M. Thatcher ist tot - Diskussion um ihr Leben und Wirken

Sie war eine Persönlichkeit. Über Tote nur Gutes.

Ööhm…ich wusste garnicht das es neuerdings als Verdienst angesehen wird, wenn man beim Gro0meister da oben sein Besteck hinterlegen muss, ich dachte das kann jeder und wenn ihre Untaten gerade durch den Besuch vom Sensenmann thematisiert werden, dann tut mir das furchtbar traurig, aber…

Quelle:Internet

Satire darf alles!!!

Mich irritiert sehr, dass sich Menschen auf den Straßen treffen und den Tod dieser Frau bejubeln und feiern. Die Frau war jahrelang weg vom Fenster und nun sehe ich, dass Leute wie um ein Hexenfeuer tanzen.
Die Lady war sehr umstritten, aber was berechtigt jemanden, sich dermaßen über den Tod dieser Frau zu begeistern? Woran liegt es? Was genau ist mit ihrem Tod passiert bzw. was gibt diesen Leuten den Anlass Sektkorken knallen zu lassen?
Gibt es hier zufällig jemanden, der mir dieses Benehmen sachlich und rational erklären kann? Würe mich sehr freuen, denn ich kapiere es nicht.

@Norma_l
Wehrend der Amtzeit von Thatcher gab es in England heftige Krawalle gegen ihre Politik. Zwei Punkte waren ihr in ihrer Amtzeit besonders wichtig: Die Privatisierung von Staatsunternehmen und die Sanierung des Staatshaushalts. Mit beiden macht man sich keine Freunde. Die Privatisierung hat viele ihre Job gekostet. Ganz besonders den traditionsreichen Bergarbeiterfamilien. Unter ihrer Amtzeit haben 165 Bergwerke geschlossen und 230.000 Kumpel verloren ihre Arbeit. Für Bergarbeiter ist es mehr als nur ein Job… viele haben die Kurve nicht mehr bekommen…ich glaube da muss ich nicht mehr sagen… Die Einsparungen, der Sozialabbau und so weiter… haben ihr übriges getan. Desweiteren war sie alles andere als Sympatisch.

Das einige Engländer sich freuen, kann ich gut verstehen aber in Deutschland muss das nicht unbedingt sein. Wir haben nicht unter dieser Frau persönlich gelitten.

@Norma_I
Ich weiss jetzt nicht genau, wen du damit jetzt ansprichst, NEIN, ich bejubel ihren Tod nicht, ich übe nur berechtigte Kritik an ihrer recht engstirnigen Politik! Wie gesagt, dass dieses Thema jetzt wieder warm wird, während Maggie kalt geworden ist, lässt sich offenbar nicht ändern, nur seh ich keinen Grund ihre politische Inkompetenz deswegen totzuschweigen!

Den jetzigen Jubel halte ich auch für übertrieben!
Was anderes wäre es gewesen, wäre sie während ihrer Amtszeit gestorben … !
So tangiert das mein Gesäß nur peripher …

@Norma_l - Hier ein Video was sicher leichter zu verstehen ist als meine Grammatik:
http://www.spiegel.de/video/embedurl/vi … fffff.html

Das einige Engländer sich freuen, kann ich gut verstehen aber in Deutschland muss das nicht unbedingt sein. Wir haben nicht unter dieser Frau persönlich gelitten.

Was ist mit der Solidarität, Genosse Eisenfaust?

Was ist mit der Solidarität, Genosse Eisenfaust?

„Ist es denn wirklich so, dass wir jeden Dreck, der vom Westen kommt, nu kopieren müssen?"- Walter Ulbricht

Ich will hier nur mal sagen, dass ich, als Thatcher an der Regierung war, mich herzlich wenig um die Regierung in ihrem Land geschert habe, da bin ich ehrlich. Ihr Name war zu ihrer Amtszeit stets präsent, aber ich glaube, ich habe zu dieser Zeit lieber Party gemacht und Außenpolitik hat mich weniger interessiert, zumal ich als Zonen-Gabi andere ‘Sorgen’ hatte.
Wenn ich jetzt lese, dass die Frau ihren Staat und die Wirtschaft ruiniert hat, Kompromisse eingegangen ist und das Kapital stärken wollte, Arbeitslosigkeit forcierte ohne einen Hauch von Mitgefühl und einfach nur ihren Kurs beibehielt, so sehe ich nicht wenige Parallelen zu dem was heutzutage in Deutschland oder anderswo auf der Welt passiert. Abwicklung von Unternehmen, danach folgende Trostlosigkeit von Millionen Menschen hat sich auch hier vollzogen und gibt es weiterhin, ebenfalls ohne Rücksicht auf Verluste.

