Kurz verlinkt

Diskussion über den Blog-Artikel: Kurz verlinkt

Wir alle haben es mit Genugtuung zur Kenntnis genommen, dass in den vergangenen zwei Jahren immer wieder Bußgelder gegen 9LIVE und andere Abzock-Sender und -Sendungen verhängt wurden. Wer jedoch glaubt, dass all diese Bußgelder auch wirklich bezahlt worden sind, sieht sich getäuscht. Insbesondere 9LIVE versucht, sich mit juristischen Mitteln um die Zahlungen herumzudrücken - bis dann irgendwann die Verjährung eingetreten ist. Hinzukommen geradezu skandalöse Schlampereien bei den Landesmedienanstalten.

Ausführliche Infos dazu bietet der sehr lesenwerte Leitartikel auf Funkkorrespondenz.

9Live möchte sich zu alldem nicht äußern, weil man “derzeit konstruktive Gespräche mit der ZAK” führe. Deren Sprecher Dürr bestätigt, dass geredet wird: “Da ist Bewegung drin.” Im September werde die ZAK eine Bilanz der Gewinnspielsatzung vorlegen, womöglich gäbe es bis dahin auch eine Absprache mit 9Live, die die endlosen Verfahren unnötig mache. Das Ziel beider Seiten sei dasselbe: dass weniger Bußgelder verhängt werden müssen.
Tja, da muss man wohl keine große Fantasie haben. :smt021

Hi zurück :smt006
Das stinkt doch zum Himmel. Über zig Jahre hat die BLM gekämpft um endlich Sanktionen zu verhängen und jetzt sowas.

Tja, da muss man wohl keine große Fantasie haben. :smt021

Meinst du das 9live die Fenster der BLM Schmiert oder das die BLM von Vater Staati zurückgehalten wurde?

Wieso sollte Vater Staati auf einen sechstelligen Betrag verzichten? Aber wir wollen hier keine bösen Sachen unterstellen. Aber anstatt Angestellte des BLM dauernd zu einem Eis einzuladen könnte 9live das Geld stattdessen für ehrliches Gewinnspiel ausgeben :smiley:

Wieso sollte Vater Staati auf einen sechstelligen Betrag verzichten?

Es ist doch sehr gut möglich, dass ‚der Staat‘ auf den betrag verzichtet, wenn der dafür zuständige Sachbearbeiter bestochen wird. Ganz getreu dem Motto: Du vergisst es und dafür bekommst du, deine Frau und deine 3 Kinder eine 6 Wöchige Traumreise. Von uns bezahlt. Da würden die wenigsten nein sagen. :wink:

Alles wieder durch die Hose atmen, die ZAK hat nur unser finanzielles Wohl im Sinn. :smt008 Die wenigen erfolgreichen Komplettdurchläufe des neu geschaffenen Workflows “Bußgeldeinzug” haben ergeben, dass dieser “bürokratische Kraftakt” (dem Nigge sei für diese Wortschöpfung ein dreifaches Trullala) mehr interne Kosten verursacht als er an Einnahmen tatsächlich bringt. :ugly Die Verhandlungen mit den Sendeproduzenten können also nur darum gehen, wie die Bußgelder möglichst unbürokratisch direkt über die Telefonspiele per Sonder-Jackpots zurückgezahlt werden können. :smt005 Schliesslich ist nur auf diese Weise gewährleistet, dass nur die geschädigte Zielgruppe etwas davon hat. 8) Auf gar keinen Fall dürfen irgendwelche Bußgelder in Stellen versickern, an denen sie selbsternannten informellen Aussenstellen der LMA wie “grünen Kampf-Gnomen” oder “Grimme-Online-Preisträgern” zugute kommen könnten… :smt018

Der Begriff “Verjährung” ist wohl auch schon selbst in die Jahre gekommen :roll:

Über zig Jahre hat die BLM gekämpft um endlich Sanktionen zu verhängen und jetzt sowas.

Sollte mir da tatsächlich etwas entgangen sein?

Hinzukommen geradezu skandalöse Schlampereien bei den Landesmedienanstalten.

Das erinnert mich an Klaus Zumwinkel (bei 01:24). :wink:

Doch, doch, er hat recht: Über zig Jahre hat die BLM mit sich selber gekämpft um endlich Sanktionen zu verhängen :slight_smile: Und dann gab es noch diesen intensivst geführten Workshop vor 2 Jahren, an den Du Dich bestimmt erinnerst, weil es später von ihm hiess: „Aber die Schnittchen, die waren gut!“

Hallo.

Ja, nee, is’ klar.

Diese Jürgen-Type tobt über die zweifelhaften Freizeitangebote der öffentlich-rechtlichen Sender und greift Spesen und Tantiemen dafür ab, und gleichzeitig sind seine Sendungen in der verschärften Aufsicht der Landesmedienanstalt?

Das geht nicht. Der Typ hat mächtig poliert (Männer schlafen sich nicht hoch; da wird halt “anders” ausgeholfen) und geschmiert, und schon verjähren Vorgänge Dank der Funktionäre … So professionelle Anstalten wie die Medienanstalten lassen Dinge nicht verjähren - zumindest nicht unabsichtlich!

Zorniger Mad

Nochmal kurz verlinkt.

Wenn du einen Artikel schreibst, der zum Ergebnis kommt, dass die Medienaufsicht in Deutschland womöglich funktioniert, hast du vermutlich nur nicht gründlich genug recherchiert.

Vielleicht sollte man die GEZ dazu beauftragen, sich um diese Bußgelder zu kümmern? Die hat ein besseres Gedächtnis und es kommt eher mal ein Bescheid zu viel als zu wenig. Ich würde jedanfall auch einen an den Hund von Milski schicken (wegen mir auch an seinen Stirnlappenbasilisk) :mrgreen:

Was hat die BLM Wichtigeres zu tun als sich um ein paar Bescheide aufmerksam zu kümmern? Als Call-In-Rechtsabteilung Einspruch einzulegen genügt?! WTF! Das wird Schule machen, da zahlt doch keiner mehr freiwillig, und ab sofort werden wohl alle Bescheide bei der Staatsanwaltschaft landen, weil die Sender damit rechnen, dass wieder irgendwo einer pennt.
Dadurch werden vor dem Kadi dann vielleicht einige Zahlungen abgelehnt werden, die sonst bezahlt worden wären.

Fehler macht jeder einmal. Dies ist mir aber mit Fahrlässigkeit nicht mehr passend beschrieben!
Zuerst wird sich nicht um Call-In gekümmert, und wenn dann Sanktionen erfolgen dürfen, dann nur halbherzig und in der Verfolgung wie ein Kiffer nach dem Joint.

Spitzenreiter bei den Strafzahlungen ist – wie nicht anders zu erwarten – 9Live, mit einem Gesamtbußgeld von 358 000 Euro für nicht weniger als 28 Verstöße.

9 Live? Die sollen nur 28 mal gegen die Vorschriften verstoßen haben? Ist ja lächerlich! Mir kommt das so vor, als ob die Bescheide mit der Gießkanne verteilt werden, konsequent ist irgendwie auch anders.

Da fließen doch bestimmt Gelder unter der Hand -.-

Jedenfalls müsste man den ganzen CI-TV-Rotz zumindest radikal besteuern, sodass es sich nicht mehr lohnt. Bei Verbot würden ja alle gleich Zensur schreien…

Hehe, Bußgeld-Einzugs-Zentrale
Schon BEZahlt? :mrgreen:

Verbote sind okay, wenn sie nur die krummen Methoden verbieten, was nicht in Ordnung ist wäre ein generelles Verbot was dann auch faire transparente Spiele verbieten würde. :wink:

Es wäre mal das wissenschaftliche Experiment in einem offenen Kanal wert: Welche Gewinnerwartung hat man als Veranstalter, wenn man ein faires UND tranparentes Gewinnspiel im Fernsehen durchführt? Womöglich gibt es ja noch gar keine Referenzerfahrungen… 8) Hat irgendein Medienwissenschaftler mal Peakverläufe einsehen und studieren dürfen? DIe Einnahmen über die Telefonmehrwertdienstfunktion in Abhängigkeit von ausgelobten Gewinnsummen und Rätselschwierigkeitsgraden analysiert? usw.usw.usw., ich kann hier noch viele, viele Fragen stellen…

Ich drück mich mal klarer aus: es ist nicht auszuschliessen, dass es im TV womöglich mal faire Spiele solcher Art gab, aber nie waren sie transparent genug, den denkbaren Umstand der Fairness auch im Nachhinein nachvollziehbar nachzuweisen. Ich wäre dankbar, wenn man mir eine Quelle angeben könnte, wenn es sie denn gibt. Ansonsten bleibe ich dabei: das finanzielle Standbein Telefonmehrwertdienst gehört für Sender (auch für Radiosender) prinzipiell wegen der großen Manipulationsgefahr abgeschafft!

