Linksextremismus

Der Linksextremismus-Experte (so viele gibts davon nicht, hust) Prof. Dr. Klaus Schroeder hat in der Sendung von Peter Hahne formuliert, dass die Gewalt an sich vorhersehbar war. Ich glaube keiner schließt aus, dass vor allem nach monatelanger Ankündigung durch die linksradikale Szene dort keine Eskalation erwartet wurde, das macht alleine wegen dem Polizeiaufgebot keinen Sinn. Allerdings, und das ist der springende Punkt, ist die Schlussfolgerung daraus entscheidend:

Entweder ich schließe daraus, man sollte das in Städten mit Linksextremer Szene nicht durchführen, was eine Kapitulationserklärung des Rechtsstaats vor Radikalen Kräften ist …

…oder ich schließe daraus, dass man sich eben nicht von Terror einschüchtern lässt, die Gewalt zwar erwartet hat, aber nicht das Ausmaß und die Qualität der Gewalt. Und damit meine ich gar nicht mal, was getan wurde. Das Gewaltpotential ist eben nicht gestiegen, das ist seit 1968 gleich geblieben. Auch damals hat man schon Polizisten wissentlich und absichtlich mit Tötungsabsicht mit Gegenständen beworfen, das ist kalter Kaffee. Allerdings sind die Ausschreitungen so wohl kaum erwartbar oder erwartet worden. Und warum nicht? Weil das Problem Linksextremismus jahrelang vernachlässigt wurde. Die Antwort darauf wird wohl am ehesten sein, dass man wirklich so naiv war zu glauben, dass diese Appeasement-Politik gegenüber der linksautonomen Szene nicht spätestens dann zur Eskalation führt, wenn man sie mal eben NICHT mehr frei randalieren/agieren lässt. Natürlich ist für den von der rot-grünen Verharmlosungspolitik verwöhnten Linksextremisten eine Einschränkung dieser Privillegien dann eine Provokation. Aber auch dann stellt sich die Frage, ob man daraus jetzt schließt, dass „Deeskalation“ bedeutet genau hier wieder einen Unterschied zu machen und als Polizei diese Extremisten hofieren zu müssen und offensichtliche Rechtsbrüche (wie das Vermummen) zu ignorieren, oder das man von vornherein und viel zu lange auf dem linken Auge blind war.

Kubicki hat es eigentlich ziemlich auf den Punkt gebracht heute:

Wenn Rechtsextremisten ein Flüchtlingsheim angreifen, wird sofort erklärt, die geistigen Brandstifter säßen in der CDU und CSU, wenn aber Linksextremisten ganze Stadtviertel ruinieren, dann haben Sozialdemokraten, die Linkspartei und die Grünen nichts damit zu tun. […] Der Hamburger Senat hat es versäumt, diesen Hort des Linksextremismus zu beseitigen. Wir brauchen uns nur vorstellen, wie der Senat reagieren würde, wenn die „Rote Flora“ „Braune Flora“ hieße und von Rechtsextremisten betrieben würde. Da würden wir alle auf der Matte stehen und sagen: Schluss damit! Bei Linksradikalen haben bestimmte Kreise allerdings Verständnis, dass sie einen Freiraum brauchen. Ganz grundsätzlich gilt: Es darf in Deutschland keine rechtsfreien Räume geben.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article166681695/Hiesse-es-Braune-Flora-wuerden-alle-sagen-Schluss-damit.html

Verschwörugstheorien wie „geplante Eskalation“ kann man getrost in das Reich der Legenden verabschieden. Es macht überhaupt keinen Sinn, dass eine linke Regierungspartei und eine noch linkere rot-grüne Koalition irgendein Interesse daran hatte, das ihnen die ständige fehlende Distanzierung zu linksradikalen Kräften im Wahlkampfjahr um die Ohren fliegt.
Niemand dürfte ein Interesse daran haben, dass dort solche Krawalle stattgefunden haben. Das es nun politisch genutzt wird oder debattiert wird, weil es offensichtlich dann doch ein paar brennende Autos und verletzte Menschen braucht, bis sich eigentlich offensichtliche probleme einigen Politikern erst offenbaren. Und es ist auch richtig, wenn man jetzt die drei linken Parteien des relevanten Parteienspektrums hier in die Pflicht nimmt und billige Ausreden ala Schulz und Stegner nicht akzeptiert. Denn, wie das Zitat schon oben sagt, dieselben Leute sind ihrerseits nie müde darum, den bürgerlich-konservativen Parteien bei jedem brennenden Flüchtlingsheim geistige Brandstiftung vorzuwerfen. Wenn dann demokratische Parteien offen diese Form der Gewalt als legitimes politisches Mittel annehmen oder sich nicht vernünftig davon distanzieren, dann kann das nicht auf einmal okay sein, weil es halt linke Politiker und linker Extremismus ist.