Was genau ist jetzt in Deutschland anders als unter der damaligen Thatcher-Regierung?
Und weiter bleibt die Frage, warum man gerne auf ihrem Grab tanzt und ihren Tod begrüßt?
Als sie gehen musste waren viele der heutigen Sektsäufer nur ein geiler Gedanke in Papas Kopf, also was ist da los?
Was genau ist der Unterschied außer die Zeit und das Land?

Immerhin hat sie bis 1990 regiert. Ich glaube nicht dass viele von den feiernden 1990 noch nicht geboren waren. Viel mehr sind es Familien die unter der herzlosen, unsozialen Politik von Thatcher gelitten haben. Und den damaligen Sozialabbau und die vielen Entlassenen mit Deutschland zu vergleichen halte ich auch für übertrieben. Eher mit Griechenland. Du kannst dir sicher sein, die Griechen würden in 20 Jahren zurecht über den Tod von Angela Merkel jubeln oder über den von Schäuble… bei Schäuble ist ein baldiges abrollen noch eher wahrscheinlich. Außerdem ist Thatcher nicht nur eine Person sondern auch ein Symbol für eine bestimmte Art Politik der wir aktuell sehr viele soziale Probleme zu verdanken haben.

Also ich fand Margaret Thatcher klasse. Dank ihrer wirtschaftsliberalen Misspolitik hat sich auf Monkeyisland eine derartig heftige gesellschaftliche Kälte ausgebreitet, dass britische Filmemacher, die diese Welt filmisch zu beschreiben versucht haben, super Werke hervorbringen konnten.
http://de.wikipedia.org/wiki/New_British_Cinema
Und was gibt’s wichtigeres als gute Filme.

Ihr wisst ja. Um so sozialer die Politik eines Landes, desto beschissener die Filme aus diesem Land.
Siehe DDR.
Gott bewahre uns Filmemacher vor dem real gelebten Sozialismus!

PS:
Warum kam die “Deutsche Thatcher” eigentlich mit 20 Jahren Verspätung?
Nein, nicht Merkel. Ich meine Margaret Schröder.

Ich glaube, es gibt da nen Witz aus der Zeit, der die Machtverhältnisse herrlich karikiert, das Kommende vorwegnimmt und die Lockerheit danach schön auf die Schippe nimmt. Ich werd ihm mal OT zum Besten geben:

Bei einem Staatstreffen geben sich Honecker, Thatcher und Kohl die Ehre. Einiges an Alkohol fließt, und als es auf Mitternacht zugeht, steht Thatcher auf.
Sie entblößt ihre schrumpeligen Brüste und sagt: “Sehnse meine Herrn, dass sind zwei guhuude - hick - englische Pfund.“
Darauf nimmt der Kohl nen Schluck auf den Schreck und entblößt seinen Arsch mit den Worten:” Und das ist das geteilte Deutschland!“
Worauf der Honecker noch nen Kurzen wegzieht, seinen Schniedel entblättert und dazu sagt:” Und das ist der deu - hick -oitsche deutsche Schlagbaum. Und ich schwör, der geht nie wieder hoch!”

Thatcher mag an vielem Schuld sein. Aber nicht an dem, was nach 1990 so auf uns zu kum. Von diesen Politikverhältnissen wurden wohl viele überrollt.

der wir aktuell sehr viele soziale Probleme zu verdanken haben.

This! Die derzeitige Krise trifft UK besonders hart aufgrund der Thatcher-Politik (die Tony Blair adaptiert und fortgeführt hat *). Sie hat das industrielle Rückgrat des Landes gebrochen, das über den ökonomischen und sozialen Aspekt hinaus auch immer ein nationales Symbol, ein Mythos gewesen ist. U.a. deswegen wurden die Kämpfe in den Achtzigern in UK härter geführt als anderswo, genossen die Streikenden und Entlassenen großtmögliche Sympathie.

