inflationäres Denglisch - oder bin ich mit Mitte 30 schon zu alt für diese TV-Welt?

Hmm… ok, das ist schon nachvollziehbar. Sprache ist ja ein Werkzeug zur Kommunikation. Wenn durch das Aufkommen von Anglizismen die Sprache unverstaendlicher wird waere das natuerlich ein Problem. Aber ich sehe nicht, dass das momentan gegeben ist.

Ist gibt ja durchaus Wörter, die im englischen deutlich griffiger sind und wo es keine gescheite oder kurze Übersetzung gibt, die aber die meisten verstehen, weil es zum allgemeinen Sprachgebrauch gehört, auch unter deutschen Muttersprachlern. Insofern muss man jetzt aber nicht jeden Begriff aus dem Englischen nehmen und da halte ich die Beispiele vom TE schon für grenzwertig.

Schlimmer sind aber Leute, wie heute in der Bahn erlebt, wo jeder Satz mit “Alter” anfängt und auch aufhört :ugly

So als alternative deutsche Begriffe:

Die Lehrer?
Die Kämpfe?
Die Talentierten?
Die Herausforderungen?
Das Endsingen?
Der Freilos-Platz?

[QUOTE=Naked Snake;480690]Ist gibt ja durchaus Wörter, die im englischen deutlich griffiger sind und wo es keine gescheite oder kurze Übersetzung gibt, die aber die meisten verstehen, weil es zum allgemeinen Sprachgebrauch gehört, auch unter deutschen Muttersprachlern. Insofern muss man jetzt aber nicht jeden Begriff aus dem Englischen nehmen und da halte ich die Beispiele vom TE schon für grenzwertig.
[/QUOTE]

Ich denke, dass ein Großteil dieser Worte auch in den Medien bleibt und eher nicht in die Umgangssprache eingehen, es sei denn antürlich, man redet eben über diese Show.

Coach, Stage und Challenge (ich vermute diese Wörter waren gemeint?) sind durchaus auch in der Umgangssprache geläufig.

[QUOTE=Baru;480692]So als alternative deutsche Begriffe:

Die Lehrer?
Die Kämpfe?
Die Talentierten?
Die Herausforderungen?
Das Endsingen?
Der Freilos-Platz?[/QUOTE]

Eins zu eins muss es nun auch nicht übersetzen :wink:

Was wären denn bessere deutsche Begriffe ohne das Konzept der Show umzugestalten?

Ich gehe so weit zu behaupten, dass das Konzept der Sendung bereits mit den wörtlichen deutschen Übersetzungen nicht mehr 1:1 zu halten ist. Die Leute benutzen englische Begriffe ja nicht willkürlich, sondern, wie schon gesagt wurde, bestimmte Haltungen und Eigenschaften zu kommunizieren. Auch würde ich sagen, dass die Anglizismen eine leicht andere Bedeutung haben als ihre urdeutschen Pendants. Challenge heißt Herausforderung, engt den Begriff aber auf den Kontext von Show, Spiel, Sportetc. ein und bezeichnet von Menschen bewusst gesetzte und angenommene Herausforderungen, wäre meine These. Ich glaube nicht dass man sagen könnte “Der Krebs war die größte Challenge meines Lebens”

Bei Coach und Lehrer fängt es m. M. n. bereits auf der Bedeutungsebene schon an, nicht ganz zu stimmen. Ein Coach ist etwas anderes als ein Lehrer. Da spielen auch die Konzepte Trainer und Mentor mit rein und im Deutschen gibt es m. W. gar keinen einzelnen Ausdruck, der genau das umfasst, was Coach bedeutet.

“Challenge” ist ein gutes Beispiel… ich gebe zu, das habe ich auch schon in meinen Sprachgebrauch integriert, sowie “Awesome”… ich denke mal, das sind aber sehr individuelle Faktoren… ich würde dafür zB nicht “stage” sondern “Bühne” sagen… einfach weil ich’s gewohnt bin.

[QUOTE=Maschendraht;480726]Bei Coach und Lehrer fängt es m. M. n. bereits auf der Bedeutungsebene schon an, nicht ganz zu stimmen. Ein Coach ist etwas anderes als ein Lehrer. Da spielen auch die Konzepte Trainer und Mentor mit rein und im Deutschen gibt es m. W. gar keinen einzelnen Ausdruck, der genau das umfasst, was Coach bedeutet.[/QUOTE]

Der Coach hat es auch in den (Online)Duden geschafft.

[QUOTE=Maschendraht;480726]Ich gehe so weit zu behaupten, dass das Konzept der Sendung bereits mit den wörtlichen deutschen Übersetzungen nicht mehr 1:1 zu halten ist.[/QUOTE]

Ist auch meine Meinung. Die Assoziationen sind dann ganz andere.

[QUOTE=Baru;480743]Die Assoziationen sind dann ganz andere.[/QUOTE]
[SPOILER]
//youtu.be/q0rVoI7UxKE
[/SPOILER]

[QUOTE=Baru;480718]Was wären denn bessere deutsche Begriffe ohne das Konzept der Show umzugestalten?[/QUOTE]

Wenn man Bühne sagt oder Künstler/Sänger oder Finale/Endausscheit, wäre es alle mal auch nicht verkehrt und das Konzept der Sendung ist sicherlich nicht, dass man so dämlich quatscht. Wie ich ja eingangs schon sagte, gibt es nicht für jedes englische Wort eine griffige deutsche Übersetzung, welche ebenfalls nur aus einem Wort besteht, aber ganz so übertreiben muss man es auch nicht.

