Kinder: Männer immer mehr unter Generalverdacht?

Die Threadüberschrift mag wahrscheinlich polemisch sein. Aber hey, irgendeinen Eyecatcher brauche ich für das Thema! Aber es ist nicht soweit hergeholt. In diesem Thread möchte ich über diesen exzellenten Telpolis-Artikel reden: http://www.heise.de/tp/artikel/37/37522/1.html

Und gleich das wir uns verstehen:
Dies ist keine Diskussion über “Pädophilie”!

Ich bitte daher die Moderation ein gesondertes Auge auf dem Thread zu halten, unsachliche Beiträge konsequent auszublenden und vorallem: diesen Thread nicht zu schließen! Danke!

Aber kommen wir nun ins Eingemachte.
Selte habe ich so einen treffenden Artikel gelesen, wie der oben verlinkte. Auch ich habe schon häufig kleinere und größere Erlebnisse gehabt, die meine Würde als Mann und Mensch einschränken. Wo ich mich ganz offen diskriminiert fühle! Ein Beispiel habe ich schon gepostet.

Ein weiteres Beispiel:
Wie vielleicht der Eine oder Andere von Euch weiß, arbeite ich Nachmittags in einem Kinder- und Jugendclub in der Betreuung. Ich bin dort der einzige Mann und als solcher auch unentbehrlich. Denn egal was viele sagen, Kinder brauchen auch immer eine männliche Sichtweise. Den Kontakt zu Männern. Gerade bei uns kommen viele Kids, die bei einer alleinerziehenden Mutter aufwachsen und gerade da ist eine männliche Person in so einer Einrichtung nochmal doppelt so wichtig. Doch in den letzten Wochen gibt es immer mehr kleinere und manchmal größere Proteste seitens der Mütter, weil ich dort arbeite. Die Argumente sind immer dieselben “Wir wollen nicht, dass unsere Kinder vergewaltigt werden”, “Wir haben angst”, “Man hört und liest doch so viel” und solche Dinge. Für uns ein klarer Beweis, dass hier die Propagandamchinerie der Medien auf vollen Hochtouren laufen. Vereinzelt kam es schon vor, dass Kindern verboten wurde zu uns zu kommen (sie kommen trotzdem, aber heimlich).

Und das sind solche Dinge, wo ich mich frage wohin das noch führen soll. Verdammt nochmal, ich habe keine sexuellen Fantasien mit Kindern! 99,99% aller Männer in Deutschland auch nicht! Und trotzdem werden wir immer mehr unter Generalverdacht gestellt? Dürfen wir kein normales, offen Verhältnis mehr zu Kindern aufbauen? Warum soll das nur den Frauen vorenthalten sein? Sind Frauen etwa nicht in der Lage Kinder sexuell zu missbrauchen?

Mich nervt diese immer steigende Stigmatisierung und ich sehe hier wirklich Gefahren für die Gesellschatsentwicklung und der Entwicklung unserer Kinder, wenn sie ständig den Mann als Feindbild eingetrichtert bekommen. Wo soll das denn enden?

Ich wurde auch schon angekeifert wenn ich einem Kind auf offener Straße einfach mal zugelächelt hatte, weil es mir auch zugelächelt hat. Und weil ich Kinder liebe. Nein, nicht sexuell. Kinder sind für mich so asexuell wie ein Baum. Nein, ich liebe Kinder vom Herzen. Warum wird mir diese Liebe verboten?

Warum haben die Medien solch einen krassen Einfluss auf die Gesellschaftsentwicklung, dass selbst urnormale Gegebenheiten aufeinmal tabuisiert und schrittweise kriminalisiert werden? Wenn ich auf Facebook ganz offen von Leuten mit Foto und Klarnamen lese, dass man diese “Perversen, die unsere Kinder auf Spielplätzen ansprechen” kastrieren und schlimmer sollten, dann läuft einfach was ganz gewaltig schief. Und ich mache mir wirklich Sorgen über diese Entwicklungen.

