Indie \O Wer hört's noch?

“Indie, wer hörts noch?”

ICH! Ich höre als Individuum das was ich will, unabhängig von irgendjemandes Meinung. Also per Definition “Indipendent”. Und wenn das, was ich da gerade höre, gerade die aktuelle Nummer Eins in irgendwelchen Furzcharts ist oder ne Freestylenummer aus den 80gern, so ist das MEINE unabhängige Entscheidung. Und nicht irgendeine Schubladenvorgabe von pseudointellektuellen Alleseinordnern ohne eigenen Horizont. Die Probleme, die jemand mit meinem persönlichen Musikgeschmack hat, sind nicht die meinen. Indie… Mainstream… drauf geschissen! Seid individuell, und gut ist!

[QUOTE=Nakkinak;232697]…Und wo wäre Indie Rock ohne die sinnstiftende Schönheit von Neutral Milk Hotel, die zahlreiche Künstler inspiriert und weiter inspirieren wird…!? Das Meisterwerk In the Aeroplane Over the Sea wird das gesamte Genre auf immer überschatten…

Daher ist Neutral Milk Hotel OBJEKTIV die beste Band aller Zeiten.
[/QUOTE]

Und auch noch OBJEKTIV?! Da hat wohl jemand SUBJEKTIV [-]den Verstand[/-] die Übersicht verloren…

Wo Indie Rock OHNE wäre?! Selbst an der Sonne?! Statt einem SOLCH überschattenden Meisterwerk… ähem…

Beste Band aller Zeiten? Klar, sicher. Hast du Recht. Nicht von der Hand zu weisen. Zweifelsohne. The Best there was, is and ever will be. Unumstösslich. Festgemauert in der Erden. Armageddonsicher. (…kann mir mal bitte einer den Finger in meinen Hals stecken?!)

Das ist genauso eine zementierende Scheisse wie zu behaupten, Indie ist besser/ehrlicher/authentischer als Mainstream. Einen solchen Humbug aufzumachen und mit einem solchen Argument selbigen zuzubetonieren ist genauso vermessen wie das Vorhaben, die Orthsche Wolke per Mountain Bike erreichen zu wollen.

Das war ein Scherz, Maaaaaaann :roll:

Kann ich unterschreiben sehe ich genauso. Musik ist ohnehin so komplex und vielseitig, ich will mich da garnicht auf einen bestimmten Stil festlegen. Ich höre alles was meinen Ohren, meinem Geist oder meinem Körper gefällt, es muss einfach irgendetwas versprühen - irgendetwas Besonderes eben. Da reiht sich schon mal Bratze neben The Blue Angel Lounge im CD Schrank ein. ; )

Ganz generell sehe ich das auch so. Nur ist es leider selten abzustreiten das Band´s Musiker mit zunehmenden Erfolg in meinen Ohren schlechter werden (mag subjektiv sein). Insbesondere wenn die FrontmännerInnen mal was Solo versuchen.
Tomte zum Beispiel: Ich finde alle 5 Alben super, würde auch nicht sagen das die sich über die Zeit verschlechtert haben (klingt aber leider seit der Hinter all diesen Fenstern deutlich glatter) doch die Soloplatte von Thees habe ich mir bislang nicht gegönnt. Es gibt ein paar Song´s die find ich ganz gut, aber insgesamt … naja es kommt mir schon ein wenig anbiedernd an die Massen vor und ist auch in den Texten belangloser. Und wie es aussieht kommt eine weitere Soloplatte und keine 6. Tomtescheibe. : /

Zumindest habe ich den Punkt: „Ich kenn die aber schon seit…“ aufgegeben. Es ist doch am Ende scheiß egal wann man eine Band kennengelernt hat und es ist auch gar nicht möglich (oder wichtig) alles seit dem ersten Demotape mitgenommen zu haben. Aber wenn mir früher jemand gesagt hat: „Hey, die Sportfreunde sind ja ganz nett“ war ich schon hochnäsig und musste anmerken die schon seit der Macht doch was ihr wollt EP zu kennen…

Naja, ein wenig würde ich da schon widersprechen. Kommt ganz darauf an was du mit Mainstream meinst. Es gibt schon ein Haufen Plastikscheiß, der nur irgendwie gepresst wird um am Ende eine ordentliche Summe abzuwerfen. Da steht am Ende selten handwerkliche oder sonst irgendeine Qualität dahinter. Gut, manch einem Indie Künstler kann man das aber genauso vorwerfen.

Hier möcht ich nochmal drauf zurück kommen: Regina Spektor ist toll (die kannte ich aber schon zuvor! hö hö ) ! Dieses Video erinnert stark an Smashing Pumpkins. Ich mag es! : )
Und falls noch jemand die Ohren nicht voll hat: Pins <- = super! : )

[QUOTE=Zeittotschläger;306837]
Ganz generell sehe ich das auch so. Nur ist es leider selten abzustreiten das Band´s Musiker mit zunehmenden Erfolg in meinen Ohren schlechter werden (mag subjektiv sein). Insbesondere wenn die FrontmännerInnen mal was Solo versuchen. […]

Zumindest habe ich den Punkt: “Ich kenn die aber schon seit…” aufgegeben. Es ist doch am Ende scheiß egal wann man eine Band kennengelernt hat und es ist auch gar nicht möglich (oder wichtig) alles seit dem ersten Demotape mitgenommen zu haben. Aber wenn mir früher jemand gesagt hat: “Hey, die Sportfreunde sind ja ganz nett” war ich schon hochnäsig und musste anmerken die schon seit der Macht doch was ihr wollt EP zu kennen…[/QUOTE]

-> Dann hast du aber einen guten Grund eine Band / einen Musiker nicht mehr zu mögen bzw die neuen Sachen nicht mehr zu hören. Einige verhalten sich leider elitär dass sie etwas sofort ablehnen nur weil es plötzlich mal in den Charts war. Viele Musiker träumen doch davon auch mal von der Musik leben zu können, man sollte es ihnen gönnen.
Und auch im Mainstream kommt es vor dass sich mal gut gemachte Musik rumtummelt, die dann nicht zu mögen (oder nur ganz heimlich auf den MP3-Player zu packen) und so zu verteufeln finde ich ungerecht den Musikern gegenüber.
Auch wenn mir bewusst ist wie billig produziert die meiste Mainstream-Musik ist, es kam auch schon vor dass ich einen Song der made in the USA war mochte, schäme mich auch nicht dafür.

-> Oh Gott, ja diese “ich kenne die aber schon viel länger mimimimi” Menschen finde ich grässlich :roll: Genauso wie Menschen die behaupten ein größerer Fan eines Buches zu sein nur weil sie das Buch bereits vor dem Film fanden, jeder der danach das Buch liest ist ja gar kein Fan flenn flenn
Es ist pupsegal WANN man etwas findet, wichtig ist dass man sich damit identifizieren kann, sich damit befasst und am aller wichtigsten: es muss einem persönlich gefallen. Da spielt das Drumherum doch gar keine Rolle.

Ich musste früher auch immer den neuesten Scheiß kennen und haben. Jede Woche kamen neue angesagte Musiker zu meiner Sammlung hinzu. Ich musste immer mitreden können. Heute ist mir das aber egal, ich bin kaum noch auf dem Dampfer was nun alles neu erschien, ich surfe nicht mehr stundenlang durch Webseiten rund um Musik um mir ständig neue Playlists zusammen zu stellen (: Höre den ganzen Tag eigtl den Flux.fm Radiosender (so ein alternativer, ein wenig Hipster vielleicht) und wenn mir da mal was gefällt schreibe ich es mir auf und hole es mir evtl oder packe es in meine Soundcloud.
Verfolge nur noch meine Lieblingsmusiker genauer. Höre Musik nun auch wesentlich selektiver und bin kritischer geworden. Aber das werden sicherlich die meisten im Alter und um so tiefer man in eine Materie eintaucht, um so genauer schaut man sich auch an was man sich zulegt und lässt sich nicht mehr berieseln.

[QUOTE=Zeittotschläger;306837]
Ganz generell sehe ich das auch so. Nur ist es leider selten abzustreiten das Band´s Musiker mit zunehmenden Erfolg in meinen Ohren schlechter werden (mag subjektiv sein). [/QUOTE]

Das stimmt, das ist subjektiv. Bisher kenne ich das eigentlich nur als Gegenargument warum man nichts kommerzielles hört.
Aber es gibt trotz allem viele, viele Herzblutmusiker, selbst wenn sie kommerziell super Erfolgreich sind.

Ich finde es gibt auch nichts schlimmes an Erfolg und sehe das so wie Rambloid, das dieses Gefasel von „Ihh Mainstream“ bis zu einem gewissen Grad nur der Versuch ist sich aufs Verrecken Individuell zu zeigen und das man ja voll nonkonformistisch ist und so.
Die kommen dann mit Bands um die Ecke von denen man - meistens zu Recht - noch nie was gehört hat und ich glaube heimlich hören sie auch nur Metallica und Rammstein oder so. Aber das darf man ja nicht offen zugeben :ugly

Aber das gibt es in jedem Genre, deswegen überschneiden sich meiner Meinung nach bei diesem Thread zwei Gebiete: Einmal die Einschränkung nach dem Genre „Indie“ (Was ich ziemlich quatschig finde als Genre für Musik) oder nach der Unterteilung IN JEDEM GENRE in Mainstream oder kommerziell und eher Independent.
Der Begriff Indie hat sich mehr zu einer Schein-Bezeichnung entwickelt, die vermeintlich angibt das man ja independent vom Mainstream ist, unabhängig und aus der Schlussfolgerung die „bessere“,ehrlichere Musik.
Aber eben weil dies gerade bei einem so subjektiven Feld wie Musikgeschmack nicht so leicht ist, das man sich nicht doch von gewissen Popeinflüssen bedient, finde ich diese Bezeichung Indie in diesem Zusammenhang sowieso schwachsinn und sollte vielleicht allenfalls die Umstände beschreiben, wie die Musik publiziert wird (Simultan zur eigentlichen Bedeutung in der Softwareindustrie). Nämlich entweder über große Labels oder halt aus dem „Underground“.

Anders gesagt: Es hat schon einen Grund, warum das eine oder andere Populär ist und dasselbe Lied wird dann nicht schlechter, nur weils bekannt ist. Das ist „Hipster“-Mentalität und das will doch keiner.
Genießt doch einfach die Musik die ihr mögt und missbraucht den Genrebegriff nicht als Gesinnungs- sondern Geschmacksbarometer, missbraucht es nicht als objektives Maß sondern nutzt es als Mittel, Musik einzuordnen und ähnliche zu finden, die euch vielleicht gefällt.

Und wer sich eingehend mit den Musikrichtungen heutzutage beschäftigt, wird merken das diese Genreeinteilungen in bestimmten Bereichen der Musik sowieso keinen Sinn machen. Es ist Kunst, und auch Kunst lebt davon bekannte Sachen zu adaptieren, zu verbessern oder einfach nur drauf zu referenzieren.
Künstler hören oft Musik aus völlig anderen Musikrichtungen um sich inspirieren zu lassen, also sollte man nicht scheuen zu sagen das man einen ausgeprägten, genreübergreifenden und vielleicht auch mainstreamigen Musikgeschmack hat.

Danke fürs Lesen :smiley:

Als Beispiel: Ich höre EDM (House, Electro, Dubstep, Trance), Rock , Punkrock, Pop, ein bisschen Metal, (Deutsch-)Rap und Hip Hop, Black, R’n’B, Nu Metal, Metal und und und… Ist eine bunte Mischung und in meinen Augen der einzige Weg, Musik wirklich genießen zu können, sich beeinflussen zu lassen. Einfach die Musik zu lieben, egal woher sie kommt und wer sie macht und hört.

Heute ist mir das aber egal, ich bin kaum noch auf dem Dampfer was nun alles neu erschien, ich surfe nicht mehr stundenlang durch Webseiten rund um Musik um mir ständig neue Playlists zusammen zu stellen

Das kommt aufs Genre an. Je nach Künstler hat man ganz andere Veröffentlichungszeiträume.

[QUOTE=ExtraKlaus;306841]Und wer sich eingehend mit den Musikrichtungen heutzutage beschäftigt, wird merken das diese Genreeinteilungen in bestimmten Bereichen der Musik sowieso keinen Sinn machen.[/QUOTE]
Also ich befasse mich sehr ausführlich mit Musikrichtungen, und teile diese Sicht nicht wirklich. Welche Musikbereiche meinst du denn konkret?

Eigentlich allen Bereichen, die davon leben das sie andere Bereiche übernehmen. Die Musik lebt doch von Kreativität, das heißt auch unkonventionell sein und Genregrenzen aufbrechen.

