlegen. Die meisten (zumindest intressanten) Probleme lassen sich doch eben nicht mit 3 Sätzen erklären. Da braucht man auch oft mal ein Stückchen Kreide um ein paar Zusammenhänge und Zahlen festzuhalten. Ich wette, in dieser Disziplien würden zahlreiche reine Selbstdarsteller (wie der SPD-Popbeauftragte) gnadenlos durchfallen. Dann braucht es aber auch einen Mod, der jeden Anflug populistischer Standpredigten im Ansatz abwürgt.

Maischberger, Jauch und Co sind genau das Gegenteil davon. Sobald da mal jemand eine komplexere Ausführung startet oder gar mal ein paar Zahlen oder komplexere Begrifflichkeiten verwendet, wird vom Mod idR. abgewürgt, mit dem Einwand, dass wäre für den Zuschauer zu unverständlich.

Warum gibt es auf dieser Programmschiene nicht auch ab und an mal eine Show, wo 45 Minuten nur ein einzelner Gast interviewt wird? So wie Maischberger früher bei n-tv oder Frank A. Meyer mit Vis-à-vis? Find ich persönlich hundert mal interessanter. Nur bringt ein solches Format sicher nicht dieselbe Quote wie eine Schow, wo sich 6 Leute die Köppe einschlagen.

Warum gibt es auf dieser Programmschiene nicht auch ab und an mal eine Show, wo 45 Minuten nur ein einzelner Gast interviewt wird?

Gibts ja, aber Helmut Schmidt kann leider nicht immer. :smt025

@ Kyotake

Also ungefähr wie die Show von Friedman? Da gibts ja auch nur ihn und zwei konträre Gäste. Wobei es da aber so ist, dass der Moderator am meisten brüllt! :wink:
„Augstein und Blome“ gefällt mir persönlich auch sehr gut, da dort zwei gegensätzliche Meinungen ohne Krawall vertreten werden. Ist nur leider immer viel zu kurz!

Ja Augstein und Blome ist auch nicht schlecht. Etwas trollig zwar, aber ok. Wäre mir nach über 10 Minuten zu zotig. Spätestens wenn Blome mal wieder irgendwelche Gartenpflanzen auspackt.

@Twipsy: Das ist ja genau das Problem, dass es so ein One-on-One-Special nur gibt, wenn man einen quotenträchtigen Ultrapromi an der Angel hat.

Ich hab die Sendung auch gesehen und wollte meinen Augen nicht trauen. So viele Kasper in einer einzigen Talkshow versammelt, sieht man selten.* Einer schlimmer als der andere, wobei Matussek klar am Anfang der Kette steht. Predigt ständig etwas von ‘Glaube und Vernunft’ ohne sich selbst im Geringsten daran zu halten.

Was war überhaupt das genaue Thema der Sendung? Irgendwie hat man versucht innerhalb von wenigen Sätzen grundlegende Fragen zu beantworten (Gehört der Islam zu Deutschland, Was sind Salafisten,…), auf die es wohl nicht einmal eine klare Antwort geben kann.

Augstein und Blome gefällt mir auch. Für einen konservativen Bild-Redakteur sogar ganz sympathisch.

*edit: Wobei ich sie, wahrscheinlich gerade deswegen, ganz unterhaltsam fand. Allerdings ergötze ich mich auch gerne des hiesigen Politik&Gesellschaft-Unterforums :smt005

Warum gibt es auf dieser Programmschiene nicht auch ab und an mal eine Show, wo 45 Minuten nur ein einzelner Gast interviewt wird?

Gibt es doch. Bei Phoenix, die Sendung heißt „Im Dialog“.

Zur Sendung gestern:
Es ist schon Bezeichnend, wenn man Friedman noch als einer der Seriösesten betrachten kann … 8)

Klar gibt’s das. Aber halt nicht auf der Programmschiene in der ersten und zweiten Reihe auf ARD/ZDF sondern irgendwo jotwede auf 3Sat und Phoenix.

1. Da dieses Thema gerne zu einer ausschweifenden Diskussion über den Islam selber einlädt: HIER nicht über den Islam selber diskutieren, solche Diskussionen hatten wir schon zu oft und sie enden eigentlich immer gleich. (Jeder ist dann nämlich hier Koran-Experte und stellt uns seine eigenen Koran-Studien vor. :frowning: ) Bleibt bitte bei der Sendung, aber bitte auf einem höheren Niveau als dort.

  1. Zu der Sendung: Ich habe sie gesehen und sie war wirklich ein Tiefpunkt der politischen Talkshows.
    Ausnahmsweise war mal der Friedmann, den ich nicht gerade leiden kann, relativ moderat. Die meisten anderen verbrachten hauptsächlich ihre Zeit damit sich ständig gegenseitig zu unterbrechen. Die Moderatorin war fast vollständig unfähig den Haufen zu moderieren. Inhaltlich gab es keine wirkliche Diskussion, jeder prügelte seine Phrasen raus, einen Zusammenhang gab es außer dem Oberbegriff Islam eigentlich nicht. Man lernte in der Sendung auch nichts, reine Zeit- und Gebührenverschwendung leider.

Wenn ich diesen Matussek sehe könnte ich schon kotzen: “Mimimi, ich muss mich am Flughafen ausziehen wegen den Moslems!!!11111111”…“Mimimi, im Koran steht das Ungläubige getötet werden sollen ich bin aber als Katholik zu blöd mal in meinem eigenen bekloppten Buch zu nachzulesen, dass dort ähnlicher Scheiss steht!”

Ernsthaft, der Typ regt mich so auf, dass ich Friedman überhaupt nicht bemerkt habe.

Renan Demirkan war cool, der Rest überflüssig…

Als ich die Gästeliste gesehen habe wusste ich grob was mich erwarten würde.
Aber das Niveau hat mich dann doch überrascht.
Anstatt da nen gescheiten Islamwissenschaftler hinzusetzen wird Hassan Dabbagh eingeladen, der mehr oder weniger nichts gescheites gesagt hat. Mattusek war auf der anderen Seite genauso schlimm wenn nicht sogar schlimmer. Seine Vergleiche waren mehr als krude und ausser Polemik kam da nicht viel.

Am meisten hat mir noch Friedmann gefallen, der sich dann auch noch von Mattusek ankeifen lassen musste als er den Islam verteidigen wollte.
Renan Demirkan hatte auch einige gute Aspekt, aber war leider viel zu still.

Das die bereits erwähnte Konvertitin ausgeladen wurde fand ich mehr als schade.

Was da gestern abging war unterste Schublade…mal davon abgesehen, dass die von Bravo TV n Knall hat, Michel Friedmans selbstgerechte und arrogante Art geht auch nicht. Die Maischberger ist eh nicht ganz richtig.

Das war nicht mal pseudointellektuelles Geschwafel, das war einfach ekelhaft!

Das war nicht mal pseudointellektuelles Geschwafel, das war einfach ekelhaft!

Sí, bien dicho. Für mich sah es erst wie eine Talksatire aus, aber ich stellte fest, dass es echt war. :lol:
Hält man nicht lange aus und Michel Friedman war der Besonnenste! :-o

Sogar Kulturzeit lästert gerade über diese Maischberger Runde. Dann hat es sich ja gelohnt.

Matussek war echt grausam. ich habe nur bisschen geschaut, aber er ist mir echt sehr negativ aufgefallen. ein total intolleranter mensch.