Linksextremismus

[QUOTE=Scumdog;493744]Es ging ihm darum, die Krawalle in reicheren Vierteln zu veranstalten, um dort in der Tat deren Lebensgestaltung zu beeinflussen.[/QUOTE]

es geht ihm darum, die Lebensgestaltung [I]anzugreifen[/I] i8m Sinne von “irgendwie” zu stören, aber Hauptsache nicht seine eigene. Endlich haben die Linken mal zugeben, dass es nicht nur Gewalt gegen Sachen ist, sondern Nötigung von Menschen.

Nein, es geht im explizit um die reichen Viertel. Deswegen erwaehnt er doch die Bonzengegenden Blankenese und Poeseldorf.

der entscheidende Punkt ist, dass er zugleich sagt, dass es nicht bei ihm passieren soll, wo er selbst einkauft. Warum nicht? Ist Rewe ausgerechnet bei ihm vor der Tür nicht “kapitalistisch”? Nein, er erkennt an, dass es das Leben der Leute einschränkt, sonst wäre es ihm egal, ob es vor seiner Tür passiert. Wenn er wirklich glauben würde, dass es ja nur ein bisschen Sachbeschädigung ist (wie es Linke eben immer [I]behaupten[/I]), wäre es ihm egal, ob die Geschäfte in seiner Wohngegend zerstört werden. Ist es aber nicht. q. e. d.

Ihr fokussiert euch zu sehr auf die Aussage, dass er die Aktion woanders gut findet. Aber das wussten wir doch schon vorher. Die eigentlich relevante Aussage, über die man diskutieren muss ist die, dass es bei ihm NICHT geschehen soll.

[QUOTE=Maschendraht;493754]der entscheidende Punkt ist, dass er zugleich sagt, dass es nicht bei ihm passieren soll, wo er selbst einkauft. Warum nicht?[/QUOTE]
Weil er nicht zu der reichen Elite gehoert. Wenn er sagt “nicht bei uns im Viertel”, dann meint er damit “nicht bei uns (=den Autonomen)”. Es geht um das Schanzenviertel was stellvertretend fuer die Autonomen und Rote Flora steht - er kreidet an, dass die eigenen Leute angegriffen werden. Ich glaube du verstehst nur nicht wie er das meint.

Damit ist er trotzdem noch ein verlogener und doppelmoralischer Penner.

Und ich glaube er hat sehr gut verstanden was er gemeint hat: “Gewalt ja, aber bitte nur dann wenn ich nicht betroffen bin”.

[QUOTE=STaRDoGG;493755]er kreidet an, dass die eigenen Leute angegriffen werden[/QUOTE]

ja genau. Er akzeptiert aber damit implizit, dass Sachbeschädigung ein Angriff auf Leute ist. Aber sonst hieß es immer, dass Sachbeschädigung gar kein richtiger Angriff sei. Er mag bei der [I]Rechtfertigung[/I] der Sachbeschädigung unterscheiden. Aber was die Natur von Sachbeschädigungen an sich angeht, kann man logisch nicht unterscheiden. Wenn er konsequent wäre zu sagen, dass Sachbeschädigung nicht schlimm ist, wie es Linke immer sagen, dann hätte er in dem Interview gesagt, dass jeder Angriff auf Rewe gut ist und dass es niemand sonst einschränke. Genau das hat er aber gerade nicht gesagt, sondern dass die Zerstörung von Läden im eigenen Wohnbereich nicht gut ist.

Stell dir einen Mobber vor, der Leute ohrfeigt und sagt, “hey ist doch nur ein Klapps, das macht doch gar nichts.” Und wenn man sagt: ok, dann geb’ ich dir auch einen Klapps, dann kriegt er plötzlich Angst. Weil er insgeheim die ganze Zeit wusste, dass es wirklich scheiße ist, geohrfeigt zu werden. Genau das ist Herr Beuth und die Rota Flora, welche er vertritt.

Darüber, dass das ein Idiot ist, braucht man sich ja nicht unterhalten. Aber da steckt keine Doppelmoral hinter. Es geht einfach darum, welche gesellschaftlichen Gruppen von Plünderung und Zerstörung getroffen werden. Plündert man den REWE im Schanzenviertel, greift man die Infrastruktur und Versorgung der ärmeren Schichten an. Plündert man den gleichen REWE in Hamburgs Spitzenviertel, greift man die Infrastruktur der Reichen an.

Edit: “Sonst heißt es immer” … “wie die Linke immer sagen” …

Da musst du dann schon genauer belegen, welche Gruppen genau was zum Thema gesagt haben, damit man hier überhaupt vernünftig diskutieren kann.