Im Bereich der Electronischen Musik hast du das genauso wie im Rock, Pop adaptiert momentan doch auch recht viel aus dem EDM Bereich, Dubstep vorallem. Das sind ja keine klaren Grenzen mehr, finde ich. Und die sollte es auch nicht geben, höchstens als ganz grobe Richtungsangabe damit man so ungefähr weiß worauf man sich einlässt.

[QUOTE=ExtraKlaus;307042]Im Bereich der Electronischen Musik hast du das genauso wie im Rock, Pop adaptiert momentan doch auch recht viel aus dem EDM Bereich, Dubstep vorallem. Das sind ja keine klaren Grenzen mehr, finde ich. Und die sollte es auch nicht geben, höchstens als ganz grobe Richtungsangabe damit man so ungefähr weiß worauf man sich einlässt.[/QUOTE]

Sehe ich (größtenteils) auch so. Viele Musiker spielen nicht mehr ganz klar nur eine Musikrichtung, so dass man konkret sagen kann was es in erster Linie ist. Klar kann man sagen “das ist Elektro”, oder “Rock”, das sind dann aber nur die groben Überkategorien und will man die Musik dann spezifischer beschreiben wird es oft umfangreicher da alle möglichen Elemente zusammen fließen.
Würde sagen dass es so ausgeprägt stattfindet (klar gab es vorher schon Musiker die sowas taten) ist ein Stilmittel was besonders in den Jahren nach 2000 auftrat, bzw entstand? Ist ja generell noch gar nicht so lange her das ein kommerzieller Musikmarkt entstand. So richtig los ging es damit ja erst in 60ern/70ern, wir stecken quasi noch mitten in der Entwicklung.

Wobei es auch noch sehr viele gibt die ganz klar und traditionell eine Richtung spielen. Habe das Gefühl momentan versuchen viele zu ihren musikalischen Wurzeln zurück zu finden, nach der Welle dass fast schon jeder plötzlich Elektro und House mit einfließen ließ.

Ach so meintest du das. Ja, damit kann ich mich abfinden. :wink: Ich bin jedenfalls ein großer Genre-Freund, und versuche stets alles einzuteilen. Nicht weil ich ein Genre-Nazi bin, und nur Post-Progressive Drumfunk höre, sondern weil jeden Tag mehr Musik erscheint, als ich hören kann. Und deshalb ist es für mich sehr wichtig, dass ich weiß, welche Sub-Sub-Genres mir gefallen, damit ich zumindest bei den Sachen, die mir gefallen könnten, noch halbwegs auf dem Laufenden bleiben kann. Und auch für oft verwendete Genregrenzüberschreitungen bilden sich dannn früher oder später neue Genrenamen (Shoegaze + Black Metal => Blackgaze), und man kann das ganze ja immer noch in Primäre und Sekundäre (und Tertiäre) Genres einteilen.:slight_smile:

Genau! Das meinte ich ja. Nicht das Genres keinen Sinn machen, sondern lediglich das sie nicht deinen Geschmack “beschränken” sollen. Das war alles was ich meinte, ich spielte auf die Leute an die etwas nicht mehr “real” genug finden, nur weil andere auch auf den Geschmack der Musik gekommen sind.
Was viele nämlich vergessen: Popularität heißt ja nicht gleich das die Musik automatisch scheiße ist. Man sollte sich vielleicht auch überlegen ob es einfach nur einen Grund gibt, warum sie so viele mögen - Antwort: Weil die Musik “gut” ist.

Genres eignen sich natürlich ausgezeichnet dafür einen groben Überblick zu haben, aber man sollte auch ruhig mal an den Rändern seines Genres wildern. Viele tun ja so als stehen alle Genres für sich. Hier gibts Electro, da gibts Rock, da gibts Hip Hop.
Dabei vergisst man aber ja gerne, das am Rande des jeweiligen Genres die anderen bereits anschließen.
Also viele sehen Genres als Inseln mitten im Meer, wo keine Einflüsse von außerhalb hin dringen, ich (und scheinbar auch viele kluge Leute hier) sehen sie mehr als Länder am Festland, wo sie ständigen Einflüssen aller möglichen Musikrichtungen ausgesetzt sind.
Und das ist auch gut so!

