Klassische Musik und wie man sie am Besten genießt

Ich spreche mit diesem Thread diejenigen an, die klassische Musik lieben und schätzen. Ich würde besonders über Anregungen zu klassischen Werken freuen und eventuell bei welchen Gelegenheiten ihr diese hört.

Also ich persönlich bin ein ausgesprochener Fan von Beethoven und obwohl ich eigentlich ein ausgesprochener Klangfanatiker bin, höre ich mir besonders gerne die Stücke auf dem guten, alten Plattenspieler aus DDR-Zeiten an. Ehrlicherweise fehlt dieses typische Kratzen einer Schallplatte und auch wenn es absolut versnobt klingt, rauche ich dazu ganz gesundheitsbewusst eine schöne Zigarre und/oder genieße einen edlen Tropfen.

Ich habe 2 schöne JBL! Standboxen, dann schließe ich alle Ablenkungen aus (ja, auch das Forum). Beethoven, Bruckner, Mahler, Berg etc. höre ich. Eigentlich fast alles. :smt023

Klassische Musik ist bei mir alltag. Sie läuft bei mir immer leise im hintergrund, ich mag es einfach nicht wenn es still ist, dann läuft Klassische musik immer leise im hintergrund. Ich HASSE wirklich Stille :smt009

was bei mir immer zu höhren ist, ist wirklich VANESSA MAE. Sie ist meine favoritin. aber auch andere sind oft zu höhren wie Ai Otsuka, Hiroshi Aoshima, Hiroshi Aoshima (1914 - 2006), Hisato Ohzawa (1907-1953), Takashi Yoshimatsu und Masamicz Amano (Machte Musik für Battle Royal). Ja ich mag sie halt Japaner haben auf ne art und weise die bessere Klassische musik, nach meiner Meinnung, aber es muss ja nicht jedem gefallen :slight_smile: nur mir

Ich kann dir den Messias empfehlen-Chopin. Es gibt nichts besseres als ihn, wenn man sich erstmal in sein Schaffen hineingehört hat. Man sollte auch seine Werke mit orchestraler Begleitung nicht unterschätzen, da sie, wie oft kritisiert wird, meistens tatsächlich nur das Klavier begleiten, dafür allerdings auf eine unglaublich atmosphärische Weise.
Man bekommt in gut sortierten Plattenläden auch sein Gesamtwerk, ich habe beispielsweise die Edition von Brilliant Classics
http://www.amazon.de/Chopin-Das-Gesamtw … 805&sr=8-1
Die Aufnahmen sind von hervorragender Qualität und die Interpreten auf den Scheiben können sich teilweise auch sehen lassen(Kissins Aufnahme der Klavierkonzerte).
Ich kann dir generell die Boxeditionen von Brilliant Classics empfehlen, da ich die Chopin, Bach, Haydn und Rachmaninov besitze und sie alle hervorragend sind. Man kann sich durch die Brilliantboxen relativ billig und schnell eine sehr nette Sammlung an Gesamtwerken holen und wird für eine sehr lange Zeit Spaß an ihnen haben.
Ansonsten gebe ich mal ein paar Tipps mit Youtubevideos, die den Stil beschreiben

Alexander Scriabin
http://www.youtube.com/watch?v=uz3TqZtAkeQ
http://www.youtube.com/watch?v=pH-TnKZgghY

Erik Satie
http://www.youtube.com/watch?v=k9o6-U9ZR5o
http://www.youtube.com/watch?v=MNdDoL3s8aA
http://www.youtube.com/watch?v=PLFVGwGQcB0&feature=fvw

Gabriel Faure
http://www.youtube.com/watch?v=mpgyTl8yqbw
http://www.youtube.com/watch?v=xoVQJO96 … re=related

Antonio Soler
http://www.youtube.com/watch?v=Co9ROxulCPw
http://www.youtube.com/watch?v=CZ-QaD9u … re=related

Jean Sibelius(bester Sinfoniker neben Mahler, meiner Meinung nach)
http://www.youtube.com/watch?v=tFyrP8NgV3A
http://www.youtube.com/watch?v=6p06JnjuDCA

Danke Pale, solche Boxen hab ich ehrlicher weise vorher noch gar nicht gesehen.

Jaaaaa… magst du denn nur Werke aus der Zeit der Klassik oder generell alles, was man unter “klassischer Musik” versteht?
Ich liebe Vivaldi, Bach (er ist ein Gott!!), Telemann, Händel, Corelli, Mendelson Bartholdy, Gabrieli (Giovanni gg), Dowland, Byrd, Heinrich VIII, Agricola, (sind ja eh lauter bekannte, denk ich mal) also hauptsächlich Renaissance- und Barock-Kompositionen, weil ich selbst auch Flöte spiele (und einen Tanzkurs zu Renaissance-Tanz hab ich auch mal gemacht, hihi, äußerst aufschlussreich und interessant).

