Inklusion - Gemeinsam anders (ARD, 23. Mai 20:15 Uhr)

Klar, dass keine behinderten Schauspieler genommen wurden, ist irgendwie komisch oder unpassend. Mich wundert nur, dass das für die meisten der zentrale Makel zu sein scheint. Ich finde das gar nicht soooo schlimm. Wenn die Leute ihre Arbeit gut machen würden, wäre so etwas ja o.k.

Wenn leute ihre arbeit gut machen würden?
Srsly, wtf?

wenn diese Menschen mal ne reelle Chance hätten ihre Arbeit ja auch überhaupt machen zu KÖNNEN,(ergo eingestellt zu werden) dann könnte ich über den Satz hinwegsehen, aber das ist ne Realität von der wir heute noch meilenweit entfernt sind.

Ich find das genauso schlimm wie jemanden zu blackfacen, wenn es doch aber dunkelhäutige Schauspieler gibt… Und es gibt genug, die aber immer mit den üblichen 0815 Klischee rollen ala „Türkenali ich nix Gut deutsch“ oder Kleinkrimineller Dealer im Tatort und so Abgespeist werden. Inklusion sollte gesamtgesellschaftlich sein und da haben die Medien auch Verantwortung-bzw. sollten sie haben, imho.

Denn sowas kann böses Implizieren, bzw- so was verändert und beeinflusst die Perzeption „fremdartig“ wirkender Menschen(die eben nur deshalb so fremd wirken,weil man sie nicht kennt-und das wird durch Medien verschlimmert.Dabei könnten die so schön zeigen, dass Menschen nur Menschen sind, egal wie sie aussehen, an was sie glauben oder wen sie lieben. Aber damit macht man keine Quote, lieber Mitleidsdramatik, Dämonisierung und so.
Dieses blackfacen/ gehandicapte mit Normalen besetzen oder auch nur hemmungslose Klischeeausschlachtung mindert ja auch die Sichtbarkeit von realen gehandicapten Leuten (oder Neudeutschen/nicht Biodeutschen*) in der Öffentlichkeit,so können sich Menschen nicht oder nur schlecht vorstellen, das das eben auch ganz normale Leute sind, die mitunter ebenso qualifiziert und willig und nett sind.

Offensichtlich undeutsch aussehenden Menschen haben oft das selbe Problem der schlechteren Jobchancen bei gleicher Qualifizierung, abers Risiko der höheren Armut
Es gibt imho zu wenig gehandicapte oder neudeutsche Leuten in repräsentativen Jobs(und ja, die Frauenquote ist auch nicht rühmenswert)-wenn die meisten eben Biodeutsche sind könnte man glauben, es gibt nicht genug qualifizierte.
Bsp Muslima mit Kopftuch-es gibt durchaus viele kluge gut ausgebildete Mädels, die einfach keinen Job bekommen oder nur ganz schlecht bezahlte, weniger gut angesehene.
(außer sie beugen sich der „üblichen“ Definition von Adäquater Kleidung, was mich ankotzen würde-was bitte hat meine Kleidung mit meiner Qualifikation zu tun? wären wir so großartig fair, wie sich manche die dt. Gesellschaft darstellen, dann würde es die Leute hier nicht tangieren,welche Kleidung jemand aus welchem Grund trägt, solange er seinen Job gut macht. Vor allem würde auch erst mal niemandem Charakterzüge eines Menschen aus seiner Kleidung herleiten ohne das ganze auch nun mal ernsthaft zu verifizieren.)
Das sieht dann aus, als gäbe es keine derartig qualifizierten Bewerber und kann die unglückliche Implikation erwecken, derartige Leute wären irgendwie zu dumm/charakterlich ungeeignet/unbelastbar/whatever und bekämen deshalb nur Jobs als putze oder irgendwelche kleinen schlechten Minijobs. Das führt dann wieder dazu, dass andere Einstellende die derartige Menschen nie in solchen Positionen sehen, eher denken, dass die Bewerber vielleicht doch nicht so geeignet sind denn es gibt ja wenig gehandicappte/Muslimas/Afros/whoever in so repräsentativen/sichtbaren Jobs.
Dann folgen (durchaus verletzende) Situationen, wie dass der Prof oder Einstellungstypi die verspätet zur Vorlesung kommende Muslima für eine neue Putzfrau hält-weil er solche Kopftuchtragenden Frauen eben nur in scheißjobs kennt und gar nicht auf die idee kommt, dass es auch Studentinnen mit Tuch gibt. Sowas ist nur die Spitze des Eisbergs der Seltsamkeiten

Das wird zu nem Teufelskreis, die Unsichtbarkeit führt zum verdacht,es gäbe nicht genug kluge/geeignete Menschen, was wieder zum verdacht führen kann, dass die dann alle eher zu dumm oder was weiß ich sind.