Mit der Appeasement-Politik und ständigen Verharmlosung als „aufgebauschtes Problem“ tragen die linken Parteien eine erhebliche Mitschuld an der ganzen Misere. Und da kann man jetzt nicht einfach wieder zu Status Quo übergehen, weil vielleicht ein paar Polizisten weniger verletzt wurden als man anfänglich angenommen hat.

Da war der Gegenpart des Herrn Schroeder aus der Hahne-Sendung schon eine erfrischende Abwechslung bei der politischen linken: Auch er zeigte zwar etwas mehr Verständnis für die ideologischen Beweggründe als man das wahrscheinlich als normaler geistig gesunder Mensch tun sollte, hat sich aber mehr als deutlich - als Linker MdB und Ex-Polizist - sogar gegen Gewalt gegen Sachgegenstände ausgesprochen.
Es gibt halt zwei Strömungen in der Linken, die militante und die eher friedfertig/pazifistische… Gab es schon immer und lässt sich in Deutschland auch historisch zurückverfolgen. Genauso wenig wie es korrekt wäre, das was in Hamburg geschehen ist pauschal auf die gesamte Linke abzuwälzen, ist es auch nicht richtig, wie Schulz, Stegner und Co. davon zu faseln, Links und Gewalt hätte nichts miteinander zu tun. Beides ist falsch, aber während das erste auch nur ein konstruierter Strohmann ist (Denn die Forderung nach Distanzierung ist ja gerade ein Eingeständis dafür, dass man nicht allen Linken ein Gewaltpotential unterstellt), findet man zweiteres in jeglicher unterschiedlicher Form bei Aussagen linker Politiker aktuell wieder. Und das ist dann der kleine aber feine Unterschied.

„Konnte keiner ahnen!“, „total überraschend!“, isschoklar :roll:

[…], wie „wenig“ es letztlich braucht, damit normale Bürger Rechtsstaatlichkeit auch über den Moment der Hitze hinaus als entbehrlich betrachten. „Wenig“ muss erklärt werden, damit es nicht als Verharmlosung missverstanden wird. Der Verfassungsschutz sagte im Juni, es kämen 10.000 Gewaltbereite zum G20-Gipfel (ohne türkische Leibwächter).

Aus dieser Perspektive, angesichts von Trump, Putin, Erdogan hätte man deutlich Katastrophaleres befürchten können. Und die Behauptung, Randale wie in Hamburg sei noch nie vorgekommen, kann man so nur sagen, wenn anstelle des Gedächtnisses ein Verklärwerk sitzt. 2009 wurden in Berlin am 1. Mai rund 500 Polizisten verletzt. 2015 wurden zur Eröffnung der EZB in Frankfurt Polizeiwagen und Privatautos angezündet und eine Menge Schaufenster zerstört.

Das ist deine Reaktion auf meinen Beitrag, ernsthaft? Schwach, einfach nur schwach. :smiley:

Ich habe argumentativ diese Verschwörungstheorie der „gewollten Eskalation“ widerlegt und begründet ausgeführt.

[QUOTE=Maschendraht;494315]Der Linksextremismus, vor allem in Hamburg, glorifiziert Hass als zentrales Lebensgefühl.[/QUOTE]Halte ich für 'ne steile These, dass Hass zentral ist.

Andererseits tut die Hamburger Polizei auch alles dafür von möglichst vielen Leuten nicht gemocht zu werden; Knüppeln, Lügen und vorsätzliche Gesetzes-Verstöße gehören zum Standard-Repertoire. Wer mitbekommen hat, dass eine Klo-Bürste zum Widerstands-Symbol geworden ist (~zwei Straßen vom Gipfel entfernt), und verstanden hat warum, dürfte verstehen warum so viele in Hamburg nicht ‚Ja und Amen‘ sagen zu allem was die Polizei sagt.

Und wer meint die Flora-Szene würde in Hamburg hofiert oder chauffiert (sic!), der sei alleine auf die eingeschleusten (vier?) verdeckten Ermittler hingewiesen: das kostet Millionen, wurde bewusst gesetzwidrig durchgezogen und verfassungs-rechtliche Bedenken (Runfunk-Freiheit) hatte man auch nicht. (Moralische Bedenken, zB dabei jahrelang intime Beziehungen zu Überwachungs-Objekten vorzutäuschen, hatte man selbstverständlich auch nicht. Alles wegen ‚Terrorismus‘, rausgekommen ist: nichts.)

