Kritische Randbemerkung

Es bestehen aber noch Unterschiede zwischen VERMUTUNGEN und TATSACHEN…

Ich habe eine THESE (schon mal gehört?) in den Raum gestellt - und nun darf darüber gern nachgedacht und diskutiert werden.

Ich bin voll und ganz mit der Haltung einverstanden, dass das Fernsehen - gerade bei sowas - ein bisschen Zurückhaltung und Seriosität betreiben sollte.
Leider fehlt dafür die Motivation.

Ich bin aber der Meinung, dass ein Amokläufer unter anderem an einer sehr starken Denk-Einengung leidet, dass niemand - kein Psychiater, kein Angehöriger, kein Freund, wirklich niemand - einen Einblick in das kranke Denken haben kann.
Wie soll dann ein Außenstehender wissen, was den Burschen angestachelt haben soll?

Im Denken eingeengte Menschen denken eng. Da is’ nix mit rational.
Darum halte ich alle Erklärungsversuche für Schwachsinn, oder bestenfalls Trost für uns selber.

Zu sagen, dass das Fernsehen zum Amoklauf anstachelt, halte ich in diesem Fall schlichtweg für naiv.
Einzige Ausnahme: Amoklauf in verschiedenen Programmdirektionen.

Aber das Fernsehen leistet seinen mächtigen Beitrag zur Gewissheit des Täters, dass sein Name und seine Tat morgen groß in den Medien sein wird - vor allem auch im Fernsehen.

…wie der Amokschütze genau heisst, habe ich bis heute nirgendswo gelesen. Sein Gesicht wurde aber
des öfteren eingeblendet und gezeigt…aber sein Name (m.W.) nicht…

Insofern stimmt die Behauptung nicht ganz, dass sein Name (!) gross in den Medien sein wird…

Mit dem Ort Winnenden wird man wohl in Zukunft sein Gesicht verbinden und sein Tat.
Der Ort Winnenden hat duch seine Tat eine nicht gewollte „Berühmtheit“ erlangt,… aber nicht der Amokschütze…

Insofern stimmt die Behauptung nicht ganz, dass sein Name (!) gross in den Medien sein wird…

Da muss ich aber widersprechen. Ich habe nun mehrer Schlagzeilen gelesen, wo sein Nachname ausgeschrieben wird. Zum Beispiel hier bei Spiegel Online:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,613870,00.html
Sicherlich lassen sich noch weitere Medien/Quellen finden, aber seit gut 2 Tagen schreibt man seinen Nachnamen voll aus. Genauso wie es teilweise mit diesem kranken Typen aus Österreich gemacht wird. In einigen Medien heißt er noch Josef F. in anderen wird er voll ausgeschrieben.

Gestern war der Amoklauf auch ein Thema In “ZAPP”.
Habe ich noch nicht gesehen, aber Sendung aufgenommen…
Dort in ZAPP wurde auch kritisch über die Berichterstattung der Medien berichtet…

Doch, der Name des Täters ist andauernd genannt worden - aber auch das Foto und der (im negativen Sinne) Hype um die Tat an sich reicht ja bereits. Im Übrigen erinnere ich daran, dass im Zusammenhang mit dem Amoklauf von Erfurt inzwischen immer von Robert Steinhäuser und niemals von Robert S. die Rede ist…

Herr Holger, bitte:

http://de.wikipedia.org/wiki/These

Sie sollten im Nachhinein eventuel unglücklich gewählte Aussagen nicht immer mit irgendwelchen Begriffen verharmlosen oder ihnen den Sinn geben, der Ihnen gerade passt…

Worum’s mir geht, ist nach wie vor dieser Satz:

“Auch der Amokläufer von Winnenden wusste schließlich, dass das Fernsehen ihn zum negativen Helden machen wird, und das hat ihn erst recht zu diesem Massaker angestachelt.”

Es ging ja im Zusammenhang um die Sendung “Teenager außer Kontrolle” und es ist schon schräg genug, diesen Schrott mit einer realen menschlichen Tragödie zu vergleichen, und dieses Beispiel als Rechtfertigung für die eigene Meinung zu verwenden ist journalistisch gesehen genau so unkorrekt wie das was oft in diesem Format kritisiert wird.

Wie hätte wohl der Schlussatz der Folge 24 gelautet, wenn nicht gerade zeitlich praktisch passend ein junger Kranker herumgeballert hätte?

Es ging ja im Zusammenhang um die Sendung „Teenager außer Kontrolle“ und es ist schon schräg genug, diesen Schrott mit einer realen menschlichen Tragödie zu vergleichen, und dieses Beispiel als Rechtfertigung für die eigene Meinung zu verwenden ist journalistisch gesehen genau so unkorrekt wie das was oft in diesem Format kritisiert wird.

Es war ja nur so gemeint, dass bei „Teenager außer Kontrolle“ die Kinder praktisch für ihren Krawall dadurch belohnt wurden, dass sie ins Fernsehen kamen, was sie ja möglicherweise noch mehr dazu trieb mehr Krawall zu machen, da es vorher ja schon belohnt wurde. Es wird jetzt nur noch verglichen, dass der Amokläufer vermutlich zum Teil auch „Krawall gemacht hat“, um ins Fernsehen zu kommen und so wird erwähnt, dass es immer schlecht ist so einem Krawall noch so viel Beachtung zu schenken, da es ja nur noch weiter anreizt.

Übrigens:
“ZAPP” im NDR am gestrigen Mittwoch hat auch die “Fringe”-Nachricht in der PRO7-Newstime-Sendung als PR für das eigene PRO7-Programm entlarvt…

Es war also KEIN Programmhinweis ausserhalb einer Nachrichtensendung, sondern die “FRinge”-Nachricht kam mittendrin im Nachrichtenblock der PRO7-Newstime-Sendung…

Dann halt ne Hypothese :smt019

Das habe ich mir bei Ihnen wohl abgeguckt, Herr Darian von Dingsterbums…

Aber der Hinweis ist korrekt, ich hätte HYPOTHESE schreiben sollen! Ich bitte um Entschuldigung!

Wie wärs, dass nächste mal statt „Neger“ einfach „Afrikaner“ oder „schwarzer“ zu sagen? Heutzutage hat „Neger“ ja schon einen eher beleidigenden Ausdruck in der Bevölkerung :slight_smile:

Wie wärs, dass nächste mal statt „Neger“ einfach „Afrikaner“ oder „schwarzer“ zu sagen? Heutzutage hat „Neger“ ja schon einen eher beleidigenden Ausdruck in der Bevölkerung :slight_smile:

Weil dieses profane Mädel in dem Beitrag vermutlich nicht in solchen Begriffen denkt - ist das denn so schwer zu verstehen? :smt017

Meine Güte, da sind ja wieder einige politisch Super-Korrekte unterwegs!
Zunächst mal finde ich es vom Fernsehkritiker absolut richtig darauf hinzuweisen, dass der Medien-Hype um diesen und andere Amok-Läufe durchaus ein Teil der “Motivation” solcher Täter sein können. Ob man nun diese Meinung teilt oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen.
Und der “Neger” ist in diesem Fall auch völlig in Ordnung, da der politisch inkorrekte Begriff hier ja gerade dazu dient, pointiert auf die absurden Motive dieser Sendung hinzuweisen.

Grundsätzlich gilt: mit Satire spielt man immer mit der politischen Korrektheit und mit dem Vorwurf “das ging zu weit”. Allerdings macht der Fernsehkritiker bisher eher Satire-light, Tabus werden hier noch längst nicht gebrochen.

Statt „wusste“ hätte ich eher gesagt „durfte annehmen“ und alles was in der Aussage nach dem zweiten Beistrich kommt, halte für nicht viel besser als das, was in der Sendung gerne kritisiert wird. Erklärung möchte ich dazu keine abgeben, nur die schlichte Frage stellen: „Woher weiß das der Fernsehkritiker?“

Immer diese Kleinigkeiten … Also bei den vergangenen Amokläufen konnte man das Medieninteresse doch schon sehen und das hat auch Tim K. gesehen, er hatte zwar eine Brille aber blind war er nicht :wink:

Spontan fällt mir dieser Song ein, in dem sozialen Probleme und der Medienhype thematisiert werden :

[video]http://www.youtube.com/watch?v=h-fYObNRxro[/video]

[…]
Was wenn du springst, was wenn dus tust
Was wenn du heute zu fliegen versuchst
Was wenn du springst
Und keine Träne mehr weinst
Heute der Letzte, morgen Seite eins
[…]
Es sind immer dieselben, die am Ende verliern
Dieselben, die austeilen und die, die alles kassieren
Es sind immer die Gleichen, die vorne stehen
Um dich besser zu Boden gehen zu sehen
[…]
Du würdest alles geben
Deine Hoffnung, dein Blut, deine Seele, dein Leben
Um nicht der zu sein, über den ihr gelacht habt
Sondern der, der es auf Seite eins geschafft hat

[…]

Ich denke der Text spricht für sich. Zwar ist hier das „von der Brücke springen“ und kein Amoklauf gemeint, solche Gedanken könnte Tim K. jedoch auch gehabt haben: Denjenigen, die ihn als „Loser“ bezeichneten, hinterher zu zeigen, dass er es auf „Seite 1“ in der Zeitung geschafft hat und dass er somit kein „Loser“ ist.

Und auf „Seite 1“ schaffen es nur große Sensationen (negative wie positive). Und bei BILD die Nacktfotos.

Solche Songs dienen doch auch nur dem Taschengeldabgriff der sich noch auf der Suche nach sich selbst befindlichen Jugendlichen, die gerne mal pubertierend in die morbide Welt abdriften - ergo: Ein Song der IM Medienhype ÜBER den Medienhype handelt um VOM Medienhype zu profitieren…

Allerdings muss ein Song mit einer bestimmten Botschaft auf irgendeine Art verbreitet werden und sei es ein “Hype”. Nähme niemand diesen Song wahr, wäre er sinnlos. Wobei man natürlich, wegen der Wahl der Methode, bedenken muss, ob dieser Song wirklich ernst gemeint und nicht bloße Heuchlerei ist. Da aber keiner von uns (nehme ich einfach mal an) das genau bestimmen kann, würde ich nicht so vorschnell darüber urteilen.

Nun ja, für vorschnelles Urteilen ohne genaues Wissen der Hintergründe unter dem Deckmantel einer Hypothesenaufstellung gibt`s ja auch einen Namen: FK-TV.

:wink: