KIKA - Schau in meine Welt [Tahsins Beschneidungsfest]; Sonntag, 19. Januar 2014 1330

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Quelle: http://www.kika.de/fernsehen/a_z/s/schauinmeinewelt/folgen/tashin_beschneidung/index.shtml

Am Sonntag nachmittag geht dann klein Fitzken zu Papa und brüllt: Ey Aldah, schwill Beschneidung, bekomm dann vieles Geschenk…

Das klingt ja nach einer richtig kritischen Auseinandersetzung, ich frage mich ob Kika wohl genauso darüber berichten würde, wenn es statt einen Jungen ein Mädchen treffen würde.

Das kann ja durchaus ein interessantes Thema sein. Aber so ist das als Eröffnungspost doch etwas mager.
In Zukunft bitte etwas mehr Eigenleistung für eine Themeneröffnung einbauen.

[QUOTE=Skafdir;339618]Das kann ja durchaus ein interessantes Thema sein. Aber so ist das als Eröffnungspost doch etwas mager.
In Zukunft bitte etwas mehr Eigenleistung für eine Themeneröffnung einbauen.[/QUOTE]

Als Fk.tv Kenner sollte man wissen was Ironie oder Sarkasmus ist. Mehr war dazu eigentlich nicht zu sagen.

Ich halte es für falsch Kinder ohne deren Einwilligung aus religiösen Gründen zu beschneiden (anders schaut es aus wenn dies nach ärztlicher Meinung, aus medizinischen Gründen, notwendig ist). Die wenigsten sind in der Lage die späteren Folgen, und sei es nur der anschließende Schmerz, zu erkennen und zu verstehen.

Wenn Jahwe, Jehova, Gott, Ron Hubbart oder wie auch immer man den “Schöpfer” nennt gewollt hätte dass man eine Vorhaut entfernt, warum hat er uns denn eins mitgegeben?

Wer meint sich verstümmeln lassen zu müssen, aus welchen Gründen auch immer, soll dies nach entsprechender Aufklärung tun.

Ich befürchte eine sehr einseitige Berichterstattung des KIKA, es ist auch fraglich ob man Kindern soetwas zeigen sollte.

[QUOTE=Yad;339601]Ey Aldah, schwill Beschneidung, bekomm dann vieles Geschenk…[/QUOTE]

Und was sollte das jetzt eigentlich? Dass der durchschnittliche Zigeunertürkenlümmel geldgierig ist? Genau, soll der sich doch Sachen von dem Geld kaufen, dass er in der Fußgängerzone erbettelt hat, bevor er fürs Nichtstun und Feiern auch noch belohnt wird.

[QUOTE=SethSteiner;339612]Das klingt ja nach einer richtig kritischen Auseinandersetzung, ich frage mich ob Kika wohl genauso darüber berichten würde, wenn es statt einen Jungen ein Mädchen treffen würde.[/QUOTE]

Das will ich doch nicht hoffen. Das sind schlicht und einfach zwei verschiedene Dinge. Wenn ich mir den “Bericht” da durchlese (ohne den Beitrag gesehen haben zu können), klingt das schon alles sehr unkritisch und ich finde es schlimm, dass erst in der letzten Zeit mal eine richtige Debatte begonnen hat, wie man das ganze aus nicht-medizinischen Gründen zu bewerten hat. Die Darstellung in den Medien ist da teilweise auch sehr verharmlosend und blendet mittel- und unmittelbare Probleme ja auch gerne mal aus, als ob es eben immer ganz problemlos ablaufen würde, was es ja nicht tut.
Dennoch finde ich einen grundsätzlichen Vergleich zur weiblichen Genitalverstümmelung dieser wiederum auch verharmlosend. Gerade die extremeren Formen der FGM sind absolut nicht mit einer Zirkumzision gleichzusetzen. Der Vergleich mit der “leichten” (dicke Anführungszeichen) Form der FGM hinkt dabei am wenigsten.

(Nebenbei gemerkt, lehne ich natürlich beides ab, finde einen Vergleich dennoch nicht passend.)

[QUOTE=Calon;339674]Und was sollte das jetzt eigentlich? Dass der durchschnittliche Zigeunertürkenlümmel geldgierig ist? Genau, soll der sich doch Sachen von dem Geld kaufen, dass er in der Fußgängerzone erbettelt hat, bevor er fürs Nichtstun und Feiern auch noch belohnt wird.[/QUOTE]

Die Frage wurde bereits beantwortet.