Bestell dir die FKTV-Retro-DVD, dort sind CallIn-Gewinnspiele zu sehen die nicht auf Gewinn, sondern auf einen Werbeeffekt abzielen.
Im übrigen ist es egal ob es “gute” CallIn-Sendungen gibt, allein die Möglichkeit ist Argument genug gegen ein Totalverbot. Komplett transparent können Gewinnspiele sowieso nicht sein, der Witz an einem guten Zufallsgenerator ist, dass niemand (weder CallIn-Veranstalter noch Kontolleure/Zuschauer), zumindest nicht ohne erheblichen Aufwand, vorraussagen kann was er ausspuckt.

Ich gebe zu: früher sah ich das auch mal so…

Dir ist klar, dass Du mit dieser Aussage den Produzenten einen Blanko-Scheck gibst?

Du setzt implizit in gutem Treu und Glauben voraus, dass der Veranstalter überhaupt einen Zufallsgenerator eingesetzt hat; so mancher Veranstalter überliess die Zuschauer nur zu gern in dieser Illusion - obwohl ( wie sich inzwischen ja als Faktum herausgestellt hat ) in vielen Fällen ( wenn nicht gar in allen ) ein Mensch eingesetzt wurde, der sich offensichtlich sehr schwer damit tat, so etwas wie Zufall überhaupt einigermassen überzeugend zu simulieren. Es sei an dieser Stelle bemerkt: Menschen können rein mit ihrer Geisteskraft auf Dauer keinen Zufall erzeugen, dazu ist ihr Geist viel zu „mustererkennungsbehaftet“ . Und natürlich ist es für den „menschlichen Zufallsgeneratorsimulator“ alles andere als hilfreich, wenn sein Auge auf den Bildschirm mit den Telefonpeaks fällt, weil er dann nur zu gern in den Basis-Algorithmus „Knopf erst dann drücken, wenn die Peaks unter ein definiertes Break-Even-Niveau fallen“ zurückfällt. Auch wenn das für einen aussenstehenden Beobachter noch wie Zufall aussehen mag - Zufall darf man das nicht mehr nennen. Damit den immer grundehrlichen Moderatoren der Spruch „Wann schlägt der Hot Button zu?“ leichter von den Lippen rollte, stelle ich mir vor, dass die wichtigste Person des Spieles eine rotes Käppi mit entsprechender Aufschrift trug…

Weil Du von einem erheblichen Prognoseaufwand sprichst: Wer sich die Spielverlaufsprotokolle der grünen Gnome anschaut, wird feststellen, dass diese bei manchen Spieltypen eine ungeheure Voraussagekraft entwickelten, eine Prognosegüte, von der die meisten Wetterfrösche nur träumen können…

Ich stehe weiter zu der Aussage, dass ich im deutschen Fernsehen noch nie ein Telefonspiel gesehen habe, das so transparent war, dass man sich von der Fairness desselbigen hätte überzeugen können. Transparent ist ein Spiel dann, wenn sowohl die Rahmenbedingungen der eingesetzten Wahrscheinlichkeitsfunktion bekannt gegeben werden als auch eine permanent laufende Grafik das laufende Telefonverhalten des Publikums dokumentiert als auch die Fragestellung eines Rätsels unmissverständlich gestellt ist. ( Die Logs des gesamten Ablaufs sind natürlich während des Spieles in einen von den LMAs vorher zertifizierten Write-Once-Speicher zu schreiben. ) Vor dem Spiel ist also beispielsweise bekannt zu geben:

Wir setzen eine Poisson-Verteilung mit Lambda=12 Zuschlägen pro Stunde ein.