Und dann natürlich etliche Mittelalterliche Überlieferungen, aber die sind meist anonym oder nur spärlich aufgezeichnet, weswegen sie in der Interpretation sehr variieren, das kommt ganz stark auf den Interpreten an.

Ich brauch zum Musikhören meine supertollen Kopfhörer, und meist bin ich von dieser Musik immer sehr inspiriert und werde künstlerisch tätig, also entweder zeichne ich oder ich nähe dazu.

Jaaaaa… magst du denn nur Werke aus der Zeit der Klassik oder generell alles, was man unter „klassischer Musik“ versteht?

Ich meine eher alles was man so allgemein unter „klassischer Musik“ versteht. Bei Bach kann ich dir nur zustimmen. Ich bin vielleicht nicht unbedingt der übermäßig gottesfürchtige Mensch, aber mir gefallen auf jeden Fall auch seine geistlichen Werke.

Und dann natürlich etliche Mittelalterliche Überlieferungen, aber die sind meist anonym oder nur spärlich aufgezeichnet, weswegen sie in der Interpretation sehr variieren, das kommt ganz stark auf den Interpreten an.
Das klassische Nibelungenlied gesungen auf die überlieferte Melodie des Hildebrandliedes ist sehr schön. Hier ein Künstler der mir besonders gefällt. Gesungen werden die ersten zehn Strophen der ersten Âventiure (das ganze Stück hat zusammen rund 2’400 Strophen).

[video]http://www.youtube.com/watch?v=S0-XLR8la00[/video]

Ich bin vielleicht nicht unbedingt der übermäßig gottesfürchtige Mensch, aber mir gefallen auf jeden Fall auch seine geistlichen Werke.

Musik ist Musik. Da sind die dahintersteckenden Themen nicht so wichtig.

@Andre: Danke für den Tip! Kannte schon eine andere Vertonung der Nibelungen (zumindest ein paar der Strophen, hehe) von einem Bekannten aus der Szene. Die hier gefällt mir irrsinnig gut!

Ich habe einen wuchtigen, weichen Ohrensessel, der hat sogar Platz für Zwei.
Dort kuschele ich mich gern zum Musik hören (bei schlechtem Wetter auch zum Lesen) rein. Ein ideales „Refugium“, um sich den schönen Klängen genüsslich hinzugeben. Allerdings bin ich hierbei lieber allein, denn so kann ich meine langen Stelzen ganz bequem umher räkeln und je nach Stimmung noch nebenbei scribbeln.

Was die klassische Musik betrifft, ist mein Gusto breit gefächert.

Da sind zum Beispiel:
Violinisten wie Yehudi Menuhin und David Oistrach (hier Bachs „Konzert für zwei Violinen in d-Moll“)
sowie Ivry Gitlis (hier Ernest Blochs „Nigun“)
oder der Cellist Mischa Maisky (hier Bachs „Prelude“ und Manuel de Fallas „Fire Dance“)

Übrigens gibt es noch einen Thread mit Empfehlungen zu Klaviermusik. Klick!

Ach ja, da bald der Herbst kommt, kann ich dir nur empfehlen, dich ein bisschen in der nordischen Romantik umzusehen, die meisten Stücke aus dieser Richtung sind optimal für die kalten Jahreszeiten.
Wirf vorallem mal ein Auge auf Christian August Sinding, einer meiner Lieblingskomponisten und ein zu Unrecht übersehener Künstler.
http://www.amazon.de/Christian-Sinding- … 967&sr=8-1
Seine Sinfonien sind hervorragend, allerdings sind viele seiner Werke leider vergessen, da sie teilweise einen abstrusen Schwierigkeitsgrad hatten, beispielsweise
http://www.youtube.com/watch?v=WVBnVDw-vPk

@Pale
Ich muss gestehen, dass mir Ch. A. Sinding bisher leider noch nicht in die Lauschlappen gedrungen ist. Jetzt bin ich erst mal total begeistert. Und ich will mehr davon. Dann kann sich die kalte Jahreszeit auch gerne anpirschen.

Danke für diesen wundervollen Tipp!

wow!!! das Beispiel haut mich ja echt mal von den Socken. Allerhöchsten Respekt vor dem Künstler, der das zu spielen vermag. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob es noch irgendjemand gelingt, dem Takt dieses Stückes zu folgen… Ich konnte jedenfalls keinen erkennen.