[QUOTE=ExtraKlaus;307050]Was viele nämlich vergessen: Popularität heißt ja nicht gleich das die Musik automatisch scheiße ist. Man sollte sich vielleicht auch überlegen ob es einfach nur einen Grund gibt, warum sie so viele mögen - Antwort: Weil die Musik “gut” ist.[/QUOTE]
Also abgesehen davon, dass es sich schwer objektiv quantifizieren lässt, wie “gut” etwas ist, halte ich die Formel für sehr verkürzt. Meistens ist das Marketing doch deutlich entscheidender als die “Qualität” der Musik.

Unsinn, das ist ein Fehlschluss.

Popularität heißt ja nicht gleich das die Musik automatisch scheiße ist.

Nicht unbedingt. Ich könnte jetzt ausführer wieso das in großen Teil doch so ist aber werde mich mal kurz fassen: Das Gehirn belohnt dich wenn du bekannte Strukturen wiedererkennst. So auch in der Popmusik. Wenn du eine Melodie richtig vorhergesagt hast, belohnt dich dein Gehirn. Der Song wird also in Kombination mit richtigem Marketing ein Hit. Daher ist Innovation in den Top40 also so gut wie nicht vertreten - Rückgriffe auf alte Strukturen jedoch Gang und gebe.

Man könnte höchstens als „gut“ bewerten, das Marketingprofis und Fließbandsongwriter es schaffen, die Massen so zufriedenzustellen. Wenn du hingegen Authenzität, Innovation, Komposition und Konzept höher bewertest, wirst du über Top40 nur lachen können.

Also viele sehen Genres als Inseln mitten im Meer, wo keine Einflüsse von außerhalb hin dringen, ich (und scheinbar auch viele kluge Leute hier) sehen sie mehr als Länder am Festland, wo sie ständigen Einflüssen aller möglichen Musikrichtungen ausgesetzt sind.

Wieso widerspricht das der Genreeinteilung. Jedes Genre hat eine Entwicklung, und wenn du die Musik verstehen willst muss man sie nunmal einordnen. Genres sind ja nicht willkürlich, sondern hat auch eine Tradition. Das Genre ist nur ein oberflächlicher Schritt, weil es sehr wichtig ist die individuellen Einflüsse mit zu berücksichtigen. Z.b. Einstürzende Neubauten, Big Black, SPK, Ministry, Nine Inch Nails, Laibach… sind alle Industrial, obwohl sie alle eine eigene musikalische Identität haben. Das Genre führt uns hier also nicht wirklich weiter. Es gilt die Verbindungen zwischen den Gruppen aufzuzeigen, hier zum Beispiel wäre ein gemeinsamer Einfluss Throbbing Gristle. Nur so als Beispiel.

Einmal die Einschränkung nach dem Genre „Indie“ (Was ich ziemlich quatschig finde als Genre für Musik) oder nach der Unterteilung IN JEDEM GENRE in Mainstream oder kommerziell und eher Independent.

Es folgt: Eine kleine Geschichte des Indie-Rocks
von: Nakkinak

Indie in dem Kontext dieses Threads ist definitiv mit Indie-Rock und Indie-Pop gemeint, was beides eigenständige Genres sind. Ob die Produktion eines speziellen Werks „independent“ war ist hierbei irrelevant, da Indie-Rock immerhin schon knapp 30 Jahre alt ist, hat das Genre auch erheblichen Wandel durchgemacht. Früher Indie Rock ist ja aus dem musikalischen Umfeld des Punks entstanden (Pixies, Sebadoh, Dinosaur Jr., Galaxie 500, Daniel Johnston) und zwar als Underground-Rock(hier erklärt sich auch die Indie-Bezeichnung), haben dann in der zweiten Phase einen manchmal krassen kommerziellen und künstlerischen Schub erfahren (Nirvana, Pavement, Beck, Guided by Voices, Neutral Milk Hotel, Weezer, Modest Mouse etc) („Slacker-Rock“) und in der dritten Phase, von ca 2002 die bis heute andauert ist Indie-Rock zum vorherrschenden Ausdruck der populären Rockmusik geworden, was wir wohl dem Post-Punk Revival zu verdanken haben.