[QUOTE=ExtraKlaus;493756]Damit ist er trotzdem noch ein verlogener und doppelmoralischer Penner.[/QUOTE]
Argh… ich geh ja nicht mit dem konform was er sagt, aber es ist keine Doppelmoral. Er findet Sachbeschaedigung (und Koerperverletzung?) gegenueber der reichen Elite vertretbar weil er es als legitime Kritik ansieht. Die gleiche Form der “Kritik” im Schanzenviertel selber kann er aber nicht nachvollziehen, weil sie ja nicht zur reichen Elite gehoeren. Das ist quasi so wie wenn Soldaten im Krieg ihre eigenen Maenner abschiessen :ugly.

Ich hab’ jetzt aber keine Lust jetzt noch ewig zu diskutieren wegen dem was irgend so ein Spinner in einem 20 Sekunden O-Ton gesagt hat. Ich glaube ihr wollt das nicht verstehen … da haben wir wieder die politische Agenda, diesmal halt auf der anderen Seite.

doch doch, ich verstehe sehr gut, was er gesagt hat. Er hat gesagt, dass Sachbeschädigungen Angriffe sind, während er vorher immer sagte, dass Sachbeschädigungen nicht mal ein Angriff wären. Während die Ausrede vorher immer auf Tatbestandsebene stattfand ([B]Sachbeschädigung habe keine Folgen für Menschen[/B]), redet er sich jetzt auf der Ebene des Ziels heraus [B](Sachbeschädigung hat doch Folgen für Menschen[/B], deshalb bitte nur bei n den “Reichen”)

“Angriff” ist ein verdammt ungenauer Begriff.

Sachbeschädigung ist kein Angriff auf ein Menschenleben - in den meisten Fällen zumindest nicht. Ein Angriff auf die Lebensführung kann es natürlich je nachdem sein.

Was genau hat er denn früher gesagt? Also Zitate bitte …

Stimmt, man hört ja ständig davon, daß die Linksradikalen mal wieder rechtschaffene Neonazis totgemacht haben

Und die Bomben die an konservative ( Neonazi-Politiker?) geschickt worden sind, haben auch nichts mit Anschlägen zu tun.
http://www.rbb-online.de/politik/beitrag/2017/03/wie-konnte-briefbombe-von-athen-verschickt-werden.html
Ebensowenig sind sicherlich die Tötungskommentare von Links „gar nicht so gemeint“:
http://pranger.tnn-online.net/has-auf-afd-von-antifa-und-piraten-totet-petry-als-gutes-werk/

Dazu gibt es ein gesellschaftliches Klima, daß die Tötung von mutmaßlichen „Neonazis“ begünstigt: https://www.youtube.com/watch?v=DNbzBzJylYE Auf die Frage, ob man lieber nur 1 Leben statt 200 Leben retten will, wurde hier mit einem Leben geantwortet, weil der eine mutmaßlich Gutmensch ist und die 200 im Neonaziverdacht stehen. 1 randaliender guter gegen Rechts also mehr wert als die andere Seite. Also sind vereinzelte Neonazis Freiwild. Und würde man als rechts angehauchter auf eine Demo von Links gehen und die Polizei erkennt einen, würden die sofort zur Abwehr einer Gefahr das unterbinden. Sie müssen ja beide Lager auseinander halten.Ja und wenn tatsächlich ein paar Nazis dort wären und noch nicht einmal bekannt ist, ob die überhaupt was machten, dann ist es schlicht manipulativ, daß überhaupt zu erwähnen. Ja ich habe den Text falsch verstanden, aber genau das wollte man ja wohl erreichen.

Endlich haben die Linken mal zugeben, dass es nicht nur Gewalt gegen Sachen ist, sondern Nötigung von Menschen.
Richtig. Und wer Reifen aus Autos lässt, das Bremskabel durchschneidet, Anschläge auf die Bahn verübt oder Dinge in Brand setzt, muss damit rechnen, daß Menschen ums Leben kommen.Und RAF oder der Mord an Pim Fortyn in den Niederlanden war noch nie nur „Terror gegen Sachen“.Am 6. Mai 2002, kurz vor den Parlamentswahlen, wurde Fortuyn auf dem Weg zu seinem Auto von einem Mann niedergeschossen. Fortuyn starb kurz nach dem Anschlag.
Nach Bekanntwerden des Attentats zogen einige seiner Anhänger randalierend durch die Innenstadt von Den Haag und lieferten sich in der folgenden Nacht heftige Straßenschlachten mit der Polizei. Um Ausschreitungen gegenüber Ausländern zu verhindern, wies ein Sprecher des niederländischen Innenministeriums wiederholt darauf hin, dass es sich bei dem Attentäter nicht um einen Ausländer, sondern um einen „weißen Niederländer“ gehandelt hatte. Der Attentäter Volkert van der Graaf war Aktivist verschiedener Umweltschutzorganisationen.
aus Pim Fortuyn – Wikipedia Hier sorgten die Demonstranten also für ein konkretes Ergebnis. Die Herkunft und Hintergrund des Täters wurde bekannt. Auf der anderen Seite sind Morde an führende „grüne“ Politiker nicht bekannt.

[QUOTE=Baru;493758]Darüber, dass das ein Idiot ist, braucht man sich ja nicht unterhalten. Aber da steckt keine Doppelmoral hinter. Es geht einfach darum, welche gesellschaftlichen Gruppen von Plünderung und Zerstörung getroffen werden. Plündert man den REWE im Schanzenviertel, greift man die Infrastruktur und Versorgung der ärmeren Schichten an. Plündert man den gleichen REWE in Hamburgs Spitzenviertel, greift man die Infrastruktur der Reichen an.[/QUOTE]
[B]Er akzeptiert Gewalt, wenn es “die Richtigen” trifft.[/B]
Das ist die ganze, zentrale Aussage.

Und gleichzeitig erhebt es sich auf den Status, dass er entscheidet, wer “die Richtigen” und “die Falschen” sind.
Und in schlechtester Robin Hood-Manier sind “die Armen = die Guten” und “die Reichen = die Bösen”.

Und letztendlich ist er nur ein Verfassungsfeind, der für seine politischen Ziele nicht nur mit den Mitteln des Rechtsstaats sondern auch mit illegalen und kriminellen Mitteln durchsetzen will oder dies akzeptiert. So was nennt man Extremismus.

@Baru
ich bitte dich…es ist Konsens unter Linken, dass “Gewalt gegen Sachen” nicht so schlimm wäre. Unter Autonomen ist verbreitet, dass daher Gewalt gegen Sachen legitim ist. Jetzt plötzlich, wo er selbst betroffen ist, da fällt ihm auf, dass nicht nur tote Materie betroffen ist, sondern dass Menschen darunter leiden, die von diesen Sachen abhängen. Er hat eingeräumt, dass man Sachen nicht ohne die dazugehörigen Menschen denken kann. Das mag für vernunftbegabte Menschen banal erscheinen, für einen linksextremistischen Ausschreitungs-Apologeten ist es aber eine bemerkenswerte Aussage. Er hat zugegeben, dass [I]Menschen[/I] von Sachschäden indirekt betroffen sind und [I] trotzdem[/I] hält er an diesen Aktionen fest.

Du hast in deiner Aufzählung Gewalt gegen Staatsbedienste vergessen.

naja, da ist der Konsens nicht mehr ganz so stark und hier ging es jetzt ja auch um die Sachbeschädigungen aus Sicht des offiziellen eingetragenen Sprechers der Autonomen. Die Gewalt gegen Polizisten ist nochmal ein anderes Thema.

Konsens unter Linken ist maximal, dass Sachbeschädigung nicht so schlimm wie Körperverletzung ist.

Wenn du über die Moral von Linken und Widersprüche in dieser sprechen willst, solltest du auch was zitieren. Die Linke ist stark zersplittert. Und wenn du auch noch sagst, dass er irgendwas vorher gesagt hat, solltest du erst recht das irgendwie zitieren können.

Das ganze hier ist ja hoffentlich nicht nur insgeheime Schadenfreude, dass mal die Linke massiv auffallen.

Ja, so verstehe ich das auch.
Es ist in einem Klassenkampf eben ziemlich sinnlos, die Viertel der eigenen Klasse zu verwüsten.
Das ist der Hintergrund, nicht etwa

hier gibt es genug Beispiele von und über gewaltbereite Autonome.

Und auch die bürgerlichen Linken weisen stets darauf hin, dass Gewalt gegen Sachen nicht schlimm wär. Dabei blenden sie den Besitzer und andere indirekt Betroffene aus, die sehr wohl Gefühle haben. Hier mal ein Beispiel, was sich unter einem Tweet von Anatol Stefanowitsch abspielt:

Das Verharmlosen dieser indirekten Nötigungen geht mir einfach auf den Keks.

[QUOTE=Baru;493767]Schadenfreude, dass mal die Linke massiv auffallen.[/QUOTE]

und nicht wie sonst immer “meine” Rechten, oder wie soll ich diesen Einwurf verstehen? Diese Form des Linksextremismus ist einfach eine Hass-Ideologie. Sie sagen, dass sie die Menschheit lieben, aber sie sagen auch, dass sie bestimmte Menschen aus der Menschheit ausklammern und ihrem Hass preisgeben. Das ist nicht in Ordnung.

Ganz interessant was die “Linksjugend Hamburg” da auf Facebook verfasst hat… bzw. die Kelle die sie dafuer in den Kommentaren kassiert.

Ansonsten waren die ja ziemlich kartoffelig unterwegs.