Oder:

Wir setzen eine Gleichverteilung von garantierten 9 Zuschlägen im Zeitintervall 23:00-0:00 ein.

usw.

Es ist sehr wichtig, dass die Rahmenbedingungen vorher in einer solchen Art bekannt gegeben werden, damit man im Nachhinein mit Statistischen Tools überprüfen kann, ob die Hypothese „der Zufallsgenerator wurde entsprechend der Angaben des Spiels eingestellt“ aufrechterhalten werden kann. Weiterhin ist die permanent laufende Grafik wichtig, damit der Zuschauer einen Rückschluss auf den Erwartungswert (der ein gewisses Maß für die Fairness ist) hat, mit dem er das Spiel spielt. Und natürlich müssen nicht nur die Aufgaben, Lösungswege und Lösungen, sondern auch die erzielten Einnahmen und die ausgespielten Gewinne auf der Webseite über einen längeren Zeitraum hinweg öffentlich abrufbar sein.

Und das ist alles noch nicht mal die halbe Miete, weil wir immer noch keinen Notar haben, der sich vor Ort davon überzeugt, dass die eingesetzten Gegenstände nicht manipuliert sind…

Ich stelle mir gerade vor, wie dem Producer der Kiefer herunterklappt :wink:

Aber um zum Thema zurückzukommen:

Es verbietet den LMAs niemand, die verpassten Bußgelder durch noch weiter verschärftere Kontrolle auszugleichen! Damit, und nur damit könnten sie sich bei mir vom Verdacht der Vetternwirtschaft freisprechen! Es ist zu vermuten, dass jede von der LMA unbeobachtete Sendung eine verpasste Bußgelderfass-Gelegenheit darstellt.

Ich sage es gleich vorab: Vorsicht Bleiwüste! Es lohnt aber dennoch! Smilies habe ich bewusst weggelassen!

Mich wundert, dass das Papier, das von Twipsy im „Jetzt gehts los“ - Thread" dankenswerterweise verlinkt wurde, nicht weiter aufgegriffen wurde. Dabei kann man daran (wie auch an vielen weiteren Papieren aus dieser Zeit ) wunderbar studieren, aus welcher Gedankenwelt die LMAs kommen! Ich lade insbesondere Forumsleser, die mir den Hang zu Verschwörungstheorien unterstellen, ein, sowohl dem Dokument als auch meiner Interpretation sorgfältig zu folgen. Ihnen sei versichert, dass ich mir doch recht sicher bin, dass die Amis auf dem Mond waren.

Sehen wir uns dieses Musterbeispiel elfenbeinturm-rhetorischer Verwässerung, bei deren Grundgedanke das Wohl der Produzentenseite immer prinzipiell im Vordergrund steht, einmal genauer an und gehen wir mal alle Stellen durch, in denen sich Hinweise auf moralische Probleme / Vorbehalte etc. verstecken könnten. Aufi gehts!

Trotz aller Kritik, die gerade in letzter Zeit aus der Politik laut geworden ist,

Aha, das soll implizieren: dass der politische Gegner kritisiert, ist ja eh Standard - das muss man also nicht weiter beachten, ansonsten ist uns keine Kritik nennenswerten Umfangs bekannt!

… sind Telefon-Mehrwertdienste als wichtige und notwendige Finanzierungsmöglichkeit von privaten Fernseh- und Hörfunkangeboten anzusehen

Sie mögen wichtig sein, ob sie wirklich notwendig sind, ist damit nicht erwiesen, Pay-TV und Werbung sind ebenfalls finanzielle Standbeine. Für besonders qualitative Sendungen wären Spenden theoretisch auch denkbar (im Internet solls sowas neuerdings geben). Aber ja, ich weiss, Pay-TV funktioniert in Deutschland nicht, der Werbemarkt ist schwierig. Vielleicht würde Pay-TV aber funktionieren, wenn es neben den Öff.Rechtlichen die einzige Finanzierungsform in Deutschland wäre?

dass die Sender die Teilnehmer von Mehrwertdiensten auch als Kunden betrachten, die es gilt, zufrieden zu stellen

Hier räumt man dann doch indirekt ein, dass der eine oder andere Kunde nicht zufrieden war, möglicherweise der Produzent gar keinen wirklichen Mehrwert geboten hat?