Kann ich so gar nicht bestätigen. Ich arbeite auch im sozialen Bereich, zunächst mit den Kleinen in der Kita und jetzt mit den Jugendlichen. Man hat als Mann einfach, wie du es schon richtig sagst, eine ganz besondere Rolle. Ich bin z.B. fast jeden Tag mit den Jugendlichen auf’m Bolzplatz, im Skatepark oder einfach nur mal ne halbe Stunde vor der X-Box. So typische “Jungssachen” eben, wo viele Damen oft auch keine Lust drauf haben. Die Jungs kommen auch häufig mit Themen zu mir, die sie den Frauen gar nicht erzählen möchten, man ist also eine wichtige Anlaufstelle.

Mit den Eltern hab ich sowohl in der Kita, als auch jetzt, nur positive Erfahrungen gemacht. Wenn es solche Bedenken der Eltern tatsächlich gibt, sagen die es zumindest nicht und tragen das auch nicht nach Außen.

Ein wirkliches Problem gab es bisher eigentlich nur einmal und das war kulturell bedingt. Eine türkische Familie wollte nicht, dass ich (als Mann) das Kind wickele. Fand ich jetzt nicht so tragisch. ^^

Ganz einfache und simple Lösung: Du musst ihnen klipp und klar machen, das sie nichts zu befürchten haben, ansonsten sollen sie dir konkrete Anhaltspunkte geben, warum sie um ihre Kinder fürchten.
Du musst ihnen ihre unfaire und undifferenzierte Meinung eiskalt aufzeigen. Eine andere Lösung fällt mir da momentan nicht ein.
Es ist ja völlig verständlich, das Mütter angesichts dieser ganzen Horrorszenarien schon mal überreagieren, allerdings nimmt das scheinbar bei dir in der Gegend ziemlich überhand. Darauf würde ich mich gar nicht einlassen.

Ich würde jetzt zumindest nicht so weit gehen und von Propaganda reden, da sehe ich persönlich keinen Anlass zu, davon auszugehen irgendjemand würde davon profitieren.
Ich glaube eher, den meisten Journalisten ist ihre gesellschaftliche Verantwortung nicht bewusst oder auch einfach egal… Kein Wunder, wenn man mal schaut was heutzutage Journalist wird…

Das ist allerdings kein Einzelproblem, entweder die Menschen werden durch die Informationsvielfalt und mangelnde Kompetenz wirklich dümmer und anfälliger für dämliche Entscheidungen, oder die Gesellschaft wird zunehmend verroht und verbohrt in feste Rollen/Klischee/ANGSTbilder.
Was natürlich durchaus problematisch ist, ist das durch die zunehmende Vernetzung der Welt sich solche Informationen natürlich häufen und schnell mal der Eindruck entsteht es gäbe nur noch Pädophile auf der Welt…

Die Frauen holen gerade stark auf, was den Angstfaktor angeht. -> http://www.derwesten.de/staedte/nachric … 28595.html

Doch die Generalisierung aller Erzieherinnen bleibt (glücklicherweise) aus.

@ExtraKlaus: Was denkst Du was wir seit Wochen versuchen? Natürlich versuchen wir den Leute klar zu machen, dass diese Ängste unbegründet sind. Aber dann kommen wieder solche “Argumente” wie “letztens habe ich auf RTL wieder Berichte gesehen. Das nimmt doch einfach überhand!” und ähnliches. Ja, was willst Du darauf hin erläutern? Solange die Leute den Medien mehr glaube schenken und ihnen tagein tagaus eingebläut wird, dass man niemanden mehr glauben solle (außer RTL, BILD & Co.), kann man noch soviel argumentieren. Die glauben ja nichtmal wenn deren eigene Kinder denen sagen, dass sie sich wohl fühlen.

Und: natürlich gibt es Menschen die davon profitieren, dass Menschen immer ängstlicher und paranoider werden. Eben die Medienkonzerne, die es dann leichter haben mit immer krasseren Angstbildern Geld zu machen. Was für ein Effekt das auf das gesellschaftliche Zusammenleben hat ist denen in deren Elfenbeintürmen doch egal.

Anchantia, ganz ehrlich?
Ich wüsste in deiner Situation nicht, was ich diesen Menschen sagen sollte. Wahrscheinlich würde ich sie nur ausschimpfen. Ich hab gerade einen Heidenrespekt das du dich da ja scheinbar in dieser Situation beherschen kannst,alles andere wäre vermutlich auch ziemlich unproduktiv…

Mir könnte man so etwas nicht straflos unterstellen.

Naja, Hut ab an die Massenmedien (ehrenhafte Erwähnung: RTL und BILD) und populistische Politiker (ehrenhafte Erwähnung: CDU und CSU) die ganze Arbeit geleistet haben, Kinder allgemein zu Zielscheiben von Männern allgemein, obwohl sie gar nicht so empfinden, und bloß allen klarzumachen, dass jeder Mann und sein Schwanz eine tickende Zeitbombe sein kann.

Lieber Anchantia, ich stimme dir vollkommen zu. Ich fürchte dieses Krebsgeschwür wird sich nicht mehr aus der post-modernen Mentalität tilgen können.

Ich wüßte noch jemanden, der davon profitiert… unser Überwachungsstaat! :smt025

So nach dem Motto: Wer seinem eigenen Nachbar nicht mehr traut geht nicht mehr auf die Straße und protestiert gemeinsam mit ihm?

Oder wie muss ich das verstehen?

Interessantes Thema besonders weil ich tatsächlich beide Sichtweise in mir selber kenne.

In dem Kindergarten, in den meine Tochter geht, arbeitet seit kurzem auch ein männlicher Erzieher. (Oder vll auch schon länger aber war in anderen Gruppen und deshalb kannte ich den nicht… naja was solls wie auch immer ich kenne ihn erst seit kurzem) Auf jeden Fall hatte ich ziemlich genau die in dem Artikel genannte Überlegung. “Wer beruflich den Kontakt zu Kindern sucht und männlich ist, der ist wahrscheinlich ein Kinderschänder” (natürlich anders formuliert)
Gut ich habe daraus keine Konsequenzen gezogen außer das ich mich über mich selbst aufgeregt habe. Weil es nun einmal stimmt das es keinen Anhaltspunkt dafür gibt, dass gerade dieser Mann irgendwie eine Gefahr darstellt.
Aber der Abwehrreflex ist erst einmal da, man traut Frauen halt weniger böses zu als Männern. Das hat jetzt nicht einmal unbedingt etwas mit “der will mein Kind vergewaltigen” zu tun. Der innere Reflex ist auf jeden Fall auch, dass man einer Frau eher das eigene Kind anvertraut als einem Mann.

Solche Geschlechterstereotypen sitzen einfach in einem drin, ich denke da kann man auch recht wenig gegen tun außer im nachhinein darüber zu reflektieren. Ich persönlich halte zum Beispiel für weiterführende Schulen Männer für die kompetenteren Lehrer als Frauen, während ich auf einer Grundschule Frauen für die kompetenteren Lehrer halte. Natürlich vollkommener Schwachsinn und absolut haltlos. Aber die Idee sitzt irgendwie im Kopf drin.

Was kann man machen um diese Stereotypen abzubauen? Ich würde sagen vor allem Selbstreflexion und Aufklärung. Sich immer wieder mit Themen beschäftigen und sich vor allem auch klar machen das Nachrichten und Zeitungen nicht die Realität wiederspiegeln.

Ein Dozent von mir sagte das mal sehr treffend: “Wir erfahren in den Nachrichten von jedem Flugzeugabsturz, aber uns wird nie gesagt wieviele Flugzeuge am Tag unfallfrei fliegen.”

Daher ist der Begriff Propaganda wirklich unangebracht, es leigt einfach in der Natur von Medien über das außergewöhnliche zu berichten. Das Problem ist viel eher das wir einem so starken medialen Feuer ausgesetzt sind, das auch das außergewöhnliche anfängt gewöhnlich zu erscheinen. Ein normaler Mord schockiert nicht mehr, wenn da nicht gerade jemand mit der Spaltaxt seinen Partner umbringt oder mit ner Kettensäge ein Massaker beginnt, nehmen wir einen Mord mit einem Schulterzucken zur Kenntnis.

Zwischenfazit: Die Vorurteile sind fest in den Köpfen der Menschen drin, da kommt man auch kaum dran. Was aber möglich ist, ist die Menschen zu befähigen über ihre eigenen Vorurteile zu reflektieren. Auf diese Art gibt es zwar immer noch erst einmal den Beißreflex, er kann aber durch Reflexion unterdrückt werden und so kann ein: “Was machen sie hier bei meiner Tochter?” relativ einfach zu einem: “Guten Tag.” werden.

[In dem Sinne Anchantia]

Kommen wir zu meiner anderen Sicht, die sich aber auch aus Erlebnissen des alleinerziehenden Vaters nährt.

Man wird tatsächlich manchmal schief angeguckt wenn man alleine mit seiner Tochter unterwegs ist. Mit weiblicher Begleitung passiert das eigentlich nie.

Ich muss auch ehrlich sagen ich bin sehr froh das meine Tochter mich “Papa” nennt und mich nicht mit Vornamen ruft so wie ich es bei meinen Eltern gemacht habe. Ich kann mir durchaus vorstellen das ich sonst schon das ein oder andere mal in Erklärungsnot gewesen wäre.
Aus genau dem Grund habe ich auch nach meiner Scheidung nicht meinen alten Namen wieder angenommen. (Habe meinen eigenen Familiennamen immer noch als Zusatz insofern nenne ich mich meistens sowieso nur nach meinem Namen ^^) Aber da meine Tochter den Nachnamen ihrer Mutter hat, ist es für mich einfach wichtig das zumindest 50% meines Nachnamens mit dem meiner Tochter identisch sind.
Und zwar weil es tatsächlich als geradezu unmöglich gilt das ein Mann mit einem kleinen Mädchen alleine irgendwo unterwegs ist.

Dabei muss ich aber ganz deutliche Unterscheidungen treffen: Ich hatte noch nie Probleme mit irgendwelchen “Offiziellen” (Mitarbeitern von Zoos, Schwimmbädern, Mitarbeitern auf Volksfesten, Jahrmärkten etc.), “Probleme” gab es eigentlich nur von Frauen die zufällig auch da waren und auch da nie so schlimm das mich jemand angesprochen hätte. Aber die misstrauischen und skeptischen Blicke sind doch sehr eindeutig. Im Prinzip habe ich halt nur Angst davor das irgendwann, irgendeine Frau überreagiert und ich plötzlich nachweisen muss das meine Tochter auch wirklich meine Tochter ist.

Dann noch ein paar Kleinigkeiten aus der Zeit der Scheidungsprozesses:
Ich muss meiner Ex in einer Hinsicht danken und zwar das sie die Scheidung nicht zu einer Schlammschlacht gemacht hat. Ich habe mich während der Scheidung mit einigen Vätern ausgetauscht die sich auch mit ihrer Frau um das Sorgerecht gestritten haben und eine Sache kam dabei einhellig raus. Wenn die Frau sagt ihr Mann würde dem Kind leid zufügen, dann hat man als Mann keine Chance mehr. In dem Moment ist das Kind erst einmal bei der Mutter und man hat nur noch sehr schlechte Chancen auch nur ein gemeinsames Sorgerecht durchzukriegen. Andersrum wenn ein Mann vor Gericht sagt die Mutter würde dem Kind leid zufügen wird das kaum zur Kenntnis genommen.
Abgesehen davon das unsere Gerichte was die Rechte von Vätern angeht so oder so noch Nachholbedarf haben… aber das würde so weit führen.

Also nur soviel: Die Möglichkeit der Diskriminierung von Männern ist auch vor Gericht gegeben.

Schlussfazit: Das Männer potenziel gefährlicher sind als Frauen ist statistisch betrachtet eine Tatsache. Leider hat sich dadurch seit einigen Jahrzehnten eine “Männer sind eine Gefahr für mein Kind Einstellung” entwickelt.
Ein solches Vorurteil aus einer Gesellschaft rauszukriegen ist meiner Meinung nach weitestgehend unmöglich. Man kann nur dafür sorgen das die Menschen in der Lage sind mit diesem Vorurteil umzugehen und sich nicht davon beherrschen zu lassen.
Ich stimme der Ausgangsthese das Männer für Kinder mehr und mehr zu einem “Feindbild” erklärt werden durchaus zu.
Möchte an der Stelle darüber hinaus aber zu bedenken geben, dass diese Stigmatisierung eben auch alleinerziehenden Vätern schadet. Wenn auch nicht direkt so doch zumindest dadurch, dass man das Gefühl hat mit einer Rechtfertigungspflicht durch die Gegend zu laufen.

Du arbeitest also schon eine geraume Zeit auf irgendeiner Betreuungsbasis.
Du bist also kein ausgebildeter Pädagoge. Hat man dein polizeiliches Führungszeugnis nicht angefordert? Ist nämlich seit kurzem Pflicht (mal so nebenbei).

Ich kann beide Seiten verstehen, aber weniger die Mütter die sich aufregen, dass ein männlicher Betreuer auf die Kinder ausfpasst. Sollen die Mütter doch ihre Kinder mal befragen respektive ‘beobachten’, denn die/ihre Kinder senden Signale, egal in welcher Form, aber es ist durchaus erkennbar wenn Kinder missbraucht werden. Und auch Du solltest genau hinschauen, denn einige dieser Mütter/Väter sind sicher auch nicht gerade ohne Fehl und Tadel.

Das ist echt harter Tobak. Ich glaube auch, wäre ich ein Mann, dann wäre ich auch schon lange ausgerastet. Ich finde diese Diskussion spannend und ich gebe mal meinen Senf dazu.
Ich finde dieses Problem hat viele Facetten und ich kann die betroffenen Männer verstehen, aber auch die Mütter.
Für einen Mann, der den Erzieherberuf wählt weil der Kinder auf eine (nicht sexuelle) Art gerne hat ist das bitter von Müttern so in die Ecke gedrängt zu werden, daher kann ich Anchantias Wut nachvollziehen Wer will schon so diskriminiert werden?
Andererseits kann ich auch die Ängste der Mütter zu einen gewissen Grad nachvollziehen, denn:

  1. immer wieder liest u. hört man, dass gerade Männer mit pädophilen Neigungen Berufe wählen, wo der Zugang zu Kindern leicht ist
  2. Missbrauch findet zu einem hohen %-Satz in der Familie u. im Bekanntenkreis der Kinder statt
  3. in mehr als 90% der Fälle sind die Täter männlich
  4. Missbrauch findet im Stillen statt u. kommt oft erst Jahre später, wenn die Betroffenen endlich den Mut finden, darüber zu reden, ans Licht - wenn überhaupt!

Missbrauch ist ein Thema, dass das in der Öffentlichkeit präsent ist. Was früher vielleicht verschwiegen und unter den Teppich gekehrt wurde, wird heute thematisiert. Immer wieder trauen sich Opfer auch nach Jahren die Täter anzuzeigen. Leider bringt die mediale Aufarbeitung auch einen ganzen Rattenschwanz an Problemen mit sich (Tatort Internet, etc.pp), aber eine Gehirnwäsche der Medien daraus abzuleiten klingt mir persönlich zu sehr nach Verschwörungstheorie, sorry!
Ich kann aber verstehen, dass solche Berichte in der Zeitung und im Fernsehen (Nein, nicht nur BILD, RTL und CO), Eltern verunsichern. Ich kann ihre Ängste zu einen gewissen Grad nachvollziehen. Versteh mich nicht falsch,natürlich sind Diskrimienierung und Angriffe auf männliche Erzieher gar nicht OK!!! Das ist schlimm und es ist einfach übel, wenn eine Menschengruppe unter Generalverdacht gestellt wird!! Das einzige was man als betroffener Mann tun kann ist Aufklärungsarbeit leisten. Versuche weiter zu kämpfen.
Ein richtiger und (wichiger) Schritt wäre, der Berufssparte (Klein)kinderbetreuung endlich wirklich den Stellenwert zu geben, den sie haben sollte. Es ist traurig, aber wahr, dass sich auch noch heute kaum wer wundert, wenn Frauen in unterbezahlten Jobs mit wenig Anerkennung und Prestige arbeiten, wenn sich aber ein Mann dazu “herablässt”, klingeln die Alarmglocken. Und dass das so ist, kannst aber nicht denjenigen vorwerfen, bei denen die Alarmglocken klingeln. Will heißen, bei einer weiblichen Erzieherin ist es egal, weil 1. machen viele Frauen unterbezahlte Jobs und noch dazu wird ihnen 2)generell ein größeres “Verlangen” nachgesagt mit Kindern zusammen sein zu wollen. Bei Männern ist es eher unüblich, dass sie solche schlechtbezahlten Berufe wählen, man erwartet bei ihnen eher, dass sie eine Karriere anstreben und mehr verdienen wollen (“wie, du bist NUR Erzieher, Krankenpfleger… etc. du könntest doch aber …”). Noch dazu gilt ja immernoch das Rollenverständnis: Frau= Kinder, Mann= Ernährer. Da diese Klischees und Rollenbilder noch so fest in den Köpfen der Menschen drin ist, ist es verständlich warum Männer erstmal seltsam angeschaut werden. Noch dazu die ganzen Fälle, die in den Medien präsent sind. Dass also die Eltern die Alarmglocken schellen ist irgenwo verständlich, lässt sich auch nur dadurch aufbrechen, dass 1. Soziale Berufe, das Prestige bekommen, dass ihnen zusteht + angemessener Lohn und sich 2. Rollenklischees verändern. Beides wird nicht einfach fürchte ich!

Das Ding ist: ich muss ruhig und gelassen bleiben! Ich war schon häufiger kurz davor auszurasten und musste dann von ner Kollegin heimlich zurückgehalten werden. Denn: würde ich ausrasten, würde ich all die falschen Anschuldigungen unterstreichen. Und das ist ja das Schlimme: ich kann in dieser Funktion nichtmal energisch mit den Worten “Glauben Sie nicht den Medien! Schauen Sie mal Fernsehkritik.tv” oder sowas kommen - nur mal so als Beispiel. Denn dann wird man ja auch gleich als Verschwörungstheoretiker abgestempelt, wenn man allen ernstes die Medien kritisiert.

Natürlich kann man die Mütter ein Stük weit verstehen, aber muss man denn gleich alles über einen Kamm scheren? Wirklich: wohin soll das denn noch führen? Das die Menschen alle Angst gegenseitig haben? Niemand mehr den anderen traut?

Das Ding ist: ich muss ruhig und gelassen bleiben! Ich war schon häufiger kurz davor auszurasten

Ach jetzt erinnere ich mich, Du warst doch der, der seinen Nachbarn krankenhausreif geschlagen hat, weil sein Hund(?) umgebracht wurde, oder? Und heute haben die Eltern Angst, Dich zu ihren Kindern zu lassen? Unverständlich.

oh ja, Twipsy, das war ja ungeheim diskussionsfördernd. Volle Punktzahl. :roll:

Anchantia:
Ich würde vorallem vermeiden von mich auf andere zu schließen, es könnte immer noch ein Problem des Mileus sein, in dem sich die Mütter bewegen. Zumindest haben wir ja schon gehört das andere dieses Problem nicht haben…
Ich will jetzt auch gar keine Unterstellungen tätigen, aber vielleicht kannst du im Bezug auf das soziale Gefüge im Land noch etwas beruhigt sein :wink:

@Twipsy: es war eine Katze ^^

@Anchantia: Das hat weniger etwas mit über “einen Kamm scheren” zu tun. Die Frage ist nur wie sollen sie sich sonst verhalten?
Klar erst einmal nichts sagen, Kinder beobachten und mit ihnen reden.
Das Problem ist aber nun einmal das ein gewisses Risiko nicht auszuschließen ist. Vielleicht sagst du es mir mal. Ich habe ja die Sache mit dem männlichen Erzieher im obigen Post beschrieben. Wie gesagt ich mache nichts, weil ich weiß das meine Angst zu 99% ziemlicher Unsinn ist.
Aber ich kann es eben auch nicht ausschließen. Also was ist das richtige Verhalten?

Gerade in Bezug auf die eigenen Kinder ist, “Hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht also bleib ruhig und hoffe das nichts passiert.” ganz schlecht.

Also was genau wäre deine Empfehlung an die verängstigten Eltern. Wie soll ich mich Verhalten?

oh ja, Twipsy, das war ja ungeheim diskussionsfördernd. Volle Punktzahl. :roll:

War es in der Tat, denn wenn @Anchantia vorbestraft ist, vor allem wenn es um Körperverletzung geht, dann darf er nicht als Betreuer arbeiten.

@Norma_I Er wurde freigesprochen.

Was ich damit sagen wollte habt ihr nicht ganz realisiert. Achantia hat festgestellt, dass die Eltern IHN nicht gern zu den Kindern lassen. ER macht daraus natürlich wie üblich eine "General"debatte. Möglicherweise liegt das Problem ja daran, dass sich diese Story von damals rumgesprochen hat? Wenn er eh die Tendenz hat, auszurasten - wie er ja zugibt - dann strahlt er vielleicht auch so was aus? Eltern haben gute Antennen dafür. Und dann hat das mal gar nichts mit irgendwelchen Gesellschaftstendenzen zu tun.

@Normal: ich bin dahingehend garnicht vorbestraft. Weil: ich wurde in allen Anklagepunkten freigesprochen und derjeniege hat gerade meinerseits ne Klagen wegen Tierquälerei am laufen. Soviel dazu. Und das Eine hat doch mit dem Anderen nichts zu tun. Oder wollt ihr die Überwachung soweit treiben, dass man alle Chancen verbaut bekommt, wenn man sein eigenes Haustier verteidigt? Na gute Nacht auch. -____________-

Davon ab ist dieser Einwurf von Twipsy einfach nur lächerlich und trägt nicht im Geringsten zur Diskussion und meiner gestellten Fragen bei! Aber gut, was anderes kennt man von ihm ja eh nicht. Und hör jetzt bitte auf irgendwelche Vermutungen anzustellen. Der Kinder und Jugendclub ist nicht in meine runmittelbaren Nachbarschaft. Und rumgesprochen hat es sich auch nicht wirklich, sonst wären die doch schon lange mit diesem argument gekommen. :smt021 Aber gut, wie gesagt: Du streust lieber Vermutungen über meine Person in die Welt (obwohl du micht nicht kennst). Wie gesagt: typisch für dich.

@Skafdir: Du bist schon auf dem guten Weg. Einfach mal offen sein, dein Kind beobachten, mit deinem Kind auch darüber reden ohne gleich ein Feindbild zu erschaffen. Und vielleicht auch mal mit dem Erzieher reden, warum er den Beruf gewählt hat und ähnliches. Einfach mal so, ohne ihn zu zeigen, dass Du misstrauisch bist. Du wirst sehen, mit Offenheit kann man Ängste ganz schnell abbauen! :smiley:

@Twipsy,
so war das also.
Irgendwie will ich sowas aber gar nicht wirklich lesen, sei’s mal drum.
Nein, ich habe keine Scheuklappen, aber ich bin, so muss ich gestehen, gerade überfordert mit den ganzen Informationen.
Alles etwas suspekt, und da ich die genaue Sachlage nicht kenne sage ich jetzt nichts mehr dazu.
Thread für mich hiermit beendet.