Nichtsdestotrotz - alles Indie Rock, eben weil da diese kohärente Entwicklung drin ist, sich aber nicht als neues Genre emanzipiert hat. Indie Rock scheint also eines der langlebigsten Genres überhaupt zu sein. Ich würde allerdings dazu übergehen alles so ab 2004 (also nach dem Post-Punk Revival) als Poprock zu klassifizieren, da der neuere Indierock wohl eher in einer Tradition mit dem Britpop steht als mit dem Slacker-Rock.

Kleiner musikalischer Einschub:
Gerade höchst erfreut festgestellt, daß es die Levellers noch gibt:

//youtu.be/qDcs0wn8k_A


Ich würde die in die Indie-Schublade reinstecken, n’est-ce pas ?

Nicht unbedingt. Ich könnte jetzt ausführer wieso das in großen Teil doch so ist aber werde mich mal kurz fassen: Das Gehirn belohnt dich wenn du bekannte Strukturen wiedererkennst. So auch in der Popmusik. Wenn du eine Melodie richtig vorhergesagt hast, belohnt dich dein Gehirn. Der Song wird also in Kombination mit richtigem Marketing ein Hit. Daher ist Innovation in den Top40 also so gut wie nicht vertreten - Rückgriffe auf alte Strukturen jedoch Gang und gebe.

Du meinst explizit nur Pop, richtig?

Das kann ich so gar nicht bestätigen. Je mehr ich mich mit Musik beschäftigt habe, je mehr kam hinzu. Das wenigste davon war im Nachhinein betrachtet ein berieselnder Schnellschuss. ; )
Es gibt aber ganz klar zu viel zu hören für ein Leben und bei den aller wenigsten Bands die ich so konsumiere, kenne ich die einzelnen Mitglieder mit Namen oder irgendwelche Details, die über die Lyrik´s hinausgehen.

@ExtraKlaus

Ich denke er meint alles was Populärmusik ist. ; )
Also nicht nur auf das begrenzt was man so unter Popmusik versteht.

Aber ich würde sagen, dass in jedem Genre auf bestimmte Melodiestrukturen aufgegriffen werden die nicht neu sind. Es gibt soviel im Indie-Bereich wo ich immer denke: „Das müsste eigentlich jedem gefallen.“. Der Unterschied liegt wohl fast ausschließlich in der Vermarktung der Musik, also ob´s ein Hit wird oder nicht. Ich finde das zum Beispiel Vodafon in den Werbespot´s oft ein gutes Händchen bewiesen hat. Wie schnell die doch eher im Indie-Bereich angesiedelte Musiker / Songs einen Popularitätsschub bekommen haben…

Abschließend was zum Träumen. : )

[QUOTE=ExtraKlaus;309355]Du meinst explizit nur Pop, richtig?[/QUOTE]
Das kann es prinzipiell natürlich in [B]jeder[/B] Art von Musik geben, man muss dazu erwähnen, dass es auch von den jeweiligen Hörgewohnheiten des Rezipienten abhängt, wie gut das Prinzip zündet. In dem Absatz bezog ich mich aber explizit auf Top40-Musik, weil es nun wirklich außer Frage steht, dass die das Prinzip auch wirtschaftlich nutzen.

BTW man spricht ja immer vom bösen “Three-Chord-Song”, was nur die halbe Wahrheit ist. Der Teufel steckt in der Top40-Mucke eher in den Intervallen.

Wenn man jetzt z.b. irgendwelche Drei-Akkord-Hits hört und daneben einen Song von Jeff Mangum stellt, der ja ein Meister des Dreiakkordsongs ist, stellt man schnell fest, das die Melodien sich grundsätzlich unterscheiden.
Während “schlechte” Dreiakkordsongs beinah nur aus willkürrlich aneinander gereiten Intervallen bestehen (jedes Mal einen trinken, wenn man ne Quarte im Top40-Refrain hört, wäre ein gutes Trinkspiel), hat man bei “guten” Dreiakkordsongs “richtige” Melodien, also komplexere Kombinationen aus vielen verschiedenen Intervallen mit (normalerweise) diatonischen Abwärts- und Aufwärtsbewegungen.

Aber wir sollten nie vergessen:
“One chord is fine. Two chords is pushing it. Three chords and you’re into jazz.” - Lou Reed

[QUOTE=Zeittotschläger;309390]Lyrik´s[/QUOTE]
Danke für den Lacher. :lol: