Jugendsprache

Es gibt sowas wie Jugendsprache nicht, ein simpler Sprachwandel wird einfach damit tituliert. Da sich alle Sprachen mit der Zeit vereinfachen ist dies schlicht die nächste Welle. Das Urindogermanische (so was in der Richtung, weiß nicht mehr genau) hatte 8 Fälle, heute haben wir mit Mühe und Not 3 1/2. Und wie schon seit Jahrhunderten regen sich Möchtegernsprachschützer darüber auf. Soweit ich mich zurückerinnern kann wurde der erste Verein zum Schutze der Sprache vor dem Verfall vor über 300 Jahren gegründet. Geholfen hats nix. Reicht schon nicht aktuallisierte Bücher aus der Zeit zu lesen um zu sehen was und wievieles sich verändert hat. Das ganze wird auf die Jugend geschoben weil erwachsene Menschen schließlich ja allesamt am Erhalt der deutschen Sprache interessiert sind und sich niemals daran vergreifen würden :ugly

Das ganze wird auf die Jugend geschoben weil erwachsene Menschen schließlich ja allesamt am Erhalt der deutschen Sprache interessiert sind und sich niemals daran vergreifen würden :ugly

Ja eben!

Ein gutes Beispiel dafür ist doch der Dadaismus.
Diese Strömung wurde nicht von experimentierfreudigen Jugendlichen losgetreten, sondern von einer Künstlergruppe, die bewusst gegen alle Regeln und Normen verstoßend eine Art „Anti“-Sprache konzipierten. Um diese Kunstform wiederum nicht zur Norm werden zu lassen, wurde sie dann später „entdadaisiert“. (Sorry für diese seltsame Wortschöpfung, ich spiele auch gerne mit Sprache.)
„Da Dada der direkteste und lebendigste Ausdruck seiner Zeit ist, wendet er sich gegen alles was ihm obsolet, mumienhaft, festsitzend erscheint.“ (Dada Almanach 1920)

Und wie schon seit Jahrhunderten regen sich Möchtegernsprachschützer darüber auf.

Da sich alles um uns herum weiter entwickelt, warum sollte es Sprache da nicht auch.

Bei uns in Oberösterreich und in der 2en größten Stadt(Wels) wird nunmal unter uns Jugendlichen starke Umgangssprache geredet… so wird aus „Das“ „des“, „gestern“ „gestan“, „sind wir“ „san ma“ und so weiter. Und egal wo ich ihn Österreich war(ok, ausgenommen Wien, Tirol & Vorarlberg) höre ich jeden Jugendlichen so reden. Dürfte bei uns also Standard sein. Ich denke mal für uns alle hier in Österreich ist es unvorstellbar, wenn ihr in der Schule Hochdeutsch redet… wir finden dass eher komisch :smiley:

„Stell dir vor! Gestern habe ich meinen Nagel abgebrochen!“
„Stö da voa! Gestan hob i ma mein Nogl obbrochn!“

^-^

Bei uns in Oberösterreich und in der 2en größten Stadt(Wels) wird nunmal unter uns Jugendlichen starke Umgangssprache geredet… so wird aus „Das“ „des“, „gestern“ „gestan“, „sind wir“ „san ma“ und so weiter. Und egal wo ich ihn Österreich war(ok, ausgenommen Wien, Tirol & Vorarlberg) höre ich jeden Jugendlichen so reden. Dürfte bei uns also Standard sein. Ich denke mal für uns alle hier in Österreich ist es unvorstellbar, wenn ihr in der Schule Hochdeutsch redet… wir finden dass eher komisch :smiley:

„Stell dir vor! Gestern habe ich meinen Nagel abgebrochen!“
„Stö da voa! Gestan hob i ma mein Nogl obbrochn!“

^-^

Na ja, das hat dann wohl weniger mit Umgangs- oder Jugendsprache als mit… Dialekt zu tun. Nennt man das beim Österreichischen so? Ich weiß, dass das Schweizerdeutsch als eigene Sprache gilt, aber beim Österreichischen weiß ich’s nicht. Ist in den meisten Bundesländern Deutschlands südlich von Niedersachsen jedenfalls genauso, bis auf, dass die Dialekte unterschiedlich sind.

Bei uns ist es hingegen eher umgekehrt. An den meisten Schulen werden Schüler verwundert angesehen, wenn sie dort Platt sprechen.
Aber Platt sprechen hier oben fast ausschließlich nur noch die Alten, die Bauern und die Leute von den ganz ganz winzig kleinen Dörfern.

Es gibt sowas wie Jugendsprache nicht, ein simpler Sprachwandel wird einfach damit tituliert. Da sich alle Sprachen mit der Zeit vereinfachen ist dies schlicht die nächste Welle.

Da muss man doch differenzieren. Es geht hier nicht um den aussterbenden Genitiv oder den „einzigsten“. Solche Fälle haben in der Tat nicht wirklich was mit Jugendspreche zu tun. Hier geht’s um spezielle Szeneausdrücke, die eben die Jugend benutzt. Einige davon finden ihren Weg in den normalen Sprachgebrauch. Viele nicht. „Geil“ oder „Cool“ werden heute noch mit der Bedeutung verstanden und verwendet, mit denen die beiden Worte in der jeweiligen Jugendsprache belegt wurden. Andere Ausdrücke verschwinden genauso schnell wieder, wie sie gekommen sind.
So wie du es ausdrückst, reden in 40 Jahren alle Erwachsenen in Deutschland wie Stefan und Erkan. Das halte ich für Blödsinn.
Obwohl es heute viele Jugendliche gibt, die es cool finden so zu reden - oder „krass“ oder was immer - wissen diese auch genau, dass sich so eine Ausdrucksweise im Bewerbungsgespräch nicht sehr gut macht.
So schnell und radikal verändert sich die Sprache eben doch nicht. Wenn sie es doch täte, könnte man keinen Film mehr aus den 50ern schauen, ohne ein Wörterbuch bei der Hand zu haben.

Ja ich bin dir da selber nicht so sicher… wenn wir im Deutschunterricht draußen so reden, wird uns immer gesagt dass wir Hochdeutsch und nicht Umgangssprache reden sollen. Von daher nehm ich an, das es ganz normal Umgangssprache ist.
Aber naja, wie jeder meint :smiley:

Zu der Geschwindigkeit der Veränderung habe ich nichts gesagt, nur dass sie geschieht. Mit Welle meinte ich keinen Tzunami sondern diese ganz kleinen süßen, wenn man bei Flut am Strand sitzt und dabei zusieht wie nach und nach die Sandburg geflutet wird. Es dauert das ein oder andere Jahrhundert mehr als 50 Jahre.

Ich finde es schade, dass die Dialekte immer so schlecht gemacht werden! Dialekte sind in meinen Augen ein bewahrendwertes gut, dass gepflegt und angewendet werden sollte. Dieser verhochdeutschung sollte entgegengewirkt werden.

Ich denke, dass man nicht unbedingt Jugendsprache sagen sollte, sondern, dass eher gewisse slangs bei verschiedenen Subkulturen vorherrschen.
Ich habe Freunde in der Hip Hop-Szene unserer Stadt aber auch in der Metal-Szene und da ist es schon auffällig, welche Floskeln sich da herausbilden( ,Bier trinken is Krieg" ; ,voll abgefahrn" ; ,ne runde perzen")
Die Betonungen sind in den verschiedenen Subkulturen auch anders und selbstverständlich auch die Wortwahl und die Sprechgeschwindigkeit.
So ein Jugendwörterbuch habe ich auch mal geschenkt bekommen… total lustig… :smt017

Ich finde es schade, dass die Dialekte immer so schlecht gemacht werden! Dialekte sind in meinen Augen ein bewahrendwertes gut, dass gepflegt und angewendet werden sollte. Dieser verhochdeutschung sollte entgegengewirkt werden.

Wer macht die denn schlecht? Hochdeutsch ist zur allgemeinen Verständigung wichtig, aber meiner Erfahrung nach sprechen die Leute sobald sie wieder in der Region sind aus der sie kommen, wieder in ihrem eigenen Dialekt. Der Dialekt wird schon gepflegt.

Ich denke, dass man nicht unbedingt Jugendsprache sagen sollte, sondern, dass eher gewisse slangs bei verschiedenen Subkulturen vorherrschen.

Dem kann ich nur zustimmen, es gibt ja auch nicht die Jugendkultur, sonder viele Verschiedene.

aber meiner Erfahrung nach sprechen die Leute sobald sie wieder in der Region sind aus der sie kommen, wieder in ihrem eigenen Dialekt. Der Dialekt wird schon gepflegt.
Bei uns spricht gar keiner mehr Dialekt. Ich muss fairerweise zugeben, dass selbst ich den lokalen Dialekt zwar verstehe aber nur eingeschränkt sprechen kann. Ich kenne einfach niemanden sonst, der ihn noch spricht.

Dialekt wird, vor allem in großen Städten, immer mehr unterdrückt. Viele Dialekte sterben jetzt schon aus und es werden noch viele folgen. Irgendwann werden die Söhne und Töchter, die in die vom Land in die Stadt gezogen sind auch aufhören ihren Dialekt zu pflegen oder an ihre Kinder weiterzugeben. Es ist schade aber Dialekt verschwindet langsam.

Dialekt wird, vor allem in großen Städten, immer mehr unterdrückt. Viele Dialekte sterben jetzt schon aus und es werden noch viele folgen. Irgendwann werden die Söhne und Töchter, die in die vom Land in die Stadt gezogen sind auch aufhören ihren Dialekt zu pflegen oder an ihre Kinder weiterzugeben. Es ist schade aber Dialekt verschwindet langsam.

Ohhhhhh ja. Egal wo wir in der Schule unseren leichten Dialekt sprechen, werden wir darauf angesprochen Hochdeutsch reden zu müssen.
Ich verstehs bis heute nicht.
Ich kann Hochdeutsch reden, ich kann Hochdeutsch reden, aber ich rede Standardmäßig Dialekt und dass soll mir gefälligst nicht verboten werden!!

Egal wo wir in der Schule unseren leichten Dialekt sprechen, werden wir darauf angesprochen Hochdeutsch reden zu müssen.

Wie? Von den Lehrern? :shock:
Find ich völlig schwachsinnig.

Ohhhhhh ja. Egal wo wir in der Schule unseren leichten Dialekt sprechen, werden wir darauf angesprochen Hochdeutsch reden zu müssen.
Steht ja nirgends, dass du dich an diese Anordnung halten musst. Denen würde ich gerade eines scheißen.

Ja, von den Lehrern :smiley:
Wir findens genauso schwachsinnig… Gerade beim reden mit den meisten stottern sie uns in den Gesprächen rein unser „Hochdeutsch“ in den starken Dialekt fällt.
Jaja, in der Arbeit ist es ja nicht anders und hier müssen wir es doch lernen damit wir in der Arbeitswelt nicht komplett dumm dastehen, wie unser Programmierlehrer zu sagen pflegt -.-

Steht ja nirgends, dass du dich an diese Anordnung halten musst. Denen würde ich gerade eines scheißen.

Ach, bei dem einen Lehrer sprechen wir ihm rein, wenn er selbst nicht Hochdeutsch spricht und bei der anderen schreien wir laut durtch die Klasse wenn kein Hochdeutsches Wort vorkommt… Weiß man bei welchem Lehrer es geht, macht man es ja :stuck_out_tongue:
Leider gibt es ja immer die „böse Blick“ Lehrer die dir schon beim Reden mit dir die höllische Angst einjagen.
Einer unserer Lehrer hat nen kompletten Hass gegen die Amerikaner(angesprochen durch Klassenkameraden der Gruppe, die ihn gerade hat). Wir kopieren ja alles von den Amis, alles von denen kommt zu uns, deren Wirtschaft ist schrott, deren politik ist scheiße…

Schule ist einfach nur anstrengend ;(

Falls es noch nicht gesagt wurde, aber das Verschwinden der Dialekte ist ja schon ein älterer Prozess.
Plattdeutsch spricht hier auch niemand mehr, war früher aber in der Region wo ich wohne so üblich.

Ich möchte mich mit diesen Post erst einmal herzlich an alle bedanken, die sich an dem Projekt beteiligt haben. (ob bewusst oder unbewusst, wie es in einer Disskussion halt so ist)

Ich habe heute eure Meinungen und Ansichten zusammengefasst und ausgedruckt. Die Vorbereitungsphase des Projekts ist somit beendet. Danke noch einmal.

Selbstverständlich könnt ihr hier weiterhin diskutieren.

MFG

Das ist schon ziemlicher Schwachsinn. Hab mir mal das Lexikon durchgelesen und kannte gerade mal etwa 3% der Wörter.

PS: Ich bin Jugendlicher, ich weiß, wovon ich spreche.

Dialekt wird, vor allem in großen Städten, immer mehr unterdrückt. Viele Dialekte sterben jetzt schon aus und es werden noch viele folgen. Irgendwann werden die Söhne und Töchter, die in die vom Land in die Stadt gezogen sind auch aufhören ihren Dialekt zu pflegen oder an ihre Kinder weiterzugeben. Es ist schade aber Dialekt verschwindet langsam.

Wobei er sich auf dem Land aber sehr hält. Hier im Hunsrück sprechen sicher über die Hälfte der Jugendlichen „Hunsrückisch“ - hochdeutsch dagegen kaum. Die Trierer (was man ja halbwegs als größere Stadt zählen kann) pflegen ihren Dialekt auch sehr - wenn man da einkaufen geht, kann es sein, dass man nicht ein Wort versteht… Da dürfte es aber auch an der Nähe zu Luxemburg sein - das Lëtzebuergesch ist ähnlich und viele Trierer arbeiten in Luxemburg (und umgekehrt). Allgemein sind die Einwohner in den südwestlichen Bundesländern (RLP, Saarland, BW) meiner Vermutung nach eher „dialekttreu“, auch in den größeren Städten.
Ich persönlich brauche keine Dialekte - gerade wenn ich jemanden hunsrückisch sprechen höre, dann fällt es mir schwer diese Person ernstzunehmen. Dieser Dialekt verleiht dem Sprecher das Image eher ungebildet zu sein…

Und genau das ist das Problem. Dazu ist es wirklich unrational von dem Dialekt auf den Bildungsgrad zu schließen.