Und die besonders hellen Kerzen hier wissen natürlich auch hundertprozentig wo die Täter zu verorten sind, andere haben da zum Glück noch Fragen.

Entsprechende Berichte deuten darauf hin, dass die Krawalle in Hamburg nicht nur aus einer Richtung kamen. …

Klar ist inzwischen: Im Vorfeld des G-20-Gipfels am Freitag und Samstag hatten auch verschiedene rechte Gruppierungen nach Hamburg mobilisiert. Vor allem Strukturen aus dem Umfeld der „Autonomen Nationalisten“ und der NPD zielten darauf ab, die Inhalte des globalisierungskritischen Protestes zu beeinflussen.

Dazu kommen noch die Krawall-Touristen (auch da gibt es genügend Hinweise die nicht einer bestimmten Szene zuzuordnen).

Aus eigener Erfahrung halte ich auch den Einsatz von agents provocateur für möglich, aber da unsere Ordnungs-‚Hüter‘ im Zweifelsfall 120 Jahre Sperrfrist auf ihre eigenen Akten verhängen können glaube ich nicht, dass wir das je erfahren werden.

[SPOILER]Nur mal so: nach keinem meiner zahlreichen Stadion- oder Demo-Besuche hatte ich je einen blauen Fleck oder Kratzer…

Ich war mal auf 'ner Demo wo

  • mich ein Zivil-Bulle (hab ihn später in Weste mit Kollegen gesehen) probiert hat mich aufzuwiegeln
  • die Polizei von Anfang an gegen Absprachen verstoßen hat (Filmen nur bei Gefahren-Situationen)
  • die Polizei Störungen eingebaut hat und die Folgen den Demonstranten zugeschrieben wurden (Demo wurde gestartet, dann an einem Engpass eine zusätzliche Kontrolle angesetzt (vorne ist dicht, von hinten drücken Tausende, ausweichende Demonstranten ‚machen Randale‘ weil ein Garten-Tisch vom Adlon umfällt)
  • BFE-Einsätze wegen nichtiger Anlässe rücksichtslos durchgeführt wurden
  • offensichtlich einige agents provocateurs aktiv waren (sahen aus wie schwarzer Block, aber die Polizei-Posten bei den Wannen-Absperrungen haben ihnen Platz zum durchkommen gemacht)
  • ich am Ende noch Ströbele mit seinem Fahrrad gesehen habe, der sich die finale Konfrontation von schwarzem Block und Polizei angekuckt hat :voegsm:[/SPOILER]

@Klaus:
Na gut, nehmen wir mal an, daß es stimmt, was du sagst: Allen, ausser den Verantwortlichen war klar, daß es zu Ausschreitungen kommen würde, weil die Verantwortlichen noch nie was von vorangegangenen G-Gipfel-Krawallen gehört haben.
Ob’s nun Nachlässigkeit war, Sturheit oder wie du sagst vielleicht auch Ignoranz, aus der heraus man sinnloserweise all das riskiert hat, spielt im Grunde kaum eine Rolle.

Zu dem ganzen Rest habe ich mich bereits ausführlichst geäussert.
Ich hab wie gesagt keine Lust, nochmal von vorne zu beginnen.

Ich will mal sehen wie lange ein rechtes „Kulturzentrum“ in einer Großstadt als „Mittelpunkt einer alternativen Lebensweise“ verklärt werden würde.

Die Rechten dürfen noch nicht einmal in der freien Natur eine Bank und ein Geländer wieder herrichten, ohne das die Gutmenschenarmada dagegen vorgeht und unter „Schock“ steht.

Ja Mensch, ist bin auch total geschockt. Da würde ich ja auch üble Bauchschmerzen bekommen, wen mir jemand meine Bank reperieren will, spätestens dann wenn alles wieder funktioniert. Ohne Gesinnungs-Tüv geht da gar nichts. Ein übler Fall von rechter Gewalt gegen eine Bank. Vor einem Wald als „rechtes Kulturzentrum“ bzw. Treffpunkt mit Bank haben die ja schon Angst. Vielleicht weil ne schöne Bank und schöner Ausblick viel hässlichere Kultur ist als ein heruntergekommene Barracke mit beschmierten Aussenwänden, deren Betreiber von der Mitte der Gesellschaft finanziert werden.

