Linksextremismus

Was passiert denn, würde die Rote Flora geräumt?

Nun, es würden ein paar Hundertschaften anrücken (wenn man noch einen Rest von Verantwortungsgefühl übrig hat, dann [I]nachdem[/I] man die Wohnungen der Anwohner evakuiert hat) und dann würde genau das passieren, was du jetzt hören möchtest.

Nur mal zwischendurch:

http://www.faz.net/aktuell/g-20-gipfel/die-polizei-als-feind-was-der-schwarze-block-will-15095947.html

Keiner will zugeben, dass der Schutz des Gipfeltreffens wichtiger war als der Schutz der Bevölkerung. Vermutlich fürchtet man die Konsequenz: Dass es in Hamburg nämlich zu wenig Polizisten gab, um eine solche Entscheidung gar nicht treffen zu müssen, das hätten nämlich Scholz und die Bundesregierung zu verantworten. Lieber weiterhin völlig überrascht tun.

Die Geister, die er rief. Ohne Linksextreme Krawalle hätten die Sicherheitskräfte ja locker gereicht für die friedlichen Demonstrationen. Finde es mehr als lächerlich, der Polizei erst vorzuwerfen, sie würde durch “Pure Präsenz provozieren” vor dem Gipfel und nach dem Gipfel sich jetzt das Maul darüber zu zerreißen, das es ja viel zu wenig Polizisten vor Ort waren.

Und natürlich ist die Hauptaufgabe bei der Absicherung eines Gipfels die Absicherung des Gipfels, damit nicht irgendwelche Linksterroristen noch irgendwelche diplomatischen Zwischenfälle auslösen. Wenn dann die Terroristen meinen da die halbe Stadt zu zerlegen kann man das nun wirklich niemanden vorwerfen außer den Linksterroristen.

[QUOTE=ExtraKlaus;494152]Ohne Linksextreme Krawalle hätten die Sicherheitskräfte ja locker gereicht für die friedlichen Demonstrationen. [/QUOTE]

Ohne linksextreme Krawalle und Terroristen bräuchten wir sogar gar keine Polizei. Wir leben aber in der Realität und Hamburg war auch schon vor G20 für seine aktive linksextreme Szene bekannt. Außer natürlich den Verantwortlichen in Hamburg und der Bundesregierung, die sind total überrascht. Aber das hatten wir ja schon.

Ich fahre normalerweise ja am Wochenende ins Schöne NRW, aber letztes Wochenende wollte ich Sprit Sparen und keine Zeit im Stau haben und überhaupt, das ich da oben auf dieser Halbinsel geblieben bin. Am Dienstag habe ich mir dann die Frage gestellt, was ich denn dort überhaupt am Wochenende machen soll. Ich habe überlegt, ob ich nach Hamburg fahren soll und bin zu dem Entschluss gekommen, das ich mein neues Auto möglichst weit von Hamburg entfernt halten sollte.

[QUOTE=Icetwo;494176]Ich habe überlegt, ob ich nach Hamburg fahren soll und bin zu dem Entschluss gekommen, das ich mein neues Auto möglichst weit von Hamburg entfernt halten sollte.[/QUOTE]
Besorgte Bürger* haben mir diesen Rat bereits für November und Bonn gegeben.

*) Nein, nicht DIE aus den Medien sondern die mit echten Sorgen um ihr Eigentum.

Boah, wollen wir jetzt wirklich wieder ganz von vorne anfangen?
Nee, lass man, das hat bei dir ja eh keinen Zweck :roll:

@mchawk
November, Bonn?

Was ich eigentlich ausdrücken will, ist Linksextremismus ist vor allem in einer Sache Extrem: Es ist Extrem Vorhersehbar. Das heißt, nicht nur die Polizei oder die Geheimdienste wissen, das irgendwo irgendwann irgendwas passieren könnte, sondern jeder Bürger weiß, Wo und wann etwas passiert. Das ist kein Tornado, sondern ein Hurricane auf den man sich vorbereiten kann. Und wenn trotzdem etwas passiert, dann muss irgendwer Fehler gemacht haben.

Fast 500 verletzte Ordnungshüter, diese erschreckende Bilanz hat die Hamburger Polizei nach den G20-Krawallen gezogen. Nun stellt sich heraus: Mitgezählt wurden auch Kreislaufprobleme und Dehydrationen.

Hmmm … war das Unfähigkeit oder Absicht bei den Berichten?

[QUOTE=nix;494201]@mchawk
November, Bonn?[/QUOTE]
Klick!

[QUOTE=Icetwo;494209]Was ich eigentlich ausdrücken will, ist Linksextremismus ist vor allem in einer Sache Extrem: Es ist Extrem Vorhersehbar.[/QUOTE]
Ich weiß, worauf Du hinaus willst - und dafür habe ich auch eine gewisse Sympathie.
Solange diese Ansicht nicht konsequent zu Ende gedacht wird - denn dann wären wir bei der sexy gekleideten Frau, die an ihrer eigenen Vergewaltigung schuld hat. Denn sie hätte sich ja auch keusch kleiden können.

[QUOTE=mchawk;494235]denn dann wären wir bei der sexy gekleideten Frau, die an ihrer eigenen Vergewaltigung schuld hat. Denn sie hätte sich ja auch keusch kleiden können.[/QUOTE]
Also wirklich wieder alles von vorne.
Scheiss Zeitschleifen.

Morty, Wo ist die Portalpistole?

seufz
Okay:

Wir haben hier die sexy gekleidete Frau. Die kann jetzt entweder durch den berüchtigten Vergewaltigerpark nach Hause gehen, oder sie kann… jeden anderen Weg nehmen.
Geht sie durch den Vergewaltigerpark, dann passiert, was passieren muss.
Hat sich die Frau dann nicht dennoch unglaublich dumm und fahrlässig verhalten?

nein. Absichtliche u. eigenverantwortliche Taten von Dritten sind einem nicht zurechenbar.

[QUOTE=Maschendraht;494243]nein. Absichtliche u. eigenverantwortliche Taten von Dritten sind einem nicht zurechenbar.[/QUOTE]
Das habe ich auch nie gesagt.

Das Bild ist auch unpräzise, vielleicht ein weniger triggerhaftes, wenn’s recht ist:
Eine Kindergärtnerin geht mit der Marinenkäfergruppe auf Wanderschaft.
Sie steht an einer Gabelung, auf einem Schild steht: “Kinderfressermonsterwald”, auf dem anderen “Regenbogenponyranch”.

[QUOTE=Scumdog;494244]
Marinenkäfergruppe[/QUOTE]
Jetzt wollt ihr auch noch Kinder auf Kriegsschiffen einsetzen? Unfassbar.

Jedenfalls würde ich sagen, dass die kinderfressenden Monster Schuld sind. Aber ich weiß, du zielst auf die Entscheidung der Kindergärtnerin ab. Ja, natürlich ist es klüger, den anderen Weg zu nehmen. Die Frage bleibt aber: welche Relevanz hat das, wenn man über die Schuld des Monsters redet (das, wie gesagt, über einen freien Willen verfügt). Auc bleibt die Frage, inwiefern die Ausübung von Freiheit und legitimen Wünschen (vielleicht ist der Weg kürzer und besser ausgebaut) zum Anknüpfungspunkt von Kritik gemacht werden kann. Das ist durchaus eine philosophische Frage.

Keine.

Okay, das ist jetzt zwar im Bild ein sinnvoller Einwand, aber schwer auf die reale Situation übertragbar.
Hamburg war sicherlich nicht der „kürzere, bessere Weg“. :wink:

Ausserdem (okay, bleiben wir im Bild :D) könnte man den Wald nur gefahrlos passierbar machen, indem man ihn abholzt. Und da leben noch andere Tiere.

edit:
Okay, um (hoffentlich) zu einem endgültigen Abschluss zu kommen, ein letzter Versuch noch, mich klar verständlich zu machen:
Beides ist getrennt voneinander zu bewerten. Das ist nichts, was sich gegenseitig aufwiegt.
Die Schuld der militanten bleibt unangetastet von der Schuld des Staates.

Und ich werfe dem Staat seit gefühlt 100 Seiten vor, unverantwortlich und wissentlich eine keineswegs unausweichliche Situation herbeigeführt zu haben, die Menschenleben in Gefahr gebracht und die Rechte von Bürgern beschnitten hat.

Den militanten hingegen werfe ich vor, unverantwortlich und wissentlich eine keineswegs unausweichliche Situation herbeigeführt zu haben, die Menschenleben in Gefahr gebracht und die Rechte von Bürgern beschnitten hat.

