Erst einmal ist es nicht falsch, gegen Rechtsradikalismus zu demonstrieren. Definitiv nicht. Man sollte sich aber, genauso wie man das jetzt den „Wutbürgern“ vorwirft, die mit Pegida und AfD demonstriert haben, genauestens überlegen, mit WEM und FÜR wen man auf die Straße geht. Das ist ein ganz entscheidender Punkt.
Gegen die Ausschreitungen zu demonstrieren für ein offenes, freies Land ohne Rassismus und ohne Hass ist an sich kein Problem und nichts, womit man ein Problem haben sollte… wenn man allerdings dann mit offen linksradikalen Bands wie freie Sahne Fischfilet oder KIZ (" Ich ramm’ die Messerklinge in die Journalisten-Fresse") demonstriert und dann gegen „Rechts“ - und eben nicht nur Rechtsextremismus, sondern auch die politische Haltung, die in Sachsen sehr zu missfallen vieler westlicher Linke eben eher bürgerlich-konservativ ausfällt - dann stimmt da etwas nicht.
Deshalb ist auch die Verwendung einer klaren, differenzierten Sprache so unheimlich wichtig, deshalb ist es richtig und wichtig zu hinterfragen, ob dort „Hetzjagden“ stattfanden oder nicht und vor allem muss man die Rolle der Medien hinterfragen, die dieses Narrativ völlig ungeprüft basierend auf zwei völlig nichtssagenden Twitter-Videos so klangvoller Namen wie „Antifa Zeckenbiss“ verbreitet wird.
Und dann muss man sich mal ganz deutlich die Frage stellen, ob der Journalismus seit 2015 eigentlich irgendeinen Dreck gelernt hat und ob man tatsächlich glaubt, mit der Diffamierung einer ganzen Volksgruppe oder eines ganzen Bundeslandes, mit der Verbreitung von straight-out Fake-News und dem Angriff auf jeden und alles, der es wagt ein solches Narrativ in frage zu stellen, irgendetwas der Radikalisierung der Bevölkerung entgegensetzen zu können.
Der Begriff Hetzjagd impliziert einzig und allein ein Narrativ, demnach vor allem die bürgerlichen Positionen ein Gefährdungspotential für Nazi-Inhalte hätten (Extremismus der Mitte), womit man zum einen rechtfertigt, immer mehr bürgerlich-konservative Positionen in eine rechtsextreme Ecke schieben zu wollen, zum anderen auch die Opposition und den „Kampf“ gegen diese Positionen, also alles rechts von Karl Marx, auch angreifen zu dürfen - nein, aus Gründen des wichtigen „Antifaschistischen Kampfes“ sogar zu müssen.
Das der Nationalsozialismus - wenn man alleine mal das Wort betrachtet, sieht man es schon - an sich ideologisch nichts mit dem bürgerlichen/mitte-rechts-Lager zu tun hat, sondern eher mit dem Sozialismus (steckt ja auch im Namen), das lässt man dann genauso unter den Tisch fallen wie dem Umstand, dass in dem Fall des Extremismus der Mitte und des Rechtsextremismus-Begriffes die Extremismustheorie plötzlich doch nicht mehr so obsolet ist, wie es vehement bei Linksextremistischen gewalttaten wie bei G20 ja immer wieder gebetsmühlenartig wiederholt wird.
Und dann gibt es noch einen weiteren Punkt, und das hat nichts mit „unterschiedlichen Meinungen“ zu tun, sondern damit, dass du einfach Blödsinn erzählst. Und zwar das für die Polizei „rechte Gewalt“ nicht existieren würde (Gegenbeweis PMK-Bericht), für den Verfassungsschutz nicht existieren würde (obwohl der erste Abschnitt Rechtsextremismus ist) und du generell so tust, als sei die Opposition zu einem absichtlich falschen Narrativ wie „Hetzjagden in Chemnitz“ gleich die Abkehr von der Realität, dort wäre es auch zu rassistisch motivierten Straftaten gekommen, was so ziemlich niemand jenseits der AfD jemals in den letzten Wochen behauptet hat.
An den Punkten, wo es um subjektive Meinungen geht, kann man gerne das Argument „Wir kommen da nicht auf einen gemeinsamen Punkt“ hervorbringen. Aber nicht bei Fakten, die sich so einfach belegen bzw. Lügen/Unwissenheiten, die sich so einfach widerlegen lassen.