Deshalb hat übrigens Hamburg auch relativ wenig mit Links oder mit Linksextremismus zu tun. Wenn nämlich Rechte was machen, ermittelt der „Staatsschutz“ und die gutmenschliche Gesellschaft agiert dagegen. Der Unterschied zwischen der Gutmenschen, die gegen rechts vorgehen, und den Hamburg-Tätern ist nur einer. Die Gutmenschen zerstören mit Worten, die anderen mit Militanz. Und Gutmenschen sind bekanntlich nicht Links, sondern im Grunde die ganze maßgebliche Gesellschaft, die über die Medien herrscht. In Ungarn wird das auch so Unterschieden: Die einen sind die Erbauer, die anderen die Zerstörer.

Der „Internationale Welpenersäuferclub“ hatte ähnliche Probleme, als er eine Brücke sanieren wollte.
Voll fies, den linken Randalierern lässt man dagegen immer alles ungestraft durchgehen! :cry:

[QUOTE=Scumdog;494388]Der „Internationale Welpenersäuferclub“ hatte ähnliche Probleme, als er eine Brücke sanieren wollte.
Voll fies, den linken Randalierern lässt man dagegen immer alles ungestraft durchgehen! :cry:[/QUOTE]

Säufer aus Welpe sollten einem eh suspekt sein :>

Ich würde als Polizist so einem Linksradikalem A… nur ein LMAA entgegnen wenn der mich beim nächsten mal um Hilfe bittet wenn irgendein durchgeknallter in seiner Wohnung einsteigt-sollen diese Kriminellen doch selber gucken wie sie OHNE Polizei klar kommen

Ich habe heute eine interessante Theorie entwickelt, basierend auf der Beobachtung der Mitarbeiter einer Hamburger Firma, die im Schanzenviertel beheimatet ist. Die Sind am Montag nach G8 in der Mittagspause zur Roten Flora gelaufen und haben gesagt, die Straße war noch nie so sauber. Dazu kommt, das überall neue Mülleimer standen (die alten waren ja verbrannt). Daher glaube ich, das dies keine Linksextremen Ausschreitungen waren, sondern eine Art “Unser Dorf soll schöner werden- Aber die Stadt soll sich bitte drum kümmern”

[QUOTE=Icetwo;494763]Daher glaube ich, das dies keine Linksextremen Ausschreitungen waren, sondern eine Art “Unser Dorf soll schöner werden- Aber die Stadt soll sich bitte drum kümmern”[/QUOTE]
Du kannst jederzeit bei der Dienstleistungsvermittlungsstelle der Roten Hilfe anrufen und auch für deine Stadt “Ausschreitungen” beantragen. Gegen eine geringe Aufwandsentschädigung und Bearbeitungsgebühr, selbstverständlich.

Ich setz das einfach mal hier hin

die Nazis in Themar haben aber nicht randaliert und niemanden angegriffen. Die Linksextremisten in Hamburg dagegen schon, und die Vermummung diente der Vorbereitung dafür. Das ist der Unterschied.

Im Zusammenhang mit den G20-Krawallen sitzen derzeit 34 mutmaßliche Täter in U-Haft. Doch nur zwei bis drei von ihnen werden der militanten linksautonomen Szene zugerechnet. Die meisten stammen aus gutbürgerlichen Kreisen.

Was die Schließung der Roten Flora angeht, zeigt sich Steffen skeptisch: „Die Rote Flora ist auf die Unterstützung im Stadtteil angewiesen. Das Ziel der Grünen ist es, den Dialog im Stadtteil zu befördern, und dabei muss die Rote Flora in die Pflicht genommen werden.“ Vermutungen, die Flora könne sich an Gewalttaten beteiligt, sie unterstützt oder logistisch befördert haben, müssten erst einmal belegt werden, so Steffen.

Sollte es jedoch so sein, „dann muss die Politik handeln. Ob das gleich Räumung bedeutet, werden die konkreten Vorwürfe zeigen.“

Quelle: http://www.mopo.de/28084632

Dass sie nun den Großteil der G20-Inhaftierten ausmachen, mag auch daran liegen, dass die Polizei die gut organisierten Autonomen nur bedingt erwischen konnte.
– Quelle: http://www.mopo.de/28084632 ©2017

‚Auch‘. :smiley:

Aber halt nicht nur.

Ausgerechnet in der taz ist ein sehr schöner Kommentar zu lesen. Es geht um das Verhältnis der Linkspartei zum Regime in Venezuela.

