Mir ist neulich etwas recht verstörendes aufgefallen.
Wer in Deutschland eine Sendung des BBC schauen möchte, kann dies nur tun, indem er entweder eine DVD kauft, oder sich darauf verlässt, dass jemand sie auf YouTube oder einen anderen Streaming-Service gestellt hat. Der BBC-iPlayer, das hiesige Gegenstück zur Mediathek, ist nämlich außerhalb Großbritanniens nicht verfügbar. Gut – wer einen Proxy-Server oder ein virtuelles privates Netzwerk zur Verfügung hat, den interessiert das sowieso nicht, aber das sei mal dahingestellt.
Eine ebensolche Länderblockade bekommt ja auch die GEMA hin. “Dieses Video ist in deinem Land nicht verfügbar” darf man in Deutschland dann anstelle von Musikvideos sehen.
Aber wer bekommt es nicht hin? Die gute alte ARD. Ich kann nämlich hier, mit meiner lokalisierbaren IP-Adresse, weiterhin deutsche Sendungen direkt von der ARD-Mediathek ziehen. Das heißt also, ganz Deutschland subventioniert mir theoretisch hürdenlos meinen Tatort, da ich als Auslandsdeutscher ja selbst wenn ich [I]wollte[/I] keine GEZ-Gebühr zahlen könnte.
Das ganze wird noch absurder, wenn man bedenkt, dass BBC-Gebühren nicht für die Gesamtbevölkerung verpflichtend sind, sondern nur für Leute, die tatsächlich auch BBC-Sendungen schauen. Also wäre es weniger schlimm, wenn das ganze umgekehrt liefe: Der iPlayer funktioniert in Deutschland aber die Mediathek nicht im Vereinigten Königreich.
Nun kann man sicherlich sagen, dass es wahrscheinlich weniger Deutschsprecher außerhalb Deutschlands gibt, als Englischsprecher außerhalb Großbritanniens. “Weniger” heißt aber nicht “keine”, zumal Deutsch hierzulande ein beliebtes Schulfach ist und bleibt.
Ich meine, [I]ich[/I] kann mich ja nicht beschweren. Aber dass ihr zahlen müsst und wir Auswanderer dann kostenlos gucken dürfen, ist doch etwas dreist.