Sie zwingt ihrem Kind das auf was sie für richtig hält.
Du musst jetzt ganz stark sein… aber das mache ich auch.
Aber ich bin ja bereit zu lernen: Also was darf ich als Vater meiner Tochter beibringen und was nicht? Ich habe enormes Interersse am FireBirdschen-Codex.
Was das Argument angeht:
Sie redet öffentlich darüber und als Familienministerin ist es daher automatisch politisch.
Ja gut kann man so sehen. Aber dann kann man es auch einfach als „Ratschlag“ lesen. Auch wenn ich in diesem Forum bestimmte Aussagen schreibe dann natürlich durchaus auch mit der Hoffnung das andere es lesen und für gut befinden. Vielleicht sogar etwas von meinen Aussagen in ihr Leben übernehmen.
Insofern kann man jede öffentliche Aussage als eine „politische“ bezeichnen.
Frau Schröder hat mit keinem Wort von einer vorgeschriebenen Wortänderung geredet und ich kann mir auch nicht vorstellen das sie das gemeint hat.
und denke das sie das auch in ihrem Amt durchsetzen will.
Wie kommst du auf den Gedanken? Meinst du wirklich sie will ein staatliches Überprüfungsamt für Literatur einrichten? Mal ganz ehrlich das ist mehr als nur ein bisschen paranoid.
Sie hat in einem Interview erzählt was sie für richtig hält und wie sie sich wünschen würde wie man damit umgeht. Wobei sie sogar da nur erzählt wie sie es selber handhabt. Insofern ist schon die Aussage das sie es als einen Wunsch geäußert hätte eine Transferleistung ist die zumindest nicht aus dem Wortlaut des Interviews geschlossen werden kann.
Wenn ich da etwas überlesen habe tut es mir leid. Aber ich habe keine Passage gesehen die einen anderen Schluss zuläßt als das Schröder mal aus dem Nahkästchen geplaudert hat. Um die politische Dimension mal mit rein zu nehmen: DIe Intention kann auch einfach gewesen sein, dass sie mal was von ihrem tollen Familienleben erzählen wollte um einerseits kompetenter für ihr Amt zu wirken. Andererseits um sich einfach als tollen Familienmenschen zu präsentieren und damit Wählerstimmen zu gewinnen.
Es war auf jeden Fall bestimmt keine Vorbereitung auf eine sich entwickelnde Zensurbehörde.
Einfach mal ein paar Ausschnitte direkt mal die erste Frage:
Dr. Kristina Schröder: Ich will unsere Kleine durchaus ein paar Jahre in dem Glauben aufwachsen lassen, dass es sie gibt. Wenn allerdings die ersten wirklichen Nachfragen kommen, wenn echte Zweifel zu spüren sind, dann sage ich sofort offen: Das mit dem Weihnachtsmann ist eine schöne Geschichte.
Nach hiesiger Lesart: Schröder will den Weihnachtsmann verbieten!!
Frage: Das Telefon klingelt, die Eltern wollen nicht telefonieren, aber das Kind ist schon dran. Die Mutter winkt ab und signalisiert: Ich bin nicht da! Vorstellbar im Hause Schröder?
Dr. Kristina Schröder: Meine theroretische Antwort ist hier: Nein, das sollte man nicht tun. Meine praktische Antwort: Ich kann nicht ausschließen, dass ich irgendwann mal in Versuchung gerate, zu sagen: Bitte sage, ich bin gerade am Handy!
Hier sieht man es eigentlich sehr schön. Sie redet über nichts weiter als ihre Vorstellungen von Familienführung. Weder die Frage noch die Antwort hat irgendetwas politisches an sich, außer halt der reinen „PR“ für Schröder. Eine reine Alltagsfrage und die vermutete Lösung im Hause Schröder.
Zu der Passage mit „dem lieben Gott“
Frage: Wie erklärt man einem kleinen Mädchen, das alle zu DEM lieben Gott beten, nicht zu DER Gott?
Dr. Kristina Schröder: Ganz einfach: Für eins musste man sich entscheiden. Aber der Artikel hat nichts zu bedeuten. Man könnte auch sagen: Das liebe Gott.
Der Interviewer hat das Geschlecht ins Spiel gebracht und Schröder hat einfach in seiner Wortwahl geantwortet das sie von einem „geschlechtslosen“ Gott ausgeht. Ja wunderbar, soll sie doch ich gehe von gar keinem Gott aus und auch das erkläre ich meiner Tochter…
Frage: Häufiger begegnet Eltern ein anderes Problem: Kindergeschichten, deren Sprache diskriminierend ist. Der Vater von Pippi Langstrumpf zum Beispiel ist ein „Negerkönig“. Werden Sie da beim Vorlesen übersetzen?
Auch was die Wortwahl angeht, kam die Frage vom Interviewer nicht von Schröder. Solange die Fragen jetzt nicht vorher abgesprochen waren (was ja durchaus üblich ist), kann man da auch einfach sagen, dass Schröder gar keine Wahl mehr hatte außer so zu antworten wie sie es eben getan hat.
Als Politiker kann sie nun einmal wirklich nicht sagen: „Och nö. Also der Begriff „Negerkönig“ ist nun wirklich nicht kritisch. Das belasse ich genauso.“
Dann hätte es nämlich wirklich den Naziaufschrei gegeben und das kann man sich nicht erlauben. (In dieser Hinsicht ist die Überempfindlichkeit was Wortwahl angeht auch durchaus zu kritisieren. Da man in der Öffentlichkeit nun einmal dazu gezwungen ist bestimmte Dinge vielleicht anders zu sagen als man selber darüber denkt.)
Dann die Aussage das „Grimms Märchen“ sexisitisch sind. Ja aus moderner Sicht sind sie das. Da kann man auch kaum drum rum reden. Aber es war eben der Zeitgeist. Die Frau ist die Wurzel allen Übels und eine Frau die es nicht ist, ist im besten Fall eine nett anzusehende passive Person. Im schlechtesten eine aktive Person die zwar versucht alles gut zu machen aber dabei einen Fehler nach dem anderen macht.
Eine Ausnahme die mir spontan einfällt wäre „Gretel“, die ja immerhin aus Eigeninitiative Hänsel rettet. Sternentaler kann man vielleicht auch noch dazu zählen, aber die stellt einfach nur christliche Tugend dar.
Also das gesamte Interview ist vollkommen harmlos, da gibt es einfach nichts was irgendwie auch nur im Ansatz ein Statement für Zensur ist.