Alle Experten sind sich darin einig, dass der Mehrwertdienste-Markt auf klarem Wachstumskurs ist.

Hier steht die wirtschaftliche Betrachtung im Vordergrund; die Frage, ob diese Dienste irgendetwas wert sind / irgendjemandem einen Nutzen bringen, wird nicht gestellt. Wen das Wort „alle Experten“ umfasst, hängt natürlich auch davon ab, wen man zum angesprochenen Workshop einlädt - und wen nicht …

Im Hörfunkbereich dagegen hat der Mehrwertdienste-Einsatz erst ab Ende 2003 erkennbares Gewicht bekommen – … Allerdings wächst gerade der Teilmarkt Call Radio stärker als der Teilmarkt Call TV, da hier offenbar ein deutlicher Nachholbedarf besteht.

Wirklich gebraucht hat das kein Hörer, die meisten waren ganz froh, wenn sie zu einem ganz normalen Tarif in die Sendung durchgestellt wurden, wenn mal tatsächlich ein triftiger Grund bestand, anzurufen. Aus Radiosendungsproduzentensicht sieht das natürlich anders aus…

Die mit Abstand am häufigsten genannte Motivation, ein „Call Media“-Angebot wahrzunehmen, ist die Gewinnmöglichkeit.

Aha! Für andere potentiell nützlichere Zwecke (Wetterprognose, Vorlesen von Goethes Faust, … ok, meinetwegen auch Schminktipps und erotisch-akustische Dienstleistung ) braucht dieses Geschäftsmodell also kaum ein Schwein (jedenfalls scheint der zwischengeschaltete Fernseher im Vergleich zum direkten Telefonmehrwertdienst nicht wirklich nötig zu sein.) (Einige Jahre später werden solch nützliche Mehrwerte ja auch inzwischen mit „Apps“ & Co. immer mehr abgedeckt., wobei dann sowohl Optik als auch Akustik kundenpersonalierbar sind… )

Akzeptanzproblemen sollten die Anbieter deshalb aktiv entgegentreten, …

Jaja, wahrscheinlich sind die Kunden einfach nur zu doof, diese schöne neue Welt anzunehmen. Über die möglichen Gründe, warum Akzeptanzprobleme vorliegen könnten: kein Wort!

Nutzerverträglichkeit und Mehrwert der Angebote sind Schlüssel zum Erfolg

Das dürfen Call-In-Produzenten gern dreimal lesen und dann fragenderweise in den Spiegel schauen:

  • Sind diese Sendungen nutzerverträglich?
  • Stellen sie einen Mehrwert dar?
  • Für Wen denn?

Die bislang häufig verfolgte Strategie des „hit & run“ wird langfristig keinen Erfolg bringen.

Wow, wow, wow, wow! ein für LMA-Verhältnisse verdammt deutlicher Satz - wenn man ihn denn zu lesen weiss! Das Ausweichen auf Anglizismen verdeutlicht ausnahmsweise mehr als es verbirgt: „Hit“ heisst im übertragenen Sinn, dem Kunden mit dem Holzknüppel eins über den Schädel ziehen und ihn aussaugen, solange er bewusstlos ist. Sobald er wieder aufwacht heisst es natürlich die Beine in die Hand und nichts wie „Run“ : sich vor den Folgen drücken, indem man irgendetwas gleich wieder ändert: Sendekonzept, Kanalwechsel, Verantwortlichkeit, Firmenwechsel, Subunternehmenswechsel, Flucht, … egal wie - Hauptsache, man ist aus dem Schneider… Und hier schreibt sogar die LMA, dass diese Strategie bislang häufig verfolgt wurde! Ist es also dem akribisch notierenden TV-Zuschauer anzukreiden, wenn er „Hit&Run“ als den Normalfall ansieht, wenn das auch die LMA tut?

Ein deutlicher Programmbezug bzw. eine weniger störende Einbindung der Dienste sind im Sinne einer besseren Programmverträglichkeit notwendig.

Ob der Erfinder des Quizbreak diesen Satz gelesen und verstanden hat?

Die Nutzung der Mehrwertdienste gibt unmittelbar Aufschluss darüber, was ankommt und was nicht

Man beachte, wie „gut“ diese Mehrwertdienste mittlerweise angenommen werden. Während die Stimmabgabe für Castingshows noch ganz gut läuft (jedenfalls so lange man dabei nicht zu deutlich bescheisst, man erinnere sich an die Buhrufe bei Popstars) ist bei den reinen Gewinnspielen nur noch das statistische Rauschen der Lemminge zu vernehmen. Immerhin kann man es anscheinend noch messen, von arte heisst es ja üblicherweise: „kaum mehr messbar“ …

Auf dieser Basis lassen sich Anwendungen bestens optimieren.

Man braucht nicht viel Fantasie, um diesen Satz als Aufforderung zu begreifen. Und in welcher Richtung optimiert werden soll, ist klar, wenn man den Adressaten dieser Mitteilung betrachtet…

Telefonische Mehrwertdienste werden von TV- und Hörfunkveranstaltern nicht nur als Einnahmequelle geschätzt, sondern erfüllen darüber hinaus wichtige Funktionen bei der Zuschauer- und Hörerbindung sowie bei der Imagebildung eines Senders. In diesem Sinne wird sich die Qualität der angebotenen Dienste – vor allem im Hinblick auf deren inhaltlichen Programmbezug und die Transparenz – in Zukunft weiter deutlich erhöhen.

Diese Transparenzprognose
ging wohl deutlich - in die Hose!
Doch mit dem Image (nicht zu knapp)
ging es weiterhin bergab.

Alle Referenten des Workshops haben betont, dass dies eine essentielle Voraussetzung für die Schaffung von Nachhaltigkeit im Segment Call Media und letztlich für die Erschließung neuer Nutzerpotenziale darstellt.

Jungs, ich find das unerhört,
man hat euch wohl nicht zugehört!
(schlechter Reim, weiss ich selber, Smaul! )

Die aktive Umsetzung und die Kommunikation klarer Leitlinien für Call Media-Angebote gegenüber den Verbrauchern spielt dabei eine zunehmend wichtige Rolle.

Mit der Kommunikation meint man offenbar das Brüllen von Slogans wie "Das ist Fair! Das ist 9live! Das sind Wir! " etc. Dass mit der aktiven Umsetzung das Einhalten der klaren Leitlinien gemeint ist - hat man über all die Brüllerei dann wohl vergessen…

Die vorgestellten und diskutierten Ansätze lassen erwarten, dass der Zuschauer und Hörer künftig noch stärker in den Mittelpunkt von Call Media-Anwendungen rücken wird.

Ach, war der Zuschauer etwa vorher nicht im Mittelpunkt? Soso! Oder hätte der Satz nicht vielmehr lauten sollen:

„Die vorgestellten und diskutierten Ansätze legen nahe, dass Call Media-Anwendungen nur dann an Zuwachs gewinnen, wenn die Interessen der Zuschauer und Hörer künftig noch stärker in den Mittelpunkt rücken.“ Da ging wohl was verloren…

Ach ja, die Kurzfassung zur Intention

Eine wichtige Intention dieser Studie ist, gerade den lokalen und regionalen Hörfunk- und Fernsehanbietern zu zeigen, dass Mehrwertdienste auch in ihrem Bereich ein nicht zu unterschätzendes zusätzliches Instrument der Wertschöpfung darstellen können.
lässt sich auch aus Verbrauchersicht formulieren, dabei kann man sogar das Wort „Wertschöpfung“ stehen lassen, man muss nur ein „r“ vor den Umlaut stellen!

Wer inzwischen erschöpft ist: Die Botschaft zwischen den Zeilen dieser langen Pressemitteilung lässt sich auch so zusammenfassen:

Call-In-Boys und -Girls, Eure Kundschaft ist uns zwar noch egaler als ihr es schon seid, aber wenn ihr mit dieser Art Geschäftsmodell noch in 5-10 Jahren Kohle scheffeln wollt, solltet ihr moralischer handeln als ihr es jetzt tut!

Man sieht, dass in diesem Papier die den LMAs gern zugeschanzte Rolle als „Medienwächter“ kaum spürbar ist. Ein sehr wohlgewillter Gutmensch mit Gottvertrauen und Engelsgeduld wird aber auch aus solch einseitigen Stellungsnahmen keine Rückschlüsse auf unschöne Dinge wie Vetternwirtschaft / Korruption / etc. schliessen. Die LMAs haben sich eben im politischen Auftrag gefühlt, den Partnern aus der Medienwirtschaft in einem juristisch gesehen recht komplexen Umfeld den Zugang zu den Kanälen zu erleichtern. Für die „andere Sicht“ sahen sie die Verbraucherschutzverbände und Staatsanwaltschaften in der Pflicht. ( vielleicht sogar noch diesen seltsamen Verband der Rundfunkteilnehmer, diesen komischen Verein, dessen Sitz in München ist, von dem man aber seit 2003 kaum noch etwas hört )

Dass aber in einem Umfeld, in dem der Veranstalter sämtliche technischen und inhaltlichen Details vom eingesetzten Telefonsystem bis zur Kamera im direkten, möglicherweise manipulativen Zugriff hat, der Verbraucherseite, die Verbraucherschutz und Staatsanwaltschaft alarmieren könnte, nur noch die Anscheinsvermutung und Indiziensammlung per Videomitschnitten bleibt und an so etwas wie Beweismittelsicherung kaum zu denken ist, tja, ist doch deren Pech, damit hat die LMA doch nichts zu tun! ( Und wenn einer aus Versehen zu laut wird und in einem Anfall geistiger Umnachtung ob solcher Übervorteilung und mangelnden Möglichkeiten der Beweissicherung ein Wort schreit, von dem man ausgehen könnte, dass es geschäftsschädigende Wirkung zeitigt, gibt es eben Nebeneinkünfte der juristischen Art für die Betreiber und deren Anwälte )

Nun gut, in einem Fall heilt die Zeit Wunden, im anderen Fall kann sogar so etwas wie ein Gewissen entstehen. Und bei den LMA konnte man über die Zeit dann doch punktuell so etwas wie die Entstehung eines Gewissens beobachten. Dass sie dann aber sogar gezwungen sein könnten, ihren ursprünglichen Schützlingen nicht nur Bußgelder anzudrohen, sondern diese gar einzufordern - das trifft sie dann doch hart, für dieses Geschäftsmodell scheint die LMA noch nicht wirklich vorbereitet zu sein. Immerhin zeigt es sich, dass die LMAs unterschiedlich sorgfältig bei der Bußgeldeinnahme vorgehen, dass es der bayerischen weniger gelingen mag als der aus einem weiter nördlich gelegenen Bundesland. Achja, man sollte nicht zuviel hineininterpretieren, das mag einfach nur interne Ursachen haben. Und ob sich die LMAs schon Gedanken gemacht haben, wem sie diese Gelder zugute kommen lassen könnten? Bestimmt nicht diesen seltsamen selbsternannten Aussenstellen, die Ihren Schützlingen die letzten Jahre so sehr zugesetzt haben. Oder wird sich eine der nördlicheren LMAs diesen anerkennenden Schritt trauen?

Ich habe nie behauptet, dass heutzutage Zufallsgeneratoren eingesetzt werden.

Es ging lediglich um eine BlackBox, die nunmal in einem Zufallsgenerator (wenn er denn eingesetzt würde) vorhanden sein muss, da sonst schlußendlich jemand sich einfach ausrechnet wann er anrufen muss um durchzukommen und die alten Omas die mit dem ganzen „neumodischen Scheiß“ nix anfangen können schlußendlich wieder die Abgezockten sind, zwar nicht unbedingt vom Sender aber von anderen Anrufern.

Bei einem vollständig transparenten CallIn-Spiel wären Mathematiker und ähnliche Disziplinen im Vorteil, da sie anhand der Variablen sowie der Formeln (die ja durch die Volltransparenz alle bekannt wären) genau ausrechnen können wann welcher Anrufer durchkommen würde, deswegen muss da irgendwo ne Blackbox sein.

Natürlich kann man kontrollieren ob da jemand den „Zuschlag“ auslöst oder ob er wirklich nicht nachvollziehbar, also Pseudozufällig, ausgelöst wird, sowie Zeitperioden einfordern in denen jemand durchkommen muss.