Das ist dann demotivierend für die anderen Menschen/Minderheiten/Betroffenen, weil es an Vorbildern fehlt, denen es nachzueifern gilt.

Das führt zu Gedanken wie: Ich bin gehbehindert und kann das eh nicht (obwohl es beim job nicht aufs gehen ankommt), ich bin Sehbehindert und werde niemals studieren können(was nicht der Fall ist) oder türken können eh nicht zur Polizei/studieren…das ist ne self-fulfilling-prophecy, wenn man sich klein und unfähig fühlt wird man schlechter, depressiv etc.

Also hat die Entscheidung, so Jemanden(Also einen Minderheitenangehörigen oder wie man das nennt) nicht einzustellen oder von jemandem anderen darstellen zu lassen also großen Einfluss auf ne komplette Menschengruppe. Im Endeffekt irgendwie auf alle.

Und dann sind Lehrer die noch nie nen gehandicapten oder kaum neudeutsche in hochqualifizierten jobs gesehen haben, eher geneigt, Schüler unbeabsichtlich und unbewusst anders zu bewerten (das ist leider keine Unterstellung, Menschen sind schnell in ihrem Urteil und das ist in so einem Fall kritisch.) Und profs und alle anderen auch. Man ist Mensch, man irrt sich gerne mal, is an sich nichts schlimmes. Schlimm ist es imho nur,wenn man sich dessen bewusst wird und nichts gegen tut oder es leugnet und einen auf „die sind eben alle doof“ macht.

daher-für mehr Sichtbarkeit, für mehr diversität.
Es gibt genug qualifizierte, man muss sie nur sichtbar machen udn schafft es dadurch vielleicht sogar, vielen Menschen Vorbilder zu geben und ihnen Mut zu machen,weil sie sehen, dass es Menschen gibt die genauso wie sie sind und es zu etwas gebracht haben. dass sie nicht dumm oder schlechter oder nutzlos sind, sondern auch stärken haben und Träume haben dürfen die sich erfüllen könne,wenn man dafür kämpft. Aber keiner kämpft,wenn ihm garnicht in den kopf kommt, dass er was drauf hat

Es gibt wirklich genug Schüler, die denken-ich bin _________, ich kann eh nicht__________werden.
weil sie nie ein Vorbild hatte das ihnen gezeigt hat,dass es nicht auf Hautfarbe oder Religion oder auf Beinen laufen zu können ankommt um etwas zu werden
.Sowas muss sich halt mal ändern.
Gute, sichtbare Vorbilder sind mehr wert als man ahnen mag.

es geht ja, man sieht es immer wieder an Ausnahmen, wie zb diese eine Frau in nem wissenschaftlichen Institut die da chefin einer Abteilung war aber im e-rolli saß oder in England, wo Schleiereulen mit Kopftuch problemlos in der Polizei arbeiten können. (sogar IKEA hat ein KT für seine Muslimischen(oder ggf christlich orthodoxen) Mitarbeiterinnen entworfen)

Wenn ich mich aber dann erinnere, dass ein Junge nicht sein TA Ausbildung an einer Schule machen konnte, nur weil die Türen zu schmal für den Rolli waren und es Probleme mit den Räumen/Laboren gab, er aber klug genug war (und die schule war neu gebaut) bekomme ich das kotzen.

So schließt man Leute einfach aus, indem man sie übersieht, vielleicht sogar (für sie, ohne sie zu fragen) annimmt, dass sie gar nicht wollen oder können. Obwohl sie wollen.
Aber man übersieht so einfach,wenn die vielen sichtbaren Leute im Leben und in den Medien alle Mitglieder der Mehrheit sind und man gar nicht darauf kommt, dass es Menschen gibt die anders sind und trotzdem gleichen Träume,wünsche und Ambitionen haben.
(Ich nehme hier eine Böswilligkeit an. Aber man bevorzugt doch oft das was man kennt und meint,einschätzen zu können. Männer stellen eher Männer ein, frauen eher frauen. Und weiße gesunde 30 jährige nehmen eben eher die die ihnen ähnlich sind. Weniger Risiko für den Laden/Arbeitgeber, aber große Auswirkung auf die Gesamtgesellschaft. )
Und so was sollte einfach nicht sein in einer Gesellschaft, die sich Chancengleichheit auf die Fahnen geschrieben hat.

*biodeutsch:Papa und Mama aus Oer-erkenschwick, Wacken Hamburg oder Neustadt, nicht aus Izmir, Khartoum oder Taipeh
Die Kinder sind idr ja deutsch, auch wenn die Eltern ausm Ausland kommen (und selbst die sind deutsch, wenn sie nen deutschen Pass haben.)