Die Räumung der Flora ist wieder eine andere, dritte Geschichte.
Die Flora hatte wenig zu tun mit den Ausschreitungen, siehe alle anderen G-Gipfel, da braucht es keine Flora für.
Die Räumung wäre - wie Klaus ja schon erklärt hat - ein rein symbolischer Akt, eine reine Machtdemonstration - wieder zu Lasten der Bevölkerung, die eine weitere Strassenschlacht über sich ergehen lassen darf.
Sorry, aber: WTF?!

[QUOTE=Scumdog;494256]Und ich werfe dem Staat seit gefühlt 100 Seiten vor, unverantwortlich und wissentlich eine keineswegs unausweichliche Situation herbeigeführt zu haben, die Menschenleben in Gefahr gebracht und die Rechte von Bürgern beschnitten hat.

Den militanten hingegen werfe ich vor, unverantwortlich und wissentlich eine keineswegs unausweichliche Situation herbeigeführt zu haben, die Menschenleben in Gefahr gebracht und die Rechte von Bürgern beschnitten hat.[/QUOTE]

Das ist denke ich schon klar geworden. Ich stimme dem halt nicht zu, weil ich die Entscheidung für den Ort nicht in gleichem Maße als „herbeiführen“ bezeichnen würde, wie die Taten selbst.


Ansonsten, um das Thema mal breiter zu ziehen, müssen Politik und Bildung etwas tun. Der Linksextremismus, vor allem in Hamburg, glorifiziert Hass als zentrales Lebensgefühl. Das war mir gar nicht so bewusst. Normalerweise kennt man es ja aus dem Rechtsextremismus, dass Aggression und Hass positiv konnotiert ist und zwar nicht nur zielgerichteter Hass, sondern auch ganz grundsätzlich.

ein Beispiel linksextremistischer Musik speziell gegen die Polizei hier:

Bullen ficken mich, sie nehm’ mir jede Lebensgrundlage.
Was würdet ihr tun, wenn ich euch ohne Grund schlage?
Bullen ficken mich. Ich hab kein Geld für die Miete,
teil mein’ Hass auf diesen Staat mit Andreas und Ulrike.

Polizisten sind Schuld daran, dass dem lyrischen Ich die Lebensgrundlage fehlt. Deshalb solidarisiert er sich mit den RAF-Terroristen (Andres Baader und Ulrike Meinhof)

Liegt ein Bulle schussverletzt vor mir auf Hilfe angewiesen,
frag ich mich: warum konnte der Gangster nicht gezielter schießen?
Und hat ein Bulle ein’ Unfall und liegt liegt vor mir im Dreck
frage ich: „Wie geht’s? Was kann ich tun?“ und geh dann wieder weg.
Und jetzt frag’ nicht woher ich diesen Hass wohl habe.
Dieser Song ist für jeden Polizisten eine Kampfansage.
Es heißt doch immer so schön „leben und leben lassen“
doch was soll ich machen, wenn die Schweine mich nicht leben lassen?
jeder Bulle ist ein Arsch, das ist nicht nur anzunehmen.
Es macht immer „knack“ wenn die Wichser einem die Hand umdrehen.
Es gibt dieses schöne Wort: „Menschlichkeit“,
doch ich kenn’ kein Bullen, der in seinem Beruf menschlich bleibt.
Und ja, jetzt fängt die Party erst an.
Bei jeder Gelegenheit die sich bietet greifen wir an.

das bedarf wohl keiner Erklärung mehr. Ich denke, es braucht dringend mehr Kampagnen gegen Linksextremismus. Die Folgen dieser Hass-Ideologie haben wir in Hamburg gesehen. Das sollte nicht so sein. Bei dieser Stimmung, die da gedeiht, ist es tatsächlich nicht überraschend, dass es Mordversuche gab. Ich glaube aber, dass man bei rechtzeitigem Eingreifen in die Entwicklung eines Menschen einiges machen kann, und natürlich braucht es auch eine sozialere Politik in vielen Dingen.

Naja, Fefe hat das ganz gut formuliert:
„Mein Eindruck ist, dass ich mich tendenziell eher gegen die Polizei positioniert habe, einfach weil ich an die Polizei höhere Ansprüche habe als an einen kriminellen Mob aus Gewalttouristen.“
Auch an die Politik kann man glaube ich höhere Ansprüche stellen.


(Wenn wir schon mal bei dem sind, das hier ist auch lesenswert)