Brüder im Geiste

Der Sozialismus des 21. Jahrhunderts ist genauso wenig lebensfähig wie der des 20. Aber Genossen halten offenbar zusammen.

In den Kommentaren unter dem Artikel findet sich außerdem dieses passende Bild:

Ein Artikel über die Zusammenstöße am Romdenbarg

War wohl ein bisschen anders als dargestellt.

[QUOTE=Maschendraht;494808]die Nazis in Themar haben aber nicht randaliert und niemanden angegriffen. Die Linksextremisten in Hamburg dagegen schon, und die Vermummung diente der Vorbereitung dafür. Das ist der Unterschied.[/QUOTE]

Du findest also das Zeigen eines Hitlergrußes und damit die Verherrlichung des Nationalsozialismus jetzt nicht so schlimm im Gegensatz zu dem Vermummen auf einer Versammlung? Solange die ungestört abhitlern können und niemandem etwas tun ist das ja gar nicht so wild? Wer verharmlost jetzt hier nochmal?

Jetzt mal ohne Polemik zwei Punkte:

  1. Eine Vermummung auf einer Demonstration kann auch andere Gründe haben, als die Vorbereitung für Gewalttaten. Dafür gab es schon mehr als genug Beispiele, wo vermummte an einer Demo teilnahmen, diese aber friedlich blieb. Zudem war es die Polizei bei der W2H-Demo angefangen hatte zu stürmen. Ob nun berechtigt oder nicht spielt hierbei keine Rolle. Die Situation vor der Stürmung (Vermummte aber keine Gewalt seitens der Demonstranten) und die Situation in Themar (Keine Gewalt aber abhitlern) war die selbe.
    [SPOILER]Gegen das Verbot

Es ist umstritten, ob diese Einschränkung der persönlichen Freiheit ein angemessenes und notwendiges Mittel zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung ist. Harmlose Demonstranten, die ihre Identität aus anderen Gründen nicht offen preisgeben wollen ([B]allgemeiner Wunsch nach Anonymität, Angst vor Diskriminierung beispielsweise durch den Arbeitgeber, Angst vor gewalttätigen Übergriffen von politischen Gegnern nach der Teilnahme an Demonstrationen[/B]) machen sich nach diesem Gesetz entweder strafbar oder werden vom Vermummungsverbot indirekt davon abgehalten, ihre Meinung im Rahmen einer Demonstration kundzutun. Hinzu kommt, dass Vermummungsverbote eher ein Anzeichen repressiver (Polizei-)Staaten sind, als ein Merkmal liberaler Länder.


[/SPOILER]
2. Nicht umsonst ist die Höchststrafe bei Vermummung (maximal 1 Jahr Freiheitsentzug in Schleswig Holstein sogar nur eine Ordnungswidrigkeit) deutlich geringer als bei dem Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen (Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahre). Hier sieht also schon der Gesetzgeber einen Unterschied und wertet die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen als “schlimmer”.

Ich tue mich schwer damit, Verherlichungen - also Äußerungen - auf eine Stufe mit körperlicher Gewalt zu stellen, ja. Ich vergleiche ja nicht Vermummen und “Abhitlern”, sondern “Abhitlern” und Randalieren/körperlich verletzen. Natürlich sollte die Polizei beides verhindern. Warum das bei dem Nazikonzert leider nicht geschehen ist, weiß ich nicht. Vielleicht gibt es gute Gründe, sich mit denen in dieser Situation nicht anzulegen. Selbst wenn das ein Fehler war, was ich nicht beurteilen kann: Es gilt immer noch der Grundsatz “keine Gleichheit im Unrecht”. Selbst wenn man gegen die Rechten nicht hart genug vorging, bedeutet das keineswegs, dass es falsch war, die Vermummung zu unterbinden.

Zu 1.
meistens läuft es bei diesem Klientel aber doch auf Gewalt hinaus. Zum Teil haben sie das vorher sogar angekündigt. Und wie sich der Schwarze Block benimmt, wenn er nicht in Schach gehalten wird, haben wir in Hamburg auch gesehen, als sie randalierend durch die Straßen zogen. Obwohl keine Polizei da war, der man die Schuld dafür zuschieben könnte, wie sonst immer

Zu 2.: Ich knüpfe, wie gesagt, an bevorstehende Sachbeschädigungen an (bis zu 2 Jahre) und Körperverletzungen (bis zu 5 Jahre), auch gefährliche Körperverletzung mit einem gefährlichen Werkzeug “Flasche” (bis zu 10 Jahre) an