…aber ich habe allmählich das Gefühl, Du verwandelst Dich von einer supersüßen zu einer überreifen Frucht.
Ich gewinne den Eindruck, dass Du mehr und mehr weg von der Satire hin zu “Lustisch sein um jeden Preis” geht.
Egal, ob das das “schottische Saufgelage” vom letzten Freitag oder die Demo der Anti-Abtreibungsgegener diesen Freitag war.
Ich will das nicht an den moralischen Pranger stellen - Satire darf ja bekanntlich alles.
Aber: Hat Satire das nötig? Oder ist das eingendlich noch Satire?
Wenn ein bzw. der Hauptpunkt der Satire überspitzte oder spöttische Darstellung von Missständen ist, dann frage ich mich, ob die Demo der Anti-Abtreibungsgegner der Missstand ist oder ist der MIssstand nicht eher, dass Verarschen derselben durch bescheuerte Fragen?
Nichts gegen Comedy-Befragungen aber z. B. Wiegald Boning oder Hape Kerkeling hatten mit ihren Aktionen nicht den Anspruch satirisch zu sein - sondern es sollte Commedy sein. (Und beide haben m. E. deutlich mehr Charme und Witz an den Tag gelegt!)
Oder wo ist der Missstand bei dem Schotten-Thema gewesen? Schließlcih sollte es ja um die Trennung vom Vereinigten Königreich - und nicht um Alkoholmissbrauch - gehen.
Das sind nur zwei Beispiele aus jüngster Zeit, bei denen ich mich Frage, wo sich die Satire versteckt hat.
Ich will mich auch nicht darüber beschweren, dass ihr solche Beiträge bringt - aber ich habe schon seit Anfang des Jahres so das dumpfe Gefühl des langsamen und fortschreitenden Qualitätsverlustes.
In der Hoffnung es wird in Zukunft wieder mehr “Finger in die Wunde legen” und weniger “schwache Comedy” gibt,
mchawk