Aber wie immer haben das alles die Leutchen von Spitting Image am besten zusammengefasst.

  • Die Freude der Briten wird mindestens genauso groß sein, wenn irgendwann einmal Tony den Löffel abgibt.

@Mannbärschwein
Das ist doch mal ein Ansatz, mit dem ich mich anfreunden kann :smiley:

Eine Frau, die sich hauptsächlich durch gefühlskalte und unsoziale Kapitalpolitik einen Namen gemacht hat, soll jetzt als britische Ikone glorifiziert werden, Warum?? Wenn die grimmige Wachtel zu ihrer Handtasche griff, zog nicht nur ihr Ehemann Denis, sondern auch ihr gesamtes Kabinett kleinlaut den Schwanz ein! Und natürlich verzichtet die einst mächtigste Handtasche der Welt nicht darauf mit militärischen Ehren ins Jenseits befördert zu werden, passt natürlich zu jemanden der seine Besitzansprüche mit Panzern und Kanonen vertritt!

http://www.focus.de/politik/ausland/regierung-grosse-trauerfeier-fuer-thatcher_aid_956139.html

Ich verstehe allerdings einerseits nicht, das ein Volk, das sie offenbar immer wiedergewählt hat, jetzt Freudentänze zu ihrem Abgang aufführt, aber ich verstehe ja auch andererseits nicht, wie man Lammbraten in Pfefferminzsoße geniessen kann!! :smt009

Genau das ist es was ich auch nicht verstehe. Auch wen ich sie so für das so ziemlich schlimmste hielt was einen land zustossen kann.Ich wurde aber eines besseren belehrt.

Naja, es werden wohl auch eher nicht die sein, die sie damals gewählt haben, die nun auf der Straße tanzen.

Muha. :mrgreen:

Ich habe, aufgrund der „Gnade der späten Geburt“ (na, wer hat’s gesagt?), die Dame nicht mehr miterlebt. Und weder im Geschichts- noch im Englischunterricht war sie von ausreichendem Interesse, als dass sie es in den Lehrplan geschafft hätte. Von daher kann ich Normas Unverständnis nachvollziehen.

Ich habe, aufgrund der „Gnade der späten Geburt“ (na, wer hat’s gesagt?), die Dame nicht mehr miterlebt.

Dein Profil sagt mir aber, das du nur ein Jahr älter bist als ich oder hast du dein Alter gefaked?? :smiley:

Ich habe, aufgrund der „Gnade der späten Geburt“ (na, wer hat’s gesagt?)

Der da

Die Heftigkeit der Reaktionen ist… not very british to say the least…

Man sieht daran wie präsent die Dame in den Köpfen der Leute dort ist. Ich kann mir auch vorstellen, dass sie durch die neuerliche Finanz- und Wirtschaftskrise wieder in aller Munde war/ist, denn nicht wenige machen den Thatcherismus dafür zumindest mitverantwortlich. In einer globalisierten Welt betrifft die Entfesselung des Finanzmarktes durch Thatcher & Co. in den 80ern uns alle und lebt fort bis heute.

Wäre gut wenn mit ihr auch alles zu Grabe getragen würde wofür sie stand. Aber sie hat auf der anderen Seite auch immer noch viele Anhänger - man glaubt es kaum - sogar hier. Es ist ja nicht so dass sich nun ALLE Briten freuen würden. Wen man da feiern sieht sind ihre unmittelbaren Opfer aus den 80ern bzw. deren Kinder, die Dank Thatcher zu einem verelendeten Millieu gehören, also auch Opfer ihrer Politik sind. Und das sind nicht Wenige.

Auch wieder wahr - so hab ich das noch gar nicht gesehen :mrgreen:
Nicht auszudenken - was für Filme z.B. Stephen Frears sonst gemacht hätte, jedenfalls nicht „Mein wunderbarer Waschsalon“, in dem ein gewisser Daniel Day-Lewis (den ich sehr bewundere) seine erste große Rolle hatte.
Also war Maggie immerhin eine Art Muse :ugly