Grundsätzlich hab ich nichts gegen die Verwendung von englischen Begriffen, aber ich schaue die Sendung nicht und kann daher nicht sagen, inwieweit die Verwendung derer in der Sendung rüberkommt, nur alternativlos sind die Begriffe ganz und gar nicht.

[QUOTE=Naked Snake;480750]Endausscheit, wäre […] auch nicht verkehrt .[/QUOTE]

Doch! :ugly

ergänzend zu Baru (“Endsingen” finde ich hervorragend)

Battle = Sängerkrieg
Blind Audition = diskriminierungsfreie Bewerbung

Die Endlösung der Sängerfrage.

[QUOTE=Naked Snake;480750]Wenn man Bühne sagt oder Künstler/Sänger oder Finale/Endausscheit, wäre es alle mal auch nicht verkehrt und das Konzept der Sendung ist sicherlich nicht, dass man so [B]dämlich quatscht[/B].[/QUOTE]

Was genau ist jetzt das Problem? Verstaendlichkeit oder “hoert sich daemlich an”? Letzteres ist meiner Meinung nach ein subjektives und vor allen Dingen zweitrangiges Argument. Die einzige Anforderung, die ich an eine Sprache habe ist ob sie die Kommunikation(=das Transportieren von Gedanken) in einer mehr oder weniger effizienten und praktikablen Art ermoeglicht.

Kommt wie gesagt drauf an und ich kenne die Sendung nicht, aber eine adäquate Übersetzung wäre es schon.

Battle = Sängerkrieg
Blind Audition = diskriminierungsfreie Bewerbung

Glaube, dass selbst die Zielgruppe nicht mal weiß, was eine Blind Audition ist. Es erschließt sich zwar aus dem Kontext, aber warum man da nicht blindes Vorsingen (gibt sicherlich bessere Alternativen, aber darüber mach ich mir jetzt keine Gedanken) sagen kann, aber in englisch klingt es wohl cooler.

Eine Mischung aus beiden. Ohne den Kontext zu kennen, weiß wohl kaum einer, worum es überhaupt geht und dämlich hört es sich obendrein auch noch an. Keine ahnung, wie es in anderen Ländern gehandhabt wird, aber ich glaube, dass die benutzten Begrifflichkeiten keine „Eigennamen“ des Sendungskonzepts sind.

Dämlich ist sehr relativ.

Künstler/Sänger passt meiner Meinung nach nicht. Wenn die das alle schon so wären, bräuchten die keine „Coaches“. Und Finale … naja, ist doch etwas absurd zur Vermeidung eines Anglizismus ein Latinismus zu nehmen.

Grundsätzlich hab ich nichts gegen die Verwendung von englischen Begriffen, aber ich schaue die Sendung nicht und kann daher nicht sagen, inwieweit die Verwendung derer in der Sendung rüberkommt, nur alternativlos sind die Begriffe ganz und gar nicht.

Nie ist etwas alternativlos. Man kann gerne versuchen holprig deutsche Begriffe dafür zu verwenden. Nur nicht wundern, wenn letztlich da kaum jemand mitmachen möchte. Die Musikindustrie ist doch schon seit Ewigkeiten von englischen Begriffen geprägt:

Man hört Rock und Pop mit dem MP3-Player und nicht Stein und Volk mit dem BB3-Spieler. Während Leute gerne dicke Boxen haben, würde man bei „Büchsen“ im besten Fall einen Jäger erwarten. Man geht zwar auf Konzerte, aber Bühnentauchen hat sich als Drehung nicht durchgesetzt. Am Tag danach kann man zwar auch die tolle Aufführung loben, aber man darf sich dann nicht wundern, wenn die anderen dann denken, dass man im [-]Theater[/-] Schauspielhaus war.

Heißt das, jeder der noch nie bei dieser Sendung mitgemacht hat, ist kein Sänger? Ist die Definition Sänger jetzt der, dass man solch eine Sendung gewonnen haben muss oder wie soll ich das verstehen?

Man kann gerne versuchen holprig deutsche Begriffe dafür zu verwenden.

Das ist doch der Fehler, der hier gemacht wird, dass man auf Krampf irgendwelche Ein-Wort-Übersetzung sucht, die erst recht dämlich sind, nur um zu demonstrieren, dass die englischen Begriffe notwendig sind.

Man hört Rock und Pop mit dem MP3-Player und nicht Stein und Volk mit dem BB3-Spieler. Während Leute gerne dicke Boxen haben, würde man bei „Büchsen“ im besten Fall einen Jäger erwarten. Man geht zwar auf Konzerte, aber Bühnentauchen hat sich als Drehung nicht durchgesetzt. Am Tag danach kann man zwar auch die tolle Aufführung loben, aber man darf sich dann nicht wundern, wenn die anderen dann denken, dass man im [-]Theater[/-] Schauspielhaus war.

Macht natürlich Sinn jetzt mit Eigennamen zu kommen, die so von Anfang an auch schon in Deutschland so genutzt wurden :wink:

Es ist jedem selbst überlassen, ob er diese Begriffe dämlich findet oder nicht, aber hat denn irgendjemand von diesen Personen ein Problem die Wörter zu verstehen?

Wenn nicht, funktioniert die Sprache und es gibt kein wirkliches Problem.