Hab ich neulich entdeckt. Unglaublich, wie die große Ida Haendel (sie ist über 80) noch spielen kann. Die anderen Teile lohnen sich auch. @Topic: Hier im gemütlichen Kreis zu Hause.

Das ist so mein klassischer Favorit: http://www.youtube.com/watch?v=USbuQKlWbsQ
:smt006

Ein bisschen widerstrebt mir der Betreff denn es klingt so als wenn klassische Musik einen überhöhten Stellenwert hat. Natürlich ist sie kulturell wertvoll und Teilen auch hervorragend aber leider immer mit dem Makel “besonders wertvoll” behaftet was den Zugang erschwert da sie schnell in die Intellektuellenecke gelangt. Jeder Musik bei der etwas spürt, ja ich meine dieses subjektive spüren, gebührt eine besondere Beachtung egal welcher Richtung (Ballermanngebrüll und windig produzierter Castingschrott ausgenommen).

Nun aber zum Genuss: Verstärker mindestens zwei Stunden warm laufen lassen, falls es sich um eine neue Platte handelt diese gründlich waschen (CW 1:100 wirkt Wunder) , Nadel reinigen, Laufwerk anschieben und ganz entspannt zurücklehnen…

Meine klassischen Empfehlungen:

Ottorino Respighi - Vertrate De Chiesa, IV Satz, St. Gregory the Great
Modest Moussorgsky - Nacht auf dem kahlen Berge und Bilder einer Ausstellung

Nochmal was aus der Exotenecke :-o
Charles Valentin Alkan wäre ein Tipp für Fans von Klaviermusik, vorallem wegen seiner ungewöhnlichen Kompositionsweise und der extremen Schwierigkeit seiner Stücke.
Es kann schon ein bisschen schwerer sein, Musik von ihm zu finden, allerdings kann ich vorallem die Einspielungen von Marc Andre Hamelin besonders empfehlen

http://www.youtube.com/watch?v=3HOQpwzU-IU
http://www.youtube.com/watch?v=4MYHns3Kz_M
http://www.youtube.com/watch?v=VO80Ras4dXE

Ein bisschen widerstrebt mir der Betreff denn es klingt so als wenn klassische Musik einen überhöhten Stellenwert hat. Natürlich ist sie kulturell wertvoll und Teilen auch hervorragend aber leider immer mit dem Makel „besonders wertvoll“ behaftet was den Zugang erschwert da sie schnell in die Intellektuellenecke gelangt. Jeder Musik bei der etwas spürt, ja ich meine dieses subjektive spüren, gebührt eine besondere Beachtung egal welcher Richtung (Ballermanngebrüll und windig produzierter Castingschrott ausgenommen).

Naja, ich muss schon sagen, dass es einen Unterschied vom Grad der Originalität und Schwierigkeit in der Komposition von modernen und klassischen Stücken gibt. Heute ist Musik doch wirklich großteils nur noch Massenwahre ohne besonderen Anspruch und Eingängigkeit. Jeder Idiot kann und darf doch heute „Musik“ machen, unabhängig von Begabung und Kreativität.

Ich muss zugeben, dass ich mit orchestraler Musik nie so viel anfangen konnte (Smetanas ‘Má Vlast’ bildet hier die große Ausnahme). Aber Gott sei dank gab/gibt es auch ein paar Komponisten, die Stücke für das in meinen Ohren schönste Instrument geschrieben haben: Die klassische Gitarre. Deshalb hier mal zwei Stücke, die wahrscheinlich nicht allzu unbekannt sind:

Carlo Domeniconi - Koyunbaba
Agustín Barrios Mangoré - La Catedral

Das, einen schönen warmen Tee und das Licht gedimmt, und man vergisst alles um sich herum.

Also wie ich klassische Musik höre, oder wie man sie am besten hören sollte, ist ganz unterschiedlich:

Grundsätzlich sollte man klassische Musik dann hören, wenn man nicht in Eile ist. Stücke wie Rachmaninovs “Rapsodie auf ein Thema von Paganini” oder Lutoslawskis “Orchesterkonzert” würde ich im Liegen hören. Am besten vielleicht noch im Dunkeln.
Traurige Stücke wie “Adagio für Streicher” von Samuel Barber, “Aases Tod” aus der “Peer Gynt Suite” von Grieg, oder das Largo von “Aus der neuen Welt” von Dvorak wirken dann am besten, wenn man schon trauriger Stimmung, oder doch zumindest melancholischer Stimmung ist.
Der “Mars” aus “Die Planeten” von Gustav Holst, oder “In caelum ferum” von Adiemus (um ein Nicht-Klassisches Stück zu nennen) machen eher aggressiv.