Puh, da bin ich doch auch mal trotz relativ geringer Aktivität (jaja, der Beruf - ich will ja schließlich auch mal 30.000 - 50.000 € pro Monat verdienen !) in der letzten Zeit doch auch versucht meinen bayrischen Senf hinzuzugeben.
Dieses Mal wirds aber ungewöhnlich scharf, aber da wir ja alle mehr oder weniger erwachsene Menschen sind, denke ich, dass wir auch mal gegensätzlicher meinung sein dürfen, n’est-ce pas?
Also, ich habe dieses Mal die Folge mit gemischten Gefühlen gesehen. Sehr gut fand ich den Beitrag über Alkoholentzug und mußte sofort wieder an das „Brot & Spiele“-Prinzip denken, bzw. daran, dass wir wahrscheinlich irgendwann mal auch „Hinrichtungen“ live übertragen bekommen - das hat dann son bisschen Mittealterflair, wo man Leute noch am Pranger auf dem Stadtplatz öffentlich beleidigen und quälen konnte. Back to the roots, sozusagen. In jedem Fall ein toller Beitrag, der einen wirklich nachdenklich werden lässt und sehr deutlich zeigt, dass im Fernsehen immer größere Bereitschaft vorherrscht für Quoten bestimmte ethische Hemmschwellen zu überschreiten, die bis vor ein paar Jahren noch undenkbar gewesen wären.
Der Ballermann-ARtikel war ebenfalls unterhaltsam, aber eben irgendwie zu selbstverständlich - ich glaube nicht, dass es bei dieser Thematik an Aufklärung bedarf. Lustig war er aber allemal.
So und nun paar Sachen, die ich wneiger gut fand:
Die Panne: Naja, das hättest du dir echt sparen können. Das sollte zwar bei 7,5 Mrd. € GEZ-Abzocke nicht unbedingt passieren, aber herrjeh - technisches und auch menschliches Versagen kommt schon mal vor. Also weder wirklich witzig, noch tiefsinnig. Aber meinetwegen als Lückenfüller für zwischendurch - nicht weiter tragisch.
Viel schlimmer fand ich dann den Beitrag über Big Brother „Jürsche“. Mal abgesehen davon, dass ich nicht glaube, dass der Knabe 30K-50K pro Monat nur bei 9Live verdient. Die meiste Kohle verdient der Bursche mit seinen Gesangseinlagen in diversen Partylocations, sowie CD-Beteiligungen. Und obwohl ich für diese ganze Medienwelt wrklich keinerlei Sympathie habe, verstehe ich die Vorwürfe nicht ganz, bzw. ich kritisiere die Richtung, in die diese Vorwürfe gehen. Immerhin gibt es sowas wie den mündigen Bürger und der kann laut GG und BGB, die immer noch auf dem Grundsatz der Privatautonomie basieren, selbst entscheiden für was er wo, wann und wie Kohle ausgibt (die GEZ bilden natürlich hier eine Ausnahme *gg). Demnach sollte man eher den Schwachmaten, die die Call-In-Nachfrage überhaupt erst generieren (die Medienwelt funktioniert nämlich nach marktwirtschaftlichen Grundsätzen wie die restliche Wirtschaft auch, wahrscheinlich teilweise noch extermer und zeitnaher, da konsumintensiver) , den Vorwurf machen, dieses Format mit ihren ANrufen und Quoten zu fördern. Aber definitiv nicht einen Jürgen Milski, der immerhin das Fernsehen als Karrieresprungbrett benutzt hat und natürlich dabei im Rahmen der „juristischen Möglichkeiten“ geblieben ist. Moralisch bewerten kann man die Sache natürlich ganz anders, aber Moral spielt in der Zahlenwelt der Wirtschaft sowieso eine untergeordnete Rolle. Aber es kann auch sein, dass ich da als Arbeitgeber und Inhaber 2er kleiner Unternehmen etwas anders ticke, als andere. Es wäre wohl eine Grundsatzdiskussion wert, aber die will ich nicht hier beitreten.
Lange Rede, kurzer Sinn: Das Lebensmotto von Jürgen Miski ist ganz klar
http://de.youtube.com/watch?v=3No0CZtEmB4
„Und ich umarm die ganze Welt und zähl mein Geld!“ 8)
Tja, den Gastbeitrag fand ich eher amüsant, als kritisch. Mit einem Brecheisen wird auf ein Format eingeschlagen. Dass sich hier die ganzen Gutmenschen aufgrund Political Correctnes von recht harrschen Formulierungen wie „Abschaum“, „Abfall“, etc. angegriffen fühlen, aber zugleich an anderer Stelle über Kalkofe lauthals loslachen, zeugt mal wieder generell von dem hier in D vorherrschendem Duckmäusertum. Also hier im Forum nichts wirklich Neues.
Der Beitrag war hart, laut, polternd, beleidigend und ziemlich ehrlich - aber eben definitiv unkritisch. Paar Blicke hinter die Kulissen wären nett gewesen.
Tja und dann den Bericht über dieses Quotenmeter-Zeugs hab ich sowieso nicht recht verstanden? Du regst dich als gestandener Journalist über 20 jährige Newcomer auf, die von der medienwelt auch noch gesponsort werden? Sorry, aber da solltes du professionell über den Dingen stehen. Ich meine BILD schreibt auch regelmäßig Schrott. Man lacht über die böden Headlines, glubscht mal am Kiosk auf das nette Tittenbildchen auf Seite 1 (?) und vergisst das Ganze auch im nächsten Moment wieder, ohne Aktiv dagegen nun Stimmung zu machen. Denjenigen, die sich den Mist reinziehen und daran GLAUBEN, ist ohnehin nicht mehr zu helfen. Also alle sin allem, ein recht amüsanter Beitrage, aber auch nicht wirklich werthaltig. Genauso wie der HSE-Check, wobei das wenigstens noch teilweise wirklich zum Lachen war.
Also lieber Herrn Fernsehkritiker, ich halte dir zu Gute, dass es zum Einen Urlaubszeit ist und man im August sowieso lieber im Garten mit Freunden grillt, statt sich durch diesen Schrott auf der Mattscheibe zu quälen (alleine schon deshalb, kann man dir als halbwegs mitfühlender Mensch nicht wirklich böse sein ) und zum Anderen es ja auch schwierig ist, das Niveau auf Dauer zu halten. Dennoch wünsche ich mir für die nächsten Folgen wieder etwas mehr Journalismus und Kritik, so wie bspw. den Bericht über die Degeto-Produktionen oder diesen Medienkritikheini. Das war amüsant verpackt und wirklich echter Journalismus und beleuchtete vor allem auch Hintergründe, mit denen sich der normale 0815-Konsuemnt wie meine Wenigkeit nun wirklich nicht beschäftigt.
In diesem Sinne auch an der rest der Belegschaft hier: Habt etwas Nachsicht, jetzt ist SOmmer:
http://de.youtube.com/watch?v=lEm8Dtw6EGM
Mit selbstgefälligen Grüßen,
Eure Teerpumpe
PS: Edith hat mich auf die vielen Rechtschreibfehler hingewiesen, aber ich hab jetzt echt keinen Nerv sie auszubessern.