@Calon
Ein Vergleich ist nicht gleichzusetzen mit… ja genau das, gleichsetzen eben. Und warum sollte der Vergleich an und für sich hinken? Bei der weiblichen Beschneidung wird ohne Einverständnis des Opfers oder medizinische Notwendigkeit ein Eingriff an den Genitalien vorgenommen. Bei der männlichen Beschneidung ist es exakt dasselbe, der einzige Unterschied besteht halt im Schweregrad des Eingriffs aber der wird ja nicht relativiert, wenn darauf hingewiesen wird, dass Mädchen anders behandelt werden. Der Bube muss diese Dinge über sich ergehen lassen, bei einem Mädchen ist das barbarisch, unter dem Strich ist das purer Sexismus.

Ich bin sehr Froh das dieses Thema mal Erwähnung findet :smiley: Nach unseren Vorstellungen ist die Beschneidung von Jungen ein barbarischer Brauch der zudem noch religös motiviert ist. Aus einer anderen, etwas weltoffeneren Perspektive ist es ein wichtiges soziales Ereignis und in verschiedenen Regionen, medizinisch sogar äußerst sinnvoll.

Beispielsweise Schweinefleisch; In vielen Gegenden der Welt wird auf den Verzehr von Schweinefleisch verzichtet. Man könnte meinen die Begründung wäre fanatisch, religös aber tatsächlich war diese Maßnahme sehr sinnvoll . Schweinefleisch verwehst sehr schnell in diesen vornehmlich warmen Regionen und die wenigsten hatten damals eine ausreichende Kühlung.

Ich finde den Bericht sehr gut. Man muss dagegen steuern das viele Erwachsene aus einer Abneigung gegen die Moslems und Juden heraus ihren Kindern weiß machen, dass eine Beschneidung ein traumatisches Ereignis wäre. Der angebliche Horror kann ja gar nicht grausam genug geschildert werden. Wobei der Artikel noch sehr neutral ist… natürlich nicht für Menschen deren Perspektive… na sagen wir mal… eingeschenkt ist.

Und da sollte sich dann auch mal jeder selbst fragen, was er dagegen ganz persönlich machen kann. Es zeugt von einer unglaublichen… Eingeschränktheit andere auf Grund ihrer Kultur zu verurteilen aber selbst Massentierhaltung befürworten damit man seine WEISCHWUSCHT fressen kann während man sein Moooß suffelt. Dann nimmt man angetrunken sein Smartphone für die Kinder in Minen in Afrika ihr leben lassen um seinen Kollegen zu schreiben wie geil das Dirndl der Bedienung ist was in Pakistan für einen Hungerlohn zusammen genäht worden ist. Überspitz ausgedrückt!

Die Berichterstattung im KiKA scheint sehr einseitig zu sein, wenn die Sendung den Tenor hat, den die Ankündigung nahelegt. Ich verurteile übrigens keine Kultur. Mir ist es völlig egal, wer die Beschneidung befürwortet. Ich frage nur nach medizinischen Auswirkungen und Rechten der Kinder.

hier auch eine interessante Kritik von ein paar Beschnittenen:
http://mogis-verein.de/blog/2014/01/16/facharbeitskreis-beschneidungbetroffener-im-mogis-e-v-protestiert-bei-kika-gegen-ausstrahlung-der-sendung-schau-in-meine-welt-tahsins-beschneidungsfest/

Seit dem dieser Thread besteht, sind 18.000 Kinder an Hunger gestorben. Ich sehe hier niemanden der sich darüber aufregt. Die Umstände rechtfertigen keine solche Diskussion weshalb man annehmen muss, dass andere Beweggründe für diesen Aufschrei verantwortlich sind. Wenn man schlau ist, lässt man sich da nicht einspannen und vertritt eine Meinung die eher relativiert als dramatisiert al’la weibliche und männliche Beschneidung in einen Topf werfen und Horror zu skizzieren.

Die kindliche Beschneidung bewegt mich halt zur Zeit mehr. Warum, darüber kann man nur spekulieren. Du sagst, es liegt daran, dass man die Kultur ablehnt, aber vielleicht spricht die Beschneidung mein Gerechtigkeitsempfinden deshalb so an, weil das Unrecht hier von den eigenen Eltern ausgeht. Oder weil die möglichen Folgen der Beschneidung solange tabuisiert wurden und die Belastung für unglückliche Betroffenen dadurch besonders groß ist. Oder einfach weil es hier in Deutschland passiert und mich deshalb besonders enttäuscht, weil ich davon ausging, dass Menschenrechte unveräußerlich sind. Das ist durchaus subjektiv und kann viele Gründe haben.

Wenn man schlau ist, lässt man sich da nicht einspannen und vertritt eine Meinung die eher relativiert als dramatisiert al’la weibliche und männliche Beschneidung in einen Topf werfen und Horror zu skizzieren.

Da muss man schon differenzieren. Die Klitorisvorhautbeschneidung ist durchaus mit einer Penisvorhautbeschneidung vergleichbar, da sich Klitoris und Penis anatomisch sehr ähnlich sind.

Es erscheint dir ja nur als Unrecht, weil diverse Hebel schon ihre Wirkung gezeigt haben. Ich arbeite in dem Bereich und war auch schon einmal bei einer Zirkumzision aus religiösen Gründen und einmal bei einer Phimosen-Operation anwesend, als ich im OP hospitiert habe. Es ist ein kleiner und verhältnismäßig schmerzfreier Eingriff der nicht viel Zeit in Anspruch nimmt. Bei richtiger Vor- und Nachsorge ist das Risiko einer Nachblutung oder anderer Komplikationen verschwindend gering.

Milliarden Menschen auf der Welt sind beschnitten aus kulturellen, religöse, ästhetischen, medizinischen oder präventiven Gründen. Wir können Unsere Wertvorstellungen nicht wie ein Maßstab an andere Anlegen nur weil sie zufällig in diesem Land leben. Was man machen kann und was ja auch gemacht worden ist, ist eine gute medizinische Infrastruktur zur Verfugung zu stellen.

Nach uns sollte man sich auch nicht richten wenn es um Gerechtigkeit geht. Wir haben da erstmal genug zutun vor der eigenen Haustüre reine zu machen.

      • Aktualisiert - - -

[QUOTE=Maschendraht;339932] Da muss man schon differenzieren. Die Klitorisvorhautbeschneidung ist durchaus mit einer Penisvorhautbeschneidung vergleichbar, da sich Klitoris und Penis anatomisch sehr ähnlich sind.[/QUOTE]

Da muss man tatsächlich unterscheiden. Die Klitorisvorhautreduktion wird ja meistens durchgeführt aus ästhetische oder funktionellen Gründen wohingegen die weibliche traditionelle Beschneidung ein Akt der Berberei ist mit lebenslangen Komplikationen. Ich nahm an, eine eher als Schönheitsoperation anzusehende Praktik wäre nicht von belang in dieser Diskussion.

ich will jetzt keine Studien-Schlacht führen, aber nach allem, was ich gelesen habe, ist das Risiko halt nicht „verschwindend“ und auch bestimmt nicht schmerzfrei. Das wird so jedenfalls von den meisten Kinderärzten vertreten und ich halte das für glaubwürdig. Nicht zu vergessen ist auch die Religionsfreiheit des Kindes.

Fazit: ich finde die Beschneidung nicht so gravierend, das man sie grundsätzlich ablehnen müsste, aber doch schwer genug um zu sagen, dass der Betroffene das selbst entscheiden muss.

Die Klitorisvorhautreduktion wird ja meistens durchgeführt aus ästhetische oder funktionellen Gründen wohingegen die weibliche traditionelle Beschneidung ein Akt der Berberei ist mit lebenslangen Komplikationen. Ich nahm an, eine eher als Schönheitsoperation anzusehende Praktik wäre nicht von belang in dieser Diskussion.

auch die Beschneidung der Klitorisvorhaut ist strafbar und auch eine traditionelle Variante der weiblichen Beschneidung. Der Vergleichbare Eingriff bei Jungs dagegen wird ausdrücklich erlaubt.

Hast du die Kritik der Betroffenen gelesen und was meinst du dazu?

Ich will auch keine Studien-schlacht führen. Die negativen Studien gehen eben nicht von einer optimalen medizinischen Betreuung aus oder von Modernen Operationsmethoden . Und wie gesagt, sind dann die Komplikationen verschwindend gering und kontrollierbar. Anders sieht es bei Phimosen aus bei denen es lange nicht immer so einfach ist ein optimales Ergebnis zu erzielen. Wieder zwei Sachen die man nicht vermischen sollte.

Neulich hab ich eine reihe von Bildern gesehen von Pirchings und Ohrlöchern bei Kindern die sich derbe einzündet haben, komischerweise wird dass nicht verteufelt in der Öffentlichkeit. Man kann ja sogar schon seinem Baby ein Ohrloch stechen lassen.

Die Beschneidung der Klitorisvorhaut ist eine beliebter schönheitschirurgischer Eingriff für den man ein paar tausend Euro zahlen darf. Von Verboten kann keine Rede sein. Bei Kindern ist das natürlich anders aber ich denke das Problem wird nicht mehr lange bestehen. Es ist ja ein eher verwindender Brauch der bei Hinterwäldlern anzutreffen ist und man kann ihn keinesfalls mit einer Klitorisvorhautreduktion vergleichen weil da doch um einiges weniger kaputt gemacht wird. Wenn der leicht angetrunkene Onkel Odombalda mit na Glasscherbe im Hinterland von Eritrea nem Kind versucht die Klitorisvorhaut zu beschneiden, dann sicher nicht ohne funktionelle folgen.

      • Aktualisiert - - -

[QUOTE=Maschendraht;339941]Hast du die Kritik der Betroffenen gelesen und was meinst du dazu?[/QUOTE]

Mich wundert es, dass es bei über 1,7 Milliarden beschnittenen, nicht viel mehr schlecht gemachte Internetseiten gibt.

[QUOTE=Eisenfaust;339924]Seit dem dieser Thread besteht, sind 18.000 Kinder an Hunger gestorben. Ich sehe hier niemanden der sich darüber aufregt. Die Umstände rechtfertigen keine solche Diskussion weshalb man annehmen muss, dass andere Beweggründe für diesen Aufschrei verantwortlich sind. Wenn man schlau ist, lässt man sich da nicht einspannen und vertritt eine Meinung die eher relativiert als dramatisiert al’la weibliche und männliche Beschneidung in einen Topf werfen und Horror zu skizzieren.[/QUOTE]

Die “Hunger”- Keule wird genauso gerne geschwungen wie die “Nazi”-Keule. Es war daher nur eine Frage der Zeit bis jemand damit kommt.

Es geht hier nicht um das Thema wieviele Kinder von wann bis wann an welchen Ursachen gestorben sind.

warum sind dann so viele Kinderarzt-Verbände gegen die Beschneidung an Kindern? Abgesehen davon sind auch in Deutschland nicht einmal die Optimalbedingungen sichergestellt, da viele Eltern beispielsweise eine Narkose ablehnen. Außerdem geht es nicht nur um Komplikationen, sondern auch um die Schmerzen, den Verlust erogenen Gewebes, den Schutz vor Reibung, die Religionsfreiheit des Kindes und die körperliche Selbstbestimmung.

Anders sieht es bei Phimosen aus bei denen es lange nicht immer so einfach ist ein optimales Ergebnis zu erzielen.

eine physiologische Phimose kommt aber laut Wikipedia bei 96% der Neugeborenen vor. Sofern du nicht nur ganz speziell von pathologischen Phimosen sprichst, ist dein Punkt tatsächlich ein Argument für die Problematik der Beschneidung.

Die Beschneidung der Klitorisvorhaut ist eine beliebter schönheitschirurgischer Eingriff für den man ein paar tausend Euro zahlen darf. Von Verboten kann keine Rede sein. Bei Kindern ist das natürlich anders

es geht aber um Kinder. Genau genommen nur um Kinder.Ich darf also Mädchen niemals aus nicht-medizinischen Gründen an den Genitalien rumschneiden, bei Jungs dagegen schon.

Mich wundert es, dass es bei über 1,7 Milliarden beschnittenen, nicht viel mehr schlecht gemachte Internetseiten gibt.

Zum Inhalt hast du nichts zu sagen?

Kindesmisshandlung zu befürworten hat nichts mit Weltoffenheit zutun, sondern mit einem fehlenden Verständnis für die fundamentalen Rechte der Menschen auf körperliche Unversehrtheit. Wenn man Jungen diese nicht anerkennt, sollte man wenigstens so konsequent sein und sie für sich selbst auch nicht mehr beanspruchen aber ich bezweifle, dass du Eisenfaust, so konsequent wärst und nicht zur Polizei gingest, würde man dich misshandeln. Eine medizinische Indikation gibt es bei der Beschneidung nicht, hier bei dem was der Kika zeigt scheint man auch kaum eine Gegend zu zeigen, für die die WHO die Beschneidung empfiehlt (und sogar deren Bericht ist nicht unstrittig). Das Schweinefleischverbot man genauso wenig Sinn in einer zivilisierten Umgebung, wie es die Beschneidung tut, ein dämliches Beispiel also.

Richtig eklig wird es aber, wenn du auch noch so tust als wäre die Beschneidung kein traumatisches Ereignis. Es gibt genug Leute die diese Beschneidung erlebt haben und die das gar nicht toll finden aber wen interessieren schon die Opfer, die ihre Meinung sagen, wenn es ja Milliarden gibt die beschnitten werden ohne sich zu beschweren? Ist schon bequem, sich darauf auszuruhen, dass eigentlich immer nur eine Minderheit sich meldet.

Nur mal zur Erinnerung. Ein Mädchen darf nicht nur nicht beschnitten werden, da darf nicht nur die Vorhaut nicht angefasst werden, ein Mädchen darf da überhaupt nicht berührt werden, nicht mal zwicken darf man ein Minderjähriges Mädchen. Jungen besitzen dieses Recht nicht, weil… weil… ja… warum? Bei Mädchen ist es egal ob es ein kleiner Eingriff ist. Wobei sich die Frage stellt, warum das überhaupt eine Rolle spielen sollte, wo doch ein kleiner Eingriff gar nichts darüber aussagt, ob die Auswirkungen schwerwiegend sind. Ein Finger zu amputieren oder das Ohr oder halt das Geschlechtsteil eines Mädchens zu verstümmeln geht ruckzuk, trotzdem hat das alles lebenslange Auswirkungen, ebenso wie das abschneiden der Vorhaut beim Mann, der daraufhin sein lebenlang einen stumpfen Penis hat. Doch selbst wenn die Auswirkungen nicht schwerwiegend währen, ich kann trotzdem niemanden in die körperliche Integrität eingreifen, wenn es nicht dringend notwendig ist. Die einzige Ausnahme dieser Regel ist die männliche Beschneidung und wenn der Kika diese Relevanz ignoriert, ist das mehr als problematisch.

Eine Diskussion damit beenden zu wollen, dass es woanders auch Probleme gibt… oh man, das ist schlecht.

Irgendwie habe ich ein Déjà-vu.

Es ist grundsätzlich gut, dass der KiKa sich mal dieses Teils türkischen (und deutschen) Alltags annimmt. Die Beschneidung gehört für eine Reihe von Mitbürgern auch hierzulande zum kulturellen Leben dazu. Für diese Menschen ist sie identitätsstiftend. Trotzdem taucht dieses Thema nur dann in den Medien auf, wenn es darum geht, sie zu verbieten. Auch einmal das hervorzuheben, was die Beschneidung für betreffende Einheimische und Einwanderer in Deutschland hauptsächlich darstellt – nämlich ein bedeutender Moment im Leben eines Kindes, der von Familie, Verwandtschaft, Freunden und Bekannten mit einer großen Feier, samt Glückwünschen, Tanz und Geschenken, stolz begleitet wird – halte ich für einen legitimen Ansatz. Mir gefällt diese Perspektive. Es ist die Perspektive der überwiegenden Mehrheit derjenigen, auf die das Ritual Anwendung findet. Ein Fernsehbeitrag hat eben nicht verpflichtend gefälligst aus der Sicht der Beschneidungsgegner zu erfolgen.

So wirklich um die Sendung geht es ja hier nicht mehr. Feierabend. Dafür durfte ich mal wieder einen Beitrag ausblenden, dem ich tendenziell eher zugestimmt hätte (hat jetzt nichts mit der Threadschließung zu tun).