Inzestverbot richtig?

Ist aber so. Und du wirst es nicht glauben, die nutzen dabei auch noch die armen Insekten aus, um es mit Pflanzen, die mehrere Kilometer entfernt stehen, zu treiben. Einfach nur schrecklich, sowas. :smt009

@Librarian,
findest du das gerade wirklich witzig?

Neeein, überhaupt nicht. :lol:
Gabu hat das Beispiel mit dem Grünkohl nur gebracht um zu verdeutlichen, dass es ziemlich hirnrissig ist, etwas nur mit der Begründung „Bäh, das ist aber ekelig“ verbieten zu wollen. Und du kommst dann gleich mit anthropomorphem Sex bei Grünkohl an - natürlich nutze ich die Vorlage aus!

Nuff said. :wink:

Inzest mit Vergewaltigung gleichzusetzen und missgebildete Kinder als zwingende Folge zu sehen kann das Ganze ja nur schlimm scheinen lassen. Aber wieviel Prozent ungleichgeschlechtlicher sexueller Interaktionen führen heutzutage bitteschön zu Nachwuchs und was soll an einvernehmlichen Intimitäten unter geistig voll zurechnungsfähigen volljährigen schlimm sein? Also ich stimme da Forger & Co zu, hier wird mal wieder die “moralische Ekel-Schiene” gefahren.

Ach und Achtung Ironie - Inzest ist auch ansteckend und die essen kleine Kinder.

WAS WAS WAS?? hier diskriminiert jemand Leute die gern mit ihren Verwandten schlafen? auf zum “Minderheiten-schutz-Mobil” +woosh+
so Lächerlich.

Dieser Grünkohl Vergleich hinkt hinten und vorn.

Wenn man sich den ein oder anderen Kommentar hier durchliest hat es schon den Anschein man würde mit den direkten Resultaten der Geschwisterliebe darüber diskutieren.

Natürlich ist die Hinterfragung richtig: „Dann müsste man ja auch Kranken Sex verbieten, etc. blub.“

Unsinn! Ein behinderter Mensch kann sich seine Situation nicht aussuchen. Einen Partner kann man sich aber sehr wohl aussuchen.

Such mal nach inzest und incubator. Es gibt da in der „Szene“ wirkliche Gebärdemaschinen, deren Kinder gemacht werden, damit man in 10-12 Jahren noch mehr Spaß hat.
Wenn man sich mal in manchen porn-Foren umschaut und dann ggf. Inzestfamilien sieht, merkt man, wie schrecklich das für „uns“ Außenstehende ist.
Da lieste dann „Hab meine 10-jährige Tochter endlich sexuell erzogen!“
„Meine 11 jährige Tochter hatte Symptome einer Nymphomanie. Behandeln lassen haben wir sie aber nicht! Ist doch super!“
„Kind Nr. 7 ist auf dem Weg. Ich möchte alle 1-2 Jahre ein neues Kind für unsere geile Familie gebären!“

Wenn es so etwas gibt und die sich auch noch öffentlich austauschen, warum zeigt die keiner an?

@Relda,

Also ich stimme da Forger & Co zu, hier wird mal wieder die „moralische Ekel-Schiene“ gefahren

So könnte ich es natürlich auch nennen, ja. Einfach, weil es für mich persönlich eine Hemmschwelle gibt, du nennst es"moralische Ekel-Schiene". Von mir aus dann auch das, das nehme ich gerne hin.
Wenn ich mir vorstelle, dass ein Vater mit seiner Tochter schläft oder eine Mutter mit ihrem Sohn, dann wird es mir übel. Auch wenn die ihren ‚Spaß‘ dran haben sehe ich da gewaltige emotionale Probleme, deren Schäden vielleicht erst sehr viel später zum tragen kommen.

Ein behinderter Mensch kann sich seinen Partner durchaus auch aussuchen und damit das Risiko vermindern oder er kann sich sterilisieren lassen wobei… selbst wenn Bruder/Schwester sterilisiert wären, wäre es ja verboten. Von daher müsste man einem Behinderten immer noch den Akt verbieten, weil der nachwuchs ebenfalls eine Behinderung aufweisen kann.

Gibt es eigentlich irgendeine Grenze ab wann eine Behinderung als schlimm zu gelten hat? Schlechte Gene vererben ja schließlich die meisten weiter.

Ach ja, der Bruder um den es bei der Sache vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte geht hatte vier Kinder gezeugt, von denen wohl zwei behindert sind.

