Lesen!

Endlich mal ein Nazi-Roman, der sich auf die wesentlichen Dinge konzentriert, wie zB:
"Hat der huebsche Nazi gerade zu mir ruebergesehen? :heart: "

Absolutes Stammtisch/RTL2-guck-mal-die-da-Niveau. Zielgruppe offensichtlich: Leute, die ihr Kind vllt nicht so sehr vernachlaessigen, dass es strafrechtlich relevant ist, aber so wenig Zeit wie moeglich in ihre Kinder investieren, und sich bestaetigen lassen wollen, dass das total gut so ist.

Oder welchen Grund gibt es z.B., seine Kinder bei Unwetter in die Schule radeln zu lassen, waehrend die meisten offensichtlich generell nicht mit dem Rad zur Arbeit fahren, und erst recht nicht bei schlechtem Wetter? Abhaertung? Mein Kind muss hart wie Kruppstahl sein!

Quatsch. Unterhalte dich mal mit Eltern und Lehrern, die mit diesem Schlag viel zu tun haben. Den Begriff gibt es nicht ohne Grund. So zu tun als sei “Helikoptereltern” nur ein begriff im Wortschatz derer, die ihre Kinder vernachlässigen ist vermessen. Man kann es mit elterlicher Fürsorge halt auch übertreiben.

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Hast Du Kinder bzw. weißt, wie es heute in Kitas und Grundschulen zugeht, im Vergleich zu… sagen wir mal vor 30 Jahren? Die Gespräche und Themen, die da aufgerufen werden, würden auch bei mir ein Buch über Helikopter-Eltern (und -Lehrer*(!)innen) füllen. Ich spreche von Kitas/Grundschulen in einem “Mittelstands”- und Akademikermilieu… was ich da an Zitaten gesammelt habe, geht weit über das “Helikopter”-Phänomen hinaus und ich habe mich regelmäßig danach gesehnt, die Kinder würden in einem Problemviertel zur Schule gehen.

P.S.: Passt nicht hundertprozentig zum Thema “Helikopter”… aber muss das mal loswerden, was ich erst letzte Woche gehört habe. Freundin der Tochter kommt zum Spielen vorbei. Ich: “Oh… hast Du eine neue Frisur? Sieht hübsch aus”. Antwort Sie (7 Jahre alt): “Ja, Mama wollte dass ich aussehe wie Sophie Scholl”. Ich ziehe mich schnell zurück, weil ich den Lachkrampf nicht weiter unterdrücken kann.

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Natuerlich ist das nicht NUR ein Begriff im Wortschatz derer, aber es ist natuerlich schon einladend, alles, was man selbst nicht machen moechte, dann als „helikoptern“ zu bezeichnen. Es ist fuer mich kein helikoptern, sein Kind bei Regen mit dem Auto in die Schule zu fahren.

Wenn manche Eltern bspw mehr Technologie als nur ein Babyphone verwenden, um ihr Baby zu „ueberwachen“, weil sie Angst haben, dass was passiert, dann ist das fuer mich noch was ganz anderes als selbigem Kind spaeter in die Uni zu folgen und jede Vorlesung mitzuschreiben. Bei ersterem waere ich auch sehr vorsichtig, diese Eltern auszulachen, weil ich nicht weiss, warum sie aengstlich sind (evtl Erfahrungen mit Fehlgeburt, Kindstod).

Ich habe nun mal wieder was klassisches in der Tasche dabei: Manns Zauberberg.

Hui, Hypotaxe auf Hypotaxe… mal sehen, wie sich das so weglesen lässt. Ich weiß schon, warum ich damals im Deutsch-LK bei den Buddenbrooks auf Mut zur Lücke gesetzt habe (War nur im erweiterten Kanon für’s Abi). Aber ich geb ihm erstmal 150 Seiten und sehe dann weiter.

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Liest hier noch jemand die Zamonien-Romane? Gerade den Buecherdrachen im Laden gesehen.
Ist schon wieder verdaechtig duenn, noch dazu tendiert Moers sowieso dazu, sich in Phantastik ohne Plot zu verlieren.

Ja, klar! :slight_smile:

Das Labyrinth fand ich auch sehr ermüdend zu lesen, ebenso Prinzessin Insomnia.

Trifft es ganz gut, die Romane bestehen jetzt irgendwie zur Gänze aus Mythenmetzschen Abschweifungen…

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Wobei der Buecherdrache ja ganz stark an den Schattenkoenig angelehnt zu sein scheint.

Negativ: Wirkt nicht sehr originell
Positiv: Der Schattenkoenig war toll

Ich kann mich noch nicht richtig entscheiden

Das kenne ich noch nicht…

Ist übrigens pausiert :sweat_smile:

Aktuell parallel ganz profan

Und was zur Radikalisierung

Vor kurzem habe ich mir “Erhebung” von Steven King als Hörbuch angehört. Für mich war es eine nette kurze Geschichte, die mich am Ende auch berührt hat.

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^ Das soll aber ne ziemliche Point over Plot-Geschichte sein

Ja, das stimmt schon. Bei dem Buch hat es mich aber nicht gestört.

Hab den Buecherdrachen nun durch, und musste mich, trotz Kuerze, wirklich zum Beenden zwingen.

Alles, aber wirklich alles daran ist langweilig. Ich kann mich ja nicht mal fragen, ob der Buchling das Abenteuer ueberlebt, weil er selbst die Geschichte Mythenmetz erzaehlt.
Was wiederum auch wahnsinnig oede und tlw auch voellig hirnrissig geschrieben ist. Mythenmetz fragt bspw nach der Haelfte des Buches wie exakt das Erinnerungsvermoegen des Buchlings ist. Worauf der erklaert, dass es seine Aufgabe ist, Dinge zu memorieren. Uhm? Ja? Das weiss der Leser an der Stelle?
Und das, was der Drache erzaehlt, ist leider auch sehr… zamonisch und hat in etwa so viel philosophische Qualitaet wie der Anhalter.

Und dann kommt auch noch raus, dass die anderen Buchlinge ihn angelogen haben. :scream: Dabei war das sooo unauffaellig.

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Hm, schade. Ich hatte gehofft, der Moers fängt sich wieder :disappointed:

Na, immerhin etwas! :wink:

Pros:

  • relativ ungewöhnliches Konzept (Protagonistin wächst im Laden eines Wunschhändlers, der mit Zähnen und Wünschen handelt, an der Seite von Chimären auf)
  • der Laden führt zu diversen Türen, die überall auf der Welt verteilt sind, was ein interessanteres setting hergibt als einfach nur ne statische High School irgendwo in den Staaten

Cons:

  • Mary Suism (“Creamy and leggy, with long azure hair and the eyes of a silent-movie star, she moved like a poem and smiled like a sphinx” - okaaay)
  • Alle Charaktere, denen gegenüber man sich scheiße verhalten will, macht man im Gegenzug dann einfach hässlich, stinkend, zottelig usw, dann ist das ok, dann kann man die auch beklauen und dann auch noch stolz auf sich sein.
  • Seelenverwandtschaft und star-crossed lovers.
    Das funktioniert vllt bei Romeo und Julia, aufgrund der Sprache, und weil es ein Drama ist, aber auf einer Trilogie mit 1500 Seiten, mit Prosa statt Poesie, und mit höchstwahrscheinlich keinen toten Protagonisten, ist es weitläufig einfach nur Sülze (“your soul sings to mine”, etc etc)
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