Ich, als Filmfan, in einem Fernsehkritischen Forum, denke bei dem Thema an den Film Flußfahrt, speziell an das banjospielende Kind…

Ich denke bei dem Thema an den Film Flußfahrt

Schön für dich, doof für mich, denn ich habe keine Ahnung wie/was dieser Film ist bzw worum es geht. :mrgreen:

@Norma_l
Ich habe Forger von Seite 1, Posting 2 zitiert und weil hier gerade so schnell Post auf Post folgt nicht dazu verlinkt. Aber hey, nur weil du und ich kein Interesse an Inzest haben, … naja siehe zuvor gemachte Vergleiche. Wie gesagt ich denke dabei auch an einvernehmliche Aktivitäten unter geistig voll zurechnungsfähigen Volljährigen, dass muss klar sein. Das ist essentielle Bedingung. Alles andere wäre Kindesmissbrauch oder vergleichbar verwerfliches. (Also nicht zwingend, aber die Gefahr dazu bestünde - Besonders das -einvernehmlich- in vollem Bewusstsein ist wichtig)

@Relda,
ok, habe noch mal nachgelesen (das Posting was du meintest).
Ich kann es mir trotzdem nicht vorstellen mit einem meiner Verwandten ins Bett zu hüpfen. Das ist komplett ausgeschlossen. Und ich frage mich, wie man damit, rein kopfmäßig, klar kommt. Ist mir zu hoch, ich verstehe es einfach nicht, auch wenn es einvernehmlich vonstatten geht.
Vornehmlich geht es ja wohl um ein Geschwisterpaar, welches Kinder gezeugt hat und wie @SethSteiner schrieb, die Kinder wohl teilweise geistig behindert sind. Da finde ich das Gesetz mehr als richtig! Darüber muss man kaum mehr diskutieren.
Gut, ich bin Einzelkind, aber wenn ich mir vorstelle mit meinem Bruder, sofern er vorhanden, ins Bett zu gehen. Ich habe ein paar Cousins und habe noch nie einen Gedanken daran verschwendet mit einen von denen…:smt011

Das Gesetz hat doch gar nichts bewirkt? Niemand wurde geschützt und wird es auch in Zukunft nicht, viel mehr ist es sogar so, dass eine Tabuiserung diese Menschen ins dunkel treibt. Allein die Furcht vor Verfolung könnte dazu führen, dass eine Auseinandersetzung der Beteiligten in den Hintergrund tritt. Und schlußendlich bleibt es immer noch dabei, dass sonstige Fortpflanzungsakte nicht beschränkt sind. Nicht zu vergessen dass zwei der Kinder des exemplarischen Falles nicht behindert sind.

@Norma_l
Ich bin politisch nicht so gut informiert, konnte aus dem “Krieg zwischen Israel und Iran?”-Thread noch Sachen lernen die mir neu waren und einen gewissen Fremdscham für die Praktiken westlicher Politik erzeugen und um wieder On-Topic zu werden auch ich hege keine solchen Gefühle für Verwandte aber es gibt halt Dinge, da kann ich nicht von mir auf andere schließen. Ich muss damit klar kommen, dass es Menschen gibt die anders ticken als ich. Ob sich das nun darin äußert dass sie gut in Fremdsprachen und schlecht in Mathe sind im Gegensatz zu mir oder in einer anderen sexuellen Orientierung, aber dass es Menschen gibt die anders ticken als ich, dass merke ich immer wieder.

Bleibt eigentlich nur der Punkt mit den behinderten Kindern - aber wie steht es denn eigentlich wirklich mit der - relativen - Häufigkeit von behindertem Nachwuchs aus Inzestverbindungen und aus sonstigen Verbindungen? Ist Inzest tatsächlich so essentiell für behinderten Nachwuchs oder ist das eher urbane Legende?

@SethSteiner,
aber es ging doch wohl darum, dass der Bruder weiterhin auf sein Recht pocht mit seiner Schwester Sex haben zu dürfen, oder sehe ich das falsch? Das Recht wurde ihm nun weiterhin ‚verwehrt‘. Und auch wenn zwei Kinder von den beiden gesund sind, sind noch immer zwei andere behindert.
Natürlich kann man Inzest zwar per Gesetz verbieten, aber wer denn will macht es sicher trotzdem.
Mir persönlich ist das alles zu -> :expressionless:

edit:
@Relda:

Ich muss damit klar kommen, dass es Menschen gibt die anders ticken als ich. Ob sich das nun darin äußert dass sie gut in Fremdsprachen und schlecht in Mathe sind im Gegensatz zu mir oder in einer anderen sexuellen Orientierung, aber dass es Menschen gibt die anders ticken als ich, dass merke ich immer wieder.

Ich würde Mathematik und Fremdsprachen sowie Politik nicht unbedingt in denselben Topf werfen wie Inzest.
Logisch, es gibt immer Leute, die anders denken respektive ticken als man selber, aber ich persönlich halte Sex unter Familienmitgliedern einfach für sehr, äh, creepy.
Wie die Anzahl der behinderten Kinder bei Inzestiösen Verhältnissen ist weiß ich nicht, aber im aktuellen Fall zwei von vier. Somit 50/50. Auf jeden Fall zwei zuviel, nur weil Bruder und Schwester sich lieb haben. Und jetzt komm’ mir mal keiner mit: „hast wohl Probleme mit Behinderten“ etcp.

Punkt 1: Meine gesamte Argumentation dreht sich um 2 Volljährige die das ganze machen und um nichts anders. Ich schließe hier auch noch Eltern zu Kinders aus (egal wie alt das Kind ist) den Kinder haben immer eine starke emotionale Beziehung zu ihren Eltern, die vermutlich auch noch im hohen Alter ausgenutzt werden könnte. [Soll heißen] Was Onkel/Tanten/Cousins/Schwipschwagerneuntengrades und das ganze Gesocks angeht nehme ich hier mal raus um die Argumentation übersichtlich zu halten.

Gehen wir also über zum Thema Geschwister:

Ich wollte hier anfangen und auch zustimmen, dass die ganze Inzestgeschichte einfach nur ein moralisches Verbot ohne halt ist. Besonders weil ich auch dem Argument von Forger vollkommen zustimme. Und dann sah ich die Antwort von Hurz und kam ins schwanken.

Ich meine das klingt doch schlüssig:

Die Sache ist nur: Die Gesundheit der „vielleicht mal irgendwann kommenden Kinder“ darf kein Kriterium sein, den dadurch müssten wir (Gleichheit vor dem Gesetz) alle Menschen einer „Fortpflanzungsprüfung“ unterziehen.

Wir könnten Kategorien aufbauen. Einfach eine Bewertungsskala von 1-10, die Zahl wird dann auf dem Perso eingetragen und jeder darf nur mit Personen vögeln die maximal eine Differenz von 2 aufweisen. Das macht natürlich die Abschleppversuche in der Disko ungleich komplizierter, da redest du den ganzen Abend mit dieser heißen Schnalle um dann zu sehen das sie ne 5 ist wäre du ne 8 bist. Tja leider illegal ab zur nächsten. ^^

Ernsthaft: Wenn man das Inzestverbot einfach nur mit genetischen Schäden begründet dann muss man lebenswertes und nichtlebenswertes Leben unterscheiden. Also ich will da nicht die Kategorien aufbauen. (Obwohl mir für die zweite auf Anhieb jede Menge Leute einfallen würden, auch wenn das wenig mit Genetik zu tun hat.)

Aber die Argumentation des Urteils ist ja eine andere

hier mal die Darstellung von Tagesschau.de Hintergrund: Das Inzest-Urteil des Bundesverfassungsgerichts | tagesschau.de

Dem Senat erschienen - wie den beauftragten Gutachtern - folgende Wirkungen plausibel:

„…ein vermindertes Selbstbewusstsein, funktionelle Sexualstörungen im Erwachsenenalter, (…) Schwierigkeiten, eine intime Beziehung aufzubauen und aufrechtzuerhalten, Versagen im Arbeitsumfeld, eine generelle Unzufriedenheit mit dem Leben, starke Schuldgefühle, belastende Erinnerungen an die Inzesterfahrung, (…) sowie indirekte Schäden, auch für dritte Familienmitglieder, zum Beispiel durch Ausgrenzung oder soziale Isolation.“

Hier sieht man also: Das Gesetz soll unsere Moralvorstellungen per se bestätigen. Mit der selben Argumentation könnte man jedes diskriminierende Gesetz druchbringen solange nur eine Mehrheit der Bevölkerung dafür ist. Weil es ist ja die Moralvorstellung der Mehrheit, wer dagegen verstößt muss mit schwerwiegenden gesellschaftlichen Sanktionen rechnen, daher sollte es verboten werden.

An dieser Stelle stellt das Gericht also die Mehrheitsmeinung über den Minderheitenschutz. Das ist aber (meiner Meinung nach) nur solange zulässig wie auch ein Schaden für dritte entsteht. Und hier muss der Schaden auch entsprechend gravierend sein.

Das enizig zulässige Argumentation wäre (meiner Meinung nach): Es lässt sich in einem Fall von Inzest nicht nachweisen ob und auf welche Art und Weise Druck aufgebaut worden ist. Der Verdacht einer Nötigung liegt einfach nahe und es ist denkbar, dass die genötige Person dies nicht einmal als solche realisiert hat. Damit würde also zum Beispiel ein großer Bruder seiner Schwester durch jahrelange Vorarbeit (die muss nicht einmal Beabsichtigt sein) das Recht auf eine freie sexuelle Entwicklung nehmen können ohne das es strafbar ist.
Im Prinzip greift hier aber auch der Paragraph der Sex mit Schutzbefohlenen verbietet. Zumindest in etwas abgewandelter Form.
Nur ob dieses Argument tatsächlich für ein spezielles Inzestverbot ausreicht weiß ich nicht.

Bleibt eigentlich nur der Punkt mit den behinderten Kindern - aber wie steht es denn eigentlich wirklich mit der - relativen - Häufigkeit von behindertem Nachwuchs aus Inzestverbindungen und aus sonstigen Verbindungen? Ist Inzest tatsächlich so essentiell für behinderten Nachwuchs oder ist das eher urbane Legende?

Ich habe ja etwas weiter vorne einen entsprechenden Beitrag von tagesschau.de verlinkt.
Bei Geschwister-Inzest ist, aufgrund der Tatsache, dass sie rein rechnerisch die Hälfte des Erbgutes teilen, die Wahrscheinlichkeit für ein behindertes Kind um ein Vielfaches höher.
Bei Inzest zwischen Verwandten zweiten Grades (Vetter und Base) steigt sie dagegen nur noch um 2-3 Prozentpunkte gegenüber dem Normalwert.

Die Liebe geht nun einmal seltsame Wege.
Und nur weil du dich von keinem deiner Verwandten angezogen fühlst, muss das ja nicht für sämtliche Menschen auf diesem Planeten gelten. Das ist vergleichbar mit gleichgeschlechtlichem Verkehr (egal, ob man nun homo- oder bisexuell ist). Das kann sich der Großteil der Menschen auch nicht oder nur schwer vorstellen, weshalb es lange Zeit genauso geächtet war wie Inzest. Inzwischen sind wir da glücklicherweise weiter.

Klaaaar, jeder der sich gegen Inzestverbot ausspricht betreibt es automatisch selbst. facepalm

Es ist vollkommen unwichtig ob man das selbst eklig findet oder nicht. Ich würde auch nie mit jemanden aus meiner Familie in die Kiste hüpfen. Aber ich habe auch nicht das “Glück” gehabt mich in jemanden aus meiner Familie zu verlieben. Wenn sich aber z.B. Bruder und Schwester ineinander verlieben, beide komplett zurechnungsfähig sind… was spricht da dagegen? Und wieso müssen da immer zwangsweise Kinder entstehen? Ist Verhütung bei Inzst unwirksam oder was? Reist da automatisch das Kondom? :ugly

Es geht hier nicht darum ob Papa mit der kleinen 7 jährigen Tochter schlafen darf. Sondern um die Kriminalisierung wenn sich erwachsene Familienmitglieder wie Bruder und Schwester lieben!

@Norma_l: früher war gleichgeschlechtliche Liebe auch verboten und es wurde praktiziert. Mit welchen Folgen? Das, wenn es Probleme gab (z.B. Erkrankung an AIDS) die Leute Angst hatten zum Arzt zu gehen, weil es ja rauskommen könnte schwul zu sein. Ähnlich ist dies hier bei Inzest. Durch die Tabuisierung, Stigmatisierung und Kriminalisierung entstehen doch viel mehr Probleme, als wenn man damit ganz offen umgehen würde.

Eine Ausweitung des Gesetzes auf Pimper-Verbot mit Cousin und/oder Cousine wäre vielleicht sinnvoller als die Abschaffung.
Schließlich werden auf dem Land die jungen Mädchen traditionell von ihren Cousins entjungfert und nicht von ihren Brüdern.
Und was kommt bei raus, wenn das Pärchen ersten Grades mal nicht aufpasst: Genau! Der gute alte Dorftrottel.

@Norma_l: früher war gleichgeschlechtliche Liebe auch verboten und es wurde praktiziert. Mit welchen Folgen? Das, wenn es Probleme gab (z.B. Erkrankung an AIDS) die Leute Angst hatten zum Arzt zu gehen, weil es ja rauskommen könnte schwul zu sein. Ähnlich ist dies hier bei Inzest. Durch die Tabuisierung, Stigmatisierung und Kriminalisierung entstehen doch viel mehr Probleme, als wenn man damit ganz offen umgehen würde.

Bitte nicht schon wieder den Homosexuellen-Vergleich, das ist ein anderes Thema.
Vielleicht ist Inzest in 10 Jahren an der Tagesordnung? Wer weiß?
Im Ernst: ich denke nicht, dass dieses Gesetz abgeschafft wird. Und meinetwegen sollen sie, die wollen, untereinander rummachen, aber wie ich nun schon zum x-ten mal schreibe: ICH habe eine persönliche Hemmschwelle und kann es nicht nachvollziehen.